Die Schulzeit war hart. Da darf der Abschied entspannt und amüsant sein. So jedenfalls gestaltete sich die Feier für 35 Abiturienten am Gymnasium und Kolleg St. Matthias in Waldram. Es war ein kurzweiliger Schlussstrich nach den Schuljahren.
Umrahmt von Violinen-Duett, Tenor-Gesang, Stubenmusik und Bayernhymne verabschiedete Schulleiter Claus Pointner einen guten Jahrgang. So gut, dass er in Anlehnung an die Weinklassifizierung nach der Parkerliste die Punktzahl 93+ verlieh. "Das bedeutet, die Weinlage war hervorragend", erklärte Pointner und fügte hinzu:"Das Plus sagt, dass er sich bei richtiger Lagerung künftig noch besser entwicken kann." Kulturreferent Ludwig Gollwitzer empfahl den Schulabgängern für die Zukunft: "Auch wenn es sich uncool anhört: Lebt`s Euer Leben. Egal, ob Ihr zur Uni geht, eine Lehre macht oder nur rumsandelt – es gibt nichts Schöneres, als das Leben zu leben."
Davor aber stiegen die Abiturientensprecherinnen Katharina von Platen und Yvonne Dörn als Göttinnen Fortuna und Athene zu "einer letzten radikalen Abrechnung" vom Olymp herunter. Nachdem sie allerhand Spitzen gegen die Lehrer abgeschossen hatten, die ihren Plan, alle 35 Schüler durchs Abitur rauschen zu lassen, perfide durchkreuzt hatten ("der Pointner ist der allerschlimmste, so ein Gutmensch"), revanchierte sich der Schulleiter trefflich. Er garnierte die Zeugnisübergabe mit kleinen Spitzen und Sticheleien ("Sie könnte ein Wasserfall sein, so schnell stürzen die Worte aus ihrem Mund") und verlieh jedem Einzelnen eine persönliche Note. Schön war das.
Die Besten und jene, die sich auch sozial besonders engagiert hatten, bekamen kleine Geschenke dazu. Mit Note 1,1 lieferte Lukas Sontheim das beste Abitur ab. Yvonne Dörn war mit Notendurchschnitt 1,4 Beste bei den jungen Damen.
Weitere Einser-Abiturienten waren Katharina von Platen, Ulrich Jauernig, Tobias Pastötter, Stefan Jell, Emanuel Rüff und Ludwig Bolkart. Abschließend lud Schulleiter Pointner zum Sektempfang ins Foyer und empfahl: "Freuen Sie sich über den Tag, und feiern Sie, was das Zeug hält."

Rudi Stallein

Quelle: Isar-Loisachbote, Nr. 148., 29./30. Juni 2013, Lokales S. 3