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Marion Giebel zu Gast in Sankt Matthias

131 v. Chr. hielt der Konsular Caecilius Metellus als Censor im Senat eine Rede, in der er sich herablassend über die Frauen geäußert und in der Folge die Männer vor der Ehe gewarnt hat. Der Schriftsteller Gellius hingegen kann im 2. Jh. n. Chr. feststellen, dass die Annehmlichkeiten der Ehe bei weitem gegenüber dem Alleinsein überwiegen.
Mit dieser widersprüchlichen Beschreibung des Ansehens der Frau begann Dr. Marion Giebel ihren Vortrag, der einen Überblick über die Entwicklung der Stellung der Frau in der römischen Gesellschaft bieten sollte.
Die Autorin Marion Giebel, bekannt als Übersetzerin antiker lateinischer Texte und als Verfasserin von Lebensbeschreibungen römischer Persönlichkeiten, wie Augustus, Seneca oder Ovid, war am Montag, den 22. April, zu Gast in St. Matthias. Ihrem aufschlussreichen und erfrischenden Vortrag hörten die Latein-Schülerinnen und Schüler aus der Qualifikationsphase gespannt zu.
Die Referentin stellte eine ganze Reihe von Frauengestalten der römischen Geschichte vor, angefangen mit Lukretia am Ende der Königszeit, die als vorbildliche Ehefrau zuhause sittsam Wolle spann, während ihr Mann mit seinen Freunden zechte, bis zu den hochgebildeten Frauen in der Spätantike, die dem Kirchenvater Hieronymus nahe und ihm möglicherweise als Ratgeberinnen bei der Übersetzung der Bibel zu Rate standen.
Sie erklärte die Zusammenhänge um das unerhörte Verhalten der Frauen in Rom, die demonstrierend auf die Straßen gingen, als 195 v. Chr. die Abschaffung der „Lex Oppia“ auf der Tagesordnung des Senats stand.
Im ersten Jahrhundert zeigte vor allem das Beispiel der Julia, die ihr Vater Caesar mit Pompeius verheiratete, dass Hochzeiten bei den Patriziern oftmals nur der Festigung politischer Allianzen dienten. Lukan konnte daher später mutmaßen, dass dem Staat die Katastrophe des Bürgerkrieges möglicherweise erspart geblieben wäre, wenn Julia nicht in jungen Jahren im Kindsbett gestorben wäre.
Auf die Wünsche der jungen Patrizierinnen, die teilweise schon im Kindesalter verlobt wurden, nahm ein Vater, der politische Interessen hegte, also gewöhnlich keine Rücksicht.
Die Schwester Catos des Jüngeren, Porcia, ist in den Augen der Römer deswegen hervorzuheben, weil sie mit ihrem Selbstmord einen „virilis animus“ bewies.
Diesen Vorbildern stehen die Tochter des Augustus, Julia, und seine Enkelin gleichen Namens entgegen. Sie hintertrieben durch ihre wechselnden Beziehungen mit Männern die Politik der moralischen Erneuerung des Kaisers, so dass Augustus sie in die Verbannung schicken musste.
Im 1. Jh. v. Chr. hatte sich in der Oberschicht eine lockere Form der Eheschließung durchgesetzt, die die Frau nicht in die „Gewalt“ des Mannes übergehen ließ. Diese „emancipatio“ machte sie zu einer Person eigenen Rechts, so dass sie über ihr Vermögen selbstständig verfügen konnte. Auch Scheidungen waren so leichter möglich.
Eine besondere Stellung nahmen die vestalischen Jungfrauen ein. Sie lebten zwar in einer klosterähnlichen Anlage am Südrand des Forums abgeschieden von der Öffentlichkeit, erfüllten aber wichtige öffentliche Aufgaben und genossen daher ein hohes Ansehen.
In der späten Kaiserzeit wird von Frauen berichtet, für die philosophische Bildung eine große Rolle spielte und wir hören auch von frommen Frauen, wie Egeria, die im 4. Jh. ins Heilige Land reiste und deren Pilgerbericht noch erhalten ist.
Am Ende ergab sich demnach ein vielschichtiges Bild von der Rolle der Frau in Rom, das auch unter dem Vorbehalt steht, dass wir zu diesem Thema ganz überwiegend nur über literarische und epigraphische Zeugnisse verfügen, die das Leben der Frauen nur aus der Sicht der Oberschicht widerspiegeln.

