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Sankt Matthias verabschiedet die Abituria 2016

26 Abiturientinnen und Abiturienten haben sich in diesem Jahr erfolgreich den schriftlichen und mündlichen Abiturprüfungen unterzogen. Als sie Mitte Juni ihre Ergebnisse erfuhren, konnten sich fünf Schülerinnen und Schüler über eine Eins vor dem Komma freuen. Für diejenigen, die das Ziel knapp verfehlt hatten, bestand die Möglichkeit, in einer mündlichen Zusatzprüfung doch noch ein Happy-End zu erreichen.

Zur Verabschiedung der Abiturienten gehören traditionell der Abistreich, als Höhepunkt die Entlassfeier und schließlich zum Ausklang der Feierlichkeiten der Abiturball.
Der Abistreich zu Beginn der letzten Juni-Woche stand unter dem Motto „Ritas und Dieters Kindergeburtstag“. Wenn man die Leine mit diesen Buchstaben am Schuleingang übersehen hatte, wurde es einem spätestens auf dem Campus der Einrichtung klar: Zu bekannten Kinderliedern im Hintergrund mussten sich die Lehrer bei Kinderspielen gegen Schüler bewähren. Währenddessen hatten es sich die Abiturientinnen und Abiturienten in einer Hüpfburg bequem gemacht.
Mitten im Foyer der Schule – unter einem Berg Luftballons versteckt – stand ein roter Fiat Cinquecento Baujahr 60-er Jahre. In ihm durfte der Schulleiter Claus Pointner Platz nehmen, nachdem ihn einige starken Männer vor den Eingang geschoben hatten, und die Absolventen ließen sich gerne mit ihrem ehemaligen „Chef“ ablichten.
Vor dem Schulgebäude war das Kunstwerk der Einrichtung, die Dreiecke aus Cortenstahl, eingehüllt und die provokante Doppelfrage darauf geschrieben: „Ist dasz Kunst? – Oder kann das weg?“

In jedem Jahr findet in ganz Bayern die Vergabe der Abiturzeugnisse am letzten Freitag im Juni statt.
In St. Matthias ist es üblich, das Fest mit einem feierlichen Gottesdienst beginnen zu lassen. Wegen der großen Zahl an Gästen weicht die Schule dazu in die Pfarrkirche St. Josef der Arbeiter aus. In diesem Jahr leitete Erzabt Korbinian Birnbacher OSB aus Salzburg die Messe.
In der anschließenden Feierstunde in der Aula erklärten die beiden Abiturientinnen Antonia Vieweg und Sophie Bauerfeind den Zuhörern, was im Laufe Ihrer Schulzeit alles in ihrem Ranzen zeitweise Platz finden musste, um später durch andere Dinge ersetzt zu werden. Schließlich machten Sie deutlich, was von ihrem Unterricht in St. Matthias  noch für die Zukunft zu gebrauchen sei. Schließlich nahmen die jungen Leute aus der Hand des Schulleiters ihre lang ersehnten Reifezeugnisse entgegen. Ein Sektempfang beschloss die offizielle Verabschiedung.
Am Abend luden die Absolventen in dieselbe Aula zum Abiturball. Zunächst wurden die Gäste mit einem feinen italienischen Buffet verwöhnt. Später sorgte die Schulband für Unterhaltung und lockte auf die Tanzfläche.

