Am Montag, 24. März 2014, wurde im Erdgeschoss des Gymnasiums und Kollegs St. Matthias die Ausstellung „Verfolgte Christen weltweit“ eröffnet. Für Organisation und Durchführung zeichnet das laufende W-Seminar mit den betreuenden Lehrern Simon Fritz und Maximilian Heisler verantwortlich. „Die Plakate der Aufsteller kommen ganz frisch aus der Druckerei“, sagte Andrian Pfeiffer, der als Sprecher des W-Seminars „Wendepunkte der Kirchengeschichte“ Lehrer und Schüler begrüßte und zusammen mit Seminardirektor Martin Schnirch den „Startschuss“ gab. In der Ausstellung werden einzelne Länder beleuchtet, doch gab André Stiefenhofer des päpstlichen Hilfswerks „Kirche in Not“, das für die Ausstellung verantwortlich zeichnet, zu bedenken, dass „plakative Zahlen mit Vorsicht zu genießen sind und gerade an konkreten Einzelausstellungen überprüft werden müssen“.
Anschließend lud das W-Seminar die Schülerinnen und Schüler der Q-Phase in die Aula zum Vortrag von André Stiefenhofer „Religionsfreiheit weltweit – Diskriminierung und Verfolgung von Christen beenden“. Sein Spezialgebiet ist der Irak, doch ging er zunächst auf den Begriff „Religonsfreiheit“ ein und sparte auch den radikalen Islam sowie totalitäre Systeme unter Lenin, Hitler, Mao und Che Guevara nicht aus. „Bei alldem sollten wir uns aber vor vorschnellen Wertungen hüten!“ Stiefenhofer schied den „radikalen“ Islam des 12./13. Jahrhunderts vom heutigen Islam, der in deutschen Städten gut integriert ist. Auf der anderen Seite sei seit Jahren ein „richtiggehender Tourismus junger deutscher Islamisten“ etwa nach Syrien zu beobachten, finanziert durch reiche Privatleute in Saudi-Arabien. „Davon dürfen wir uns aber nicht abschrecken lassen, uns für (offene) Moscheen in deutschen Städten und Gemeinden einzusetzen.“
Kenntnisreich und mit informativem Bildmaterial ging der Referent auf die weltweite Christenverfolgung ein, etwa am Beispiel Pakistans, der Türkei und des Irak: „Die Situation ist umso schwieriger, je schlechter die Menschenrechtssituation in einem Land wie etwa dem Sudan ist“, so Stiefenhofer. In der Diskussion stellten die Schüler auch Fragen zur Situation der Christen in Nordkorea oder Ägypten. Anhand einer „Weltkarte der Christenverfolgungen“ aus dem Jahre 2008 streifte er auch die Situation in Latein- und Mittelamerika, bevor die Entwicklung im Irak im Mittelpunkt stand: „Unter Saddam Hussein gab es keine Freiheit, dafür aber Sicherheit. Heute gibt es für Christen im Irak Freiheit, aber keine Sicherheit.“ Wie Deutschland habe der Irak Probleme mit seiner Mittellage.
Und was können wir tun? Am wichtigsten seien Informationen, gepaart mit Spenden und auch dem Gebet. „Und ganz wichtig ist das Vorbild, das wir durch Nächstenliebe und Gebet geben.“ Stiefenhofer warb auch dafür, ein freiwilliges soziales Jahr einmal nicht in Deutschland, sondern in einem der von Christenverfolgung betroffenen Länder abzuleisten. „Und halten Sie ihren Blick auf die gesamte Welt gerichtet!“ Zum Schluss ging er noch auf die Situation in der Ukraine ein: „Wir müssen die Entwicklung aufmerksam beobachten. Putin wird es sich kaum leisten können, weitere Teile der Ukraine zu annektieren. Schon die Versorgung der Krim wird für ihn sehr teuer werden.“