Die Erleichterung war den Schülern anzusehen, als sie auf der Bühne in der Seminaraula des Gymnasiums und Kollegs St. Matthias standen und ihre Abiturzeugnisse in die Kamera hielten. Schulleiter Claus Pointner verabschiedete die 39 Abiturienten, darunter acht Schüler mit einem Einser-Zeugnis. „Der Höhepunkt eines jeden Schuljahrs ist die Zeugnisvergabe“, sagte er gestern bei der Abiturfeier in Waldram.
Bürgermeister Klaus Heilinglechner bekannte sich vor seiner Rede dazu, genauso aufgeregt zu sein wie die Schüler vor ihrem Abitur. Heilinglechner bezeichnete die Abiturienten als „Champions des Tages“. „Der Abschluss ist Eurem Fleiß und der Unterstützung der Lehrer zuzuschreiben“, lobte der Rathauschef die Absolventen. Für ihren weiteren Lebensweg gab er ihnen den Rat: „Wer das Ziel vor Augen hat, darf auch mal vom Weg abkommen.“
Die Rede von Pointner und seinem Stellvertreter Thomas Erhard sorgte bei allen für Belustigung. In einer kleinen Dia-Show zeigten sie zuerst einen Marzipanbatzen. „So sahen wir Euch, als Ihr bei uns angefangen habt“, so Pointner. Nach und nach wurde aus dem Batzen erst ein Riegel, zuletzt war ein wunderschöner Marzipankuchen zu sehen. „Nach langem Formen wurde aus dem Batzen ein perfektes Kunstwerk“, sagte Erhard. Anlässlich der Fussball-WM spielte Pointner mit dem Zitat „Elf Freunde müsst ihr sein“ auf den Zusammenhalt der Schüler und die Freundschaften an, die im Lauf der Zeit entstanden sind. Beides sei wichtig für den Erfolg beim Lernen sowie auch sonst im Leben.
Der Refrain des Liedes „Junimond“ – „Es ist vorbei, bye bye Junimond“ – leitete zu der Rede der Abisprecher Anna Huber und Anton Wölfl über. „Als wir hier angefangen haben, dachten sich die Lehrer: ‚Was ist denn das für ein Haufen?‘“, so Wölfl. „Vier Jahre später gehen wir nun als ihr Sauhaufen.“ Mit einem Gedicht verabschiedeten sie sich von den Lehrern und der Schule. Mit Charme und Witz, aber auch mit ein bisschen Wehmut hoben sie Besonderheiten der einzelnen Fachkräfte hervor, beispielsweise die Detailverliebtheit eines Latein- und Griechischlehrers oder die Leidenschaft eines Mathematiklehrers für das Schafkopfspiel. Im Namen aller bedankten sie sich bei den Lehrern für die schöne Zeit an der Schule in Waldram. Die Abiturienten hatten sich auch die Mühe gemacht, jedem Lehrer ein Zeugnis auszustellen. Sie bewerteten darin unter anderem Pünktlichkeit und Schriftbild an der Tafel und überreichten die Zertifikate samt einer Sonnenblume.
Eine solche erhielt auch jeder Abiturient. Schulleiter Pointner rief einen Schüler nach dem anderen auf und übergab außerdem das lang ersehnte Ticket in die Freiheit. Die acht besten Schüler, also alle, die eine Eins vor dem Komma haben, erhielten ein Buchgeschenk. Die drei besten Abiturienten sind Stefanie Probst (1,0), Marlies Zeck (1,2) und Valerie Freund (1,4).
Ausgezeichnet wurden auch die Schüler, die sich außerhalb des Unterrichts engagiert haben. Sie erhielten den laut Pointner „heißbegehrten“ Kugelschreiber mit dem Schriftzug und Logo von Gymnasium und Kolleg. Musikalisch umrahmt wurde die Feier von einem Violinen-Klavier-Duett, zwei Gesangs-Soli und einem Stück des Vokalensembles der Schule.
Magdalena Halamek
Quelle: Isar-Loisachbote, Nr. 146, 28./29. Juni 2014, Lokales S. 3