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Mehr Freude über die Erlösung!

Liebe Schwestern und Brüder,

Welche Überschrift könnten wir dem Evangelium dieses Sonntags geben?

Was ist der verbindende Gedanke zwischen diesen drei Gleichnissen?

Dem Gleichnis vom verlorenen Schaf,
von der verlorenen Drachme
und vom verlorenen Sohn?

Allen drei Gleichnissen ist eines gemeinsam:

Die Freude.

„Ebenso wird auch im Himmel mehr Freude herrschen
über einen einzigen Sünder, der umkehrt,
als über neunundneunzig Gerechte,
die es nicht nötig haben umzukehren.“ (Lk 15,7)

und

„Ebenso herrscht auch bei den Engeln Gottes Freude
über einen einzigen Sünder, der umkehrt.“ (Lk 15,10)

und

„Jetzt müssen wir uns doch freuen und ein Fest feiern;
denn dein Bruder war tot und lebt wieder;
er war verloren und ist wieder gefunden worden.“ (Lk 15,32)

Das Evangelium dieses Sonntags
stellt also die Freude über die Erlösung in den Mittelpunkt.

Der Evangelist Lukas beschreibt als Anlass
den Umgang Jesu mit den Randgestalten der jüdischen Gesellschaft,
mit den Zöllnern und Sünden,
die – wie es genau heißt – „um ihn waren, um ihn zu hören“

„Die Pharisäer und die Schriftgelehrten empörten
sich darüber und sagten:
Er gibt sich mit Sündern ab und isst sogar mit ihnen.“ (Lk 15,2)

Ich stelle mir die Pharisäer und Schriftgelehrten vor:

Kluge, fromme Männer,
die sich an alle 248 Gebote und 365 Verbote der Thora
peinlich genau halten
und darüber hinaus
– wahrscheinlich noch peinlich genauer –
darauf achten,
dass auch alle anderen sich genau daran halten.

– Und wehe wenn nicht!

Ich stelle mir die Gesichter der Pharisäer und Schriftgelehrten vor,
empört, ja zornig über die Dreistigkeit Jesu.

„Einer der so etwas tut,
der sich mit Zöllnern und Sündern,
mit Randexistenzen,
Geächteten und Ausgestoßenen abgibt,
mit so einem werden wir aufräumen!“

„Den werden wir nicht nur ausschließen
– „Anatema sit“ –
ja wir werden ihn ausmerzen müssen!

Zu seinem eigenen Wohl! – versteht sich!“

Ich stelle mir die wütenden Gesichter vor,
die zu Menschen gehören, die vergessen haben,
dass sie an einen Gott glauben,
der die Menschen liebt.

Ich stelle mit der verzerrten Gesichter vor,
die zu Menschen gehören,
die nur noch auf die Glaubenswahrheiten schauen,
die sie selber in den Mittelpunkt stellen
und die vergessen haben,
dass Gottes Gebote
von ihm
aus Liebe gegeben wurden,

dass es eine Freude ist,
sich an Gottes Weisungen zu halten.

Vermutlich können sie schon lange nicht mehr beten

„Deinen Willen zu tun, mein Gott, macht mir Freude,
deine Weisung trag ich im Herzen.“ (Ps 40,9)

wie es im Psalm 40 heißt.

Schon allzu lange haben sie wohl vergessen,
dass das Buch der Psalmen mit den Worten beginnt:

„Wohl dem Mann, der … Freude hat an der Weisung des Herrn, …“ (Ps 1,1f)

Ich stelle mir die neidischen Gesichter vor,
hinter denen sie überlegen müssen,
wie sie diesen Jesus los werden können,
der ihre Traditionen so offensichtlich kritisiert
und damit auch noch so viele Menschen begeistert.

Freude an ihrem Glauben,
Freude darüber, dass sie von Gott nicht nur geschaffen,
sondern in sein besonders geliebtes Volk berufen wurden,
ist in ihren Gesichtern nicht zu sehen.

Schon gar nicht Freude darüber,
dass sich Gott allen Menschen zuwendet,
auch denen, die vom Rest der Gesellschaft, von ihren Mitmenschen
ausgegrenzt und verachtet werden.

Und gerade diese Freude,
die Freude über die Liebe und Barmherzigkeit Gottes,
ja die Freude über die Erlösung
steht im Mittepunkt des Evangeliums an diesem Sonntag.

