Topbar

Wechsel im Vorsitz des Freundeskreises

In der Mitgliederversammlung am 15. März 2014 haben die anwesenden Mitglieder Frau Inge Schmidt zur neuen Vorsitzenden des Freundeskreises St. Matthias gewählt. Seit 2004 hatte Gerhard Gesierich in der Nachfolge von Hanns Mittermeyer die Geschicke des Vereins bestimmt.

In seinem Rechenschaftsbericht lenkte der scheidende Vorsitzende noch einmal die Aufmerksamkeit auf die satzungsgemäßen Ziele des Vereins. Neben der Förderung der Zwecke von Schule und Seminar hob er die geistig-ideelle Aufgabe des Freundeskreises hervor: die Förderung der Verbundenheit der ehemaligen Schüler sowie Lehrer mit St. Matthias, oder,  wie er sagte, „die Rückbindung an die ‚familia Waldramensis‘“.
In der zurückliegenden Amtsperiode kann der Freundeskreis 28 neue Mitglieder verzeichnen, die Hälfte davon aus dem Abiturjahr 2013. Ein sehr erfreulicher, einzigartiger Zuwachs! Dem stehen 27 Abgänge gegenüber, darunter sechs Todesfälle. Ihrer wurde in einer Schweigeminute gedacht. In sechs Sitzungen hat der Vorstand u.a. über Anträge auf Zuschüsse für Klassenfahrten, Exkursionen und diverse Anschaffungen für Seminar und Schule beraten. Außerdem wurden u.a. die Bibliothek und der Missionskreis finanziell unterstützt.

Die Kassenführerin, Frau Petra Röttig, seit 2012 im Amt, bedankte sich bei Herrn Dr. Noske für die problemlose Übergabe der Unterlagen. Probleme gab es jedoch bei der Übertragung der digitalen Daten, was im vergangenen Jahr bei einzelnen Mitgliedern zur doppelten Abbuchung des Beitrags führte. Diese wurde umgehend zurückgenommen. Sie entschuldigte sich für diesen Fehler, wunderte sich jedoch über die teils erbosten Reaktionen einiger Betroffener. Nun seien alle Daten korrekt erfasst, auch die Umstellung auf das SEPA-Verfahren sei abgeschlossen.

In der Aussprache über die Berichte bedankte sich Frau Birner bei der Kassenführerin für den großen Zeitaufwand, den sie bewältigt hat. Herr Schnirch sprach im Namen der Einrichtung und des Vorstands Herrn Gesierich für sein zehnjähriges Engagement als Vorsitzender ein „Vergelt’s Gott“ aus. Er erinnerte daran, dass Herr Gesierich zu den Mitgliedern der ersten Stunde gehöre, wie aus der Gründungsurkunde des Freundeskreises vom 21. Mai 1992 hervorgehe. Seinen Dank brachte er durch mehrere Geschenke zum  Ausdruck.

Neben einer neuen Vorsitzenden ging Herr Gleixner als Schriftführer aus den Wahlen hervor. Frau Röttig wurde in ihrem Amt bestätigt.

Schließlich verabschiedete die Versammlung zwei Anträge, in denen die Schulleitung bzw. der Vorstand des Freundeskreises aufgefordert werden, durch Einholen von Vergleichsangeboten zu prüfen, ob eine Reduzierung der Kosten für den Druck des Jahresberichts bzw. der Freundeskreis-Mitteilungen möglich ist.

Thomas Erhard

Weiterlesen

“Fasten your seatbelts”

Liebe Schwestern und Brüder!

„Fasten“

Mit diesem Wort
überschrieb die Frankfurter Allgemeine Zeitung
am vergangenen Donnerstag ihr Titelbild.

Das Bild zeigt eine Stewardess,
die – wie am Beginn jedes Fluges –
den Passagieren den Gebrauch des Sicherheitsgurtes vorführt.

Und unter dem Bild
wird das „fasten“
durch „your seatbelts!“
ergänzt.

„fasten your seatbelts!“

So lautet die Anweisung der Stewardess
im Flugzeug
und auch im Auto gilt Anschnallpflicht.

„fasten your seatbelts!“

„Verehrte Fluggäste!

Da jederzeit Turbulenzen auftreten können,
sind Sie verpflichtet,
sich anzuschnallen,
sobald Sie Ihren Sitzplatz eingenommen haben.“

In der Tat kann Nicht-Anschnallen gefährliche Folgen haben.

