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Zuwachs für das Wohnen ⊕

Wenn sich Eltern im Wohnbereich von St. Matthias tummeln und vor der Tür Kombis voller Kisten stehen, dann ist klar: Die Neuen sind da!
Eine neue Schülerin und vier neue Schüler haben nicht nur im Kolleg St. Matthias begonnen, sondern sind seit September auch Teil der Wohngemeinschaft im Haus. Damit besteht diese nun aus dreizehn jungen Erwachsenen, die im Haus lernen und leben.
Gleich am zweiten Wochenende nach Schulbeginn unternahm die ganze Wohngemeinschaft eine Fahrt nach Saalfelden am Steinernen Meer. Dort lernten wir Bruder Stan kennen, der seit zwei Jahren Eremit in der Einsiedelei am Palfen ist.
Der gebürtige Belgier schaut auf ein bewegtes Leben zurück. Er studierte Ingenieurswissenschaften und Theologie, war beim belgischen Militär, Sanitäter und verheirateter Familienvater. Inzwischen ist er Benediktiner und lebt von März bis Oktober auf knapp 1000 Metern ohne Strom und fließendes Wasser. Offen und mit viel Humor berichtete er von seinem Leben in der Einsiedelei („Manchmal bestellen die Leute Apfelstrudel und Kaffee bei mir.“), worauf es als Eremit ankommt („Man muss vor allem zuhören können!“)  und wie er das „Eremiten-Casting“ der Pfarrei für sich entschied.

Nach diesem schönen Start wünschen wir allen neuen Hausbewohnern weiterhin gutes Ankommen und freuen uns auf das gemeinsame Jahr mit allen!

Nächstes Schnupperwochenende

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Start-up Days für die neuen Klassen

Alle neuen Klassen von St. Matthias hatten in der zweiten Schulwoche Gelegenheit, noch einmal in entspanntem Rahmen miteinander in das Schuljahr zu starten und sich gegenseitig besser kennenzulernen. Dazu interviewten sich die Schülerinnen und Schüler zu unterschiedlichen Fragen, die nicht leicht zu beantworten waren, wie „Auf was in deinem bisherigen Leben bist du so richtig stolz?“ oder „Welche drei Gegenstände würdest du auf eine einsame Insel mitnehmen und warum?“. Dabei lernten sich auch diejenigen noch einmal näher kennen, die schon in ihrer früheren Schule miteinander in einer Klasse saßen.
Darüber hinaus hatten die Schülerinnen und Schüler Gelegenheit, sich selbst noch besser kennenzulernen und die persönlichen Ziele für das erste Jahr auf der neuen Schule zu klären.
Auch das katholische Profil der Schulen St. Matthias spielte eine wichtige Rolle an diesem Vormittag. Mit Klebezetteln und Kugelschreibern ausgestattet, erkundeten die Klassen den Kirchenraum und stellten Fragen zu allem, was dort nicht selbsterklärend ist. Der persönliche Bezug zum Glauben und zur Kirche wurde ebenfalls in aller Offenheit thematisiert und die Schüler zogen das Fazit, dass auch hierin ein klarer Mehrwert besteht. Auf den Rückmeldebögen begründen sie diese Einschätzung: „Man lernt sich besser kennen und macht sich gemeinsam Gedanken zum Glauben und jeder erfährt von jedem, wie er zum Glauben steht. Man erfährt Sachen von seinen Mitschülern, die man sonst nicht erfahren hätte.“
Abschließend nahm sich der Stiftungsdirektor, Prof. Dr. Joachim Burkard, noch Zeit, alle Fragen zur Kirche und dem Leben als Priester zu beantworten. Der Vormittag endete mit einem gemeinsamen Mittagessen im Speisesaal.