Liebe Schwestern und Brüder,

hat nicht die Kirche dieses Evangelium ausgesucht,
um auch uns an die Freude über die Erlösung zu erinnern?

Es gibt auch unter uns Christen Menschen,
die vergessen,
dass ein wahrer Christ ein Mensch der Freude ist?

Doch – so sagte es Papst Franziskus bei einer Predigt –
„das sind keine Christen,
sie maskieren sich als Christen.

… sie haben keine Freude“.

Dabei haben wir Christen,
doch allen Grund zur Freude!

Gott hat uns als seine Kinder angenommen
und durch seinen Sohn Jesus Christus erlöst.

Wir dürfen glauben und erfahren,
dass Gott barmherzig ist und verzeiht.

Wir dürfen erleben,
dass er uns segnet und begleitet.

Wir dürfen erfahren,
dass er auf uns zu kommt,
ohne unsere Vorleistung abzuwarten.

Wir haben allen Grund zur Freude.

Und würden wir nicht glaubwürdiger sein,
wenn die Menschen diese Freude sehen könnten?

Hat nicht Friedrich Nietzsche recht mit seiner Bemerkung
„Erlöster müssten sie mir aussehen, die Christen,
damit ich an ihren Erlöser glaube“?

Auch Papst Franziskus hat das deutlich gemacht,
wenn er bei einer Begegnung mit Seminaristen und Novizen sagte:

„Wenn Du einen Seminaristen,
einen Priester, eine Schwester, einen Novizen
mit einem langen Gesicht siehst,
traurig,
als ob jemand eine pitschnasse Decke auf sie geworfen hätte,
eine von den richtig schweren…

Das zieht dich doch selber mit runter…

Da stimmt doch was nicht!

Ich bitte euch:
Niemals Schwestern und Priestern mit Sauergurkengesicht,
niemals!“

Und bei derselben Gelegenheit
zeigte der Papst einen Weg auf,
wie man zu einer echten christlichen Freude kommt:

„Die wahre Freude kommt nicht von den Dingen,
nicht vom Haben, nein!

Sie entsteht in der Begegnung,
in der Beziehung zu anderen,

im Spüren, dass man angenommen ist,

wenn man verstanden, geliebt und angenommen wird,

im Verstehen
und im Lieben.

Und das nicht aus irgendwelchen Interessen,
sondern weil der andere oder die andere eine Person ist.

Die Freude entsteht aus der Absichtslosigkeit einer Begegnung!

Wenn man sich sagen hört:
„Du bist für mich wichtig!“
– nicht unbedingt nur in Worten!: Das ist schön!

Und genau das hat uns Gott klar gemacht:

Wenn Gott euch ruft, spricht er.
“Du bist wichtig für mich, ich mag dich.
Ich zähle auf dich!“

Jesus sagt das zu jedem einzelnem von uns!

Genau hier entsteht Freude.

Die Freude über den Augenblick, da Jesus mich anschaut.

Das zu verstehen und zu spüren,
ist das Geheimnis unserer Freude.“

Liebe Schwestern und Brüder!

Die Frohe Botschaft dieses Sonntags
will uns an diese Freude erinnern.

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Es werde Licht! Denn Licht ist Leben.

Lesung aus dem Buch Genesis (Gen 1,1-19): 

Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde;
die Erde aber war wüst und wirr,
Finsternis lag über der Urflut
und Gottes Geist schwebte über dem Wasser. 

Gott sprach:
Es werde Licht.

Und es wurde Licht. 

Gott sah, dass das Licht gut war.

Gott schied das Licht von der Finsternis
und Gott nannte das Licht Tag und die Finsternis nannte er Nacht.

Es wurde Abend und es wurde Morgen: erster Tag.

Dann sprach Gott:
Ein Gewölbe entstehe mitten im Wasser und scheide Wasser von Wasser.

Gott machte also das Gewölbe
und schied das Wasser unterhalb des Gewölbes
vom Wasser oberhalb des Gewölbes.

So geschah es.

und Gott nannte das Gewölbe Himmel.

Es wurde Abend und es wurde Morgen: zweiter Tag.

Dann sprach Gott:
Das Wasser unterhalb des Himmels sammle sich an einem Ort,
damit das Trockene sichtbar werde.

