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30. Hallenfußballturnier

In einer spannenden Hin- und Rückrunde ermittelten die Schüler in diesem Schuljahr ihren Turniersieger.
Aus den gemeldeten Teilnehmern konnten leider nur drei Mannschaften gebildet werden.
Dabei setzte sich fast erwartungsgemäß und verdient der Sieger der letzten drei Jahre erneut durch. Die Spieler der Klasse 12 mussten allerdings auf ihrem Weg zum Pokalsieg eine Niederlage hinnehmen.
Ein spezieller Glückwunsch ist ihnen aber dennoch sicher, denn noch nie in der 30-jährigen Turniergeschichte hat eine Mannschaft viermal hintereinander den Schulpokal gewonnen!

Ein herzliches Dankeschön den Schiedsrichtern und Herrn Fritz für die Fotos

Claus Pointner

Ergebnis des Turniers:

Platz Mannschaft Punkte Tore

1.  Klasse 12        9   11 : 3

2.  Klasse 11        6     7 : 3

3.  Allstar-Team    3     4 : 16  

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Im nächsten Jahr nach Kenia

Der Alltag der Seminar- und Schulgemeinschaft wurde anlässlich des Matthias-Festes am 24. Februar am Vormittag für eine Weile unterbrochen. Zunächst für den Festgottesdienst, den Abtpräses Jeremias Schröder OSB aus St. Ottilien als Hauptzelebrant leitete.

In seiner Predigt berichtete Abt Schröder zunächst von den missionarischen Aufgaben auf allen Kontinenten, die einen Schwerpunkt seiner Ordensgemeinschaft bilden. Er erklärte vor allem, wie es unter Fidel Castro, dem kommunistischen Staatsführer, der jedoch eine jesuitische Schule durchlaufen hatte, zur Gründung einer Niederlassung auf Cuba kam.
Auch vom Hl. Matthias, der für Judas nachgewählt war, wird wie von allen Aposteln berichtet, dass er nach Jesu Auferstehung nicht in Jerusalem geblieben sei. Vielmehr sind seine Jünger in die damals bekannte Welt und bis an deren Grenzen ausgezogen, um die frohe Botschaft zu verbreiten. Vom Apostel Matthias haben sich zwei Traditionsstränge erhalten: Die einen überliefern, er habe ihn Äthiopien missioniert, eine andere Überlieferung besagt, er sei nach Kleinasien gezogen.
Jeder Christ habe von Jesus einen solchen missionarischen Auftrag erhalten.
Daher lobte er die Arbeit des Missionskreises St. Matthias, der, wie er sich auf der Homepage infomrieren konnte, in vielfacher Weise die ehemaligen Seminaristen, die als Missionare Europa verlassen haben, aus der Heimat unterstützt. Er ermutigte die Mitglieder, diese wertvolle Arbeit fortzusetzen.
In diesem Zusammenhang sprach der Gastprediger aus St. Ottilien schließlich eine für alle Zuhörer überraschende Einladung aus: Im kommenden Jahr könne eine Gruppe Schülerinnen und Schüler aus St. Matthias mit nach Kenia kommen, um einen Einblick in die dortige Missionsarbeit der Benediktiner zu nehmen.

Im Anschluss an den Gottesdienst waren zum ersten Mal alle Schülerinnen und Schüler und Mitarbeiter zu einem Essen in der Aula eingeladen.
Seminardirektor Pfr. Martin Schnirch nutzte die Gelegenheit, den neuen Seminarrat vorzustellen. Traditionell findet nämlich am Fest des Hl. Matthias die Ämterübergabe im Seminar statt. Gleichzeitig bedankte er sich für den Einsatz aller bisherigen Vertreter der Seminaristen.

So klang das Fest aus und am Nachmittag wurde der Unterricht fortgesetzt.

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Lebendiger Glaube an die Auferstehung

Liebe Schwestern und Brüder!

Mir gehen die Bilder eines Videos nicht aus dem Kopf,
das ich am Faschingswochenende
im Internet gesehen habe.

