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Die erste Stufe ist erklommen

Aufregung, Spannung und Nervosität standen den Schülern ins Gesicht geschrieben, als sie am gestrigen Freitag auf die Bekanntgabe ihrer Abiturnoten warteten. Dieter Klug, Oberstufenkoordinator am Gymnasium und Kolleg St. Matthias, ließ sie auch nicht lange zappeln. „40 Schülerinnen und Schüler haben heuer ihren Abschluss an der Schule gemacht“, teilte Klug mit. „Sogar einen Notendurchschnitt von 1,0 haben wir dabei.“ Wer dieses tolle Ergebnis erzielt hat, verrriet Klug vor der offiziellen Bekanntgabe aber nicht.
Die meisten Schüler kamen pünktlich um 14 Uhr in den Mehrzweckraum der Schule, um ihr persönliches Ergebnis zu erfahren. Einige wenige steckten im Stau, schafften es aber doch noch rechtzeitig. Einen nach dem anderen rief Klug auf und überreichte mit einem Händedruck den offiziellen Bescheid. Erleichterung und Stolz waren die häufigsten Gefühlsregungen, die die Absolventen zeigten, einer stieß sogar einen Jubelschrei aus.
„Natürlich bin ich froh, dass der Stress jetzt endlich vorbei ist“, sagte die 20-jährige Marlies Zeck, die mit einem Schnitt von 1,2 eine der drei besten Schülerinnen ist. „Allgemein habe ich nicht  so viel getan und auch relativ spät angefangen, weil ich auf Druck besser lerne.“ Dem Jurastudium, das sie anstrebt, sollte jetzt nichts mehr im Wege stehen.
Erleichtert war auch die 19-jährige Valerie Freund. „Ich hatte mit einem Schnitt von 1,5 oder 1,6 gerechnet.“ Umso schöner sei daher ihr Ergebnis von 1,4. Es habe sich gelohnt, so viel zu lernen, ergänzte sie. Vor allem für Biologie und ihr Lieblingsfach Mathe habe sie ziemlich viel getan. Die Abiturientin genießt erstmal ihre freie Zeit nach dem Abitur, bevor sie im Herbst das Mathematik-Studium in München beginnen möchte.
Mit einem 1,0-Abitur hat die ebenfalls 19-jährige Stefanie Probst nicht gerechnet. „In den schriftlichen Prüfungen hatte ich zwar ein gutes Gefühl, das Ergebnis ist aber dennoch unerwartet“, sagte sie freudestrahlend. Der Schnitt ermögliche ihr nun ihr Traumstudium in Medizin. Davor geht es aber erst einmal nach Ecuador, wo sie an einer Grundschule Englisch unterrrichtet.

Magdalena Halamek
Quelle: Isar-Loisachbote, Nr. 124, v0m 31.05/01.06.2014, Lokales S. 4

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“Halten Sie Ihren Blick auf die gesamte Welt gerichtet”

