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Wunschbaum 2014

Es ist in jeder Generation das Gleiche: Früher war alles besser, und vor allem die Jugend – ja, die Jugend taugt heute auch nichts mehr! Wie schön ist es da, wenn junge Leute  das Gegenteil beweisen: Die ‚Großen‘, also die Lehrer und das Hauspersonal von St. Matthias, sind „massig stolz“ auf ihre ‚Kinder‘.
Viele Jahre sammelten Schülerinnen und Schüler zusammen mit den Lehrern Geld für Pakete der ‘Aktion Weihnachtstrucker’, die schwer beladen nach Osteuropa aufbrachen. Und wie schon letztes Jahr war auch diesmal alles anders: Auf einem Tisch im Eingangsfoyer der Schule stand wieder ein kleiner weißer Weihnachtsbaum, behängt mit flachen bunten Kugeln, auf denen Wünsche von Kindern und Jugendlichen aus der Umgebung standen. Wünsche von Kindern, die sich nicht auf ein Smartphone oder etwas anderes ‚Hochpreisiges‘ beziehen, sondern ganz normale, ganz bescheidene Dinge.
Zum Beispiel war zu lesen (Namen geändert): Randi (9) –ein Polizeiauto, Adel (14) – eine Jacke XL oder Claudia (9) eine Jacke – und Tanja (12) wünscht sich einen Roller, aber einen gebrauchten! Ein Kostenlimit war vorgegeben, und die Klassen durften sich wieder ganz frei eine Wunschkugel vom Baum ‚pflücken‘ – und los ging’s. Idee und Anregung zu dieser Aktion kamen übrigens einmal mehr von den ‚Soroptimistinnen‘ vom Club Isartal/Bad Tölz – diese gehören dem weltweit größten Netzwerk berufstätiger Frauen mit gesellschaftspolitischem Engagement an. Schon nach kurzer Zeit war der Baum leergeräumt, und SMV und Schulleiter Claus Pointner mussten für Kugel-Nachschub sorgen. Und leergeräumt ohne Druck, nicht einmal ein Rundschreiben oder eine Durchsage waren nötig!
Am Montag nach dem 3. Advent war es dann soweit: Wirklich alle Geschenke (auch das Skateboard-Kugellager für Paul, 11 Jahre) waren besorgt, liebevoll verpackt und lagen unter und neben dem weißen Plastikbaum. Klaus (2) bekommt seinen Roller für Kleinkinder, Lukas (3) die Winterkleidung, und auch ein (gebrauchtes, aber ganz tolles) Kinderfahrrad ist dabei. So mancher Lehrer ging mit großen Augen vorbei und wünschte sich heimlich, noch einmal mit dem Polizeiauto spielen zu dürfen oder mit dem ferngesteuerten Kran, mit dem der siebenjährige Felix die Baustellen der Umgebung unsicher machen kann. Und auch die Torwarthandschuhe für den kommenden deutschen Meister dürfen nicht fehlen!
Bei der Bescherung am Hl. Abend wird es sicher strahlende Augen geben: Kein Phone, kein Tablet, keine XY-Box, sondern das, was Kinderherzen wirklich höher schlagen lässt. Und Dinge, die für diese Kinder wirklich unerreichbar wären – wenn nicht die jungen Leute von St. Matthias helfen würden.
Noch diese Woche kommt das Christkind in der Schule vorbei und nimmt die Geschenke mit, damit sie pünktlich zur Bescherung am Hl. Abend unter dem dann echten Weihnachtsbaum liegen. Und wenn letztes Jahr noch der eine oder andere zweifelte: Nächstes Jahr geht’s wieder los mit dem ‚Wunschbaum‘!

Dieter Klug

Quelle: Isar-Kurier, Nr. 51, vom 18.12.2014, S. 26

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Der Nikolaus

Spielt denn der Nikolaus im Seminar gar keine Rolle mehr?

Wenn man die angehängte Reminiszenz von Hermann Kiefersauer aus der alten Zeit liest, könnte man diesen Eindruck bekommen.

Tatsächlich geht der Nikolaus des Seminars an seinem Namenstag tatsächlich nicht mehr aus dem Haus, um die Waldramer Kinder zu besuchen. Das hat inzwischen die Kolpingfamilie in Waldram übernommen.