Sabrina Niehenke

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2. Lesenacht in der Schule

  • Die Lesenacht findet am Mittwoch, dem 18.07., statt.
  • Beginn: 20.00 Uhr
  • Motto: “Schätze von Sankt Matthias und solche, die es werden wollen”
  • Wir wollen die Schätze der Bibliothek der Schule heben, dazu gehört
    – die Vorstellung der verschiedenen Abteilungen der Bibliothek
    – das Vorlesen aus eigenen Lieblingsbüchern
    – u. vieles andere mehr
  • Wer mag, kann in der Schule übernachten.
  • Neben dem geistigen ist auch für das leibliche Wohl ist gesorgt: Mitternachts-Pizza und Frühstück vor dem Unterricht
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Geschichtsstunde im Grünen

Sitzblöcke aus hellem Kalkstein, gelbe Sonnensegel, grüne Weinranken: Das neue Klassenzimmer im Freien am Gymnasium und Kolleg St. Matthias in Waldram ist luftig und schlicht gehalten. Dahinter steckt aber eine ganze Menge Arbeit: Zwei Jahre lang haben rund 20 Schüler und Lehrer klasseübergreifend in einer Projektgruppe an der Umsetzung getüftelt.
„Die Idee gab es schon lange, aber der richtige Platz war immer die Schwierigkeit“, berichtet Josef vom Schülerteam. In Abstimmung mit der Schule einigte sich die Gruppe schließlich darauf, dass das steinerne Halbrund an den kleinen Pausenhof angrenzen soll. „Hier ist es organisch hineingewachsen“, sagt Biologielehrer Hans Bobe, der das Projekt betreut. “Unser Ziel war, ein stimmiges Ensemble zu gestalten. Keine 0815-Lösung, sondern etwas Kreatives.“
Vorab habe das Team viel nachgedacht, um ein stimmiges Konzept zu finden. Cornelia, die wie alle Schüler der Projektgruppe auch im Umweltteam aktiv ist, erklärt: „Die Hauptarbeit war, Sponsoren zu organisieren, die uns finanziell unterstützen.“ Firmen, Schulträger und das Ordinariat des Bistums München-Freising, das das Projekt durch die diözesenweite Aktion „Wir tragen Schöpfungsverantwortung“ angeregt hatte, beteiligten sich. Die jungen Erwachsenen: legten bei ihrer Arbeit Wert auf regionales sowie nachhaltiges Material und packten so oft wie möglich selbst an.
„Natürlich musste eine Firma die Steine herschaffen und das Fundament legen“, berichtet Donja.  Doch die Schüler bauten das Modell dafür, gruben die Löcher für die Stützpfeiler des Sonnensegels und halfen, die angrenzende Obstbaumallee und den Wie anzupflanzen. Die Begrünung soll später als Sichtschutz dienen.
Johanna ist von dem Freiluft-Klassenzimmer begeistert: ,,Bei schönem Wetter will man nicht drinnen sitzen, sondern raus. Da ist die Motivation auch gleich größer.“ Vor allem Fächer wie Geschichte, in denen die Diskussion im Vordergrund steht, könnten draußen gut unterrichtet werden. Mitschüler Josef war bereits mit seinem Deutschkurs hier. „Wir lesen gerade Woyzeck – das war super, denn .hier konnten wir einige Szenen gut nachspielen.“
Die Mathestunde dagegen können sich die Schüler weniger gut im Freien vorstellen. In der Geometriestunde gerade Linien zu zeichen, funktioniere auf der normalen Schulbank schon besser. Aber theoretisch wäre es im Grünen Klassenzimmer möglich, denn es gibt sowohl eine Tafel auf Rollen als auch Schreibunterlagen.
Übrigens: Die Belegung des Unterrichtsraums funktioniert nach dem Prinzip „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst.“ Probleme hat es laut den Schülern aber noch keine gegeben – und einen Belegungsplan brauche es auch nicht. Das liege aber nicht daran, dass einige der Lehrer lieber drinnen unterrichten wollen. „Alle machen mit. Es gibt keinen, der sich nicht überreden ließe“, sagt Donja schmunzelnd.

Magdalena Höcherl

Quelle: Isar-Loisachbote, Nr. 158, 12. Juli 2018, Lokales S. 3

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Klassenzimmer im Grünen

Freilicht-Lernort

Gymnasium und Kolleg Sankt Matthias schaffen unter dem Titel “Waldram-Philharmonie” ein Klassenzimmer im Grünen. Weitere Ideen für Umweltprojekte liegen bereits in der Schublade