Thomas Erhard

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Eine liebevolle Hommage

Die Überraschung ist den Absolventen von St. Matthias gelungen: Schon von weitem grüßte am Montagmorgen ein großes Kunstwerk die Mitschüler und die Lehrer. Die Frage „Ist das noch Kunst oder kann das weg?“ beantworteten die Betrachter unterschiedlich,  das Gros votierte für „Kann weg!“ Pünktlich zu Unterrichtsbeginn öffneten sich für Schüler und Lehrer die Seitentore, im Innenhof erwarteten die Abiturienten – in einer Hüpfburg sitzend – die Schulfamilie.
Der Abistreich stand unter dem Motto „Rita’s und Dieter’s Kindergeburtstag“ – trotz falscher Apostrophs eine liebevolle Hommage an die beiden Klassleiter Rita Wieland und Dieter Klug. Lehrer Daniel Frerichs moderierte einige fröhliche Spiele, das Versenken eines 20 Zentimeter langen Zimmermannnagels verlangte von Schülern wie Lehrern ein Höchstmaß an Kraft und Konzentration.
Das Schulgebäude war geschmückt mit Hunderten farbigen Luftballons darunter stand ein knallroter Fiat 500, Baujahr 1969. Schulleiter Claus Pointner ließ es sich nicht nehmen, noch im Foyer der Schule in dem Flitzer Platz zu nehmen. Kaum war der Weg frei, wurde das gute Stück ins Freie geschoben, und nachdem auch Vize-Schulleiter Thomas Erhard das Vehikel ausprobiert hatte, starteten Herr Pointner und Lehrer Maximilian Heisler zu einer Spritztour. Pünktlich zur dritten Stunde, wie es in St. Matthias Brauch ist, begann der reguläre Unterricht – und die Abiturienten durften aufräumen.

Die Redaktion

Quelle: Isar-Loisachbote, Nr. 142, 21.06.2016, Lokales S. 3

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Einladung zum Symposion Tyrolense im Frühjahr 2018

Unser Frühjahrstreffen findet diesmal wieder Ende April statt.

  • Ort: Pension Überbacher, Fürstenhof, I -39040 Natz (bei Brixen)
  • Telefon (von Deutschland aus): 0039 / 0472 / 41 51 51
  • Ankunft: Freitag, 27. April 2018, zum Abendessen um 19.00 Uhr
    (Törggelen am Samstag, 15. Oktober 2016, um 19 Uhr)
  • Abreise: Sonntag, 29. April 2018,  nach dem Frühstück
  • Preis:
    • Halbpension: 35 €, Zuschlag für EZ: 5 €
    • Kinder bis zu einem Alter von 3 Jahren sind frei,
      bis zu einem Alter von 12 Jahren zahlen sie die Hälfte.
  • Anmeldung: möglichst bis 12. April 2018 direkt bei Familie Überbacher

Am Samstag soll Sterzing unser Ziel sein. Wenn wir die direkte Route nach Natz wählen, passieren wir Sterzing auf Hin- und Rückfahrt und sicherlich haben viele unserer treuen Südtirolfahrer dort schon einen Stadtbummel gemacht, Cappuccino und Eis genossen. Auch werden sich einige noch an die Besuche mit unserm verehrten Karl in den Jahren 2005 und 2006 erinnern.
Bei einer Stadtführung werden wir erfahren, wie sich die Stadt vom römischen Kastell Vitipenum zur bedeutenden Handelsstadt im Mittelalter und bis zur heutigen Zeit entwickelt hat.

So laden wir zu unserem Frühjahrstreffen herzlich ein und freuen uns auf ein Wiedersehen.

Dr. Karl Braun               Inge Schmidt                 Claus Pointner

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Der Pokal bleibt an der Isar