Dafür sucht der Nikolaus aus dem Seminar aber am Samstag- und Sonntagnachmittag den Waldramer Adventsmarkt auf, um den Kindern unter den Marktbesuchern eine Kleinigkeit zu schenken.

Seine weitere Aufgabe ist es, nacheinander die Klassen und auch die Lehrer der Schule aufzusuchen.
Dort liest er den Schülerinnen und Schülern die Leviten. Der Krampus macht sich bei Bedarf bemerkbar und der Engel, der beide belgeitet, hat Schoko-Nikoläuse zu verteilen.

Natürlich gibt es weiterhin den legendären Nikolausabend im Seminar. Traditionell schlüpft einer der Abiturienten des letzten Schuljahres in die ehrenvolle Rolle. Wer das sein wird, ist im Vorfeld eines der best gehüteten Geheimnisse und daher jedes Jahr Anlass für wilde Spekulationen.

Thomas Erhard

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Missionkreis und Seminar auf dem Waldramer Adventsmarkt 2014

Auch in diesem Jahr fand wie immer am zweiten Adventswochenende der traditionelle Waldramer Adventsmarkt statt.

Mit Gulasch-Suppe, selbstgebastelten Kerzen und Krippen aus dem heiligen Land, aus Betlehem, hatte der Missionskreis St. Matthias am Adventsmarkt, wie auch im vergangenen Jahr eine gute Einnahmequelle. Diese kommt den ehemaligen Schülern, die in der Mission in den verschiedenen Erdteilen sind, zugute.

Da in Waldram alle Kinder brav gewesen sind, hat auch der Hl. Nikolaus vorbeigeschaut und den Kindern eine Kleinigkeit mitgebracht.

Für eine gute Einstimmung in den Advent und die kommende Weihnachtszeit sorgte am Sonntag Abend auch der extra für den Adventsmarkt gegründete Chor mit Liedern und Geschichten passend für diese Zeit.

Die Vorbereitungen und die Durchführung haben sich auf alle Fälle gelohnt. So konnten wir am Ende einen Gewinn von ca. 600€ verzeichnen.

Im Namen der Vorstandschaft des Missionskreises St. Matthias nochmals ein herzlicher Dank an alle, die mitgeholfen haben.

Martin Schinagl, 1. Vorstand

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“Leg das Kind nicht in den Stacheldraht!”

Am Dienstag, den 09. Dezember, hat das Seminar zum "Waldramer Adventsfensterl" vor dem Haupteingang eingeladen.

Das Adventsfensterl gibt es in Waldram seit vier Jahren: Kinder und Erwachsene aus Waldram treffen sich (fast) jeden Abend vor einem anderen adventlich bzw. weihnachtlich geschmückten Fenster zu einer besinnlichen Stunde. Der Gastgeber trägt eine Geschichte vor. Es werden gemeinsam Adventslieder gesungen. Schließlich steht man noch ein wenig bei einer Tasse Punsch zusammen, bevor alle wieder nach Hause gehen.

Martin Brenninger und Christoph Kopitzki hatten dieses Mal eine herausfordernde Geschichte (Autor unbekannt) ausgewählt, die auch als Krippenspiel aufgeführt werden kann: "Leg das Kind nicht in den Stacheldraht!"

Der erste Sprecher fährt fort: "Dieses Kind gehört nicht in diese Welt.
Dort herrscht Krieg. Die Menschen bekämpfen sich, beschießen sich, bringen sich um. Leg das Kind nicht in diese Welt!
Das ist kein Platz für ein Kind. Die Menschen sind schlecht. Sie führen
Krieg, weil sie böse sind. Sie beschießen sich, weil sie nicht mit einander teilen wollen.
Sie bringen sich um, weil sie sich hassen. Leg das Kind nicht in diese Welt voller
Stacheln!"

Nach dem Hinweis auf viele weitere Unzulänglichkeiten dieser Welt löst der zweite Sprecher aber am Ende zuversichtlich auf:

"Leg dieses Kind ruhig in diese Welt. Dieses Kind ist die Hoffnung und die Zukunft dieser Welt. Dieses Kind ist wirklich Mensch und wirklich Gott.
Die Welt braucht dieses Kind."