Thomas Erhard

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St. Matthias präsentiert sich auf der ILOGA

Die Abkürzung ILOGA steht für die Isar-Loisach-Gewerbeausstellung in Wolfratshausen. Manch einer fragt sich jetzt bestimmt, was sucht unsere Schule auf einer Ausstellung, auf der sich Unternehmen der Region vorstellen. Die Antwort ist relativ leicht zu beantworten. Da viele Wolfratshauser zum Teil noch der Meinung sind, dass in Waldram ein Priesterseminar steht, wollten wir unsere Einrichtung zunächst einmal in das rechte Licht rücken. Daneben stand vor allem die Vorstellung unseres neuen „Gesichts“, also dem neuen Schullogo, sowie unserer Schulwege am Gymnasium und Kolleg im Vordergrund. Ob dies alles gelang, wird sich noch zeigen. Nach ziemlich vielen Vorbereitungsstunden ging es am Freitag, dem 12. April um 10 Uhr, endlich los. Wir gingen mit unseren Kiefernkernen, die wir in Tüten verpackt hatten, gleich in die Offensive. Die Tüten wurden an alle Altersklassen verteilt, vom Kindergartenkind bis zum Großvater. So konnten wir zahlreiche Leute ansprechen und wir erkannten dabei, dass unsere Einrichtung bei den meisten Menschen in Wolfratshausen und Umgebung doch bekannter ist als von uns erwartet. Es war immer wieder eine große Freude, dass doch sehr großes Interesse an unserer Einrichtung bestand und sich einige über die Schullaufbahn in St. Matthias informierten. Sehr viele Schüler hatten sich gleich aus eigenem Antrieb heraus bereit erklärt, an diesen drei Tagen für unsere Einrichtung Werbung zu machen. Dieses Engagement bestätigte sich auch am Stand. Nach anfänglichen Berührungsängsten legte jeder nach und nach seine Scheu ab und ging auf die Passanten zu: „Darf ich ihnen ein paar Kiefernkerne schenken?“. Durch das große Interesse der Messebesucher vergingen die drei Tage wie im Flug und wir hoffen, dass wir viele für unseren Ausbildungsweg interessieren konnten. Zum Schluss sei noch allen Schülerinnen und Schülern sowie allen Lehrkräften für ihre Mitwirkung bei der Vorbereitung und die Beratung am Stand gedankt.

Ludwig Bolkart

Ludwig Bolkart (Kolleg III)

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Waldramag Nr. 1

St. Matthias stellt sich in einem neuen, druckfrischen Medium der Öffentlichkeit vor: dem “waldramag” – ein vielfarbiges und abwechlungsreiches Magazin im DINA4-Format.

Alle, die mit Seminar und Schule St. Matthias in Waldram liebäugeln oder mit Waldram in irgendeiner Form verbunden sind, können einen Blick hinter die Kulissen der Einrichtung werfen. Alle haben aussagekräftige Artikel geschrieben: Seminaristen, externe Schülerinnen und Schüler, Lehrer, der Leiter der Schule und der Seminardirektor.

Die Beiträge sind in vier Rubriken eingeteilt: “lernen”, “glauben”, “leben”, “und sonst?” Auf der letzten Seite können Rätselfreunde beweisen, dass sie das Magazin gelesen haben. Mit etwas Glück können sie einen Buchpreis gewinnen.

Interessenten können die aktuelle Ausgabe unter Angabe ihrer Anschrift über folgende E-Mail-Adresse anfordern: waldramag[at]sankt-matthias.de.