Während bei der Fußball-Europameisterschaft  in Frankreich der Sieger noch gesucht wird, haben die Abiturienten von St. Matthias am Samstag in der Farcheter Mehrzweckhalle alles klar gemacht: Die Gastgeber aus Waldram setzten sich beim Volleyballturnier der bayerischen Kollegs in einem Start-Ziel-Sieg durch und durften eine Magnum-Flasche Prosecco mit nach Hause nehmen. Der Pokal bleibt dagegen dort, wo er schon vorher war: im Gymnasium und Kolleg St. Matthias.Nach vier Jahren Pause – „streng im Sinne der Olympischen Idee“ – hatte Organisator Simon Fritz ein tolles Sportfest auf die Beine gestellt. Auf drei Feldern in der Sporthalle kämpften die Mannschaften um Sieg und Platz. Der Gastgeber stellte mit Waldram I (den am Ende siegreichen Abiturienten) und II  sowie einem „Dreamteam“ aus Lehrern und Schülern gleich drei Mannschaften.  Hinzu kamen Teams aus der Landeshauptstadt München, Nürnberg, Schweinfurt (I und II) sowie Augsburg. Sah es in den Vorrundenspielen noch so aus, als könnte Erfahrung („Dreamteam“) Talent (Schüler) schlagen, so setzten sich unterm Strich doch Jugend, Kraft und Wendigkeit durch. Schulsanitäterin Berit Chucholowski konnte zum Glück einen entspannten Tag verbringen. In der Catering-Lounge im Obergeschoß bekamen die Aktiven und Zuschauer Brotzeit, Kuchen und Getränke.Die Olympische Idee „Dabeisein ist alles“ war für die Augsburger leitend – sie landeten auf dem letzten Platz Sie mussten Schweinfurt II, München, Waldram II, das „Dreamteam“, Nürnberg, Schweinfurt I und eben Waldram I an sich vorbeiziehen lassen.Waren am Nachmittag noch spannende Ballwechsel angesagt, so stand der Abend unter dem Motto „Gemütliches Beisammensein“. Unter dem Vordach des alten Seminargebäudes hatten die Gastgeber zwei Grills angeworfen und das Team von der Bierstube steuerte kühle Getränke bei. Fans und Gäste, die zum ersten Mal den Innenhof von Schule und Seminar betraten, zeigten sich beeindruckt von der Helle, der Atmosphäre und Modernität der Anlage. „Hier würde ich auch gerne zur Schule gehen“, rutschte es einem Lehrer heraus.Simon Fritz ehrte schließlich die Sieger. „Heute war der ‚Tag der Panik‘, aber bei uns lief alles wie am Schnürchen, alles ist gut“, sagte er verbunden mit einem dicken Lob an seine Kollegin Mareike Hofmeier und die vielen fleißigen Helfer. Fritz: „Ich lade schon heute alle für das in vier Jahren stattfindende Volleyballturnier herzlich ein“.

Dieter Klug

Quelle: Isar-Loisachbote, Nr. 141, vom 21.06.2016, Lokales S. 3

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Rekordbeteiligung am Firmenlauf 2016

So viele Teilnehmer wie dieses Mal konnte St. Matthias noch nie aufbieten: 26 Schülerinnen und Schüler, 4 Lehrerinnen und Lehrer und ein Ehemaliger nahmen beim Firmenlauf am 8. Juni die herausfordernden 5,3 km auf sich!
Ausgestattet waren die "Sankt Matthias Runners" mit einem neuen, attraktiven T-Shirt. Wir sagen den Sponsoren vielen Dank!
Das Ergebnis kann sich ebenfalls sehen lassen: Unser Spitzenreiter, Vitus Schmidt aus der Einführungsklasse, belegte mit knapp unter 21 Minuten den 53. Platz bei über 2500 Teilnehmern. Unsere erste Mannschaft, die drei besten Läufer, belegte den 27. Rang in der Teamwertung.

Ein herzliches Dankeschön allen, die für die Organisation verantwortlich waren, besonders Tomislav Marceta und Frau Hofmeier! Und natürlich ein ebensolches Dankeschön den vielen Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die sich auf die Strecke begeben und alles gegeben haben! Unser Glückwunsch gebührt dem Besten der Schulwertung für seine hervorragende Laufzeit!

Thomas Erhard

Hier die Ergebnisübersicht:

Platz

Laufzeit
53
Vitus Schmidt (Klasse 10E)
20:52
119
Tomislav Marceta (Klasse 10)
22:37
155
Dominik Hager (Klasse 12)
23:17
227
Thomas Erhard
24:04
266
Brandon Brus (Klasse 11)
24:26
282
Samuel Gmeindl (Kolleg II)
24.36
287
Julian Wüste-Rieback (Klasse 11)
24:37
310
Kilian Steiniger (Klasse 10E)
24:53
396
Andreas Mörwald
25:57
445
Robin Heumann (Klasse 10E)
26:26
456
Christoph Schlott (Klasse 10E)
26:30
50
Mareike Hofmeier
26.31
500
Martin Mösenlechner (Klasse 10E)
26:48
601
Mirko Hacker (Klasse 11)
27:44
704
Christian Pensl (Klasse 10)
28:41
839
Daniel Schober (Vorkurs A)
29:56
323
Claudia Schreil (Klasse 10E)
32:06
418
Michel Kubis-Dytrt (Kolleg II)
33:31
434
Shagi Zouri (Vorkurs G)
33:47
470
Sophia Katholnigg (Klasse 10E)
34:13
502
Maike Bartscht (Klasse 11)
34:42
531
Sophie Donat (Vorkurs A)
35:03
576
Lara Schumacher (Klasse 10E)
35:35
711
Claus Pointner
36:09
716
Lisa Egold (Klasse 11)
38:23
934
Stefanie Marko (Klasse 11)
45:52
1367
Alexander Künzel (Kolleg II)
46:18
988
Rita Wieland
49:15
1397
Patrick Gebser (Vorkurs A)
49:19
?
Florian Maucher (Kolleg II)
DNF
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Lustige Hundemeute drückt die Schulbank

Samstag war im Gymnasium und Kolleg ein ganz normaler Schulsamstag – bis 11.05 Uhr.
Ab 12 Uhr Mittag stürmte eine lustige Hundemeute aus den Autos ihrer Hundeführer, und über den Parkplatz ging’s in die Schule: Auf Einladung und Vermittlung von Lara Scheidmantel (Q 11), die mit ihrem „Schnuffi“, einem Dalmatiner-Border Collie-Mix, mit dabei war, kam Staffelleiterin Nicole Graser mit zahlreichen Vierbeinern und ihren Besitzerinnen und Besitzern zu Besuch, und nicht zuletzt Schulleiter Claus Pointner freute sich über diese Rasselbande.

Die Staffel gibt es erst seit Mai 2014, und seitdem geht der KV Bad Tölz-Wolfratshausen gemeinsam mit der BRK-Staffel Garmisch sowie den Kollegen aus Starnberg und Weilheim und den Johannitern Peißenberg  als SEG Rettungshund Oberland durch Wälder und Fluren, um nach Vermissten zu suchen. „Die spektakulärsten Einsätze sind für uns und unsere Hunde immer die erfolgreichen, glücklichen – wenn die Hunde die Gesuchten lebend finden und wir nicht bergen müssen“, sagt Tina Striebel, die mit einem süßen 10 Wochen alten Knuddelhund, einem edlen Cimarron Uruguayo, der ab und zu schon auf den Namen ‚Simba‘ hört, nach Waldram gekommen war. So wurden in letzter Zeit ein Lebensmüder und eine an Demenz erkrankte Frau gesund und wohlbehalten gefunden, „für Hund und Hundeführer der allerschönste Lohn“.

„Wir sind immer auf der Suche nach Orten wie auch heute dem Gymnasium St. Matthias, wo wir unsere Hunde üben lassen können, besonders Baustofflager mit Tonnen, in denen sich unsere „Vermissten“ verstecken können, aber auch Fabrik- und Lagerhalle oder Abrissgebäude“, so Nicole Graser über ihre begehrten ‚Tatorte‘. Und auf die Frage, welche Hunde als Rettungshund geeignet sind, sagt Dirk Hildebrand, selbst stolzer Besitzer von „Oney“, einem edlen Appenzeller Sennenhund: „Eigentlich jeder Hund, wenn er eine gewisse Größe hat (also keine Yorkshires oder Rehpinscher – zu klein, zu niedrig!)) und durch Wald und Flur stromern kann.“ Und ein Stammbaum ist dabei auch nicht Pflicht, „so mancher Mischling ist noch ambitionierter und einsatzbereiter als ein Rassehund“.

Proben ihres Könnens zeigte auch der Border Collie ‚Joe‘: seine Hundeführerin Elke Hartmann stellte ihm eine ganz schwere Aufgabe und versteckte das „Suchkind“ hinter einem schwarzen Vorhang im Physiksaal. ‚Joe‘ war auf der richtigen Spur, wurde aber nicht fündig – er rannte auf den Flur, wieder zurück, die Spannung stieg. Doch auf einmal schlug er an, und sein Bellen klang stolz und siegreich zugleich.

