Gymnasium und Kolleg St. Matthias entlässt Absolventen – Sie haben in Waldram Freundschaften geknüpft
Mit einem Festgottesdienst in der Kirche St. Josef der Arbeiter begannen am Freitagnachmittag die Feierlichkeiten für 38 Absolventen des Gymnasiums und Kollegs St. Matthias. „Ihr steht vor einer großen Prüfung, die sich Leben nennt“, predigte Pfarrer Ludwig Bolkart. Der Kaplan nahm den weiten Weg aus Augsburg auf sich, weil er 2013 selbst sein Abiturzeugnis in Waldram erhielt und deshalb eine besondere Verbindung zu dieser Bildungseinrichtung hat.
Nach der Messe sang der Chor St. Matthias einen von den Schülern verfassten deutsch-französischen Text zur Europahymne von Ludwig van Beethoven. „Dieser Text gewann bei einem Wettbewerb den ersten Preis und wurde auch von den Regensburger Domspatzen gesungen“, erklärte der stellvertretende Schulleiter Thomas Erhard. Die Zeilen „Wer wir sind und was Wir werden, ist an uns, wir sind bereit“, beeindruckten auch Schulleiter Ralf Wiechmann.
Er zeigte sich optimistisch, dass sich die jungen Frauen und Männer allen künftigen Herausforderungen stellen. „Gerade wenn nicht alles gut läuft auf der Welt, werden gute Leute gebraucht“, stellte Wiechmann fest. Vize-Bürgermeister Günther Eibl gab ihm recht: „Ich fordere Sie auf, die Zukunft zu gestalten.“ Dr. Joachim Hellmann, Vorsitzender Stiftungsrat von St. Matthias, warb für eine Mitarbeit im Erzbistum München und Freising. Dort werden unter anderem Lehrer, Erzieher und Juristen gesucht. „Wenden Sie das an, was Sie hier gelernt haben.“
Ralf Wiechmam räumte ein, dass Bildung immer mit Anstrengung verbunden sei, und warnte vor den vermeintlich einfachen Online-Lösungen von Google und Co. Die beiden Abiturientinnen Georgia Chalkidou und Chantal Traudisch haben diese Erfahrung ebenfalls gemacht. In ihrer gemeinsam vorgetragenen Rede sprachen sie aber auch von Freundschaften, die sich während ihrer Schulzeit gefestigt haben. Nach einer musikalischen Einlage des Instrumentalensembles St. Matthias überreichte Schulleiter Wiechmann schließlich die Zeugnisse an die Absolventen, die danach zum Sektempfang im Foyer baten. Spätestens zu diesem Zeitpunkt waren die von Wiechinann angesprochenen Anstrengungen vergessen.
Peter Herrmann
Quelle: Isar-Loisachbote, Nr. 149, 1./2. Juli 2023, Lokales S. 3