Vielleicht werden sie noch in 30 Jahren Trauben und Apfel ernten können, die Schüler des Gymnasiums und Kollegs Sankt Matthias Waldram. Weinpflanzen und Apfelbäume bilden den natürlichen Rahmen des Klassenzimmers im Grünen im Hof der Schule. Am Donnerstag wurde es feierlich eröffnet.
Damit fand ein Projekt seinen Abschluss, das eine ganze Schulgemeinschaft über zwei Jahre beschäftigt hatte. Besonderes Engagement zeigte dabei das “Umweltteam“ unter Leitung von Hans Bobe, Lehrer für Chemie und Biologie. 23 Schüler, Lehrer und Hausangestellte, haben in ihrer Freizeit daran gearbeitet, dass heute die Waldramer Philharmonie, kurz ,,Walphi“, als Unterrichtsort, aber auch für Konzerte genutzt werden kann. Das Projekt ist Teil einer Reihe von Aktionen, die von der Erzdiözese München unterstützt werden unter dem Motto ,,Kirchliche Schulen übernehmen Schöpfungsverantwortung“. Bereits 18 Schulen beteiligen sich daran.
Wie aus diesem Vorhaben Wirklichkeit wird, ließ sich am Sommerfest der Schule sehen. Die Waldramer Philharmonie ist für Schüler und Lehrer ein Ort, an dem sich neue Perspektiven eröffnen. Wer im stickigen Klassenzimmer Gleichungen löst, sich über die Lichtbrechung Gedanken macht oder Klopstocks “Zürchersee“ liest, verliert dabei oft aus den Augen, dass diese Inhalte ihre Bedeutung erhalten, weil sie zwei Dinge miteinander verbinden: Mensch und Natur. Die “Walphi“ ermöglicht es, diesen Zusammenhang präsent zu machen.
Für alle am Projekt Beteiligten spielte daher der Aspekt  “Nachhaltigkeit und Dauer“ eine große Rolle. Das Klassenzimmer im Grünen ist kein Informationsstand, der nach kurzer Zeit ausgedient hat und spurlos verschwindet. Es bietet auch künftigen Schülergenerationen die Möglichkeit, sich im Schatten seines Sonnensegels Gedanken zu machen über den Rahmen des Kerncurriculums hinaus. Der Anspruch, etwas Dauerhaftes geschaffen zu haben, zeigt sich auch in der architektonischen Gestaltung. Die Steinblöcke aus heimischem Jurakalk wurden im Halbmond angeordnet, ähnlich den Theatern der klassischen Antike. Dass sich Nachhaltigkeit auch durch die Verwurzelung in der Region ausdrückt, betonte Bobe in seiner Begrüßung. Nicht nur die Steine seien regionalen Ursprungs, für die Obstbäume im Hintergrund wurde auf Pflanzen aus dem Umland zurückgegriffen.
Für Johanna Büntig, Schülerin an Sankt Matthias, war es neben den Umweltaspekten wichtig, etwas Praktisches zu machen. Deshalb hat sie sich im Umweltteam der Schule eingebracht. Zur praktischen Umsetzung eines solchen Projekts gehört auch die Organisation der Finanzierung. Um die insgesamt 18 000 Euro aufbringen zu können, mussten Sponsoren angeworben werden, eine Aktivität, die im regulären Schüleralltag nicht vorkommt. Auch hier konnten die Schüler Verantwortung übernehmen mit Unterstützung der Lehrkräfte.
Fritz Schnaller (SPD), Zweiter Bürgermeister der Stadt Wolfratshausen, drückte seinen Respekt für diese Gemeinschaftsleistung aus, für die Phantasie der Beteiligten und das sichtbare Ergebnis. Die Waldramer Schule sei mittlerweile so schön geworden, „da würde ich selbst gerne nochmal anfangen“, sagte Schnaller. Anselm Kirchbichler, Leiter des diözesanen Projekts, zeigte sich zuversichtlich, dass die “Walphi“ auch nach ihrer Fertigstellung dazu beitragen werde, “Gleichgültigkeit abzubauen“ gegenüber Umweltthemen. Daran knüpfte Hans Bobe in seinem Schlusswort an. In Sankt Matthias bestehe kein Mangel an Ideen, wie man Eigenverantwortlichkeit gegenüber der Umwelt praktisch umsetze. Zum Beweis zeigte er eine Schublade, gefüllt mit von Schülern und Lehrern eingebrachten Vorschlägen, etwa zur Kultivierung von Bienenvölkern oder zur Reinigung mit effektiven Mikroorganismen. Der Tatendrang der Schulgemeinschaft ist groß.
Von der Idee bis zur Fertigstellung vergingen zwei Jahre. Mit der Eröffnung des Freiluftklassenzimmers ist das Projekt abgeschlossen. Doch die ,,Walphi“ bleibt und wird noch viele Schüler daran erinnern, dass ökologisch verantwortungsbewusstes Handeln nur dem möglich ist, der sein Verhältnis zu Natur und Umwelt kennt.