Wer noch dabei war: ‚Joker‘, ein wunderschöner Labrador an der Seite von ‚Bulli‘, der Working-Keipie ‚Diego‘, der Pointer-Jack-Russell-Mix ‚Luis‘, und natürlich durfte auch der Deutsche Schäferhund ‚Asko‘ nicht fehlen. Mein Liebling aber ist ‚Ginger‘, eine zwei- oder dreijährige Mischlingsdame aus Griechenland. Sie war ein Kettenhund, bevor sie nach Deutschland kam. ‚Ginger‘ sieht aus wie ein ganz großer, hoher Fuchs, und wenn ihre Deutschkenntnisse ausreichen, beginnt auch für sie das Training! Wer ein Übungshaus hat, möge sich bitte bei der ‚Chefin‘ melden: graser.nicole@web.de

Dieter Klug

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Weder all- noch ohnmächtig

MK: Herr Pfarrer Schnirch, Sie haben das Spätberufenenseminar St. Matthias seit 2007 geleitet. Was waren wichtige Veränderungen in dieser Zeit?

Schnirch: Von den äußeren Dingen, die sich verändert haben, ist natürlich der Schulneubau für alle immer noch sichtbar. Im Inneren gab es eine starke Veränderung dadurch, dass die Barmherzigen Schwestern weggegangen sind, und dadurch, dass die Seminaristen immer weniger geworden sind.

MK: Herr Professor Burkard, welche neuen Impulse wollen Sie als Seminardirektor einbringen?

Burkard: Die Bistumsleitung hat mir einen ganz klaren Veränderungsauftrag gegeben. Das fängt beim Wohnen an, das sich auch für Frauen öffnen soll, weil die Hälfte der neu renovierten Zimmer leider leer steht. Zudem wird hier mit der Fachoberschule zum Schuljahr 2017/18 ein weiterer Schulzweig eröffnet. Und dann ergeben sich natürlich viele Veränderungen dadurch, dass ich die Leitung nur mit einer halben Stelle übernehmen werde und mit der anderen halben Stelle Professor für Pastoraltheologie in Benediktbeuern bleibe. Das heißt, wir werden auch die Leitungsstruktur umbauen: Es soll eine Verwaltungsleitung und eine religionspädagogische Leitung geben. Diese sollen gemeinsam mit dem Schulrektor und mir als Stiftungsdirektor die Verantwortung für diese Einrichtung übernehmen.

MK: Herr Pfarrer Schnirch, Sie haben es angesprochen: Die Zahl der Seminaristen ist rückläufig – von etwa 30, als Sie 2007 Seminardirektor wurden, auf derzeit 11. Zeigt sich in Waldram auf diese Weise der Priestermangel?

Schnirch: Ich erkläre mir diese Entwicklung so, dass es in den vergangenen Jahren immer mehr Möglichkeiten gegeben hat, zum Hochschulzugang zu kommen, auch einfachere als Abitur mit Latein und Griechisch. Hinzu kommt, dass es insgesamt weniger junge Leute gibt. Ein weiterer Punkt ist sicher auch, dass unsere Einrichtung weithin nicht bekannt ist, und vielleicht auch der Priestermangel und das Image von Kirche.

Burkard: Wir haben ja auch einen Mangel in anderen kirchlichen Berufen. Es fällt immer am stärksten auf, dass wir keine Priester und Pfarrer mehr haben, aber wir haben den Mangel durchgehend in allen Berufsgruppen. Das sehe ich auch in Benediktbeuern: Wir sind froh um jede Studentin, die den Studiengang Religionspädagogik anfängt. Die haben im Grunde ja alle eine Anstellungsgarantie nachher. Es fehlt uns an allen Ecken und Enden.

MK: Wie wollen Sie in dieser Situation wieder mehr junge Menschen für kirchliche Berufe begeistern?

Burkard: Wir leben in einem gesellschaftlichen Kontext, den wir nicht selber mitbestimmen können. Wir sind weder all- noch ohnmächtig, sondern irgendwas dazwischen, und das gilt es zu gestalten: Wie profilieren wir diesen Ort, dass klar wird, hier können junge Menschen einen Beruf finden, der ihrer Berufung entspricht?