Am Montag, 24. März 2014, wurde im Erdgeschoss des Gymnasiums und Kollegs St. Matthias die Ausstellung „Verfolgte Christen weltweit“ eröffnet. Für Organisation und Durchführung zeichnet das laufende W-Seminar mit den betreuenden Lehrern Simon Fritz und Maximilian Heisler verantwortlich. „Die Plakate der Aufsteller kommen ganz frisch aus der Druckerei“, sagte Andrian Pfeiffer, der als Sprecher des W-Seminars „Wendepunkte der Kirchengeschichte“ Lehrer und Schüler begrüßte und zusammen mit Seminardirektor Martin Schnirch den „Startschuss“ gab. In der Ausstellung werden einzelne Länder beleuchtet, doch gab André Stiefenhofer des päpstlichen Hilfswerks „Kirche in Not“, das für die Ausstellung verantwortlich zeichnet, zu bedenken, dass „plakative Zahlen mit Vorsicht zu genießen sind und gerade an konkreten Einzelausstellungen überprüft werden müssen“.
Anschließend lud das W-Seminar die Schülerinnen und Schüler der Q-Phase in die Aula zum Vortrag von André Stiefenhofer „Religionsfreiheit weltweit – Diskriminierung und Verfolgung von Christen beenden“. Sein Spezialgebiet ist der Irak, doch ging er zunächst auf den Begriff „Religonsfreiheit“ ein und sparte auch den radikalen Islam sowie totalitäre Systeme unter Lenin, Hitler, Mao und Che Guevara nicht aus. „Bei alldem sollten wir uns aber vor vorschnellen Wertungen hüten!“ Stiefenhofer schied den „radikalen“ Islam des 12./13. Jahrhunderts vom heutigen Islam, der in deutschen Städten gut integriert ist. Auf der anderen Seite sei seit Jahren ein „richtiggehender Tourismus junger deutscher Islamisten“ etwa nach Syrien zu beobachten, finanziert durch reiche Privatleute in Saudi-Arabien. „Davon dürfen wir uns aber nicht abschrecken lassen, uns für (offene) Moscheen in deutschen Städten und Gemeinden einzusetzen.“
Kenntnisreich und mit informativem Bildmaterial ging der Referent auf die weltweite Christenverfolgung ein, etwa am Beispiel Pakistans, der Türkei und des Irak: „Die Situation ist umso schwieriger, je schlechter die Menschenrechtssituation in einem Land wie etwa dem Sudan ist“, so Stiefenhofer. In der Diskussion stellten die Schüler auch Fragen zur Situation der Christen in Nordkorea oder Ägypten. Anhand einer „Weltkarte der Christenverfolgungen“ aus dem Jahre 2008 streifte er auch die Situation in Latein- und Mittelamerika, bevor die Entwicklung im Irak im Mittelpunkt stand: „Unter Saddam Hussein gab es keine Freiheit, dafür aber Sicherheit. Heute gibt es für Christen im Irak Freiheit, aber keine Sicherheit.“ Wie Deutschland habe der Irak Probleme mit seiner Mittellage.
Und was können wir tun? Am wichtigsten seien Informationen, gepaart mit Spenden und auch dem Gebet. „Und ganz wichtig ist das Vorbild, das wir durch Nächstenliebe und Gebet geben.“ Stiefenhofer warb auch dafür, ein freiwilliges soziales Jahr einmal nicht in Deutschland, sondern in einem der von Christenverfolgung betroffenen Länder abzuleisten. „Und halten Sie ihren Blick auf die gesamte Welt gerichtet!“ Zum Schluss ging er noch auf die Situation in der Ukraine ein: „Wir müssen die Entwicklung aufmerksam beobachten. Putin wird es sich kaum leisten können, weitere Teile der Ukraine zu annektieren. Schon die Versorgung der Krim wird für ihn sehr teuer werden.“

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Der Freundeskreis St. Matthias e.V.

Der Schulleiter OStD i.K. Claus Pointner vom Kolleg und Gymnasium St. Matthias konnte am  Samstag, 15. März 2014, gut 20 der mehr als  450 Mitglieder zur alle zwei Jahre stattfindenden Mitgliederversammlung begrüßen. Seminardirektor Pfarrer Martin Schnirch dankte dem Freundeskreis für die Unterstützung „auch für die Trier-Wallfahrt 2013“. Noch vor Ostern stünden wichtige Änderungen bevor: „Der Verkauf des alten Schulgeländes wird notariell bestätigt, und dann werden wohl bald die Bagger anrollen.“ Für viele ‚alte‘ Waldramer bedeutet dies Abschied von der mehr oder weniger lieb gewordenen alten ‚Penne‘. Schulleiter Pointner beleuchtete knapp die Veränderungen G8/G9 für Oberstufe und Kolleg: „Insgesamt läuft das neue Schulgebäude ganz gut. Wir sind in gutem Fahrwasser und haben eine gute Perspektive, gerade für den Schultyp Kolleg.“
Freundeskreis-Vorsitzender Gerhard Gesierich, der nach zehn Jahren in diesem Amt nicht mehr kandidierte („…ich feiere bald meinen 75. Geburtstag“) konnte in seinem Rechenschaftsbericht eine rege Tätigkeit vermelden. In sechs Sitzungen des Vorstands seit der letzten Versammlung im März 2012 wurden Projekte, Anschaffungen und Studienfahrten mit Zuschüssen versorgt, und auch die Druckkosten des Jahresberichts werden aus den Beiträgen und Spenden der gut 450 Mitglieder finanziert. Darüber hinaus bezuschusst der Freundeskreis Jahr für Jahr die Schulbibliothek (mit 2000 € im Jahr) sowie den Missionskreis St. Matthias und finanziert Buchpreise für besondere schulische Leistungen. Im Sinne der Satzung komme es dem Freundeskreis, zu fördern, aber auch die geistig-ideelle Seite zu betonen und eine „intensive emotionale Rückbindung ehemaliger Schüler und Seminaristen“ zu ermöglichen.
Bei der Wahl des neuen Vorstands wurde Ingeborg Schmidt zur Vorsitzenden, Andreas Gleixner zum Schriftführer gewählt. Kassenführerin bleibt für weitere zwei Jahre Petra Röttig, und auch Edith Birner und Dr. Thomas Kauschke wurden als Rechnungsprüfer bestätigt. Weitere Mitglieder des Vorstands sind als ‚geborene Mitglieder‘ Seminardirektor und Schulleiter. Danach gab es viele Geschenke und Dankesworte für den scheidenden Vorsitzenden, die Pfarrer Schnirch zusammenfasste: „Für mich ist Herr Gesierich der Inbegriff des Vorsitzenden.“
„Unser Freundeskreis ist nach wie vor quicklebendig und ein fester Pfeiler des Schul- und Seminarlebens“, darin waren sich alle einig. Vom 9.-11. Mai  2014 sind alle Ehemaligen nach Natz in Südtirol eingeladen – zum Ratschen, Relaxen und vor allem zum Schwelgen in alten Zeiten und Erinnerungen!