Paul Schäufele

Quelle: Süddeutsche Zeitung, Nr. 154, 7./8. Juli 2018, Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen, S. R8

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Rudger von Werden verstorben

Rudger (Utz) von Werden, Lehrer für Englisch und Geographie von 1967-77

Rudger von Werden, Lehrer für Englisch und Geographie am Gymnasium und Kolleg  St. Matthias von 1967 bis 1977, ist am 9. Juni 2018 im Alter von 79 Jahren gestorben:

Der Nachruf von Dieter Klug:

„Utz, gut, dass’d kommst!“

Eines hatte Rudger von Werden, Jahrgang 1939, von allen nur Utz genannt, mit seiner im Februar 2018 verstorbenen Frau Inge gemeinsam: Beide waren sie begeisterte und begeisternde Lehrer für Englisch und Geographie. Aber Utz hatte noch eine andere, viel größere Leidenschaft: die Berge! Wie andere Leute Briefmarken oder Bücher sammelte er Berggipfel – wenn es sein musste auch gleich Dutzende an einem Tag. Es gab ein legendäres Wochenende, an dem er mit Schülern in 60 Stunden über 50 Gipfel bestiegen hat.

Er war viel unterwegs, allein, mit seiner geliebten Hündin Sina – oder auch gern mit seiner Frau, seinen Bergspezln aus der Jugend, mit Kollegen oder seiner ebenfalls bergbegeisterten Tochter. Wenn der ‚Gipfelsammler‘ von seinen Bergen erzählte, strahlten und blitzten seine Augen.

Sonst lebte er bescheiden, wäre nie auf die Idee gekommen, ein tolles Auto zu fahren oder sich teure Klamotten zu kaufen – funktional musste alles sein. Wie auch Inge freute es ihn, seine vielen Freunde und Kollegen um sich zu haben, in Wolfratshausen oder in der herrlichen Provence. Und er genoss es, zum Weinholen zu fahren oder auch in die Natur und zu ganz alltäglichen Besorgungen. Er konnte gut zuhören, war belesen und vielseitig interessiert, und wenn es sein musste, ging er keinem Streitgespräch aus dem Weg. Aber er war immer ein ruhiger, kompetenter Diskutant. Sportlich und durchtrainiert, werden seinen Provence-Freunden seine Sprünge in den Swimming-Pool unvergessen bleiben, mit langem Anlauf und in perfekter Haltung.

Er konnte aber nicht nur gut erzählen, sondern war im Grunde immer in Aktion. Auch im Urlaub hielt es ihn nicht lange in Sessel und Liegestuhl: „Morgen geh‘ ich in die Berge“, verkündete er beim Abendessen, und am nächsten Morgen war er einfach weg und am Abend wieder da.

Seine Frau Inge, die im Februar starb, musste nur kurz auf ihn warten. Jetzt ist Utz zu seiner letzten Tour aufgebrochen, einer ewig langen, aber sicher sehr schönen: „Utz, gut dass’d kommst, ich hab so viel zu erzählen…“, wird ihn seine Frau empfangen. Nächstes Jahr hätte er seinen 80. Geburtstag feiern können.

Seine letzte Ruhestätte findet Utz bei seiner Inge in Wolfratshausen-Nantwein.

Dieter Klug

Quelle: Isar-Loisachbote, Nr. 143, vom 25.06.2018, S. 8

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St. Matthias beim Oberland Firmenlauf 2018

Bei äußerst guten äußeren Bedingungen nahmen 19 hoch motivierte “St. Matthias Runners” am Oberland Firmenlauf 2018 in Geretsried teil. Auch wenn dieses Mal die Strecke auf 4,2 Kilometer verkürzt war, waren alle mit Begeisterung bei diesem besonderen Event dabei.