Thomas Erhard

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Zwei Abiturientinnen erhalten das DELF-Zertifikat B2

Zum ersten Mal haben sich zwei Abiturientinnen des Jahres 2014 gleichzeitig zur Abiturprüfung im Frühjahr dem internationalen französischen Sprachzertifikat DELF über das Niveau B2 gestellt.

Endlich sind ihre originalen Zertifikate, ausgestellt vom Bildungsmininsterium in Paris, eingetroffen.

Chapeau bas, Mesdames!

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Eine Predigt zum Lesen und zum Hören

Liebe Besucherinnnen und Besucher,

Sie können diese Predigt hier lesen oder auch als  Audio-Datei anhören.

– Klopfen –
Das ist Advent.
Gott klopft bei uns an.

– Klopfen –
Herein!
Auch das geschieht im Advent:
Wir rufen Gott zu: Komm herein!
Macht hoch die Tür!
Gott klopft an unsere Tür.
ER will eingelassen werden.

– Klopfen –
Es genügt nicht nur zu rufen “Herein!”
Wir müssen schon aufstehen
und die Tür öffnen:
“Meins Herzens Tür die offen ist”.
So singen wir.

Denn:
Gott will herein.
Gott will in unser Herz.
Gott will in unser Leben.
Gott will in unsere Familien.
Gott will in unsere Stadt und unser Land.

Ja, Gott will in unser Leid
und in unsere Freunde.
Gott will in unsere Stärken
und in unsere Schwächen.

Wollen wir ihn einlassen?
Wie können wir ihn einlassen?

Schauen wir uns die Tür noch genauer an:
Sie ist nur von innen zu öffnen!

Und Gott wird nicht
mit Gewalt bei uns eindringen.

Was ist der Schlüssel zu unserer Tür?

Zu lieben ist der Schlüssel zu unserer Tür!
Zu lieben –
nicht mit dem Herzen,
sondern mit unserer Hand.
Zu lieben –
nicht mit Worten,
sondern mit unseren Taten.

Wenn wir
aus unserer Abgeschlossenheit
hinaus gehen,
dann machen wir unsere Türen auf.

Wenn wir mit noch so kleinen Dingen lieben,
Dann öffnen wir IHM die Tür.

Wir einen Schritt auf Gott
und vor allem auf die Menschen
– in denen uns ja Gott begegnet –
zumachen,
dann lassen wir IHN herein.

Wenn wir
jemandem ein freundliches Wort schenken,
wenn wir als erster grüßen,
wenn wir als erster
einen Schritt zur Versöhnung gehen,
dann lassen wir IHN herein.

Wenn wir jemanden unsere Zeit schenken,
Wenn wir mit den anderen die Dinge,
die uns auch nur geschenkt sind,
teilen,
dann lassen wir IHN herein.

– Klopfen –

Gott klopft bei uns an.

Wir rufen “Herein!”

Doch wir müssen die Tür von innen öffnen

mit dem Schlüssel der Liebe!

Das, liebe Schwestern und Brüder,
ist Advent!

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5 Jahre Grundsteinlegung

Am Dienstag, den 2. Dezember, erinnerten Seminardirektor Pfarrer Martin Schnirch und Schulleiter Claus Pointner an die Grundsteinlegung des Schulneubaus auf den Tag genau vor 5 Jahren.

Damals hatte Weihbischof Dr. Franz Dietl den Festgottesdienst und die Segnung des Grundsteins geleitet (s. Artikel unten).

Aus Anlass des Jubiläums enthüllte der Seminardirektor im Foyer der Schule im Beisein aller Schüler und Mitarbeiter über dem Grundstein eine Faksimile-Tafel der Urkunde, die damals in der Zeitkapsel verschlossen worden war.

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Frauentragen im Advent

Auf Initiative des P-Seminars Katholische Religion III/12 lassen sich in dieser Adventszeit die Schülerinnen und Schüler auf die alte Tradition des Frauentragens ein. Sie gehört auch in der Gemeinde St. Josef der Arbeiter in Waldram seit jeher zu den Bräuchen im Advent.

Im Mittelpunkt steht eine Marienfigur, die von einem Tag auf den anderen von einem Klassenzimmer zum anderen wandert. Das Weiterziehen der Figur ist ein Sinnbild für die Herbergssuche der Eltern Jesu in der biblischen Zeit und unsere Bereitschaft, sie heute glaubend "aufzunehmen".