21 junge Männer
– in orange Overalls gekleidet –
werden von schwarzen Gestalten
an einem Sandstrand entlang geführt.

Dort müssen sich die Männer aufstellen,
sie knien nieder
und schauen mit stoischem Blick geradeaus.

Das Video scheint sehr professionell gemacht zu sein.

Der Blick der Männer ist ernst
aber gelassen.

Keine Angst,
keine Wut,
kein Hass ist in den Gesichtern dieser jungen Männer zu sehen.

Man hört, dass sie etwas reden.

Es ist arabisch.

Ich verstehe es nicht.

Aber später wird man erfahren,
dass sie ein Bekenntnis zu Jesus Christus sprachen.

„Mein Herr Jesus, erbarme dich meiner!“

So waren ihre letzten Worte,
bevor ihnen die schwarzen Gestalten
den Kopf abschnitten.

So etwas Entsetzliches
habe ich in meinem ganzen Leben noch nicht gesehen.

Dann sieht man die Männer tot daliegen.

Das Video endet
mit einem Blick
auf das Meer,
das vom Blut getränkt ist.

Entsetzen und Wut,
Trauer und Abscheu
über diese entsetzliche Tat
waren die ersten Empfindungen, die ich hatte.

Dann aber habe ich mich gefragt,
wäre auch ich bereit für Jesus mein Leben zu geben?

Könnte auch ich
mit solcher Zuversicht und Gelassenheit
dem Tod ins Auge sehen,
wenn mich Menschen
wegen meines Glaubens
umbringen wollen?

Die jungen Männer waren Familienväter,
Arbeiter aus Ägypten,
koptische Christen,
die nach Libyen gekommen waren,
um Geld für ihre Familien zu verdienen.

Nach und nach
erscheinen ihre Lebensgeschichten im Internet.

Auch ihre Namen sind inzwischen veröffentlicht.

Wäre auch ich bereit,
mein Leben für Christus zu geben?

Gottseidank
kann ich mich in unserem Land
zu meinem Glauben bekennen,
ohne Angst um mein Leben haben zu müssen!

Doch das war nicht immer so
und das muss auch nicht immer so bleiben.

Und auch wenn uns niemand den Hals durchtrennen möchte,
so bin ich doch im Alltag immer wieder gefragt,
mein Leben für Christus einzusetzen.

Kann ich das?

Woher kann ich die Kraft dazu nehmen?

Was könnte mir die gleiche Zuversicht verleihen,
wie diesen jungen Männern?

Zwei Gedanken,
die das Evangelium dieses Sonntags enthält,
scheinen mir hilfreich zu sein.

Zuerst wird den Jüngern die Größe Gottes gezeigt:

Petrus, Jakobus und Johannes
begegnen nicht nur Christus
in einer Art und Weise, wie sie ihn bisher noch nie gesehen hatten.

Mose und Elia
erinnern sie an das,
was in der Heiligen Schrift
schon lange über die Großtaten Gottes berichtet wird.

Wovon sie schon so oft gehört haben,
das wird Ihnen jetzt vor Augen gestellt.

Wir wissen,
dass es die Erinnerung an das, was wir bereits erlebt haben,
immer wieder braucht.

Beeindruckende Momente
können wir zwar nicht festhalten
– Petrus versucht das mit seiner Bemerkung ja – ,
aber
wir müssen uns immer wieder daran erinnern.

Und auch nicht nur daran,
 sondern an den Grund, auf dem wir stehen.

Der Grund,
auf dem unser Glaube steht,
ist das,
was in der Heiligen Schrift steht,

was die Väter unseres Glaubens,
Mose und Elija,
aber auch die Apostel
uns überliefert haben.

In der Nachfolge der Apostel alle,
  die seither den Glauben an uns weitergegeben haben.

Wir müssen uns immer wieder daran erinnern,
um es nicht zu vergessen
oder gar den Glauben zu verlieren.

