Die griechische Götterwelt stattete vergangene Woche dem Gymnasium St. Matthias in Wolfratshausen-Waldram einen Besuch ab. Das P-Seminar „Ein Theaterstück entsteht“ der Qualifikationsstufe 2012/2014 präsentierte in der Aula ihr Theaterstück „Die spinnen da oben! … Eine pseudomythologische Götter-Comedy-Soap“. Dafür hatten die Schüler unter Anleitung ihres Lehrers Dieter Klug das gleichnamige Theaterstück von Stephan Hehl, erschienen im Impuls-Verlag, nach eigener Aussage erst „komplett auf den Kopf gestellt“ und dann mit viel Spielfreude inszeniert.
Wer die Mythen um die griechischen Sagen kennt, der weiß um die Ränke, Liebestragödien, Eifersüchteleien und Rangkämpfe auf dem Olymp. In dem Theaterstück wird dies nun noch auf die Spitze getrieben, quasi in die Welt einer amerikanischen Seifenoper versetzt. Göttervater Zeus (Maximilian Ribaudo) trug also keine wallende Toga sondern – ganz macho-lässige Hose mit offen stehendem Hemd, telefonierte mit dem Handy und flirtete mit den süßen Nymphen (Katharina Gielen, Melanie Engel, Johanna v. Pechmann, Chiara Ruf), derweil sich seine frustrierte Ehefrau Hera (Stefanie Probst) von ihrer besten Freundin Aphrodite trösten lässt, die in pinkfarbenen Leggins, Flatterkleid und High Heels à la Germanys next Topmodel auf die Bühne tänzelte. Gemeinsam schmachten sie dahin, als sie sich von der Liebe des Orpheus (Johann Westermayr) zu seiner Eurydike (Maria Mock) erzählen. Derweil lässt sich Zeus eine Pizza von Hermes (Lena Reithmeier) und Ikarus (Tamina Erlacher) liefern und beendet den Abend bierselig mit seinem besten Freund Dionysos (Christina Bergmann). Es tauchen außerdem auf: der sexy Muskelprotz Herkules (Immanuel Stein), ein jammernder Sisyphos (Cesary Bartoszek), Eros (Julia Linder), Hades (Maria Ciscek) und Persephone (Veronika Reitberger).
Das Publikum war begeistert! Mit viel Liebe zum Detail hatten die Teilnehmer des Seminars das Stück auf die Bühne gebracht und dabei an alle Facetten einer guten Inszenierung gedacht: Die Darsteller überzeugten in ihren Rollen, die Kostüme waren sehr gut zusammen gestellt und bewiesen Sinn für Humor (Herkules trug zum Beispiel einen hautfarbenen Muskelprotz-Anzug), es gab witzige Requisiten, wie den rollenden Stein des Sisyphos, ein selbst gemaltes Bühnenbild, eine Diashow, musikalische Einlagen und auch eine funktionierende Bühnentechnik. Alles in allem: Eine gelungene Theateraufführung, die gerne wiederholt werden könnte.

Quelle: Isarkurier am Wochenende, Nr. 5. 01.02.2014. S. 5