So geschah es.

Das Trockene nannte Gott Land und das angesammelte Wasser nannte er Meer.

Gott sah, dass es gut war.

Dann sprach Gott:
Das Land lasse junges Grün wachsen,
alle Arten von Pflanzen, die Samen tragen,
und von Bäumen, die auf der Erde Früchte bringen mit ihrem Samen darin.

So geschah es. 

Das Land brachte junges Grün hervor,
alle Arten von Pflanzen, die Samen tragen,
alle Arten von Bäumen, die Früchte bringen mit ihrem Samen darin.

Gott sah, dass es gut war. 

Es wurde Abend und es wurde Morgen: dritter Tag. 

Dann sprach Gott:
Lichter sollen am Himmelsgewölbe sein,
um Tag und Nacht zu scheiden.

Sie sollen Zeichen sein
und zur Bestimmung von Festzeiten, von Tagen und Jahren dienen; 

sie sollen Lichter am Himmelsgewölbe sein,
die über die Erde hin leuchten.

So geschah es. 

Gott machte die beiden großen Lichter,

das größere, das über den Tag herrscht,
das kleinere, das über die Nacht herrscht,
auch die Sterne. 

Gott setzte die Lichter an das Himmelsgewölbe,
damit sie über die Erde hin leuchten, 
über Tag und Nacht herrschen
und das Licht von der Finsternis scheiden.

Gott sah, dass es gut war. 

Es wurde Abend und es wurde Morgen: vierter Tag. 

Wort des lebendigen Gottes.

Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus (Mt 5,14ff):

In jener Zeit sagte Jesus zu den Leuten:
Ihr seid das Licht der Welt.

Eine Stadt, die auf einem Berg liegt,
kann nicht verborgen bleiben. 

Man zündet auch nicht ein Licht an und stülpt ein Gefäß darüber,
sondern man stellt es auf den Leuchter;
dann leuchtet es allen im Haus. 

So soll euer Licht vor den Menschen leuchten,

damit sie eure guten Werke sehen
und euren Vater im Himmel preisen.

Evangelium unseres Herrn Jesus Christus.

Liebe Schülerinnen und Schüler,
liebe Kolleginnen und Kollegen,
liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,
Schwestern und Brüder!

Stellen Sie sich vor,
sie sitzen in einem dunklen Raum.

Und mit einem Mal entfacht jemand ein Streichholz.

Er entzündet eine Kerze,
die als einzige in dem Raum leuchtet.

Es braucht gar nicht viel,
und es wird Licht in diesem Raum.

Die Atmosphäre ändert sich,
man kann sich orientieren,
etwas erkennen,
sehen dass noch andere Menschen da sind.

Wo Licht ist, wird Leben möglich.

Diese Erfahrung
gehört wahrscheinlich zu den Urerfahrungen des Menschen.

Leben braucht Licht.

Wie nötig die ganze Welt das Licht hat,
macht der Schöpfungsbericht im Buch Genesis deutlich.

Das Erste was Gott schafft,
ist das Licht.

Erst in dem von IHM erschaffenen Licht
kann die Schöpfung,
kann die Welt,
kann das Leben, entstehen.

Und auch wenn wir uns heute die Entstehung der Welt anders vorstellen,
als es uns das Buch Genesis schildert,
so wissen wir auch:

Ohne Licht gibt es kein Leben.
Die Welt braucht Licht.

So weit – So gut.

Aber was hat das mit uns zu tun?

Müssen wir nicht Angst haben,
dass in der Welt das Licht ausgeht,
so wie es vielleicht
in manchen pseudowissenschaftlichen Fernsehsendungen
dramatisch beschrieben wird:
„Was geschieht wenn die Sonne nicht mehr scheint?“

Müssen wir nicht Angst haben,
dass das Klima unter den Menschen frostiger wird,
dass Dunkelheit in unserer Gesellschaft immer mehr um sich greift?

Die Welt braucht Licht.

Und mit dem, was Jesus im Evangelium – in der Bergpredigt – sagt, hebt er diese Feststellung auf eine neue, eine andere Ebene:

„Ihr seid das Licht der Welt.“ (Mt 5,14)

Jesus sagt nicht „Ihr seid die Leuchten der Welt.“
und schon gar nicht „Ihr seid die Armleuchter der Welt.“
sondern
„Ihr seid das Licht der Welt.“ (Mt 5,14)

So wie ihr seid,
so hell wird es in der Welt sein.