Quelle: Isar-Kurier, Nr. 13 vom 27. März 2014, S. 25

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Den Blick auf die ganze Welt richten

<xml> </xml> „Verfolgte Christen weltweit“: Diese Ausstellung ist seit Montag im Erdgeschoss des Gymnasiums und Kollegs St. Matthias zu sehen. Verantwortlich für Organisation und Durchführung ist das laufende W-Seminar mit den Lehrern Simon Fritz und Maximilian Heisler.

„Die Plakate der Aufsteller kommen ganz frisch aus der Druckerei“, sagte Andrian Pfeiffer, Sprecher des W-Seminars „Wendepunkte der Kirchengeschichte“. Er begrüßte Lehrer und Schüler und gab zusammen mit Seminardirektor Martin Schnirch den Startschuss. Die Ausstellung beleuchtet die Situation der Christen in einzelnen Ländern. André Stiefenhofer, Referent für Öffentlichkeitsarbeit beim päpstlichen Hilfswerks „Kirche in Not“, das die Ausstellung initiiert hat, gab aber zu bedenken, dass „plakative Zahlen mit Vorsicht zu genießen sind und gerade an konkreten Einzelausstellungen überprüft werden müssen“.

Stiefenhofer sprach anschließend in der Aula über „Religionsfreiheit weltweit – Diskriminierung und Verfolgung von Christen beenden“. Stiefenhofers Spezialgebiet ist der Irak, doch ging er zunächst auf den Begriff Religionsfreiheit allgemein ein und sparte auch den radikalen Islam sowie totalitäre Systeme unter Lenin, Hitler, Mao oder Che Guevara nicht aus. „Bei alldem sollten wir uns aber vor vorschnellen Wertungen hüten.“ Stiefenhofer  unterschied den "radikalen" Islam des 12./13. Jahrhunderts vom heutigen Islam, der in deutschen Städten gut integriert ist.

Auf der anderen Seite sei seit Jahren ein „richtiggehender Tourismus junger deutscher Islamisten“ etwa nach Syrien zu beobachten, finanziert durch reiche Privatleute in Saudi-Arabien. „Davon dürfen wir uns aber nicht abschrecken lassen, uns für offene Moscheen in deutschen Städten und Gemeinden einzusetzen.“ Mit Hilfe von Bildmaterial ging der Referent auf die weltweite Christenverfolgung ein, die er etwa am Beispiel Pakistans, der Türkei und des Irak verdeutlichte: „Die Situation ist umso schwieriger, je schlechter die Menschenrechtssituation in einem Land wie etwa dem Sudan ist“, so Stiefenhofer. In der Diskussion stellten die Schüler auch Fragen zur Situation der Christen in Nordkorea oder Ägypten. Anhand einer "Weltkarte der Christenverfolgungen" aus dem Jahr 2008 streifte der Referent auch die Situation in Latein- und Mittelamerika, bevor die Entwicklung im Irak im Mittelpunkt stand: „Unter Saddam Hussein gab es keine Freiheit, dafür aber Sicherheit. Heute gibt es für Christen im Irak Freiheit, aber keine Sicherheit.“ Wie Deutschland habe der Irak Probleme mit seiner Mittellage.