Und nach der Landung ertönt aus den Lautsprechern:

„Wir bitten Sie,
angeschnallt sitzenzubleiben,
bis die Maschine ihre Parkposition erreicht hat
und die Anschnallzeichen über Ihnen erloschen sind.“

Auch wenn viele Fluggäste ihre Gurte vorzeitig lösen,
zur eigenen Sicherheit ist es tatsächlich nicht zu empfehlen,
dieser Bitte nicht zu folgen.

Sogar in Reisebussen
muss man sich seit einigen Jahren anschnallen.

Gurtmuffel müssen eine Strafe bezahlen,
wenn sie erwischt werden.

Und im Falle eines Unfalls
kann das nicht angeschnallt sein
sogar das Leben kosten.

„fasten your seatbelts!“

Nun bin ich zwar kein Anglist,
aber das „fasten“ in „fasten your seatbelts“ und das Fasten,
zu dem wir Christen in dieser Zeit eingeladen sind,
ist dasselbe Wort.

Worum es beim Fasten geht,
das kann uns die Anweisung im Flugzeug verstehen helfen:

Auch wenn das Anschnallen die Bewegungsfreiheit deutlich einschränkt;

wir schnallen uns an,
damit es uns im Extremfall nicht herumhaut
und wir nicht zu Schaden kommen.

– Es können wirklich jederzeit Turbulenzen auftreten –

Der Gurt hält uns im Sitz fest,
auch wenn wir selber uns mit eigener Kraft nicht halten können.

Einen Gurt,
der sich erst anlegt, wenn er wirklich gebraucht wird,
gibt es nicht.

Vielmehr ist es nötig, während der gesamten Reise,
angeschnallt zu sein,
denn wir wissen ja nicht,
wann wir den festen Halt wirklich nötig haben.

Nur das eine wissen wir:

Wir brauchen den festen Halt.

– bei Turbulenzen wird das spürbar –

Im Flieger und im Auto bietet uns der Sitz den festen Halt.

Er lässt uns anlehnen.

Und egal, ob wir während es Fluges lesen, arbeiten oder schlafen,
der Sitz hat uns – im positivsten Sinne – „in der Hand“.

Was bei der Reise gilt,
gilt auch im übrigen Leben:

Wir brauchen Halt.

Sicherheit.

die Gewissheit,
dass wir nicht ins Bodenlose
oder gar ins Nichts fallen.

Was gibt uns diesen Halt?

Wer hat uns – im positiven Sinne – „in der Hand“?

Sicher gibt es da Menschen,
die versuchen, uns Halt zu geben:

Eltern und Geschwister,
Freunde,
Kollegen,

vielleicht sogar Vorgesetzte.

Als Christ ist mir klar:

Einen gibt es,
der mir immer Halt bietet:

GOTT.

Er,
der mich geschaffen hat,
der mich unendlich liebt,
der meine Stärken und meine Schwächen kennt,
der mich trotz meiner Fehler nicht fallen lässt
und – im positivsten Sinn – „in der Hand“ hält.

Dieser GOTT ist meine Stärke.

ER will und kann mein Halt sein,
auch wenn es Turbulenzen gibt.

Wenn ich mich an ihm festhalte,
dann wird es im Leben dennoch zu Turbulenzen
– ja zu Unfällen –
kommen.

Aber ich werde nicht ins Bodenlose stürzen
und mir nicht das Genick brechen,
wenn ich mich an IHM festmache.

Weil mir Gott aber nicht Fesseln anlegt,
sondern die Freiheit lässt,

weil er mich nicht in seine Arme zwingt,
deshalb bin ich gefragt,
mich an IHM festzumachen.

Ich gebe zu,
ich versäume das auch ab und zu.

Und gelegentlich meine ich auch,
selbst Herr der Lage
– vielleicht sogar ein Held –
zu sein.

Aber nicht selten
– so muss ich auch zugeben –
bin ich dabei schon gescheitert,
auf die Nase gefallen
und habe mir
– geistlich und vielleicht auch menschlich –
blaue Flecken geholt.

Ich kann Ihnen ehrlich sagen:
GOTT hat mich da noch nie enttäuscht.

Vielmehr habe ich schon oft die Erfahrung gemacht,
dass ER mir Halt,
Zuversicht,
Freude und Frieden gegeben hat,
wenn ich mich an ihm fest mache.

Freilich hat er mich auch nicht vom Stuhl geschupst,
wenn ich mich selber in den Mittepunkt gerückt habe,

aber leichter,
entspannter,
erfolgversprechender ist es,
mich an IHM fest zu machen.