So wie ihr strahlt,
wird die Welt hell.

Wenn ihr nichts ausstrahlt,
dann wird die Welt um Euch herum dunkel bleiben.

Aber schon ein kleiner Funke,
wie ein rasch entfachtes Streichholz,
kann die Dunkelheit vertreiben,
bringt Licht und macht Leben möglich.

Wie dringend braucht die Welt Menschen, die Licht sind,
Menschen die Leben bringen.

„Ihr seid das Licht der Welt.“ (Mt 5,14)

Ich will uns allen diesen Satz aus der Bergpredigt
an den Beginn des neuen Schuljahres stellen.

Jesus sagt ihn nicht nur zu seinen Jüngern,
sondern zu allen, die ihm zuhören.

Jeder Mensch,
Gläubiger und Nichtgäubiger,
Christ (katholisch – evangelisch – orthodox),
Muslim,
ja sogar ein Atheist,
kann und soll Licht für die Welt sein,
die Welt um sich herum heller machen,
Leben ermöglichen.

„Ihr seid das Licht der Welt.“ (Mt 5,14)

Wo ihr ein Lächeln schenkt,
als Erster grüßt,
dem Anderen wachsam begegnet,
das Gute im Anderen seht.

Wo ihr eine Hilfe anbietet,
ein ehrliches – vielleicht manchmal auch ernstes – Wort sagt,
einen Schritt auf den Anderen zu macht,
für Gerechtigkeit und Frieden eintretet,
da könnt auch IHR Licht sein für die Welt.

Da kann jeder und jede von uns,
da können Sie und ich,
Licht sein für unsere Schule und unser Seminar,
für Waldram
und darüber hinaus.

„Ihr seid das Licht der Welt.“ (Mt 5,14)

Ich wünsche Ihnen und uns,
dass wir das in diesem neuen Schuljahr nicht vergessen.

Damit die Welt hier ein wenig heller wird.

Damit die Menschen Hoffnung haben
und alle eine gute Zukunft.

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Was ist das Wichtigste für einen Christen?

Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus an die Römer (Röm 12,1-17.21):

Schwestern und Brüder!

Angesichts des Erbarmens Gottes
ermahne ich euch, meine Brüder,
euch selbst als lebendiges und heiliges Opfer darzubringen,
das Gott gefällt;
das ist für euch der wahre und angemessene Gottesdienst. 

Gleicht euch nicht dieser Welt an,
sondern wandelt euch und erneuert euer Denken,
damit ihr prüfen und erkennen könnt,
was der Wille Gottes ist:
was ihm gefällt,
was gut und vollkommen ist.

Aufgrund der Gnade, die mir gegeben ist,
sage ich einem jeden von euch:

Strebt nicht über das hinaus, was euch zukommt,
sondern strebt danach, besonnen zu sein,
jeder nach dem Maß des Glaubens, das Gott ihm zugeteilt hat. 

Denn wie wir an dem einen Leib viele Glieder haben,
aber nicht alle Glieder denselben Dienst leisten, 
so sind wir, die vielen, ein Leib in Christus,

als einzelne aber sind wir Glieder, die zueinander gehören. 

Wir haben unterschiedliche Gaben,
je nach der uns verliehenen Gnade.

Hat einer die Gabe prophetischer Rede,
dann rede er in Übereinstimmung mit dem Glauben; 

hat einer die Gabe des Dienens, dann diene er.

Wer zum Lehren berufen ist, der lehre; 

wer zum Trösten und Ermahnen berufen ist, der tröste und ermahne.

Wer gibt, gebe ohne Hintergedanken;

wer Vorsteher ist, setze sich eifrig ein;

wer Barmherzigkeit übt, der tue es freudig. 

Eure Liebe sei ohne Heuchelei.

Verabscheut das Böse,
haltet fest am Guten! 

Seid einander in brüderlicher Liebe zugetan,

übertrefft euch in gegenseitiger Achtung! 

Lasst nicht nach in eurem Eifer,

lasst euch vom Geist entflammen und dient dem Herrn! 

Seid fröhlich in der Hoffnung,
geduldig in der Bedrängnis,
beharrlich im Gebet! 