Und was können wir tun? Am wichtigsten seien Informationen, gepaart mit Spenden. „Und ganz wichtig ist auch das Vorbild, das wir durch Nächstenliebe und Gebet geben.“ Stiefenhofer warb auch dafür, ein freiwilliges soziales Jahr einmal nicht in Deutschland, sondern in einem der von Christenverfolgung betroffenen Länder abzuleisten. „Halten Sie Ihren Blick auf die gesamte Welt gerichtet“, forderte er. Zum Schluss ging er auf die Situation in der Ukraine ein: „Wir müssen die Entwicklung aufmerksam beobachten. Putin wird es sich kaum leisten können, weitere Teile der Ukraine zu annektieren. Schon die Versorgung der Krim wird für ihn sehr teuer werden.“

Dieter Klug

Isar-Loisachbote Donnerstag, 27. März 2014, Nr. 72, Lokales, Seite 3

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„Befreiung von aller Lieblosigkeit und Langeweile“

Vor drei Jahren, kurz nach seiner Ernennung zum Bischof von Augsburg, war er schon einmal beim Patrozinium von St. Matthias. So ließ es sich Bischof Konrad Zdarsa auch diesmal nicht nehmen, „nach anstrengenden Wochen mit nicht immer so erfreulichen Terminen“, wie er sagte, erneut nach Waldram zu kommen. Dort hat Zdarsa mit der ganzen Schul- und Seminargemeinschaft das Fest des Heiligen Matthias gefeiert.
„Sie können mir glauben, dass ich diese Einladung nach Waldram sehr gerne annahm, um mit Ihnen allen an einem ganz normalen Schultag Patrozinium zu feiern.“ Bischof Zdarsa kann mit den Schülern des Spätberufenengymnasiums und Kollegs mitfühlen, ist er doch selbst ein Spätberufener, der am Magdeburger Norbertuswerk sein Abitur nachholte, um danach Theologie zu studieren und seine Laufbahn als Diener Gottes zu beginnen. Zdarsa stellte seine Predigt unter die Frage, wie denn heute ein christlich geprägtes Leben zu führen sei. „Ich würde über diese Frage gerne eine breit angelegte Umfrage halten“, so der Bischof. Nach seiner Überzeugung müsse ein solches Leben immer von einer Nähe zu Jesus Christus, von einer Existenz aus dem Glauben heraus geprägt sein. Er erinnerte an das Wort Jesu: „Ich bin gekommen, damit die Menschen das Leben haben und es in Fülle haben.“ Als Prediger gelte für ihn wie auch für die Zuhörer der Auftrag Jesu, einander zu lieben: „Und was ist schon schwer für einen, der liebt?“ Ziel müsse es sein, sich von aller Lieblosigkeit und Langeweile zu befreien.
Schülern wie Lehrern gab Bischof Zdarsa zu bedenken, dass mit christlicher Prägung im europäischen Kulturraum viel erreicht worden sei – aber die Formel eines „christlich geprägten Lebens“ könne auch sehr schnell abgenutzt und missverstanden werden: „Uns muss es dabei immer um die Substanz der Früchte gehen, um die Entscheidung zwischen heiß und kalt. Und wie Jesus schon sagte: ‚An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen.‘“
Bevor sich Bischof Zdarsa mit den Seminaristen zu einer ausgiebigen Gesprächsrunde zurückzog – die anderen Schüler hatten ab 13.30 Uhr wieder regulären Unterricht – wurde in der Seminaraula bei einem Essen gefeiert. Hausherr Pfarrer Martin Schnirch begrüßte als Seminardirektor neben Schulleiter Claus Pointner und dessen Stellvertreter Thomas Erhard auch das Lehrerkollegium, die Seminaristen sowie die Mitglieder des Schülerchors. Festgäste waren zudem der Schulleiter des Gymnasiums der Benediktiner Schäftlarn, Wolfgang Sagmeister sowie Pfarrer Josef Steindlmüller von der Münchner Stelle „Berufe der Kirche“. Und auch Pfarrer Sebastian Nössner (Abitur 1998) stand als Festzelebrant am Altar.