Genau das ist der Zweck der christlichen Fastenzeit:

Mich an IHM, MICH an GOTT festmachen.

Die christliche Fastenzeit ist nicht die Zeit
des Gürtel-enger-Schnallens.

Nicht die Zeit,
in der ich mir und anderen beweise,
zu welchen heroischen Taten ich in der Lage bin.

Und schon gar nicht ist die Fastenzeit die Zeit,
in der ich mir Opfer auferlege,
die niemandem nützen.

Vielmehr bietet sich die Fastenzeit als eine Zeit an,
zum Einüben in das Mich-an-IHM-Festmachen.

Das will und muss nämlich eingeübt werden.

So wie ein Sportler die geforderte Leistung
auch nur mit Übung erbringen kann,

so wie das Anlegen des Sicherheitsgurtes
zur guten Gewohnheit werden muss,
so ist auch das Mich-an-IHM-Festmachen
einzuüben.

Es ist nicht ein einmaliger Akt,
sondern muss für den Christen
zur selbstverständlichen Gewohnheit werden.

Nun werden Sie sich vielleicht fragen:
Wie geht denn das?
Mich an Gott festmachen?

Das kann sehr unterschiedlich aussehen.

Zuerst muss ich mich fragen:
Woran halte ich mich fest?
und gibt mir das wirklich die dauerhafte Sicherheit,
den festen Halt,
  den ich brauche?

Da komme ich
– in meinem Leben zumindest –
auf viele Dinge,
die mir falsche Sicherheit vorgaukeln,

die mir den Eindruck vermitteln,
bei ihnen geborgen und gut aufgehoben zu sein,
die mich aber in Wirklichkeit abhängig und unfrei machen.

Genau besehen täusche ich mich mit diesen Dingen:

Ich vertraue auf die Technik,
auf mein Gefühl,
auf mein Geld,

ich lasse mich halten von meinen Phantasien,
dem, was ich als meine Bedürfnisse zu haben meine.

Aber echten,
letztlichen Halt?


den kann mir nur GOTT geben.

Wie kann ich mich an IHM festmachen?

Ich versuche es damit,
mir eine bewusste Zeit zum Gespräch mit IHM zu nehmen.

Bei diesen „Gesprächen“
muss ich gar nicht viele Worte machen.

Um mich Gott anvertrauen zu können,
muss ich eine Beziehung mit IHM haben.

Und mein Leben in der Beziehung mit IHM erkennen.

So will ich versuchen,
nicht nur am Beginn des Tages bewusst zu sagen:
„Mit Dir will ich den Tag beginnen!“

Sondern auch
am Ende des Tages,
die Ereignisse und Erlebnisse dieses Tages
noch einmal Revuepassieren zu lassen
und in ihnen zu entdecken,
dass ER – GOTT hier am Werke war.

Ich bin mir sicher,
dass ich genügend Gelegenheiten erleben werde,
bei denen ER mich
– meist im Nachhinein verstehbar –
gehalten hat.

Gespräch mit Gott – Gebet – ist das eine,
wozu uns die Fastenzeit einlädt.

Ein Zweites kennzeichnet daneben ein christliches Fasten:

Werke der Liebe tun.

Und auch da gibt es die verschiedensten Möglichkeiten:

Etwas für andere tun,
unabhängig von Sympathie,
sondern aus christlich verstandener Liebe.

Das befreit mich nicht nur von Selbstbezogenheit,
es hilft auch mit,
die Welt um mich herum zum Besseren zu verändern.

„fasten your seatbelts!“

Liebe Schwestern und Brüder!

Ich wünsche uns – Ihnen und mir – eine gute Fastenzeit,
in der es uns gelingt,
UNS an IHM – an GOTT – festzumachen.

Durch Weglassen der Dinge,
die uns falschen Halt vorgaukeln.

Durch eine Neubelebung
und Intensivierung unserer Beziehung mit Gott.

Und durch Taten der Liebe,
die die Welt um uns herum zu verbessern helfen.

In diesem Sinne:
eine gesegnete Fastenzeit.

Weiterlesen

Predigt vor dem Humoristenabend 2014

Liebe Schwestern und Brüder!

„Christen sind Menschen der Freude“:

Die beiden Bibelstellen machen das für mich deutlich.

Heute am Tag unserer Faschingsfeier
fällt mir ein Film ein,
den ich sehr beeindruckend finde
und der einen wirklich lebenden Menschen beschreibt:

PATCH ADAMS

Ein Mann,
der zuerst mit seinem Leben gar nicht klar kam,
ja der sich selbst in die Psychiatrie eingewiesen hat.