Unser Glaubensleben braucht Höhepunkte.

– und die gibt es ja auch!

Auch wenn die meiste Zeit
„Alltag“
und nicht „Gipfelerlebnis“
angesagt ist.

Deshalb lädt uns die Kirche immer wieder ein,
bewusst die Feste zu feiern,
bewusst den Glauben zu feiern.

Und ebenso bewusst den Alltag
– der nicht Fest ist –
zu leben.

Dass das Fest seinen Reiz verliert,
wenn es an jedem gewöhnlichen Tag einen Festtagsbraten gibt,

das liegt auf der Hand.

Gipfelerlebnisse im Glauben
genießen,
sie auskosten
und dann wieder in den flachen Alltag zurückkehren.

Das ist ein Gedanke,
den ich vom Evangelium von der Verklärung mitnehme.

Der zweite ist das Wort von der „Auferstehung“

„Dieses Wort beschäftigte [auch die Apostel]
und sie fragten einander,
was das sei: von den Toten auferstehen.“ (Mk 9,10)

So berichtet uns das Markusevangelium.

„Gekreuzigt, gestorben und begraben,
hinabgestiegen in das Reich des Todes,
am dritten Tage auferstanden von den Toten,“

So bekennen wir von Jesus Christus
im Apostolischen Glaubensbekenntnis.

Und weiter sagen wir da:

„Ich glaube an die … Auferstehung der Toten…“

Doch „glaube ich wirklich an die Auferstehung der Toten?“
daran,
dass ich auferstehen werde,
wenn das Leben hier zu Ende ist?

Das habe ich mich gefragt,
als ich die Gesichter der 21 jungen Märtyrer gesehen habe.

– Aus denen sprach dieser Glaube.

Denn wie anders
als mit dem Glauben daran,
dass sie auferstehen werden,
konnten diese Christen
so gelassen bleiben
und zuversichtlich das Martyrium annehmen?

Dass es nicht immer einfach sein muss,
an die Auferstehung zu glauben,
das zeigen schon die Apostel
auf dem Weg hinab vom Berg der Verklärung.

Doch nach Ostern erscheint ihnen ja der Auferstandene.

Und sie erinnern sich an das,
was sie auf dem Berg der Verklärung erlebt haben.

Und sie erzählen
von ihren Erfahrungen mit dem lebendigen Christus.

Daraus entsteht die Kirche.

Da, wo Menschen
ihre Erfahrungen mit dem lebendigen Christus teilen,
breitet sich der Glaube aus.

Wo das unterbleibt,
wird der Glaube leeres Ritual,
wird er letztlich verschwinden
oder höchstens zum Museumsstück verkommen.

Liebe Schwestern und Brüder!

Wir Christen
müssen Erfahrungen mit dem lebendigen und verklärten Christus machen
und wieder mehr von der Auferstehung sprechen.

Nun werden Sie mich vielleicht fragen:
Wo habe ich denn den Auferstandenen Christus schon gesehen?
Und wie kann ich denn
  von meinem Glauben an die Auferstehung erzählen?

Darauf antworte ich Ihnen:
Das ist zunächst ein Geschenk,
um das wir bitten müssen.

Doch ich bin mir sicher,
dass Jeder und Jede von uns
schon dem Auferstandenen begegnet ist.

Oft haben wir es nicht gemerkt
oder nicht wahrhaben wollen.

Wir haben es mit „Zufall“ umschrieben
oder einfach woanders,
  vor allem häufig auf Äußerlichkeiten,
hingeschaut.

Ist denn in dem Moment der Stille oder des Gebetes,
in dem ich innere Ruhe oder Stärkung empfange
nicht der Auferstandene am Werk?

Ist in dem Engagement,
das so viele für Arme, Notleidende und Flüchtlinge haben,
nicht Christus gegenwärtig?

Zeigt sich in der Freude,
die Menschen beim Lesen des Wortes Gottes,
beim Gottesdienst
oder in geistlichen Begegnungen erfahren
nicht das Gesicht Christi?