MK: Wie stellen Sie sich das Spätberufenenseminar St. Matthias in zehn Jahren vor?

Burkard: Nächstes Jahr feiert diese Einrichtung ihr 90-jähriges Bestehen. Wir wollen, dass das ein Fest für die Zukunft wird, dass es hier weitergeht, dass Waldram ein offener Ort bleibt. Zukunft werden wir – das sage ich als Pastoraltheologe – nur gewinnen über Versuch und Irrtum. Es wird keine Garantie geben, dass das, was wir tun, gleich von Erfolg gekrönt ist.

MK: Herr Pfarrer Schnirch, was war in den vergangen Jahren erfolgreich – und was war eher schwierig?

Schnirch: Es fällt einem das Schwierige meistens zuerst ein – wie auf einem weißen Blatt Papier der schwarze Punkt zuerst auffällt. In solche Einrichtungen kommen auch Menschen mit großen persönlichen Schwierigkeiten, die eine Gemeinschaft über Jahre belasten. Das Positivste insgesamt gesehen ist, dass ich hier ganz viele hochmotivierte junge Leute getroffen habe, nicht nur lerntechnisch, sondern auch was religiöses Leben angeht. Und ich würde mir für die Zukunft wünschen, dass St. Matthias ein Ort bleibt für Menschen, die wirklich was wollen.

Interview: Karin Hammermaier

Quelle: Münchner Kirchenzeitung, Nr. 19, 08. Mai 2016, S.10

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Ein Wechsel wie beim Staffellauf