Statt eines Morgengebets wird es zum Unterrichtsbeginn in der Klasse, in der die Marienfigur angekommen ist, eine morgendliche Besinnung geben, die Schülern und Lehrern helfen soll, sich auf Weihnachten vorzubereiten.

Die Marienfigur ist jeweils zu Gast bei:

01.12.:
Sekretariat
02.12.:
Vorkurs G
04.12.:
Vorkurs A
05.12.:
Vorkurs B
08.12.:
Klasse III/12
09.12.:
Vorkurs K
10.12.:
Klasse II/12
12.12.:
Klasse 10E
15.12.:
Klasse III/12
16.12.:
Kolleg I
17.12.:
Klasse 11
18.12.:
Klasse 10
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Adventsmarkt in Waldram 2014

Am 06. bis 07.12.2014 wird der Missionskreis am Adventsmarkt in Waldram einen Stand haben.
Dort wird er wieder eine leckere, hausgemachte Gulaschsuppe, Kerzen und auch Krippen aus Israel verkaufen.
Der Erlös geht an die Missionare von St. Matthias.

Auf ihren Besuch freut sich der Missionskreis.

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Wahre Liebe

Liebe Schwestern und Brüder!

Das ist doch ziemlich deutlich,
was Jesus da sagt.

Er spricht – vordergründig gesehen – vom jüngsten Gericht.

Von dem Tag,
an dem ER kommt, um Gericht zu halten.

Aber wenn wir genau hinsehen,
spricht er auch von dem Tag,
an dem ER bei uns ankommen will.

Er spricht auch von dem Tag,
an dem ER bei uns ankommen soll.

– Als Christen warten wir ja hoffentlich jeden Tag auf seine Ankunft! –

Und wenn ER kommt,
wenn Christus da sein soll,
dann wird
ja dann muss es zu einer Scheidung kommen.

Zur Scheidung zwischen Schafen und Böcken.

Wenn ER kommt, wird ER die weißen Schafe
und die schwarzen Ziegenböcke voneinander trennen.

Und er nennt uns in aller Deutlichkeit die Kriterien, die er anlegen wird,
die Fragen, die dann gestellt werden.

Am Ende der Scheidung zwischen Schafen und Böcken
werden die Gerechten in das ewige Leben gehen
und die anderen in die ewige Strafe.

Ganz schön drastisch.

Das im wahrsten Sinn des Wortes „entscheidende“ Kriterium,
das beim Kommen des Menschensohnes,
beim Kommen Christi,
angesetzt wird,
ist die Liebe.

Die Frage, die wir uns stellen müssen
und die wir uns stellen lassen müssen,
ist die:

HAST   DU   GELIEBT?

(1. Die Liebe ist konkret)

Wenn wir das Wort Liebe gebrauchen,
dann denken wir vielleicht zuerst an ein Gefühl,
an einen Gedanken,
vielleicht sogar an Erotik.

Davon spricht Jesus nicht.

Mit seinem Gleichnis stellt er klar:

Die Liebe ist konkret.

Liebe,
die sich nicht in der konkreten Tat zeigt,
ist im Sinne Jesu keine wahre Liebe.

Liebe die nur ein Gedanke bleibt,
ist keine wahre Liebe.

Liebe, von der nur geredet oder geschrieben wird,
ist keine wahre Liebe.

Wahre Liebe muss sich konkretisieren,

muss Hand und Fuß bekommen.

Wenn sie das nicht tut,
bleibt sie unglaubwürdig und leer.

Ja, für die wahre Liebe
braucht es nicht einmal Worte
oder Gedanken darüber,
sondern nur die Tat.

Und es geht nicht um Heldentaten,
um Revolutionen oder große Kunststücke.

Es geht um die kleinen Taten:

Da genügt es,
jemandem etwas zu essen oder zu trinken zu geben,
einen Kranken zu besuchen 
oder die Kleider zu teilen.

Die Beispiele, die Jesus nennt,
sind alltäglich,
unspektakulär
und von jedem aufmerksamen Menschen praktisch umzusetzen.

Aber alle,
jede einzelne
– und die Liste könnte man sicher noch beliebig erweitern –
alle
sind Taten der Liebe.

Und alle gelten einem der „geringsten Brüder“.