Freilich
können wir die Begegnung mit dem Auferstandenen nicht „machen“.

Aber wir können Räume und Gelegenheiten schaffen,
wo ER uns begegnen kann.

Wir könnten uns auch von IHM abwenden,

die Augen vor IHM verschließen

oder lieber den lauten und spektakulären Angeboten,
die uns von IHM wegbringen wollen,
nachlaufen.

Liebe Schwestern und Brüder!

Für mich sind die 21 Märtyrer von Libyen
eine Mahnung und Ermunterung,
meinen Glauben an die Auferstehung wieder neu zu wecken.

Mich motivieren ihre gelassenen und zuversichtlichen Gesichter,
meine Beziehung mit Christus zu erneuern.

Mich erinnern die jungen Männer,
die mutig ihr Leben für Christus gegeben haben, daran,
dass Christus auch in meinem Leben
lebendig gegenwärtig ist

Amen.

Fürbitten am 2. Fastensonntag Lesejahr B

[Einleitung durch den Zelebranten]

Wir bitten für die Brüder und Schwestern,
die wegen ihres Glaubens benachteiligt und verfolgt werden:

Gib ihnen Kraft,
damit sie in ihrer Bedrängnis die Hoffnung nicht verlieren.

Wir bitten auch für die Verfolger:

Öffne ihr Herz für das Leid, das sie anderen antun.
Lass sie dich in den Opfern ihres Handelns erkennen.

Wir bitten für alle,
die aus religiösen, politischen oder rassistischen Gründen verfolgt werden:

Sieh auf das Unrecht, das ihnen widerfährt,
und schenke ihnen deine Nähe.

Wir bitten auch für die Kirche:

Stärke unseren Glauben
durch das Zeugnis unserer bedrängten Brüder und Schwestern.

Mach uns empfindsam für die Not aller Unterdrückten
und entschieden im Einsatz gegen jedes Unrecht.

Wir bitten für alle,
die mit dem Opfer ihres Lebens Zeugnis für dich abgelegt haben:

Lass sie deine Herrlichkeit schauen.

Gott unser Vater, im Gebet tragen wir das Leiden der Verfolgten vor dich und die Klage derer, denen die Sprache genommen wurde. Wir vertrauen auf dein Erbarmen und preisen deine Güte durch Christus unseren Herrn und Gott.

Amen.

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Großes Herz – nicht nur für Weihrauch und Rituale

Hohen Besuch begrüßte Seminardirektor Pfarrer Martin Schnirch zum  Patrozinium der Seminarkirche St. Matthias in Waldram: Abtpräses Jeremias Schröder aus dem Benediktinerkloster St. Ottilien war Schnirchs Einladung ebenso gefolgt wie Kaplan Dr. Notker Baumann, geistlicher Begleiter eines Seminaristen.
Abtpräses Schröder ist nicht nur „Chef“ der Benediktiner-Mönchsgemeinschaft von St. Ottilien, sondern auch Oberhaupt aller Missions-Benediktiner weltweit, die auf St. Ottilien zurückgehen. „Wir Missions-Benediktiner sind insofern etwas Besonderes, als dieses missionarische Bewusst- sein den Blick weitet."
In seiner langen Predigt, die er völlig frei ohne Manuskript gehalten hat, ging er vom für Judas Ischariot ins Apostelkollegium "nachgelosten" Matthias aus: „Wir Missions-Benediktiner sehen Welt und Kirche in einem großen Zusammenhang und haben außer für Weihrauch und Rituale auch noch ein großes Herz für die wirklich großen Probleme in der Welt.“
Im Zusammenhang mit dem Kuba-Besuch von Papst Johannes Paul II. im Jahre 1998 erinnerte der Abtpräses an ein Gespräch zwischen Fidel Castro sowie dem damaligen Erzbischof und heutigem Kardinal von Havanna: „Der ‚Massimo Lider‘ Castro erlaubte darin, Benediktiner auf die Karibikinsel einzuladen – nicht zuletzt weil der Erzbischof betonte, dass Benediktiner Meister der Käseherstellung seien.“
Acht Jahre später kam ein Fax aus Havanna nach Ottilien. Das Kloster in Nähe des Ammersees reagierte und schickte Mönche nach Kuba. „Dort muss ein Priester drei- bis viermal so viele Gläubige betreuen wie bei uns“, betonte Schröder. Er lud die Seminaristen ein, sich Gedanken zu machen, ob sie nicht mit einer vier- bis achtköpfigen Gruppe einmal zur Missionsarbeit nach Kenia reisen wollen: „Nehmen Sie ruhig mit uns Kontakt auf, das ist eine ganz spannende Sache!“
Der Abtpräses lobte auch die „lange und segensreiche Arbeit des Missionskreises St. Matthias“. Der revanchierte sich mit einem Gastgeschenk, einer selbstgefertigten großen Kerze, die ihren Platz im Kloster St. Ottilien finden wird.
Wie es die Tradition woll, wechseln am Fest des Hl. Matthias auch die Ämter innerhalb des Seminars: Der bisherige Senior und Abiturient 2015 Andrian Pfeiffer übergibt sein Vertreteramt an Martin Brenninger. Konsenior bleibt Martin Schinagl (Abitur 2016).