Aber im Laufe seines Zusammenseins mit kranken Menschen
lernte er,
dass die Freude
eine heilende Wirkung hat.

Schließlich wurde er Arzt
und gründete eigene Kliniken,
in denen besonders darauf geachtet wird,
dass die Freude da ist.

Sehr beeindruckend
zeigt der Hauptdarsteller Robin Williams
die heilende Wirkung der Freude auf.

Auch in den Lesungen,
die ich für den heutigen Gottesdienst ausgesucht habe,
wird die Freude als etwas für den Christen Wesentliches
dargestellt.

„Christen sind Menschen der Freude“:

Was das heißt, dazu erlauben Sie mir,
Papst Franziskus zu zitieren:[1]

„Was ist das, diese Freude?
Ist es Fröhlichkeit?
Nein:
Es ist nicht dasselbe.

Fröhlich und heiter sein ist gut,
aber die Freude ist eine andere Sache,

sie ist mehr.

Sie ist nicht stimmungsabhängig,

sie stammt nicht aus dem Moment,
sondern sie geht viel tiefer.

Sie ist ein Geschenk.

Wenn wir die Fröhlichkeit immer ausleben wollen,
wird sie am Ende zu einer Leichtigkeit und Oberflächlichkeit.

Außerdem bringt sie mit sich einen Zustand,
wo es an christlicher Weisheit fehlt,

sie macht uns ein wenig dumm und einfältig.

Alles fröhlich und heiter?

Nein.

Die Freude ist eine andere Sache.

Die Freude ist ein Geschenk des Herrn,

sie erfüllt uns von innen her.

Es ist wie eine Salbung durch den Heiligen Geist.“

So der Papst.

Ein freudiger Mensch sei ein sicherer Mensch,
er sei sicher,
dass Jesus immer bei uns ist.

Wie aber mit der Freude umgehen?

Man könne sie ja schlecht haltbar machen und herumtragen.

Weiter sagt Papst Franzskus:

„Nein,

denn wenn wir diese Freude nur für uns selbst haben wollen,
wird sie krank

und das Herz wird ein wenig zerknittert.

Unser Gesicht strahlt dann nicht diese Freude aus,
sondern eine Nostalgie,
eine Melancholie,
die nicht gesund ist.

Manchmal haben diese melancholischen Christen ein Gesicht
wie Chilischoten in Essig
anstatt sich zu freuen
und ein gutes Leben zu haben.

Die Freude kann niemals fest werden,

sie muss weitergehen.

Die Freude ist eine pilgernde Tugend.

Sie ist ein Geschenk,
das sich bewegt,
das auf dem Weg des Lebens geht,
mit Jesus geht.“

So der Papst.

Christen wollten diese Freude weitergeben,
weil sie erfüllt von ihr seien
– die Freude dränge sie,
so der Papst weiter:

„Der Christ ist großherzig,

er darf kein Angsthase sein.

Es ist genau diese Großherzigkeit,
die uns den Atem gibt,
die uns die Kraft des Vorwärtsgehens gibt,
erfüllt mit Heiligem Geist.

Sie ist eine Gnade,
die wir vom Herrn erbitten müssen,
diese Freude.

Bitten wir den Herrn um diese Gnade,
dieses Geschenk des Heiligen Geistes:

Die christliche Freude,
weit weg
  von der Traurigkeit,
weit weg
  von der einfachen Fröhlichkeit,

sie ist etwas anderes.

Sie ist eine zu erbittende Gnade.“


[1] Der folgende Text stammt von der Webseite http://de.radiovaticana.va/news/2013/05/1/mit_freude,_nicht_mit_sauren_gesichtern:_die_papstpredigt_vom_freitag/ted-690763 des Internetauftritts von Radio Vatikan

Weiterlesen

Matthiasfest 2014 mit Bischof Dr. Konrad Zdarsa

Am Montag, den 24. Februar, feierte das Seminar Patrozinium. Dieses Mal war Bischof Dr. Konrad Zdarsa zu Gast im Seminar.