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Der Schulkreuzweg 2013

Der Kreuzweg der Schule kurz vor Ostern gehört zu den Höhepunkten des religiösen Lebens in St. Matthias. Den Kollegen der Fachschaft Religion  mangelt es nicht an Ideen, der Schulgemeinschaft die Bedeutung der Kreuzigung Jesu Christi für unsere eigene Zeit vor Augen zu führen. Die Schülerinnen und Schüler gestalten die Ideen mit und setzen sie um.
In diesem Jahr veranschaulichten Schülerinnen und Schüler des Kollegs I, der Klassen 10 und 10E an drei Stationen am Beispiel der Kontinente Asien, Lateinamerika und Afrika, wo es heute Brennpunkte menschlichen Leids gibt.
Am Anfang stellte das Kolleg I im Gang des Schulgebäudes den Kontinent Asien und dessen menschliche Probleme vor: Überbevölkerung, Sextourismus, Christenverfolgung und Leistungsduck.
In der Aula standen menschliche Schicksale in Lateinamerika im Mittelpunkt. Die Menschen dort leiden unter Armut, Drogen, Organhandel und Prostitution.
In der Seminarkirche schließlich zeigte die Klasse 10E die  Probleme Afrikas: Hunger, Krankheit und die Vermüllung des Kontinents. Dabei wurde von Schülerinnen der Klasse 10E eine afrikanische Musik gespielt und gesungen.
Von der ersten bis zur letzen Station wurde ein Kreuz mitgetragen. Der Höhepunkt des Kreuzwegs war in der Seminarkirche, in der das Kreuz vor dem Altar aufgestellt wurde.
In seinem Schlussgebet hob Seminardirektor Pfarrer Martin Schnirch die christliche Zuversicht hervor, dass in jedem Leiden der Menschen Jesus Christus dabei ist und der einzelne so von seiner Liebe aufgefangen ist. Wir Christen sind aufgefordet, zu überlegen, wie wir leidenden Meschen helfen können.

Andreas Schuler

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Strahlenschutz

Anlässlich des 2. Jahrestags der Katastrophe in Fukushima besuchte uns am Montag, den 11.03.2013 Dr. med. W. Kirchinger, der Leiter des regionalen Strahlenschutzzentrums München.

Die Schüler des Gymnasiums und Kollegs St. Matthias versammelten sich dazu in der Aula. Zunächst erläuterte er die Auswirkungen von atomarer Strahlung auf die Menschen und ihre Umwelt.

Er ging auch noch einmal auf die Explosion der Reaktoren in Japan ein. Schließlich führte er die Funktionsweise eines Strahlenschutzanzuges vor, wie er von den Hilfskräften im Katastrophenfall getragen werden muss. Dazu stellte sich Herr Pointner zur Anprobe zur Verfügung. Er informierte die Zuhörer außerdem über die Arbeit im „HelmholtzZentrum münchen“.

Bei der anschließenden Möglichkeit Fragen zu stellen, war das Interesse der Schüler groß, zum Beispiel bei der Frage nach den Auswirkungen der Handystrahlung oder der Gefahren der Röntgenstrahlung. Am Ende bedankte sich der Geographie – Lehrer Herr Feistl beim Referenten für den gelungenen Vortrag.

Barbara Hubert und Cezary Bartoszek

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“In allen Kontinenten ist das Kreuz präsent”

Es ist eine gute Tradition im Gymnasium und Kolleg St. Matthias, am vorletzten Schultag vor den Osterferien den Kreuzweg zu gehen. Heuer hatten sich die beiden Religionslehrer Maximilian Heisler und Simon Fritz zusammen mit Seminardirektor Martin Schnirch und drei Klassen etwas ganz Besonderes einfallen. Asien, Afrika und Lateinamerika stellten drei Stationen dar, an denen viele Menschen ihr Kreuz zu tragen haben.
Den Anfang machte im Foyer der Waldramer Schule Asien: Zu den Stichworten Überbevölkerung (das indische Mumbay weist 28.000 Einwohner pro Quadratkilometer auf, die Bevölkerung Münchens müsste sich entsprechend auf der Fläche Geretsrieds zusammendrängen), Sextourismus, Christenverfolgung und Leistungsdruck konfrontierten die Referenten die Schulfamilie mit einigen erschütternden Fakten. Hinter den leuchtenden Fassaden moderner Metropolen sieht Asien demnach ganz anders aus – Verfolgung, Unterdrückung, Folter sind an der Tagesordnung.
Die zehnte Klasse blickte nach Brasilien, genauer gesagt nach Rio de Janeiro. Jesus schaut vom Zuckerhut auf die Stadt an der Copacabana, in der Paola auf der Straße den Reichen und Schönen die Schuhe putzt. Juan lebt wie Paola auf der Straße, der Junge spendete die Hornhaut seiner Augen und ist seitdem blind. Carlos trieb der Hunger auf die Straße, er schnüffelt Lösungsmittel, und verdient sich ein bisschen Geld mit Drogenhandel. Schließlich sind da noch die Waisen Fernanda und Maria, die ihre jüngeren Geschwister durch Prostitution ernähren.
Zum Schluss zogen alle in die Seminarkirche, in der dunkle Trommelklänge und Männer in Arbeitskleidung das Thema Vermüllung in Afrika veranschaulichten: Schwarze Männer mit Holzmasken stehen rund um den Altar, sie legen die Masken ab, ein elegant gekleideter weißer Mann steckt ihnen ein paar Geldscheine zu, telefoniert, gibt Zeichen und Anweisungen. Müllwerker leeren Abfall zu Füßen des Altars aus, die Männer streifen die blauen Müllsäcke über. Die Botschaft: „500 Container Elektroschrott landen jeden Monat allein in Ghana. Was nicht gebraucht wird, wird verbrannt, Krankheit und Tod sind die Folgen.“ Und die gequälten Menschen fragen sich, ob sie den Raub ihrer Seelen ertragen müssen, „Angehörige keiner Klasse“.
„In allen Kontinenten ist das Kreuz präsent, und alle tragen ihre Kreuze vor Gott“, so Seminardirektor Martin Schnirch. Mit der Bitte um Erlösung von allem Leid, allem Kreuz, aller Demütigung, Versklavung und Entrechtung entließ er die Schulfamilie.