Dieter Klug

Quelle: Isar-Loisachbote, Nr. 51, vom 03. März 2015, Lokales, S. 3

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Das Bild im Spiegel

Liebe Schwestern und Brüder!

Kennen Sie sich selbst?

Sie werden vielleicht sagen:
Sicherlich!

Niemand weiß so gut wie ich,
wie es mir gerade geht
und was ich brauche.

Kein anderer kennt meine Gefühle und meine Gedanken
so gut wie ich.

Doch dann
schauen Sie doch einmal bewusst in den Spiegel.

Was sehen Sie da?

Ihr Verstand wird Ihnen sagen:
Ich sehe mein Spiegelbild.

Und wenn Sie beim Hineinschauen in den Spiegel
Ihr Gesicht verändern,
dann können Sie die Veränderung sehen.

Doch kennen Sie das Gesicht,
das Sie da anschaut?

Vielleicht geht es Ihnen ja beim Schauen in den Spiegel
auch so wie mir:
Das Gesicht, das mich da anschaut,
ist mir nicht vertraut.

Ich weiß wohl,
wie meine Nase aussieht und meine Augen,
in welchen Gegenden ich Falten habe
und wo mein Gesicht ein bisschen zu rund ist.

Doch so richtig vertraut
ist mir mein Gesicht nicht.

Und diese Erkenntnisse über mein Gesicht
verdanke ich ja schon dem Blick in den Spiegel.

Die anderen sehen ständig mein Gesicht.

Die kennen es
– je besser sie mich kennen –
um so genauer.

Die können vielleicht sogar in meinem Gesicht lesen.

Und wenn mich jemand wirklich gut kennt,
dann kann er mir sogar vieles am Gesicht ablesen.

Ich habe Ihnen zum Beginn der Fastenzeit
einen kleinen Spiegel ausgeteilt.

Mit diesem Spiegel
mag ich zusammen mit Ihnen bedenken,
was die Chance dieser Fastenzeit ist.

Schon häufig habe ich Menschen geraten, sich
– so wie sie sind –
vor den Spiegel zu stellen.

Der ehrliche Blick in den Spiegel
lässt uns Dinge an uns selbst sehen,
die die anderen schon längst entdeckt haben
und die ich selber vielleicht allzu gerne übersehe,
ignoriere
oder schönrede:

meine O-Beine,
meinen zu großen Bauchansatz,
meine schlechte Laune,
mein zu großes Mundwerk,
meinen Egoismus,
meine Rücksichtslosigkeiten,
meine Gier,
die Show, die ich oft spiele.

All das
und noch vieles andere,
gehört auch zu mir.