Helft den Heiligen, wenn sie in Not sind;

gewährt jederzeit Gastfreundschaft! 

Segnet eure Verfolger;
segnet sie, verflucht sie nicht! 

Freut euch mit den Fröhlichen und weint mit den Weinenden! 

Seid untereinander eines Sinnes;

strebt nicht hoch hinaus, sondern bleibt demütig!

Haltet euch nicht selbst für weise! 

Vergeltet niemand Böses mit Bösem!

Seid allen Menschen gegenüber auf Gutes bedacht!

Lass dich nicht vom Bösen besiegen,
sondern besiege das Böse durch das Gute!  

Wort des lebendigen Gottes.

Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus (Mt 18,18-20):

In jener Zeit sagte Jesus zu seinen Jüngern:

Amen, ich sage euch:

Alles, was ihr auf Erden binden werdet,
das wird auch im Himmel gebunden sein

und alles, was ihr auf Erden lösen werdet,
das wird auch im Himmel gelöst sein.

Weiter sage ich euch:

Alles, was zwei von euch auf Erden gemeinsam erbitten,
werden sie von meinem himmlischen Vater erhalten. 

Denn wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind,
da bin ich mitten unter ihnen.

Liebe Brüder Seminaristen, liebe Schwestern und Brüder!

Sie wundern sich vielleicht,
dass die Osterkerze in der Mitte steht.

– Nein,
ich habe mich nicht in der Zeit im Kirchenjahr vertan.

Zu Beginn dieses neuen Schuljahres
möchte ich unseren Blick auf das – für uns Christen – Wichtigste lenken.

Und was ist das Wichtigste?

Die Lesung aus dem Römerbrief
könnte den Schluss nahelegen,
dass es das Wichtigste sei,
dass wir uns moralisch korrekt und tadellos verhalten
und gut sind zu allen Menschen.

Das ist sicher nicht unwichtig,
aber das Wichtigste ist es nicht.

Unser Tages-, Wochen und Jahresablauf mit den vielen Gottesdiensten,
Gebetszeiten und geistlichen Angeboten
und unser Bemühen um eine schöne und würdige Liturgie,
könnten uns auf den Gedanken kommen lassen,
dass das Gebet und die Feier des Gottesdienstes das Wichtigste
für uns Christen wären.

Und obwohl auch das nicht unwichtig ist,
ist es doch nicht das Wichtigste.

Was ist dann das Wichtigste?

Liebe Brüder, liebe Schwestern,

das Wichtigste für uns Christen ist,
dass der auferstandene und lebendige Herr Jesus Christus
in unserer Mitte ist.

Wenn das so ist,
wenn Jesus unter uns lebendig ist,
dann werden als Folge daraus
unser Handeln gut
und unsere Gottesdienste lebendig sein.

Nur wenn Jesus unter uns lebendig ist,
können wir lebendige Christen sein.

Wenn ER nicht unter uns gegenwärtig ist,
dann kann unser Handeln allenfalls korrekt
und unsere Gottesdienste rite et recte sein,
aber vom Christentum sind wir dann noch weit entfernt.

Und um uns daran zu erinnern,
habe ich die Osterkerze in die Mitte gestellt.

Der lebendige, auferstandene Herr Jesus Christus
soll in unserer Mitte sein.

Hier im Gottesdienst
– wie oft hören wir hier den Wunsch: Der Herr sei mit Euch -,

aber auch in unserem Zusammenleben im Seminar,
in unserem Wirken in der Schule
und bei allen anderen Aktivitäten,
die wir als Christen an den Tag legen,
ja auch in unserem ganz persönlichen Leben
soll Jesus in unserer Mitte sein.

Liebe Brüder, liebe Schwestern,

nun könnte einer sagen:
Das hängt doch an der Initiative von Jesus, dass er hier ist.

– In der Tat verspricht er am Ende de Matthäusevangeliums:
„Seid gewiss:
Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt.“ (Mt 28,20)

Aber diese Gewissheit zu haben und zu zeigen,
das liegt an uns.

Es liegt am Zeugnis eines jeden einzelnen Christen,
an Ihnen und an mir,
ob der lebendige Herr Jesus Christus spürbar und erfahrbar ist.

Um IHN in unserer Mitte zu haben,
müssen wir uns zunächst immer wieder an seine Gegenwart erinnern.

