Am Samstag, 3. Mai 2014, waren in Waldram mehr als 40 orange-schwarze Banner auf dem kurzen Umzug vom Seminar St. Matthias in Waldram zum Gottesdienst in der Pfarrkirche St. Josef der Arbeiter zu sehen. 150 Delegierte aus 50 Kolpingsfamilien der Erzdiözese München und Freising hatten sich zu ihrer alljährlichen Diözesanversammlung in der Aula von Seminar und Schule getroffen.
Am Vormittag bestätigten die Delegierten den Diözesanpräses Msgr. Christoph Huber und den Vorsitzenden des Diözesanvorstandes Werner Attenberger mit überwältigender Mehrheit in ihrem jeweiligen Amt.
Werner Attenberger hatte in seinem Bericht vor allem hervorgehoben, dass die Mitgliederzahl im vergangenen Jahr erfreulicherweise auf beinahe 9600 Mitglieder gestiegen sei und mit der Kolpingfamilie Tegernseer Tal die 100. Kolpingfamilie der Diözese gegründet werden konnte. Gleichzeitig gebe dennoch das hohe Durchschnittsalter einiger Kolpingfamilien zu denken. Darüber hinaus verwies er auf zahlreiche Aktivitäten der Arbeitskreise, die den Mitgliedern sinnvolle Angebote gemacht haben, vom „Forum 50+/60+“, über den „AK Spiritualität“ bis zur Kolpingjugend. Er hob auch die unverzichtbare Arbeit der Kolpingagenturen und des Bildungszentrums hervor, durch die Jugendliche mit Problemen in Schule und beim Übergang in den Beruf wertvolle Hilfestellungen erfahren.
Die diözesane Kolpingjugend lud zum Festival „Maßlos – Egal wir machen’s bunt“ vom 18. bis 20 Juli 2014 in der Jugendsiedlung Königsdorf ein.
Außerdem wurde die neue Satzung des Kolpingwerkes der Diözese diskutiert und verabschiedet. Dabei war den anwesenden Kolpingmitgliedern u.a. wichtig, dass für das Amt des Diözesanpräses weiterhin die Priesterweihe Voraussetzung bleibt. Sie beschlossen außerdem, die Partnerschaft mit den Kolpingfamilien in Ecuador weiterhin zu unterstützen. Für Dezember 2015 wurde eine zentrale Gedenkfeier anlässlich des 150. Todestages Adolph Kolpings in München befürwortet. Schließlich ehrte Werner Attenberger das ehemalige Diözesanvorstandsmitglied Hans-Georg Anders aus Waldram für dessen Verdienste auf der Diözesanebene und darüber hinaus mit der Korbiniansnadel des Kolpingwerkes.
Der Gottesdienst, der von Präses Msgr. Christoph Huber zelebriert wurde, bildete den Auftakt für das Josef-Schutzfest des Kolpingwerkes. Der Hl. Josef, der Patron der Arbeiter, kann, nach Aussage von Christoph Huber, gerade den Kolperern bei Ihrem Engagement Vorbild sein.
Nach dem Sektempfang in der Aula des Seminars hielt Ilse Aigner, Bayerische Staatsministerin für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie, ein Grundsatzreferat mit dem Titel „Der bayerische Weg als Vorbild für Europa“. Darin hob sie zum einen hervor, dass sich Politik in vielen Bereichen an der katholischen Soziallehre orientieren sollte und dass jedenfalls sie sich bei ihren politischen Entscheidungen von den deren Prinzipien „Personalität“, „Subsidiarität“ und „Solidarität“ leiten lassen will. Die darin enthaltenen christlichen Werte seien aktueller denn je. Anschließend erläuterte sie die zentralen Handlungsfelder der heutigen Zeit.
Bayern sei zwar in vielen Bereichen deutschland- und europaweit führend und attraktiv, das erkläre die vielen Zuzüge. Dennoch dürften die Herausforderungen der Zukunft nicht verschlafen werden. Eine Energiewende, die ökologisch, wirtschaftlich und sozial erfolgreich sein will, müsse sich an der Reduktion des CO2–Ausstoßes, an einem vertretbaren Preis und an der Versorgungssicherheit messen lassen.
Ziel der Bildung müsse es sein, die Stärken der Kinder zu stärken und zu motivieren. Außerdem beginne das Leben nicht erst mit dem Abitur. Die in diesen Bereichen notwendigen Maßnahmen setzen eine vernünftige Finanzpolitik voraus, damit der Staat langfristig Impulse für die Zukunft setzen könne, die der jungen Generationen zugute kämen. Die Verfolgung dieser Prinzipien sei für sie nachhaltige Politik im umfassenden Sinne.
Das Fest klang mit einem Imbiss mit frischem Brot aus dem Backofen der Kolpingfamilie Waldram und leckeren Aufstrichen aus.
Thomas Erhard