Der ungeschminkte Blick in den Spiegel
hilft mir zur Ehrlichkeit
und die ist der erste Schritt zur Besserung.

Und nebenbei gesagt:
Die anderen haben vieles
– was ich einfach nicht sehen mag –
schon längst erkannt.

Als gläubiger Christ weiß ich,
dass Gott mich auf alle Fälle schon längst durchschaut hat.

Und dass er mich trotz der O-Beine,
obwohl ich den Bauchansatz nicht wegbringe,
und mit meinen anderen Fehlern
unendlich liebt.

ER hat mich schon durchschaut,
längst bevor ich es wahr haben will.

Die Fastenzeit
will uns die Gelegenheit geben
uns anschauen zu lassen

und uns selber anzuschauen.

Ehrlich und liebevoll.

Und sie will uns die Gelegenheit zur Veränderung geben.

Vielleicht wird es mir nicht gelingen,
mein Leben komplett umzukrempeln.

Aber
wenigstens in einem kleinen Punkt
könnte ich mich doch zu ändern
– zu verbessern –
versuchen.

„Kehrt um!“
So lautet die zentrale Botschaft in der Fastenzeit

μετανοεῖτε
– genau übersetzt:
Ändert euren Sinn.

Durch Wegschauen,
durch Augenverschließen,
durch „Passt scho!“
wird das nicht gelingen.

Aber der Blick in den Spiegel,
die Gelegenheit mich anzuschauen
und von Gott
  und auch von anderen Menschen
anschauen zu lassen,
ist der erste Schritt zur Besserung.

Der zweite Schritt ist
es zuzugeben und mich zu dem zu bekennen,
was ich durch den Blick in den Spiegel erkannt habe.

Der Dritte (mit Rücksicht auf meine Schwachheit)
wenigstens EINE (KLEINE) Sache ändern.

Mich total umzukrempeln wird nicht gelingen.

Aber mit dem Ändern ist es,
wie wenn Sie an einem Tischtuch
an irgendeiner Stelle ziehen:

Es ändert sich die Lage des ganzen Tuches.

– um ein konkretes Beispiel zu nennen:

Vielleicht hat der „Blick in den Spiegel“
zu der Erkenntnis geführt,
dass ich oft launisch oder patzig zu anderen bin.

Könnte es da nicht hilfreich sein,
in die Begegnungen mit anderen
mit einem bewussten positiven Gedanken
hineinzugehen?

Oder könnte es nicht hilfreich sein,
morgens ein wenig früher aufzustehen,
um bei den Begegnungen ausgeschlafener
– wacher –
zu sein?

Als Pfarrer und als Schulseelsorger
habe ich häufig zur Beichte eingeladen.

Zur Vorbereitung habe ich den Kindern,
den Jugendlichen
und den Erwachsenen
einen „Beichtspiegel“ ausgeteilt.

Einen Zettel mit Fragen,
die dazu helfen sollten,
das eigene Leben genauer anzuschauen.

Zu überlegen:

  • Wie bin ich mit mir selbst umgegangen?
  • Wie war mein Leben mit den anderen?
  • Wie bin ich mit meiner Umwelt umgangen?
  • Wie war mein Verhältnis zu Gott?

Der ehrliche Blick in den Spiegel
kann den Anfang zur Umkehr setzen.

In den Spiegel hineinschauen muss jeder selbst.

Die ungeschminkten Erkenntnisse sehen und zugeben
muss jeder für sich.

Und auch das Bemühen um die Veränderungen
kann ich nicht auf andere abschieben.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen
– jedem und jeder Einzelnen –
einen erfolgreichen Blick in den Spiegel.

Echte und gute Erkenntnisse.

Und Mut, Kraft und Durchhaltevermögen
bei den anstehenden Veränderungen.

– Übrigens
denen,
die diese Schritte nicht nur in ihren Gedanken machen möchten,
– die sie begleitet machen möchten
– oder konkret aussprechen möchten,
empfehle ich ausdrücklich die Beichte oder das geistliche Gespräch.