– Haben Sie heute schon daran gedacht,
dass die Luft zum Atmen da ist?

Ohne die hätten wir den Tag nicht überlebt.

– Haben Sie heute schon daran gedacht,
dass der lebendige auferstandene Herr für Sie und für uns da ist?

Ohne IHN können wir nicht als Christen leben.

Das müssen wir uns einzeln und als Gemeinschaft
immer wieder bewusst machen.

Das nennt man Beten.

Und dann ist da noch die Art und Weise, wie wir zusammenleben,
die bewirkt,
dass Jesus unter uns lebendig spürbar werden kann:

Paulus umschreibt es im Epheserbrief:

Aus dem Gefängnis heraus ermahnt er die Christen:

„Seid demütig, friedfertig und geduldig,
ertragt einander in Liebe
und bemüht euch, die Einheit des Geistes zu wahren
durch den Frieden, der euch zusammenhält.“ (Eph 4,2f)

Die Einheit und der Friede unter uns
– die weit mehr sind als nur im gleichen Haus zu wohnen
und in die selbe Schule zu gehen
und nicht Krieg gegeneinander zu führen, –

Die Einheit und der Friede unter uns Christen
ist DER Bildschirm,
auf dem die Gegenwart des lebendigen und auferstandenen Christus
für uns
und für alle Menschen, die uns erleben,
sichtbar und spürbar werden kann.

Der lebendige Herr Jesus Christus
ist unsere einzige Kraft und unsere ganze Stärke.

Ich möchte Sie, liebe Brüder
und Sie, liebe Schwestern
einladen,
alles zu tun,
damit ER in diesem neuen Schuljahr in unserer Mitte ist.

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Neues im Schuljahr 2013/14

Was sind wesentliche Änderungen im neuen Schuljahr:

  • Die Mittagsverpflegung wird nun auf Mittwoch ausgeweitet.  Dienstags und mittwochs bietet die Seminarküche ein Buffet an, am Donnerstag jeweils ein Menü.
    Opens internal link in current windowalle Einzelheiten
  • Unser Lehrerkollegium hat sich um zwei Lehrkräfte vergrößert: Frau Wawatschek unterrichtet Kunst, Herr Berchtenbreiter Musik in Schule und Seminar.
    Opens internal link in current windowLehrerkollegium
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Nachprimiz in feierlichem Rahmen

Drei ehemalige Schüler des Seminars St. Matthias in Waldram feierten nun ihre Nachprimiz. Der Festgottesdienst wurde in der Seminarkirche mit rund 100 Gläubigen zelebriert. Anschließend waren ehemalige Schüler, Lehrer und Mitarbeiter zum traditionellen Sommerfest eingeladen.
Hauptzelebrant des Festgottesdienstes war Gilbert Hamburger, der am 9. Dezember des vergangenen Jahres in der Stiftskirche zu Reichenberg die Priesterweihe empfangen hatte. Sieben Tage später feierte er in der Pfarrkirche St. Jakob in seinem Heimatort Mammendorf bei Fürstenfeldbruck seine Primiz. Im Jahr 2001 hatte der Augustiner Chorherr sein Abitur in Waldram gemacht. Er erlernte den Beruf des Brauers und studierte Theologie in Eichstätt und Wien. Hamburger betonte, "viele schöne Jahre" in Waldram verbracht zu haben.
Mit einem erleichterten "Geschafft!" eröffnete Michael Vogt seine Rede. Seine Priesterweihe hatte am 29. Juni dieses Jahres im Dom St. Stephan Passau stattgefunden. In der Kirche Heilig Geist in Emmerting beging er einen Tag später seine Primiz. Das Seminar St. Matthias hatte er 2007 mit dem Abitur verlassen. Vogt betonte, dass der hinter ihm liegende Weg nicht immer leicht gewesen sei. "Aber es gab auch wunderschöne Zeiten", sagte er. Desswegen sei jetzt der richtige Moment, all jenen Dank zu sagen, die diesen Weg begleitet haben. Die Priesterweihe sei eine Etappe gewesen. "Der Weg geht weiter", sagte er.
Aus der Diözese Rottenburg-Stuttgart war Dieter Zimmer angereist, der seine Abiturprüfungen 2003 in Waldram abgelegt hatte. Für ihn war der 6. Juli der Tag seiner Priesterweihe in der Basilika zu Weingarten, seine Primiz hatte am 14. Juli im Deutschordenmünster St. Peter und Paul in Heilbronn stattgefunden. Zimmer wurde die Ehre zuteil, das Bierfass für die Gäste des Sommerfestes anzustechen. Weil man in den vergangenen Jahren beim Anstich mitunter 20 Liter Bier vergossen hatte, war diesmal ganz offensichtlich vorgearbeitet worden, so dass Zimmer den Zapfhahn leichthändig ins Fass schlug. Anschließend feierten und plauderten alle Gäste gemeinsam. Auch die Schulband spielte, die sich erst vor kurzem gegründet hatte.