 (2. Wer liebt kommt in Kontakt mit Gott)

Der Einsatz für die Geringsten,
das soziale Engagement,
ist eines der Markenzeichen des Christentums.

An unzähligen Stellen im Neuen Testament
werden wir von Jesus und von den Aposteln
dazu ermahnt.

Das Gleichnis,
das Jesus uns heute erzählt,
ist nicht nur eine solche Ermahnung.

Es zeigt den wichtigsten Punkt auf,
weshalb wir lieben sollen,
– ja – weshalb wir, wenn wir Christen sein wollen,
lieben MÜSSEN!

„Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt,
das habt ihr mir getan.“ (Mt 25,40)

„Was ihr für einen meiner geringsten Brüder nicht getan habt,
das habt ihr auch mir nicht getan.“ (Mt 25,45)

Jesus zeigt nicht nur Mitgefühl oder Mitleid
mit den Notleidenden.

Er solidarisiert sich nicht nur
mit den Hilfsbedürftigen.

Er lässt sich vielmehr
durch die Armen vertreten.

In dem,
der meine Hilfe braucht,
begegnet mir CHRISTUS.

Wer die Hilfe für den Hilfsbedürftigen ablehnt,
der lehnt Christus ab.

Der Dienst am geringsten Bruder,
an der geringsten Schwester,
ist echter Gottesdienst.

Vielleicht riecht es in diesem Gottesdienst
statt nach Kerzen und Weihrauch
nach menschlichen Grundbedürfnissen.

Doch wer diesen Gottesdienst tut,
wer die konkrete Liebe lebt,
der hat
– mit dem Evangelium dieses Sonntags –
die Zusage,
dass er ganz nahe bei Christus ist.

Wer in der konkreten Tat liebt,
der begegnet Christus.

 (3. Wer liebt, kommt zum Leben, wer nicht liebt, kommt zum Tod)

Und mehr noch:

Er geht am Ende ins ewige Leben.

Korrekter als die Einheitsübersetzung
müsste man den ursprünglichen griechischen Text
nämlich so wiedergeben:

„Und diese (Jesus spricht zuerst von den Verweigerern der Liebe) –

Und diese werden in die ewige Strafe gehen,
die Gerechten aber in das ewige Leben.“ (Mt 25,46)[1]

Was Johannes in seinem ersten Brief so schreibt:

„Wir wissen,
dass wir aus dem Tod in das Leben hinübergegangen sind,
weil wir die Brüder lieben.“ (1 Joh 3,14a)

gilt erst recht für das ewige Leben.

Dahin gelangt der,
der liebt.

Während der,
der nicht liebt „in die ewige Strafe geht“.[2]

Es ist nicht einmal so,
dass er bestraft wird,

sondern die Strafe ist sozusagen die logische Folge
seines Nicht-Liebens.

Wer nicht liebt,
verdammt sich
durch sein Nicht-Lieben
selbst.

„Wer nicht liebt, bleibt im Tod.“ (1 Joh 3,14b)
– so sagt es Johannes in seinem ersten Brief.

Dass, das wahr ist,
können wir jetzt schon überall dort sehen,
wo Menschen sich in ihrem Egoismus gefangen nehmen lassen.

Dass wir nicht die Freude der Erlösten spüren und ausstrahlen,
können wir immer dann
– auch am eigenen Leib –
erfahren,
wo wir die Liebe schuldig bleiben
und um uns selber kreisen.

„Diese werden in die ewige Strafe gehen,
 die Gerechten aber in das ewige Leben.“ (Mt 25,46)

Das will weniger als Drohung,
denn als selbstverständliche Feststellung
verstanden werden.

„Diese werden in die ewige Strafe gehen,
 die Gerechten aber in das ewige Leben.“ (Mt 25,46)

Das will uns vor allem dazu ermuntern,
mit der christlichen Liebe,
mit der Liebe zu den Brüdern und Schwestern,
zu den Geringsten,
endlich ernst zu machen.

Denn:

Die Liebe ist konkret.

Wer liebt
kommt in Kontakt mit Gott.

Wer liebt
kommt zum Leben,

wer nicht liebt
kommt zum Tod.


[1] Hier zitiert nach der „Züricher Bibel“

[2] Vgl. Mt 25,46 nach der „Züricher Bibel“

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