Ich wünsche uns allen
eine fruchtbare Fastenzeit!

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Einladung zum Symposion Tyrolense im Frühjahr 2015

„Der Keller in Neustift mit seinen schönen Gewölben und den alten Balken gemahnt fast an Auerbachs Keller in Leipzig." (Rampld, Eisacktal, S. 190)

Unser Frühjahrstreffen findet dieses Mal im April statt.

  • Ort: Pension Überbacher, Fürstenhof, I -39040 Natz (bei Brixen)
  • Telefon (von Deutschland aus): 0039 / 0472 / 41 51 51
  • Ankunft: Freitag, 24. April 2015, zum Abendessen um 18.30 Uhr
  • Abreise: Sonntag, 26. April 2015, nach dem Mittagessen
  • Preis:
    • Vollpension (pro Tag): 42 €
    • Halbpension: 32 € (einschl. Törggelen)
    • Zuschlag für EZ: 5 €
    • Kinder bis zu einem Alter von 3 Jahren sind frei,
      bis zu einem Alter von 12 Jahren zahlen sie die Hälfte.
  • Anmeldung: möglichst bis 12. April 2015 direkt bei Familie Überbacher

Am Samstag ist Kloster Neustift, eine der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten im Eisacktal, unser Ziel.

Für 11:00 Uhr ist eine Stiftsführung gebucht, bei der wir die kostbaren Schätze dieser 1142 gestifteten Abtei kennen lernen: die schönste Barockkirche Südtirols, den Wunderbrunnen, die Bibliothek mit ihren Rokokostuckaturen, die umfangreiche Pinakothek und zum Abschluss den stimmungsvollen Weinkeller. Dort sind Plätze reserviert, so dass wir nach der Führung zu einer Brettljause mit Tiroler Speck, Kaminwurzen, Käse, Vinschger Loabln und Schüttelbrot einkehren können.

Die Wanderung von Natz nach Neustift dauert etwa eine Stunde. Es werden sich hoffentlich genügend Autobesitzer – Asketen, die sich mit unvergorenem Traubensaft oder Mineralwasser begnügen – finden, damit die Wanderer den bergauf führenden Rückweg nicht zu Fuß antreten müssen. Das hat in früheren Jahren so geklappt und wird dann vor Ort organisiert. Den Fahrern ist unser aller Dank gewiss!

Dr. Karl Braun – Inge Schmidt – Claus Pointner

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Exkursion des Deutsch-P-Seminars „Kino im Kopf – Hörspiel“ zum BR

Am 13. Januar 2015 unternahm das P-Seminar „Hörspiel“ unter der Leitung von Herrn Gleixner eine Exkursion in das Funkhaus des Bayerischen Rundfunks in München.

Im Mittelpunkt des Vormittagsprogramms stand die Vorstellung des äußerst vielfältigen Angebots an Berufsmöglichkeiten beim BR. Freie und Festangestellte des Senders stellten ihre Berufsfelder vor, die von technischen (Schrift, Kamera, Ton, Multimedia) bis zu journalistischen (Reporter, Videojournalist, Redakteur) reichten. Aber auch vermeintliche „Exoten“ wie Historiker, Architekten, Juristen, Sportwissenschaftler oder Theologen finden in den unterschiedlichen Sparten des BR immer wieder Verwendung.

In einem Workshop durften die Mitglieder des P-Seminars mit dem Musikchef von Bayern3, Edi van Beek, einen Blick hinter die Kulissen des Radiosenders werfen und gewannen Einblicke in die Arbeit eines Musikredakteurs.

Anschließend stand der Hörspiel- und Audio-Guide – Regisseur Bernhard Jugel den Waldramern Rede und Antwort. Die vom P-Seminar produzierte CD mit vier vertonten Märchen wurde gemeinsam mit dem erfahrenen Profi analysiert und  vom Experten gelobt. Danach konnten die Schülerinnen und Schüler das große Aufnahmestudio des BR besichtigen, in dem man u.a. mit Hilfe von Alltagsgegenständen live die unterschiedlichsten Geräusche für Hörspielvertonungen erzeugen kann.