njd

Quelle: Isar-Loisachbote, Nr. 168, 23. Juli 2013, Lokales S. 3

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Abiturfeier

Am Freitag, den 28.06.2013 war es endlich soweit für die Abiturienten: Ihr großer Tag.

Begonnen mit einem festlichen Gottesdienst, fand anschließend die Feier und Zeugnisvergabe in der Aula der Schule statt. Zahlreiche Gäste waren eingeladen, darunter natürlich die Familien der Abiturienten, einige Geistliche und die Schüler und Schülerinnen von St. Matthias.

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Mit Fortuna zum Abi-Zeugnis

Die Schulzeit war hart. Da darf der Abschied entspannt und amüsant sein. So jedenfalls gestaltete sich die Feier für 35 Abiturienten am Gymnasium und Kolleg St. Matthias in Waldram. Es war ein kurzweiliger Schlussstrich nach den Schuljahren.
Umrahmt von Violinen-Duett, Tenor-Gesang, Stubenmusik und Bayernhymne verabschiedete Schulleiter Claus Pointner einen guten Jahrgang. So gut, dass er in Anlehnung an die Weinklassifizierung nach der Parkerliste die Punktzahl 93+ verlieh. "Das bedeutet, die Weinlage war hervorragend", erklärte Pointner und fügte hinzu:"Das Plus sagt, dass er sich bei richtiger Lagerung künftig noch besser entwicken kann." Kulturreferent Ludwig Gollwitzer empfahl den Schulabgängern für die Zukunft: "Auch wenn es sich uncool anhört: Lebt`s Euer Leben. Egal, ob Ihr zur Uni geht, eine Lehre macht oder nur rumsandelt – es gibt nichts Schöneres, als das Leben zu leben."
Davor aber stiegen die Abiturientensprecherinnen Katharina von Platen und Yvonne Dörn als Göttinnen Fortuna und Athene zu "einer letzten radikalen Abrechnung" vom Olymp herunter. Nachdem sie allerhand Spitzen gegen die Lehrer abgeschossen hatten, die ihren Plan, alle 35 Schüler durchs Abitur rauschen zu lassen, perfide durchkreuzt hatten ("der Pointner ist der allerschlimmste, so ein Gutmensch"), revanchierte sich der Schulleiter trefflich. Er garnierte die Zeugnisübergabe mit kleinen Spitzen und Sticheleien ("Sie könnte ein Wasserfall sein, so schnell stürzen die Worte aus ihrem Mund") und verlieh jedem Einzelnen eine persönliche Note. Schön war das.
Die Besten und jene, die sich auch sozial besonders engagiert hatten, bekamen kleine Geschenke dazu. Mit Note 1,1 lieferte Lukas Sontheim das beste Abitur ab. Yvonne Dörn war mit Notendurchschnitt 1,4 Beste bei den jungen Damen.
Weitere Einser-Abiturienten waren Katharina von Platen, Ulrich Jauernig, Tobias Pastötter, Stefan Jell, Emanuel Rüff und Ludwig Bolkart. Abschließend lud Schulleiter Pointner zum Sektempfang ins Foyer und empfahl: "Freuen Sie sich über den Tag, und feiern Sie, was das Zeug hält."