Der Alte geht, der neue ist schon da. Vertreter aus Kirche, Politik und Wissenschaft haben am Donnerstag in Gymnasium, Kolleg und Seminar St. Matthias in Waldram Seminardirektor Pfarrer Martin Schnirch verabschiedet und seinen Nachfolger als Stiftungsdirektor Prof. Joachim Burkard wurde feierlich in sein Amt eingeführt.
In der Seminarkirche haben Schul- und Seminargemeinschaft mit den Ehrengästen, sowie treuen Freunden aus der Pfarrei zunächst einen Gottesdienst gefeiert. Hauptzelebrant war Domkapitular Monsignore Klaus Peter Franzl, Leiter des Ressorts Personal im Erzbischöflichen Ordinariat München (EOM), Konzelebranten waren der scheidende Seminardirektor und sein Nachfolger.
„Ein Direktorenwechsel ist auch in einer fast 90-jährigen Einrichtung wie St. Matthias eine Zäsur“, sagte Franzl. Er zeigte sich in seiner Predigt überzeugt, dass der Weg des Wandels und der Erneuerung gelingen werde. „Es gibt zwar Stimmen aus der Leitungsebene, dass die Priesterausbildung am Ende angelangt sei“, so Franzl. Viele Gläubige würden schon gar nicht mehr mit einer Priesterberufung rechnen. Er sei aber sicher, dass Waldram noch mehr zu einem Ort werde, an dem junge Leute Zeit haben und Menschen finden, die ihnen den Weg ins Leben, in den Beruf oder in die Berufung weisen.
Einen Reigen von Festrednern moderierte beim Festakt in der Aula Schulleiter Claus Pointner. Den Anfang machte Ordinariats-Direktorin Dr. Sandra Krump, Leiterin des Ressorts Bildung im EOM. Sie verglich den Wechsel in der Leitung mit einem Staffellauf. „Der erste Läufer, Martin Schnirch, war schnell und erfolgreich.“ Sie ging auf dessen Verdienste in seiner fast neun Jahre währenden Amtszeit ein und betonte dabei vor allem den Neubau von Seminar und Schule. „Unsere vierjährige intensive Zusammenarbeit empfand ich stets als sehr positiv.“
Bürgermeister Klaus Heilinglechner brachte es auf den Punkt: „Probleme gab es nicht, wir waren immer auf der gleichen Wellenlänge und arbeiteten, wo nötig, konstruktiv zusammen.“ Burkard wünschte er eine glückliche Hand und versprach: „Die Türen der Stadt stehen Ihnen immer offen.“
Ralf Wiechmann als Vertreter der Mitarbeiter hob die vielen „kleinen“ Verdienste Schnirchs hervor: Er nahm an allen Lehrerkonferenzen teil, eröffnete immer mit einem Gebet und hatte für jeden stets ein freundliches Wort, eine Geste der Zuneigung. „Für alles von uns allen herzlichen Dank.“
Florian Maucher (Schülermitverantwortung) und Lukas Röder als Senior der Seminaristen lobten Schnirch als „besonderen Menschen“, der St. Matthias zur Heimat werden ließ. „Freiheit des Geistes und Freiheit des Glaubens, darauf kam es Ihnen immer an, und dafür möchten Ihnen vor allem Ihre Seminaristen ganz herzlich danken“, so Röder.
Den Schlusspunkt setzte Schulleiter Pointner. Er lobte die vertrauensvolle, offene Zusammenarbeit: „Wir stimmten unsere unterschiedlichen Arbeitsstile aufeinander ab und wurden schnell ein eingespieltes Team.“ Die Bautätigkeit sei ihr „größtes Ding“ gewesen, es sei Schnirchs Verdienst, dass Schule und Seminar eng zusammenwuchsen. Als Geschenk der Schule gab es einen Heiligen Matthias aus Holz und – natürlich – ein Exemplar der Erstausgabe des legendären Kugelschreibers.
Der scheidende Direktor stellte sein „letztes Wort“ unter die Begriffsreihe Bitte – Dank – Entschuldigung. Er entschuldigte sich für alles, was nicht geklappt hat oder wo ihm Fehler unterliefen. Er bedankte sich bei allen am Schul- und Seminarleben Beteiligten  sowie seinem Nachfolger und wandte sich zum Schluss an Schüler und Seminaristen: „Ihr seid die Zukunft der Gesellschaft und der Kirche.“ Er erhielt seine Entpflichtungsurkunde, gab Dr. Krump den Generalschlüssel zurück – und dann ging alles ganz schnell.
Joachim Burkhard kam auf die Bühne, Domkapitular Franzl las die Ernennungsurkunde vor. Statt Stab gab es den Schlüssel, und Burkard gestand in seiner Vorstellung seine Rot-Grün-Schwäche, die ihn nicht daran hindere, Ziele zu erkennen und zu verfolgen. „Ich sehe Schule als Lern- und Lebensraum, und ich bin offen für Wechsel, Veränderung, neuen Wind.“ Eine Leitung müsse fördern und fordern, und er versprach, nichts nebenher zu machen, sondern die anstehende Kulturveränderung mit Zeit, Kraft und Geduld anzugehen. „Gelingt uns das im Vertrauen auf den Imanuel, auf den ‚Gott in uns‘, dann ist es auch nicht schlimm, wenn man eine Rot-Grün-Schwäche hat.“
Die musikalische Begleitung übernahmen Musiklehrer Damian Schwider (Orgel, Flügel), Lara Scheidmantel (Violine) und Berit Chucholowski (Flügel), beide Q11. Beim Stehempfang mit Büffet stärkten sich für den den Nachmittagsunterricht.

Dieter Klug

Quelle: Isar-Loisachbote, 29. April 2016, Nr. 99, Lokales S. 3

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Von Amberg nach Waldram und zurück

