Über Jahre hinweg haben die Schüler von Gymnasium und Kolleg St. Matthias und ihre Lehrer Geld für Pakete der Aktion „Weihnachtstrucker“ gesammelt, die für Osteuropa bestimmt waren. Dieses Jahr war alles anders: Auf einem Tisch im Eingangsfoyer der Schule stand ein kleiner weißer Weihnachtsbaum. An ihm hingen flache „Kugeln“, auf denen bedürftige Kinder und Jugendliche aus der Umgebung ihre Wünsche hinterlassen konnten. Die Idee zu der Aktion hatten die Soroptimistinnen vom Club Isartal/Bad Tölz – dem weltweit größten Netzwerk berufstätiger Frauen mit gesellschaftspolitischem Engagement.Die Wünsche waren vielfältig. "Roger, 7 Jahre, (alle Namen geändert), wünscht sich die Zauberbäckerei von Play-Doh" stand da oder "Klaus, 3 Jahre, wünscht sich Lego-Steine". Sandra (4) hofft auf einen Frisierkopf oder eine Schminkpuppe, Felix (4) auf Disney-Cars, Sonja (7) auf eine eine Barbie-Puppe. Ein zehn Jahre alter Junge wünscht sich ein Buch der Reihe „Die drei ???“, ein Zweijähriger ein gebrauchtes Drei- oder Laufrad, ein sieben Jahre alter Sportler einen Kunststoffrodel, zwei Dreikäsehochs ein Parkhaus für ihre Matchbox-Autos.Die Klassen pflückten sich die Wunschkugeln vom Baum. Schon nach kurzer Zeit war der Baum leergeräumt, Kugel-Nachschub musste her.Am Montag waren alle Geschenke besorgt, liebevoll verpackt und unter dem Weihnachtsbaum drapiert. Pünktlich zur Bescherung am Heiligen Abend werden sie unter den echten Weihnachtsbäumen liegen.In St. Matthias war man begeistert von der Aktion. „Wir ‚Großen‘ wurden darauf gestoßen, womit man den Mädchen und Buben eine große Freude machen kann – fernab von Konsumterror und dem Gefühl, eh schon alles zu haben, so der Tenor. Diese Aktion soll 2014 wiederholt werden.
Dieter Klug
Quelle: Isar-Loisachbote, Nr. 295, 21/22 Dezember 2013, Lokales S. 3