Samstag war im Gymnasium und Kolleg ein ganz normaler Schulsamstag – bis 11.05 Uhr.
Ab 12 Uhr Mittag stürmte eine lustige Hundemeute aus den Autos ihrer Hundeführer, und über den Parkplatz ging’s in die Schule: Auf Einladung und Vermittlung von Lara Scheidmantel (Q 11), die mit ihrem „Schnuffi“, einem Dalmatiner-Border Collie-Mix, mit dabei war, kam Staffelleiterin Nicole Graser mit zahlreichen Vierbeinern und ihren Besitzerinnen und Besitzern zu Besuch, und nicht zuletzt Schulleiter Claus Pointner freute sich über diese Rasselbande.

Die Staffel gibt es erst seit Mai 2014, und seitdem geht der KV Bad Tölz-Wolfratshausen gemeinsam mit der BRK-Staffel Garmisch sowie den Kollegen aus Starnberg und Weilheim und den Johannitern Peißenberg  als SEG Rettungshund Oberland durch Wälder und Fluren, um nach Vermissten zu suchen. „Die spektakulärsten Einsätze sind für uns und unsere Hunde immer die erfolgreichen, glücklichen – wenn die Hunde die Gesuchten lebend finden und wir nicht bergen müssen“, sagt Tina Striebel, die mit einem süßen 10 Wochen alten Knuddelhund, einem edlen Cimarron Uruguayo, der ab und zu schon auf den Namen ‚Simba‘ hört, nach Waldram gekommen war. So wurden in letzter Zeit ein Lebensmüder und eine an Demenz erkrankte Frau gesund und wohlbehalten gefunden, „für Hund und Hundeführer der allerschönste Lohn“.

„Wir sind immer auf der Suche nach Orten wie auch heute dem Gymnasium St. Matthias, wo wir unsere Hunde üben lassen können, besonders Baustofflager mit Tonnen, in denen sich unsere „Vermissten“ verstecken können, aber auch Fabrik- und Lagerhalle oder Abrissgebäude“, so Nicole Graser über ihre begehrten ‚Tatorte‘. Und auf die Frage, welche Hunde als Rettungshund geeignet sind, sagt Dirk Hildebrand, selbst stolzer Besitzer von „Oney“, einem edlen Appenzeller Sennenhund: „Eigentlich jeder Hund, wenn er eine gewisse Größe hat (also keine Yorkshires oder Rehpinscher – zu klein, zu niedrig!)) und durch Wald und Flur stromern kann.“ Und ein Stammbaum ist dabei auch nicht Pflicht, „so mancher Mischling ist noch ambitionierter und einsatzbereiter als ein Rassehund“.

Proben ihres Könnens zeigte auch der Border Collie ‚Joe‘: seine Hundeführerin Elke Hartmann stellte ihm eine ganz schwere Aufgabe und versteckte das „Suchkind“ hinter einem schwarzen Vorhang im Physiksaal. ‚Joe‘ war auf der richtigen Spur, wurde aber nicht fündig – er rannte auf den Flur, wieder zurück, die Spannung stieg. Doch auf einmal schlug er an, und sein Bellen klang stolz und siegreich zugleich.

Wer noch dabei war: ‚Joker‘, ein wunderschöner Labrador an der Seite von ‚Bulli‘, der Working-Keipie ‚Diego‘, der Pointer-Jack-Russell-Mix ‚Luis‘, und natürlich durfte auch der Deutsche Schäferhund ‚Asko‘ nicht fehlen. Mein Liebling aber ist ‚Ginger‘, eine zwei- oder dreijährige Mischlingsdame aus Griechenland. Sie war ein Kettenhund, bevor sie nach Deutschland kam. ‚Ginger‘ sieht aus wie ein ganz großer, hoher Fuchs, und wenn ihre Deutschkenntnisse ausreichen, beginnt auch für sie das Training! Wer ein Übungshaus hat, möge sich bitte bei der ‚Chefin‘ melden: graser.nicole@web.de

Dieter Klug