Weiterlesen

„Befreiung von aller Lieblosigkeit und Langeweile“

Vor drei Jahren, kurz nach seiner Ernennung zum Bischof von Augsburg, war er schon einmal beim Patrozinium von St. Matthias. So ließ es sich Bischof Konrad Zdarsa auch diesmal nicht nehmen, „nach anstrengenden Wochen mit nicht immer so erfreulichen Terminen“, wie er sagte, erneut nach Waldram zu kommen. Dort hat Zdarsa mit der ganzen Schul- und Seminargemeinschaft das Fest des Heiligen Matthias gefeiert.
„Sie können mir glauben, dass ich diese Einladung nach Waldram sehr gerne annahm, um mit Ihnen allen an einem ganz normalen Schultag Patrozinium zu feiern.“ Bischof Zdarsa kann mit den Schülern des Spätberufenengymnasiums und Kollegs mitfühlen, ist er doch selbst ein Spätberufener, der am Magdeburger Norbertuswerk sein Abitur nachholte, um danach Theologie zu studieren und seine Laufbahn als Diener Gottes zu beginnen. Zdarsa stellte seine Predigt unter die Frage, wie denn heute ein christlich geprägtes Leben zu führen sei. „Ich würde über diese Frage gerne eine breit angelegte Umfrage halten“, so der Bischof. Nach seiner Überzeugung müsse ein solches Leben immer von einer Nähe zu Jesus Christus, von einer Existenz aus dem Glauben heraus geprägt sein. Er erinnerte an das Wort Jesu: „Ich bin gekommen, damit die Menschen das Leben haben und es in Fülle haben.“ Als Prediger gelte für ihn wie auch für die Zuhörer der Auftrag Jesu, einander zu lieben: „Und was ist schon schwer für einen, der liebt?“ Ziel müsse es sein, sich von aller Lieblosigkeit und Langeweile zu befreien.
Schülern wie Lehrern gab Bischof Zdarsa zu bedenken, dass mit christlicher Prägung im europäischen Kulturraum viel erreicht worden sei – aber die Formel eines „christlich geprägten Lebens“ könne auch sehr schnell abgenutzt und missverstanden werden: „Uns muss es dabei immer um die Substanz der Früchte gehen, um die Entscheidung zwischen heiß und kalt. Und wie Jesus schon sagte: ‚An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen.‘“
Bevor sich Bischof Zdarsa mit den Seminaristen zu einer ausgiebigen Gesprächsrunde zurückzog – die anderen Schüler hatten ab 13.30 Uhr wieder regulären Unterricht – wurde in der Seminaraula bei einem Essen gefeiert. Hausherr Pfarrer Martin Schnirch begrüßte als Seminardirektor neben Schulleiter Claus Pointner und dessen Stellvertreter Thomas Erhard auch das Lehrerkollegium, die Seminaristen sowie die Mitglieder des Schülerchors. Festgäste waren zudem der Schulleiter des Gymnasiums der Benediktiner Schäftlarn, Wolfgang Sagmeister sowie Pfarrer Josef Steindlmüller von der Münchner Stelle „Berufe der Kirche“. Und auch Pfarrer Sebastian Nössner (Abitur 1998) stand als Festzelebrant am Altar.

Dieter Klug

Quelle: Isar-Loisachbote, Nr. 47, vom 26.02.2014, Lokales S. 3

Weiterlesen

Augsburger Bischof diskutiert mit Seminaristen

Das Spätberufe­nenseminar St. Matthias er­wartet einen prominenten Gast: Für Montag, 24. Febru­ar, dem Gedenktag des Heili­gen Matthias, hat sich Konrad Zdarsa, Bischof von Augs­burg, angekündigt. Zdarsa feiert laut Pressemitteilung des Erzbischöflichen Ordina­riats München um 10.30 Uhr einen Gottesdienst in der Kir­che des Spätberufenensemi­nars und trifft anschließend mit den Seminaristen zusam­men.
Junge Männer, die das Abi­tur nachholen möchten, lädt das Seminar vom 21. bis 23. März zu einem Schnupper­wochenende ein. Interessier­te können sich so vor Ort über die schulischen Mög­lichkeiten, die das ange­schlossene Gymnasium und Kolleg bieten, informieren und Einblicke in das Semi­narleben und den Schulalltag erhalten. Außerdem stehen Hausleitung und Seminaris­ten zu Gesprächen zur Verfü­gung.
Die Stiftung St. Matthias, zu der Gymnasium, Kolleg und Seminar gehören, wurde 1927 von der Erzdiözese München und Freising ge­gründet und war die erste Einrichtung des zweiten Bil­dungsweges in Bayern. Sie er­öffnete jungen Männern aus ganz Bayern die Möglichkeit, das Abitur nachzuholen und Priester zu werden. Heute steht das Seminar auch Be­werbern offen, die nicht Priester werden, aber ein christlich geprägtes Leben führen möchten. Unabhängig von Geschlecht und Religi­onszugehörigkeit können das Gymnasium alle Bewerber mit mittlerem Schulabschluss oder qualifizierendem Haupt­schulabschluss, das Kolleg al­le Bewerber mit beruflicher Vorbildung besuchen, die das Abitur anstreben. Die Klassen und Kurse bestehen in der Re­gel aus weniger als 20 Schü­lern.
Patron von Gymnasium, Kolleg und Seminar ist der Heilige Matthias: Er ist der Spätberufene unter den Aposteln, denn er wurde nach der Himmelfahrt Christi von den anderen Aposteln zum Nachfolger Judas ge­wählt. Matthias missionierte zunächst in Judäa, später auch in Afrika. Um das Jahr 63 soll er gesteinigt und er­schlagen worden sein. Seit dem vierten Jahrhundert wer­den seine Reliquien in Trier verehrt.