Dieter Klug

Quelle: Isar-Loisachbote, Nr. 72, 26. März 2013, Lokales S. 3

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8500 Euro für die Mission

Waldram – Ehemalige Seminaristen und Schüler zu unterstützen, die in der Mission tätig sind – mit diesem Ziel haben Seminaristen des Spätberufenenseminars in Waldram einst den Missionskreis St. Matthias gegründet. Im vergangenen Jahr wurden insgesamt 8500 Euro gespendet. Das gaben die Verantwortlichen in der Mitgliederversammlung bekannt.

Das Geld ging an verschiedene soziale Projekte. Die Stiftung Mutter Maria Stieren und Pfarrer Josef Marx bekamen für ihre Projekte in Tansania und Argentinien jeweils 1000 Euro. Je 1500 Euro erhielten Schwester Miguela Keller für ihr Projekt in Ghana, Pater Altrichter für sein Engagement in Indien, Pfarrer Anton Mahl für seine Arbeit in Kenia und Pater Wolfgang Bock, der in Indonesien aktiv ist.

Bei den  Neuwahlen der Vorstandschaft wurden die Seminaristen Martin Schinagl aus Saaldorf (Landkreis Berchtesgadener Land) zum ersten Vorsitzenden und Markus Kraus aus Friesenried (Ostallgäu) zu seinem Stellvertreter gewählt. Das Amt des neuen Kassiers übernimmt Christoph Kopitzki aus Cham (Landkreis Cham). Der neue Vorsitzende für die öffentliche Arbeit ist Andreas Schuler, aus Burtenbach (Landkreis Günzburg).