Dieter Klug

Quelle: Isar-Loisachbote, Nr. 47, vom 26.02.2014, Lokales S. 3

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Im Himmel ist die Hölle los

Die griechische Götterwelt stattete vergangene Woche dem Gymnasium St. Matthias in Wolfratshausen-Waldram einen Besuch ab. Das P-Seminar „Ein Theaterstück entsteht“ der Qualifikationsstufe 2012/2014 präsentierte in der Aula ihr Theaterstück „Die spinnen da oben! … Eine pseudomythologische Götter-Comedy-Soap“. Dafür hatten die Schüler unter Anleitung ihres Lehrers Dieter Klug das gleichnamige Theaterstück von Stephan Hehl, erschienen im Impuls-Verlag, nach eigener Aussage erst „komplett auf den Kopf gestellt“ und dann mit viel Spielfreude inszeniert.
Wer die Mythen um die griechischen Sagen kennt, der weiß um die Ränke, Liebestragödien, Eifersüchteleien und Rangkämpfe auf dem Olymp. In dem Theaterstück wird dies nun noch auf die Spitze getrieben, quasi in die Welt einer amerikanischen Seifenoper versetzt. Göttervater Zeus (Maximilian Ribaudo) trug also keine wallende Toga sondern – ganz macho-lässige Hose mit offen stehendem Hemd, telefonierte mit dem Handy und flirtete mit den süßen Nymphen (Katharina Gielen, Melanie Engel, Johanna v. Pechmann, Chiara Ruf), derweil sich seine frustrierte Ehefrau Hera (Stefanie Probst) von ihrer besten Freundin Aphrodite trösten lässt, die in pinkfarbenen Leggins, Flatterkleid und High Heels à la Germanys next Topmodel auf die Bühne tänzelte. Gemeinsam schmachten sie dahin, als sie sich von der Liebe des Orpheus (Johann Westermayr) zu seiner Eurydike (Maria Mock) erzählen. Derweil lässt sich Zeus eine Pizza von Hermes (Lena Reithmeier) und Ikarus (Tamina Erlacher) liefern und beendet den Abend bierselig mit seinem besten Freund Dionysos (Christina Bergmann). Es tauchen außerdem auf: der sexy Muskelprotz Herkules (Immanuel Stein), ein jammernder Sisyphos (Cesary Bartoszek), Eros (Julia Linder), Hades (Maria Ciscek) und Persephone (Veronika Reitberger).
Das Publikum war begeistert! Mit viel Liebe zum Detail hatten die Teilnehmer des Seminars das Stück auf die Bühne gebracht und dabei an alle Facetten einer guten Inszenierung gedacht: Die Darsteller überzeugten in ihren Rollen, die Kostüme waren sehr gut zusammen gestellt und bewiesen Sinn für Humor (Herkules trug zum Beispiel einen hautfarbenen Muskelprotz-Anzug), es gab witzige Requisiten, wie den rollenden Stein des Sisyphos, ein selbst gemaltes Bühnenbild, eine Diashow, musikalische Einlagen und auch eine funktionierende Bühnentechnik. Alles in allem: Eine gelungene Theateraufführung, die gerne wiederholt werden könnte.

Quelle: Isarkurier am Wochenende, Nr. 5. 01.02.2014. S. 5

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Die spinnen, die Götter

Zeus als notgeiler Macho, Aphrodite als Obertussi und Hera als „Desperate Housewife“, als verzweifelte Hausfrau: Die Teilnehmer des P-Seminars des Gymnasiums und Kollegs St. Matthias in Waldram machten nicht einmal vor den Göttern des Olymps halt – und rissen ihr Publikum zu Beifallsstürmen hin.

Aufgabe der rund 20 Akteure unter der Leitung von Dieter Klug und Maximilian Heisler war es, einen Theaterabend entstehen zu lassen. „Das Stück, `Die spinnen, da oben!´ stammt ursprünglich aus einem kleinen Verlag bei Planegg“, erzählte Klug von der Entstehung. „Wir haben es umgeschrieben, ergänzt und ihm so unseren eigenen Stempel aufgedrückt.“ Dies geschah in der Perfektion, die einen bedauern lässt, dass dieses Stück nur zweimal gespielt wurde. „Aber wer weiß, was daraus noch wird?“, fragt der Fachbetreuer für Sozialkunde, Deutsch und Geschichte.