Die Anmeldung zum Schnupperwochenende ist noch bis 28. Februar mög­lich. Infos im Internet unter www.sankt-matthias.de.

Die Redaktion

Quelle:Isar-Loisachbote, Nr. 41, vom 19.02.2014, Lokales S. 3

Weiterlesen

Klassensprecherseminar 2014

Das  alljährliche Klassensprecherseminar  bietet die Möglichkeit, Themen, deren adäquate Besprechung und Bearbeitung mehr Zeit fordert, als sie die monatlichen, einstündigen Klassensprecherversammlungen bieten, zu behandeln.

Heuer fand das Seminar am 7. Februar statt. Die Tagesordnung beinhaltete, neben den Fragen, die der Schulalltag mitunter aufwirft, Themen wie die Gestaltung des sozialen Tages, der im Juli stattfinden soll, des SMV-Tages am Ende des Schuljahres und schließlich die (leidige) Frage, wie man der SMV-Kasse zu Einnahmen verhelfen kann. Die Punkte wurden zunächst im Plenum  besprochen und anschließend in Arbeitsgruppen ausgearbeitet, dabei ergaben sich viele gute Anregungen, die auch Eingang in die Planungen fanden.

Den Arbeiten schloss sich dann, nach einigen Ausführungen von Hauswirtschaftsleiterin Fr. Rammelmaier, ein Weißwurstfrühstück an – wir danken unserer Verbindungslehrerin Frau Hofmeier für die Spende.

Zum Abschluss wurden die Ergebnisse des Tages mit Herrn Pointner besprochen; das Klassensprecherseminar, das  man wohl durchaus als gelungen und produktiv bezeichnen kann, endete pünktlich zur Mittagspause, um 12.45 Uhr.

Manfred Grimm

Weiterlesen

Im Himmel ist die Hölle los

Die griechische Götterwelt stattete vergangene Woche dem Gymnasium St. Matthias in Wolfratshausen-Waldram einen Besuch ab. Das P-Seminar „Ein Theaterstück entsteht“ der Qualifikationsstufe 2012/2014 präsentierte in der Aula ihr Theaterstück „Die spinnen da oben! … Eine pseudomythologische Götter-Comedy-Soap“. Dafür hatten die Schüler unter Anleitung ihres Lehrers Dieter Klug das gleichnamige Theaterstück von Stephan Hehl, erschienen im Impuls-Verlag, nach eigener Aussage erst „komplett auf den Kopf gestellt“ und dann mit viel Spielfreude inszeniert.
Wer die Mythen um die griechischen Sagen kennt, der weiß um die Ränke, Liebestragödien, Eifersüchteleien und Rangkämpfe auf dem Olymp. In dem Theaterstück wird dies nun noch auf die Spitze getrieben, quasi in die Welt einer amerikanischen Seifenoper versetzt. Göttervater Zeus (Maximilian Ribaudo) trug also keine wallende Toga sondern – ganz macho-lässige Hose mit offen stehendem Hemd, telefonierte mit dem Handy und flirtete mit den süßen Nymphen (Katharina Gielen, Melanie Engel, Johanna v. Pechmann, Chiara Ruf), derweil sich seine frustrierte Ehefrau Hera (Stefanie Probst) von ihrer besten Freundin Aphrodite trösten lässt, die in pinkfarbenen Leggins, Flatterkleid und High Heels à la Germanys next Topmodel auf die Bühne tänzelte. Gemeinsam schmachten sie dahin, als sie sich von der Liebe des Orpheus (Johann Westermayr) zu seiner Eurydike (Maria Mock) erzählen. Derweil lässt sich Zeus eine Pizza von Hermes (Lena Reithmeier) und Ikarus (Tamina Erlacher) liefern und beendet den Abend bierselig mit seinem besten Freund Dionysos (Christina Bergmann). Es tauchen außerdem auf: der sexy Muskelprotz Herkules (Immanuel Stein), ein jammernder Sisyphos (Cesary Bartoszek), Eros (Julia Linder), Hades (Maria Ciscek) und Persephone (Veronika Reitberger).
Das Publikum war begeistert! Mit viel Liebe zum Detail hatten die Teilnehmer des Seminars das Stück auf die Bühne gebracht und dabei an alle Facetten einer guten Inszenierung gedacht: Die Darsteller überzeugten in ihren Rollen, die Kostüme waren sehr gut zusammen gestellt und bewiesen Sinn für Humor (Herkules trug zum Beispiel einen hautfarbenen Muskelprotz-Anzug), es gab witzige Requisiten, wie den rollenden Stein des Sisyphos, ein selbst gemaltes Bühnenbild, eine Diashow, musikalische Einlagen und auch eine funktionierende Bühnentechnik. Alles in allem: Eine gelungene Theateraufführung, die gerne wiederholt werden könnte.