Im Anschluss saßen die Sportler noch zusammen mit ihren Fans gemütlich beieinander.

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3. Informationsabend am 4. Juli 2018

Noch ist es nicht zu spät! Schülerinnen und Schüler mit mittlerem Schulabschluss oder Bewerber mit beruflichem Hintergrund können sich noch bis 18. Juli in St. Matthias anmelden.

Wenn Sie die Einrichtung St. Matthias näher kennenlernen und mehr über unser schulisches Angebot ab dem Schuljahr 2018/19 erfahren wollen, verweisen wir Sie gerne auf unseren nächsten

Informationsabend

  • am Mittwoch, dem 4. Juli 2018
  • um 19.00 Uhr
  • in der Schule, Eingang: Thomastraße

Programm:
> Vorstellung unserer Bildungswege
> Vorstellung des Angebots “Wohnen Plus” für volljährige Schülerinnen und Schüler
> Angebot zur Führung durch die Schule und das Wohnheim

Der Schulleiter und weitere Lehrerinnen und Lehrer stehen für Fragen zu einzelnen Fächern zur Verfügung. Derzeitige Schülerinnen und Schüler aus Gymnasium und Kolleg berichten von ihren Erfahrungen.

Sie haben so Gelegenheit, unsere Schule unverbindlich kennenzulernen und sich einen umfassenden Einblick in unsere Einrichtung und die für Sie möglichen Bildungswege zu verschaffen.

Stiftungs- und Schulleitung freuen sich auf Ihren Besuch!

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Entspannt zur Bestnote

Drei von 32 Abiturienten haben eine Eins vor dem Komma

Für die meisten Schüler sind die Abiturprüfungen eine kräftezehrende Angelegenheit. Robin Heumann ging zumindest in einem Fach seinem Hobby nach. „Ich habe mich auch neben der Schule mit Mathematik beschäftigt“, sagt der 20-jährige Geretsrieder. Mehrere Stunden pro Woche widmet er seiner ungewöhnlichen Leidenschaft. Heumann ist mit der Traumnote 1,0 in diesem Jahr der beste Abiturient am Gymnasium St. Matthias. Martin Mösenlechner (1,0) und Julia Darchinger (1,4) komplettieren das Spitzentrio der 32 Waldramer Gymnasiasten. Alle Mitschüler schafften die Prüfungen auf Anhieb. Am Kolleg schloss Michelle Kubis-Dytrt (2,1) am besten ab.
Nicht nur Heumann konnte in den Abiturprüfungen persönlichen Leidenschaften nachgehen. „Ich habe Latein schon immer gemocht“, berichtet Julia Darchinger. Nur im Fach Musik schloss sie noch besser ab. Für die nahe Zukunft hat sie klare Vorstellungen: „Ich möchte ein freiwilliges ökologisches Jahr in einem Naturkindergarten machen.“ Die intensive Arbeit mit Kindern ist für sie die Motivation. „Nebenbei mache ich mir Gedanken darüber, was ich studieren möchte.“
Auch Martin Mösenlechner nimmt sich für diese Entscheidung noch Zeit. Zwar träumt er schon länger vorn einem Medizinstudium. Im nächsten Jahr möchte der 18-Jährige aber erst einmal reisen, arbeiten und auf dem Hof der Familie helfen. Seine Abiturvorbereitung war untypisch: „Für die Prüfungen habe ich gar nicht mehr so viel lernen müssen. Ich habe ja in den zwei Jahren davor schon viel gemacht.“ In der heißen Vorbereitungsphase, in der manche Mitschüler stundenlang lernen, war der Teisendorfer regelmäßig in der Isar schwimmen“.
Ganz anders lief der Schlussspurt für die Kolleg-Beste ab. „Ich habe jeden Tag sechs bis acht Stunden gelernt“, berichtet die 27-jährige Michelle Kubis-Dytrt. „Mein Mann musste mich regelmäßig abfragen. Das hat mir schon fast leidgetan.“ Sie plant, Chemie zu studieren. „Aber erst einmal möchte ich in den Urlaub“, sagt die Geretsriederin. Schulprimus Heumann hat ebenfalls Pläne. Er möchte Physik studieren. „Da ist schließlich Mathe mit dabei.“