Rudi Stallein

Quelle: Isar-Loisachbote, Nr. 148., 29./30. Juni 2013, Lokales S. 3

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20 Jahre Abitur: Klassentreffen der Abituria 1993

Am 9. Juli 1993 überreichte OStD i. K. Wolfgang Strobl an 24 Absolventen von Kolleg und Gymnasium St. Matthias die Reifezeugnisse. Nach diesem großen Tag ging es dann damals in die längsten Ferien, die es jemals gab. Vorher aber wurde unter den Abiturienten vereinbart, sich alle fünf Jahre wieder zu einem Austausch zu treffen. Dies geschah in diesem Jahr Anfang Juni. Nach 20 Jahren trafen sich Willi Kuper, Matthias Scheidl, Claus Stegfellner, Ralf Putz und Manfred Josef Neulinger. Nach der Feier der heiligen Messe in der Kirche des Seminars St. Matthias, zusammen mit Direktor Pfarrer Martin Schnirch und der Hausgemeinschaft, wurde die neue Schule besichtigt und der rege Austausch beim Mittagessen im Gasthof zur Post fortgesetzt. Schade, dass an diesem Tag nicht mehr von den Ehemaligen des Abiturjahrgangs 1993 kamen, wenngleich schon heute feststeht, dass wir uns zum 25jährigen Abiturjubiläum wieder treffen wollen. Die Organisatoren Willi Kuper und Matthias Scheidl würden sich dann über eine größere Zahl der damaligen „Mitstreiter“ freuen.

Manfred Josef Neulinger, damals K III

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Dienstagmorgen: Tag des Abistreichs

Die erste Überraschung aller Ankommenden: Der Haupteingang versperrt durch Strohballen. Der Seiteneingang versperrt durch Seminaristen. Hindernisse über Hindernisse.

Diese überwunden, lag vor den Schülern und Lehrern ein fast festlich dekorierter Eingangsbereich.

Nach dem Thema der diesjährigen Abiturienten „Veni Vidi Abii“ hatten sie frühmorgens eine „Arena“ mit Stühlen für uns bereitgehalten. Dort alle begrüßt, boten sie Einlagen und Spiele, in denen Lehrer und Schüler gegeneinander „kämpfen“ mussten, gleich wie „anno domini“ die Gladiatoren.

Von „Flaschen-Angeln“, Eierlaufen, Schafkopfen, Kreatives Schreiben, Griechische Texte übersetzen und Wissenstests war vieles für die Lachmuskeln der Zuschauer geboten. Die Schüler erlangten durch gewonnene Spiele „Joker“, welche versicherten, dass sie an einem Tag ihrer Wahl nicht ausgefragt werden und Hausaufgaben bekommen werden. Bei dieser dankbaren Belohnung strengten sich selbstverständlich die Schüler weit über ihren durchschnittlichen Schulalltags-Leistungsbereich an und gelangten mit viel Glück zu vielen „Jokern“. 😉

Mit großem Beifall dankte natürlich jeder Schüler den Abiturienten für dieses große Geschenk.

Im Anschluss verkauften die Abiturienten ihre begehrte Abizeitschrift.

Th. Schöffmann

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Einsatz für die 72-Stunden-Aktion

Zwischen dem 13. und 16. Juni 2013 beteiligten sich 26 Schüler des Gymnasiums und Kollegs St. Matthias an der 72-Stunden-Aktion des BDKJ.

Am 13. Juni wurde uns in Königsdorf bei der Auftaktveranstaltung das Projekt im AWO-Seniorenzentrum in Wolfratshausen zugeteilt. Dort arbeiteten wir an verschiedenen Stellen im Garten und im Haus. Neben kleineren Arbeiten wurde der Zaun des Tiergeheges im Garten erneuert, die Gartenhütten neu gestrichen, sowie einige Bauwerke, die vor sechs Jahren bei der Aktion „Drei Tage Zeit für Helden“ entstanden waren, renoviert. Im Haus wurde ein Flur geweißelt. Dabei wurde es nie stressig und die Stimmung in der Gruppe war gut.

Für unser leibliches Wohl sorgten einerseits die Küche des Heimes, der wir jeden Tag ein Mittagessen und zu verdanken hatten und andererseits Hr. Pointner, der uns am Freitag und Samstag eine Brotzeit vorbeibrachte.

Den Abschluss der Aktion feierten wir am Sonntagabend mit einem Gottesdienst, anschließend wurde gemeinsam gegrillt; dafür gilt unser Dank dem Seminardirektor.

Alles in allem kann man die 72-Stunden-Aktion also als gelungen betrachten.  Allen Schülern, die ihre Freizeit für die Aktion geopfert haben, soll hier nochmals gedankt werden.

 

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