Quelle: Isarkurier am Wochenende, Nr. 5. 01.02.2014. S. 5

Weiterlesen

Osterkerzen 2014

Der Missionskreis St. Matthias gestaltet wieder Osterkerzen für die Pfarrgemeinden.

Opens internal link in current windowWeitere Informationen und Bestellung bis 28. Februar 2014

Weiterlesen

Ist denn Christus zerteilt?

Liebe Mitchristen!
Liebe Brüder, liebe Schwestern!

„Ist denn Christus zerteilt?“ (1 Kor 1,13)

Diese Frage
wirft Paulus heute den Christen von Korinth vor
und auch uns,
den Christen von heute,
den Christen von Waldram
(der Seminargemeinschaft im Spätberufenenseminar St. Matthias)
stellt er heute diese Frage:

„Ist denn Christus zerteilt?“ (1 Kor 1,13)

Was war in Korinth geschehen?

Es hatte offensichtlich
verschiedene theologische
und höchstwahrscheinlich vor allem menschliche
Auseinandersetzungen unter den Christen,
innerhalb der kleinen Christengemeinde, gegeben.

Paulus hatte erfahren,
dass es „Zank und Streit“
gegeben hat (vgl. 1 Kor 1,11).

„Ich halte zu Paulus
– ich zu Apollos
– ich zu Kephas
– ich zu Christus!“ (1 Kor 1,12)

„Ich liege mit meiner Ansicht selbstverständlich richtig.
Wenn Du etwas anderes glaubst, liegst Du aber falsch!“

„Wenn Du glaubst,
was der da sagt,
dann bist Du nicht mehr richtig…“

– Wir kennen das…

Und eben diesen Christen in Korinth stellt Paulus die ernste Frage:

„Ist denn Christus zerteilt?“ (1 Kor 1,13)

Und auch uns, den Christen heute,
uns Christen in Wolfratshausen (im Seminar in Waldram)
stellt Paulus diese Frage.

„Ist denn Christus zerteilt?“ (1 Kor 1,13)

Es ist klar,
dass es sich um eine rhetorische Frage handeln muss.

Christus kann man nicht zerteilen!

Doch offensichtlich gibt es Zustände und Menschen,
die das tun.

Immer da, wo unter Christen Spaltung entsteht,
wird Christus zerteilt.

Wo sich Gläubige
– aus welchem Grund auch immer –
voneinander entfernen,
zerteilen sie Christus.

Wenn ein Einzelner
oder eine Gruppe innerhalb der Kirche,
 – oder innerhalb der christlichen Gemeinschaft –
sich absondert,
ein eigenes Süppchen kocht,
dann zerteilen diese Leute Christus.

Bereits Augustinus hatte den gläubigen Christen gesagt,
dass sie ein Leib, der Leib Christi sind:

Er schrieb nämlich über die Eucharistie:

„Wer ist dieses eine Brot?
Die Vielen, die der eine Leib sind.
Seid, was ihr seht,
und empfangt, was ihr seid!“ (Sermo 272)

In seiner Enzyklika „Mystici corporis“ (über den mystischen Leib Christi)
betonte kein geringerer als Papst Pius XII.
deutlich,
dass sich die Kirche als ein Leib,
als der Leib Christi versteht.