Worum es geht? Ein verzweifelter Dichter auf der Suche nach dem Sinn des Lebens möchte zu diesem Thema die Götter des Olymps befragen. Nur platzt er mitten ins Chaos: Hera (Stefanie Probst) hat mit ihrem ständig fremdgehenden Gatten Zeus (hervorragend: Maximilian Ribaudo) eine ernste Krise. Weder Strafen wie Essensentzug („Dann ruf ich eben den Götterbotenpizzaservice Hermes an!“) oder Sportschauverbot zeigen Wirkung.

Zeus indes plagen ganz andere Sorgen: Sisyphos (Cezary Bartoszek), in der Mythologie dazu verdammt, auf ewige Zeit einen Felsbrocken den Berg hinaufzurollen, geht ihm mit seinem Gejammere so dermaßen auf die Nerven, dass er beschließt, ihn von seinem Sohn Herkules (knackig im Falsche-Muskeln-T-Shirt: Immanuel Stein) um die Ecke bringen zu lassen. Doch bis die Tat ausgeführt ist und Eros (Julia Lindner) seine Beziehung zu Hera rettet, kann man ja durchaus mit Saufkumpan Dionysos (Christina Bergmann) dem „Trunk der Vergessens2 frönen: „Wäre Wasser Wein, würde ich gerne Poseidon sein.“ Doch dann kommt alles anders als geplant – und wird letztendlich doch noch gut.

Dass dies die erste Zusammenarbeit der Seminaristen an einem Theaterstück ist, möchte man kaum glauben. Doppeldeutige, witzige Dialoge (Sisyphos zu Zeus: „Ich bin nicht unzufrieden. Nur – kann ich nicht ein anderes Schicksal haben, etwas mit Sex und Crime?“) und vor allem die Liebe zum Detail waren es, die das Publikum begeisterten: So trug Sisyphos ein T-Shirt der „Rolling Stones“, Zeus eine Lothar-Matthäus-Maske. Der Sage nach verführt er auf der Erde immer wieder Frauen – und zwar in verschiedensten Verkleidungen.

            Vielleicht nehmen Klug und Heisler den begeisterten Applaus ja zum Anlass für weitere Aufführungen. Vielleicht rufen sie aber auch ein weiteres Theaterprojekt ins Leben.

Sabine Hermsdorf,

Isar-Loisachbote, 27.01.2014, Nr. 21

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Schüler beschenken bedürftige Kinder

Über Jahre hinweg haben die Schüler von Gymnasium und Kolleg St. Matthias und ihre Lehrer Geld für Pakete der Aktion „Weihnachtstrucker“ gesammelt, die für Osteuropa bestimmt waren. Dieses Jahr war alles anders: Auf einem Tisch im Eingangsfoyer der Schule stand ein kleiner weißer Weihnachtsbaum. An ihm hingen flache „Kugeln“, auf denen bedürftige Kinder und Jugendliche aus der Umgebung ihre Wünsche hinterlassen konnten. Die Idee zu der Aktion hatten die Soroptimistinnen vom Club Isartal/Bad Tölz – dem weltweit größten Netzwerk berufstätiger Frauen mit gesellschaftspolitischem Engagement.Die Wünsche waren vielfältig. "Roger, 7 Jahre, (alle Namen geändert), wünscht sich die Zauberbäckerei von Play-Doh" stand da oder "Klaus, 3 Jahre, wünscht sich Lego-Steine". Sandra (4) hofft auf einen Frisierkopf oder eine Schminkpuppe, Felix (4) auf Disney-Cars, Sonja (7) auf eine eine Barbie-Puppe. Ein zehn Jahre alter Junge wünscht sich ein Buch der Reihe „Die drei ???“, ein Zweijähriger ein gebrauchtes Drei- oder Laufrad, ein sieben Jahre alter Sportler einen Kunststoffrodel, zwei Dreikäsehochs ein Parkhaus für ihre Matchbox-Autos.Die Klassen pflückten sich die Wunschkugeln vom Baum. Schon nach kurzer Zeit war der Baum leergeräumt, Kugel-Nachschub musste her.Am Montag waren alle Geschenke besorgt, liebevoll verpackt und unter dem Weihnachtsbaum drapiert. Pünktlich zur Bescherung am Heiligen Abend werden sie unter den echten Weihnachtsbäumen liegen.In St. Matthias war man begeistert von der Aktion.  „Wir ‚Großen‘ wurden darauf gestoßen, womit man den Mädchen und Buben eine große Freude machen kann – fernab von Konsumterror und dem Gefühl, eh schon alles zu haben, so der Tenor. Diese Aktion soll 2014 wiederholt werden.