Der abwechslungsreiche Tag hinterließ bei allen einen sehr positiven Eindruck und war ein gelungener Abschluss des P-Seminars 2013/15 „Kino im Kopf – Hörspiel“!

Andreas Gleixner

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Theaterbesuch: “Le Petit Prince”

Der Besuch mindestens einer französischsprachigen Theatervorführung im Schuljahr ist inzwischen traditioneller Bestandteil des außerunterrichtlichen Französisch-Programms der Schule.
Dieses Mal wartete das Amerika-Haus München am 3. Februar mit einer Theaterversion von „Le Petit Prince“ von Antoine de Saint-Exupéry auf. Bei erfreulichen 19 Schülerinnen und Schülern aus unterschiedlichen Klassen stieß das Angebot ihrer Lehrer Andreas Gleixner und Thomas Erhard zum gemeinsamen Besuch auf Interesse.
Sie sahen die Inszenierung eines der weltweit bekanntesten französischen Prosa-Werke, das der Kinderliteratur zugerechnet wird. Im Blick auf seinen Gehalt ist seine Lektüre aber auch für Erwachsene erbaulich, weil sie zum Nachdenken über wesentliche Fragen des Lebens anregen kann.
„Le Petit Prince“ eignet sich gut als Lektüre im Unterricht, weil es sich um eine märchenhaft-fantasiereiche Geschichte handelt und in ihr Themen zur Sprache kommen, die auch Jugendliche interessieren, z.B. die Frage nach echter Freundschaft oder nach so manchen Problemen im Leben Erwachsener. Dabei dürfte sie Schüler, wenn Sie bereits zwei Schuljahre Französisch bewältigt haben, vor keine allzu große sprachliche Schwierigkeiten stellen. Eine anschließende schauspielerische Darbietung ist dann wie ein Sahnehäubchen auf die Lektüre, Denn sie bietet eine mögliche Interpretation und eine lebendige Darstellung dessen, was bisher nur gedankliche Ausmalung des Lesers war.
Die Inszenierung der „Europe Drama Groupe“ war rundum gelungen und hat fast allen Schülern gefallen, besonders weil die Hauptfigur, der kleine Prinz, seine Rolle perfekt verkörpert hat: Er zeigte sich abwechselnd nachdenklich, melancholisch, aber auch unbeschwert und fröhlich-naiv, eben wie ein Kind.Die „Schlange“ hingegen, die gegen Ende des Stückes eine wichtige Rolle spielt, und von einem Schauspieler mit nacktem Oberkörper dargestellt wurde, fand ein eher geteiltes Echo.
Es war verblüffend zu sehen, mit welch geringem Aufwand bei der Kulissengestaltung und den Requisiten es dem Regisseur gelungen ist, die Szenerie und die Atmosphäre des Märchens zu auf die Bühne zu bringen und spürbar zu machen.
Wir sind gespannt, welches französische Werk die Theatertruppe des Amerika-Hauses im kommenden Schuljahr auf die Bühne zaubern wird!

Thomas Erhard

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“Bei uns muss man nicht besonders fromm sein”

Das Abitur in geistlicher Atmosphäre nachholen – das können junge Männer im Späterberufenenseminar St. Matthias in Wolfratshausen-Waldram. Der Berufswunsch "Priester" ist aber keine Aufnahmevoraussetzung. Interessierte können im März bei einem Schnupperwochenende das Seminarleben kennenlernen.

Den ganzen Bericht der "Münchner Kirchennachrichten" finden Sie unter:

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Mitgliedsversammlung des Missionskreises St. Matthias

Auch heuer fand vom Missionskreis wieder die Mitgliederversammlung statt. Am 02.02.2015 wurde der Vorstand neu gewählt.

Initiates file downloadProtokoll der Sitzung

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