Vor 51 Jahren kam Friedrich Brandl zum ersten Mal nach Waldram – um Abitur zu machen am Seminar St. Mathias. „Auf der B 11, die damals noch eine ganz schmale Straße war“, erzählte er vorige Woche. Für eine Lesung hatte sich der Autor und pensionierte Hauptschullehrer wieder einmal aufgemacht in die Gegend. Deutschlehrer Andreas Gleixner stellte als Oberpfälzer fundierte Fragen an den Autoren, der ebenfalls aus der Oberpfalz stammt.  Fachbetreuer Manfred Ingerl übersetzte in Schriftdeutsch.
„Des war früher unser Kirch“, sagte Friedrich Brandl erstaunt, als er auf dem Podium der Schul- und Seminaraula saß.
Dann begann er seine autobiographische Lesung unter dem Motto „Von Amberg nach Waldram und zurück – Wege mit Gedichten und Geschichten.“
Brandl folgte der „Chronologie des Lebens“, wie er sagte. Beim „Ziegelgassler“, seinem ersten Wohnsitz in Amberg und zugleich Titel seines ersten Buches, brach er auf. Er berichtete über seine Schulzeit – „meine Volksschule war am andern Ende der Stadt, da war halt die katholische Knabenschule“ -, über wunderbare und weniger wunderbare Lehrer. Mit 13 ging es dann in die Lederergasse, und „Glock’n’Roll“ war angesagt. Das ist der Titel des zweiten Bands. Ein großes Wohnzimmer, die Eisdiele und ein Plattenspieler sowie der Tanzkurs mit der großen Schwester wurden zum Zentrum des Alltags. 1957 dann der Übertritt auf die Oberrealschule. aber nicht lang: Es gab Probleme mit dem Lernen. „Und ein Vierer in Religion machte der Mutter schwer zu schaffen.“ Dann ging’s Schlag auf Schlag: Lehre in der Luitpoldhütte, erste Skiffle-Gruppe, erste Liebe. Und dann Waldram, erste Mundart-Gedichte, eine Rückschau auf Wackersdorf und Tschernobyl.
Nach der Pause beantwortete Brandl Fragen von Schülern und Gästen, in der es um Besatzungszeit, Musik und Jugend ging. Der Waldramer Herbert Brustmann, ein Freund Brandls, schickte einen Weckruf an die versammelte Schulgemeinschaft zum Stichwort Schuld. „Geht mit offenen Augen durch die Welt – alles hat auch eine traurige Vergangenheit“, sagte er. „Die Amerikaner haben uns Freiheit gebracht, überall in Waldram haben wir Fußballstadien eröffnet.“
Brandl bekräftigte das, indem er ein Loblied auf die 1968er-Jahre sang: „Wir erlebten geistige Freiheit, auch durch unsere Lehrer, auch im Seminar.“ Er gewährte den Zuhörern zudem einen facettenreichen Einblick in sein Werk und seine Arbeit als Schriftsteller. „Früher schrieb ich aus dem Bauch raus“, erzählte er, „heute brauche ich  für meine Sonette schon ein Vierteljahr.“ Und immer spürte man bei dem Termin, dass der konzentrierte Denker und Dichter am Menschen und an der Schöpfung interessiert ist.
Dieter Klug

Quelle: Isar-Loisachbote, Nr. 98, 28. April 2016, Lokales S. 6

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Sonette in St. Matthias

Amberg war und bleibt seine Heimat, aber bisweilen wagt sich der ehemalige Lehrer und Autor Friedrich Brandl auch nach "draußen": Am Freitag, 22. April 2016, liest er ab 11.10 Uhr im Rahmen seiner Leserreise in der Aula des Gymnasiums, Kollegs und Seminars St. Matthias in Waldram bei freiem Eintritt aus seinen Werken. Auch seinen neuesten Gedichtband „Inmitten meiner grünen Insel“ hat er im Gepäck, der mit Grafiken  seiner langjährigen Mitarbeiterin Ina Meillan garniert ist. Darin macht sich Brandl in Sonetten aus seinem geliebten Garten auf zu Flüssen, Hügel und Bergen. Brandl, der sich sein Leben lang für Schöpfung und Umwelt einsetzte und etwa gegen die Wiederaufarbeitungsanlage Wackersdorf eintrat, ist ruhiger, altersweiser geworden, aber er ist noch immer „voll drin in der Welt“ und nimmt Anteil an Literatur und Politik. Vor allem die Freundschaft mit seinen tschechischen Nachbarn oder Ambergs französischer Partnerstadt Perigueux  liegt dem Träger des Oberpfälzer Kulturpreises 2013 sehr am Herzen.

Dieter Klug

Quelle: Isar-Loisachbote, Nr. 92, vom 21. April 2016, Lokales S. 3

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