Und auch das Zweite Vatikanische Konzil spricht davon ausführlich
vor allem in der dogmatischen Konstitution „Lumen Gentium“
(über die Kirche in der Welt von heute).

Die Kirche, ist nicht nur ein Verein.

Die gläubigen Christen bilden einen Leib.

Dieser Leib ist eine Einheit.

Und jeder Christ ist ein Glied an ihm (vgl. 1 Kor 12,27).

Mit unserer Einheit stellen wir Christen in der Welt Christus dar.

Wie glaubwürdig und anziehend dann Uneinheit,
Streit und Spaltung sind,
liegt auf der Hand.

So, wie wir Christen miteinander umgehen,
zeigen sie den Nichtchristen  Christus.

Jeder Einzelne Christ,
jeder der zu unserer Christengemeinschaft gehört,
trägt Verantwortung für unsere Einheit,
kann sie befördern oder zerstören.

Jesus Christus selbst bittet inständig um die Einheit unter seinen Jüngern,
„damit die Welt glaubt“ (Joh 17,21).

Dass die Einheit unter den Jüngern nicht einfach so da ist,
dass es das ständige Ringen darum braucht,
das erfahren wir bereits von den Aposteln,
die sich stritten,
wer unter ihnen der größte sei. (vgl. Lk 22,24)

Und im Laufe der Kirchengeschichte,
bis zum heutigen Tag,
gab und gibt es unzählige Momente, Fragen und Gelegenheiten,
bei denen wir Christen uns
im Bezug auf unsere Einheit in Christus
nicht gerade mit Ruhm bekleckert haben.

Da sind nicht nur die großen und kleinen Kirchenspaltungen zu nennen,
sondern auch die vielen kleinen
und nicht selten völlig überflüssigen
Zwistigkeiten und Auseinandersetzungen
unter uns.

Mit all dem
zerteilen wir Christus.

Ist das nicht eine Schande?

– Und was für einen Schande!

Christen, die Christus zerteilen.

Wie können wir das verhindern?

Was können wir tun,
um die Einheit unter uns Christen wieder herzustellen
oder sie wenigstens zu fördern?

Was sollen wir tun?

Es geht um die Einheit zwischen den Konfessionen,
genauso wie die Einheit in der Pfarrgemeinde,
im Seminar,
in der Familie.

Ich glaube,
dass das Erste und Wichtigste, was wir tun können und müssen, ist:

Uns alle immer wieder an Christus fest machen.

Das Bekenntnis zu IHM,
dem Mensch gewordenen Sohn Gottes,
der für uns gestorben und auferstanden ist,
und dem wir durch die Taufe verbunden sind,
und der uns alle zu Brüdern und Schwestern macht,
– das Bekenntnis zu Christus – ist das,
was uns mit allen Christen,
auch mit denen der anderen Konfessionen,
und mit dem der neben mir sitzt,
verbindet.

Das Zweite hängt damit zusammen:

Immer zuerst auf das schauen, was uns verbindet.

Mit allen anderen Christen verbindet uns
der Glaube an Christus,
die Taufe,
die Heilige Schrift,
der Auftrag einander zu lieben,
   und unseren Nächsten wie uns selbst
und hoffentlich der gute Wille,
   zur Einheit zu kommen.

Wenn wir zu erst auf das schauen, was uns verbindet
und all das miteinander tun,
was wir gemeinsam tun können,
dann ist schon ganz viel getan
und das Trennende
kann so besser überwunden werden.

Ein Drittes ist:
einander zu schätzen,
voneinander zu lernen
und aufeinander zu hören.

Daraus kann erwachsen,
dass wir aufeinander zugehen
und miteinander in Dialog treten,

anstatt uns voneinander abzuwenden,
an unseren Vorurteilen gegenüber Anderen festzuhalten
und an unserer eigenen Meinung zu kleben.

Schwestern und Brüder, liebe Mitchristen!

„Ist denn Christus zerteilt?“ (1 Kor 1,13)

Wenn wir ihn durch unser Tun zerteilten,
dann machen wir uns ohne Zweifel an ihm schuldig.

Wenn aber die Kirche der Leib Christi ist,
dann dürfen wir nichts tun,
was diesen Leib Christi zerteilt und spaltet.

Wir müssen uns mit aller Kraft
und auf allen Ebenen
und mit allen Mitteln dafür einsetzen,
die Spaltungen,
die Zwistigkeiten,
Zank und Streitigkeiten zu überwinden.

„Ist denn Christus zerteilt?“ (1 Kor 1,13)

Weiterlesen