Quelle:  Isar Loisachbote am 01.03.2013

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Mentorenabend 2013

Am Donnerstagabend, den 21.02.2013 veranstalteten wir, die Klasse 11 und das Kolleg II, einen Mentorenabend im Rahmen unseres Berufs- und Studienorientierungsunterrichts in unserem Haus. Jeder Schüler hatte dort die Gelegenheit, sich über einzelne Berufe und Studiengänge zu informieren. Im Vorfeld dazu haben wir unsere Berufswunschziele gesammelt und zu den beliebtesten Mentoren ausfindig gemacht und eingeladen.Eine große Hilfe war uns hierbei unsere Lehrerin Frau Herholz, die bei vielen Mentoren anfragte, ob sie Interesse daran hätten, uns Schülern Auskunft über ihren Beruf zu geben. Folgende Mentoren waren bei uns zu Gast:
Frederick Hackbarth, Journalist: Er kommt aus Icking, hat in Wien studiert, arbeitet für die Zeitschrift „Motorsport“ und ist dort vor allem für „Formel 1“ zuständig.
Barbara Riedel, Juristin: Sie hat 1986 in Waldram auf dem 2. Bildungsweg ihr Abitur gemacht und arbeitet nun als selbstständige Juristin.
Daniela Schnellbach, Innenarchitektin: Frau Schnellbach kommt aus Geretsried, hat in Rosenheim studiert und arbeitet seit 2007 freiberuflich als Innenarchitektin.
Max Lochner, Hotelmanager: Er kommt aus Gelting, hat eine Kochlehre gemacht und ist nun Manager für das Hotel Neu Wirt in Gelting.
Dr. Peter Wendl, Pastoralpsychologe: Dr. Wendl absolvierte sein Abitur 1994 in Waldram, hat in Freiburg studiert, arbeitet als Wissenschaftler an der Uni Eichstätt und als Psychologe für Fernbeziehungen.
Dr. med. Josef Hafner, Mediziner: Herr Hafner hat 1987 sein Abitur in Waldram gemacht und hat an der LMU in München studiert.
Manfred Menke, Lehrer: Herr Menke arbeitet seit vier Jahren an unserer Schule als Lehrer für Mathematik, Physik und IT und kennt sich außerdem im Bereich Ingenieurwesen aus.
Herbert Woisetschläger, Bankkaufmann: Der Vater eines Schülers der Klasse 11 kam, um uns über Wirtschaft und Bankwesen Auskunft zu geben.
Christoph Weber, Biochemiker: Er hat an der TU in München studiert und arbeitet jetzt in der Biotech-Branche.
Nach einer Begrüßung und einer kleinen Vorstellungsrunde aller Mentoren im Gang unserer Schule wurde jedem Mentor ein Klassenzimmer zugeteilt, um dort über den jeweiligen Studiengang, den Beruf, die Probleme und Voraussetzungen zu sprechen. Jeder Schüler hatte die Möglichkeit, sich über zwei Berufsfelder zu informieren.
Dr. Peter Wendl zum Beispiel hat sich selbst auf diesen Abend mit einer kleinen Präsentation vorbereitet, welche zuerst über den Studiengang Theologie und dann über Psychologie informierte. Er erzählte frei und sehr lebendig von seinen Eindrücken vom Theologiestudium und auch von der Zeit in Waldram und wie sehr die Lehrer ihn hier beeinflusst haben. Sehr ernst ging es bei ihm auch um das Thema „Kirche als Arbeitgeber“ oder um die Chancen als Theologe oder Sozialpädagoge.
Eine kleine Pause zwischen den beiden Gesprächsrunden mit einem großen Buffet, das die Q11 selbst zubereitet hatte, bot Platz und Zeit, mit Mentoren, Lehrern und Schülern vereinzelt Fragen und Probleme aufzugreifen.Nachdem die zweite Runde beendet war, dankten wir den Mentoren für ihr Kommen.Diese waren sehr begeistert von unserem Abend und freuten sich, solch großes Interesse bei den Schülern zu finden. Wichtig sei ihnen, dass man sich vor seiner Berufswahl richtig und umfassend informiert, damit es nicht zu Enttäuschungen oder Studienabbrüchen kommen kann.

Schöffmann Theresa & Huber Anna

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“Studiert, worauf ihr Bock habt”

Das Abi in der Tasche – und dann? Welcher Beruf ist für mich der richtige? Was macht eigentlich ein Hotelier? Brauche ich ein Studium, um als Journalist Karriere zu machen? Antworten auf solche Fragen erhofften sich die Schüler der Q 11 des Gymnasiums und Kollegs St. Matthias in Waldram beim Mentorenabend.
Die neun Referenten, die aus ihrem Berufsalltag erzählten, sparten nicht mit Tipps und Ratschlägen. "Ich fühle mich jetzt besser informiert", sagte Julia Linder (17), als sie aus dem Vortrag von Rechtsanwältin Barbara Riedel kam. "Interessant, was man für den Beruf für Faibles haben sollte, was man mögen muss." "Als Jurist ist man auch Verkäufer", hatte die gelernte Wurstverkäuferin Riedel, die über den zweiten Bildungsweg ihre Berufung fand, erzählt. "Man muss Lösungen verkaufen – und darf keine Angst vor Menschen haben."
Vor vier Jahren wurde der Informationsabend ins Leben gerufen. Verantwortlich für die Organisation sind "die Schüler, die im kommenden Schuljahr ihr Abitur machen", sagt Beratungslehrerin Elisabeth Herholz. Sie entscheiden auch, welche Berufe vorgestellt werden. "So können sie erste Erkenntnisse konkret in den Berufsbildern gewinnen, die sie selbst interessieren." Deshalb sind diesmal zum Beispiel ein Ingenieur, eine Innenarchitektin, ein Biochemiker und ein Wirtschaftskaufmann mit von der Partie. "Im Rahmen der Möglichkeiten versuchen wir, ehemalige Schüler dafür zu gewinnen", verriet Herholz.
Wie Dr. Joseph Hafner, der nach einer Ausbildung zum Groß – und Außenhandelskaufmann 1987 in Waldram sein Abitur nachholte und nun als leitender Notarzt im Einsatz ist. "Ihr seid Ansprechpartner für freundliche und nette Patienten, für gut riechende und für übel muffelnde und auch für die hypochondrierende Tussi", erzählte Hafner. "Ihr seid Seelsorger, Zuhörer – und ihr müsst Entscheidungen treffen, die über Leben und Tod bestimmen." Die Schüler lauschten schweigend, manche fast ein wenig betreten. „Ich habe ihnen schon auch etwas positives gesagt“, merkte Hafner in der Pause an. "Ich glaube, 50 Prozent waren am Ende begeistert."
Das darf auch Peter Wendel, ein weiterer ehemaliger St-Matthias-Schüler, für sich in Anspruch nehmen. Der Diplom-Theologe sowie Einzel-, Paar- und Familientherapeut informierte über die unterschiedlichen Berufsfelder der Pastoralpsychologie, und vor allem über seinen Weg dorthin. "Es sind nicht immer die Cleveren, die es weit bringen. Ich war nicht besonders clever, aber fleißig, habe mir das Abi hart erkämpft", gab Wendel seinen Zuhörern mit auf den Weg. Er empfahl, größten Wert auf den Abschluss zu legen. "Heute würde ich Staatsexamen machen.“
Weitgehend undramatisch sei es hingegen, wenn es mit dem favorisierten Studienplatz nicht gleich im ersten Anlauf funktioniere. 2Das ist wie in einer Beziehung: Für das, was ich liebe, lohnt es sich zu warten2, philosophierte Peter Wendel. Besonders wichtig sei es jedoch („einmal darf ich spießig sein“), sich ganz genau zu überlegen, wovon man später einmal leben wolle. "Und dann studiert, worauf ihr Bock habt.