Dominik Stallein
Quelle: Isar-Loisachbote, Nr. 136 vom 16/17. Juni 2018, Lokales S. 3

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“Einer der emotionalsten Momente in meinem Leben”

Deutsche Knochenmarkspende zu Gast in St. Matthias – Spender berichtet von seinen Erfahrungen

Leukämie ist die häufigste Krebserkrankung bei Kindern. Aber: Blutkrebs ist heilbar – wenn man für den Patienten rechtzeitig einen Stammzellenspender findet.
Evin Sevinc von der Zentrale der deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) besuchte kürzlich die Schule St. Matthias in Waldram:
Aus Tübingen, dem Sitz der gemeinnützigen GmbH, brachte die junge Frau viel Gepäck mit: Infoblätter, Erfassungsbögen – und zahlreiche Teströhrchen. „Es dauert nur wenige Minuten, ein paar Speichelproben, Registrierungsbogen ausfüllen, schon erledigt“, sagte die DKMS-Vertreterin  Aus 3.000 freiwilligen potentiellen Spendern bei der Gründung im Jahr 1991 wurden bis heute allein in Deutschland 8 Millionen, weltweit 32 Millionen in über 50 Ländern.
Sevinc berichtete auch über einige Fälle, um in die Materie Blutkrebs, periphere Stammzellenentnahme und Knochenmarkentnahme einzuführen. Sie machte dabei deutlich, warum es so schwierig ist, einen passenden Spender zu finden: „Wir müssen nach zehn identischen HLA-Merkmalen bei Empfänger und Spender suchen, gleichsam dem Fingerabdruck der Zelle. Wir suchen – weltweit – nach nichts Geringerem als dem genetischen Zwilling.“ Über 15.000 bekannte Ausprägungen der HLA-Merkmale gibt es – und ständig werden es mehr.
Sevinc erläuterte auch die Hürden für eine Registrierung als Spender: Mindestens 17 Jahre, höchstens 55 darf er sein, er sollte bei guter Gesundheit sein und mindestens 50 Kilo wiegen, aber kein starkes Übergewicht haben. Die Registrierung ist – bis zur Entnahme – völlig freiwillig und kostenlos. Allerdings fallen für die DKMS 35 Euro pro Registrierung an. „Sie können bis zum Ende die Entnahme ablehnen – aber Sie riskieren damit unter Umständen den Tod des Empfängers“, machte Sevinc deutlich.
Deniz Cesmeli hatte Sevinc nach Waldram begleitet. Er ist ein Spender. Der Münchner  hatte schon recht bald nach der Registrierung erfahren, dass er als Stammzellenspender in Frage kommt – während einer Autofahrt. „Ich musste anhalten und freute mich riesig, es war einer der emotionalsten Momente in meinem Leben“, berichtete der junge Mann. Deniz erklärte die folgenden Schritte genau und betonte, dass für ihn zu keinem Zeitpunkt ein gesundheitliches Risiko bestanden habe: „Es gibt Irritationen wie etwa bei einem leichten grippalen Infekt, aber nach der Entnahme ist alles wieder in Ordnung“, sagte er.
Seine Spende erhielt eine junge Französin, Mutter von zwei Kindern. Leider darf er „sie nie persönlich kennenlernen, die französischen Gesetze erlauben dies nicht“. Aber er kann sich immer über ihre Fortschritte erkundigen, „und das ist mir ganz wichtig“. In Deutschland besteht lediglich eine zweijährige Sperrfrist, nach dieser Zeit können sich Spender und Empfänger treffen – und die meisten wollen das auch.
Später saßen mehr als zehn geschulte Schüler an langen Tischen vor der Aula von St. Matthias, und gut zwei Stunden lang ließen sich 75 junge Leute registrieren. In die bereitgestellte Spendenbox flossen mehr als 600 € – für eine kleine Schule wie St. Matthias ein überwältigendes Ergebnis. Auch Evin Sevinc war von der Aktion mehr als angetan, die die Sparkasse Bad Tölz-Wolfratshausen großzügig gesponsert und die Helfer mit Nikola Kosanovic an der Spitze initiiert hatten.

Dieter Klug
Quelle: Isar-Loisachbote, Nr. 116 vom 23. Mai 2018, Lokales S. 3

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