Dieter Klug

Quelle: Isar-Loisachbote, Nr. 295, 21/22 Dezember 2013, Lokales S. 3

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Begeisternder Lehrer und Logistiker

Das Gymnasium und Kolleg St. Matthias in Waldram trauert um seinen ehemaligen Lehrer, Studiendirektor im Kirchendienst i.R. Felix Zimmermann. Er unterrichtete am Spätberufenengymnasium seit September 1960 bis zu seiner Pensionierung 1987 die Fächer Mathematik und Physik und war zudem viele Jahre ständiger Vertreter des Schulleiters.

Zimmermann wurde am 31. Juli 1923 in Leipzig geboren. Als Fünfjähriger verlor er seine Eltern und hatte mit seinen Schwestern das Glück, bei seiner geliebten Oma aufwachsen zu dürfen. Dank seiner Ausbildung und seines technischen Talents war er im Zweiten Weltkrieg bei der Wehrmacht als Fernmeldetechniker aktiv. Danach studierte er mit großem Erfolg Mathematik und Physik und kam über Lehrtätigkeiten unter anderem in München-Pasing zum Schuljahr 1960/61 nach Waldram zum damaligen Schulleiter Karl Braun.

Nicht nur fällt in deren Zeit die Einrichtung des Kollegs 1969 sowie die Öffnung beider Schulen für Mädchen, sondern auch der Anbau der ‚alten‘ Schule an der Bettingerstraße, der in Bälde der Abrissbirne zum Opfer fallen wird. Vor allem der große Saal im ersten Stock, in dem Schulaufgaben und vor allem Abiturprüfungen geschrieben wurden, geht auf Zimmermanns Planungen zurück.
Der begeisterte und begeisternde Lehrer war mit Leib und Seele für Schüler und Kollegen da und hatte auch für mathematisch weniger Begabte ein großes Herz, „wenn sie sich redlich um die Mathematik bemühten“. Locker hätte „Naso“, wie er liebevoll von allen genannt wurde, eine Hauptrolle in einer Neuverfilmung der „Feuerzangen-bowle“ bekommen: So sprach er Schüler wie Lehrer nur in der 3. Person an und fragte er den Verfasser dieser Zeilen einmal: „Hat er morgen in der 2. Stunde schon was vor?“ Auf die Antwort, man habe eine Freistunde, gab er trocken zurück: „Jetzt nicht mehr, er hat Vertretung in der Klasse XY!“ Oder ein neuer Kollege entdeckte im ‚alten‘ Lehrerzimmer einen Aschenbecher und wagte es, sich eine Zigarette anzustecken – da hatte der die Rechnung ohne „Naso“ gemacht: „Hier wird nicht geraucht – und der Ascher ist nur Dekoration!“

Egal ob Prozentrechnen, analytische Geometrie oder der Lauf der Himmelskörper: Dieser Lehrer war auf jedem Gebiet ein Ass – theoretisch und auch in der Vermittlung. Alle wussten das große Herz dieses knorrig wirkenden Paukers zu schätzen, auf den man sich in jeder Lebenslage verlassen konnte. Und wie er neben seinem Leben in und für die Schule auch noch ein liebevoller Vater und Ehemann war, grenzte schon an eine logistische Meisterleistung. Am 11. Oktober schloss Felix Zimmermann für immer seine Augen.

Viele ehemalige Schüler und Kollegen versammelten sich zum Requiem in der Seminarkirche St. Matthias und gaben ihm anschließend auf dem Nantweiner Friedhof das letzte Geleit. „Das schönste, was ein Mensch hinterlassen kann, ist ein Lächeln im Gesicht derjenigen, die an ihn denken.“ Trotz der vielen Tränen der Trauernden, die Felix Zimmermann nicht vergessen werden, lachte bei seiner Beerdigung nicht nur die Sonne.

Dieter Klug

Quelle: Isar-Loisachbote, Nr. 243, 21. Oktober 2013, Lokales S. 4

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