Rudi Stallein

Quelle: Isar-Loisachbote, Nr. 52, 2./3. März 2013, Lokales, S. 3

 

Isar-Loisachbote / Geretsrieder Merkur, Nr. 52, 2./3.3.2013 S. 3

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Im Auftrag der Schöpfung

Bischof Gebhard Fürst (Diözese Rottenburg-Stuttgart) war am ersten Tag des unbesetzten Papststuhls Festzelebrant beim Patrozinium des Heiligen Matthias in Waldram. Die Schul- und Seminarfamilie feierte mit dem hohen Gast in der Seminarkirche den Festgottesdienst.
Als "Vorbild nicht nur für uns, sondern für alle Christen" rühmte Hausherr und Seminardirektor Schnirch den für Judas nachgewählten beziehungsweise ausgelosten Matthias. Dann ging Bischof Fürst in seiner Predigt auf den "neuen Pilger Benedikt" ein. Am Tag nach dem Rücktritt des Papstes rühmte der Bischof vor allem ein Herzensanliegen des "alten" Papstes. Dieser habe immer wieder betont, dass das neue Menschsein auch bedeute, für die Schöpfung Verantwortung zu übernehmen und Umweltschutz zu betreiben – "so wie das Schule und Seminar St. Matthias tun, die streng nach ökologischen Gesichtspunkten gebaut wurden und betrieben werden". Eine Maxime Benedikts XVI. sei gewesen: "Willst du den Frieden befördern, so bewahre die Schöpfung." Dies schließe Luft und Wasser ebenso ein wie Tier- und Pflanzenwelt sowie den tropischen Regenwald. "Das sagte kein Abgeordneter der Grünen im Bayrischen Landtag, sondern unser Papst Benedikt", betonte Fürst. Dessen Pontifikat sei dem Schutz von Schöpfung, Welt und Umwelt verpflichtet gewesen. Vor diesem Hintergrund sei auf dem Dach der großen Audienzhalle im Vatikan auch eine Fotovoltaik-Anlage installiert worden.
Beim Festessen in der Aula skizzierte Direktor Schnirch die Geschichte von St. Matthias seit der Gründung durch Kardinal Faulhaber im Jahr 1927, formulierte Ziele und Inhalte von Schule und Seminar und schloss mit der Bitte an Bischof Fürst, "den hoffentlich guten Eindruck von St. Matthias weiterzutragen". Traditionell wurde beim Patrozinium der Ämterwechsel zum neuen Seminarrat vollzogen. Große Veränderungen gibt es nicht. Die Führung mit Senior Christoph Kopitzki und Konsenior Pilipp Uebler bleibt erhalten.

Dieter Klug

Quelle: Isar-Loisachbote – Geretsrieder Merkur, Nr. 53 vom 04.03.2013, Lokales, S. 3

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