Ein historischer Tag: Kardinal Reinhard Marx, Erzbischof von München und Freising kommt am 17. Oktober 2011 nach Waldram, um den Neubau der Schule feierlich einzuweihen.
Um 10.00 Uhr begann die Feier mit einem Festgottesdienst, den neben den Domkapitularen Erich Pfanzelt und Monsignore Lorenz Kastenhofer und unserem Pfarrer Elmar Heß zahlreiche Geistliche mitzelebrierten. Das Kirchenhaus war gefüllt mit Schülern und Lehrern der Schulen, Gästen und auch einigen Mitgliedern der Pfarrgemeinde. Der Schulchor mit Instrumentalbegleitung verlieh dem Gottesdienst Feierlichkeit.
Kardinal Marx hob in seiner Predigt hervor, dass eine echte Pädagogik im Schüler, wie in jedem Menschen ein Geschöpf Gottes erblickt, das nach göttlichem Plan ja ein Ebenbild Gottes ist. Lehrer haben die Aufgabe den Schüler in die Lage zu versetzen, seine Fähigkeiten und damit seine Berufung für sein Leben zu entdecken. Die Schule nannte er ein zutiefst „christliches und biblisches Projekt“. Gerade eine Einrichtung des zweiten Bildungsweges wie St. Matthias soll bei jedem Schüler erkennen: “Da ist noch etwas drin. Packen wir‘s an!“. Er wehrte sich gegen pauschale Institutionenkritik, indem er die Gläubigen aufforderte, an die ersten Christen zurückzudenken: Die Christengemeinde war von Anfang an auf Gemeinschaft angelegt, die – wie die Wahl des Apostels Matthias zeigt – geregelte Strukturen hatte.
Nach dem Gottesdienst zog die Festgemeinde geleitet von der Blasmusik in das neue Gebäude. Der Höhepunkt des Festprogramms: In der Pausenhalle nahm der Kardinal die Weihe des neuen Gebäudes vor und segnete die Schulkreuze, die Schüler anschließend auf die Klassenzimmer verteilten.
Der Bau, bei dem der anvisierte finanzielle Rahmen und der Bauzeitplan exakt eingehalten wurden, setzt ökologische Maßstäbe, weil er ohne fossile Energieträger auskommt, mit einer Photovoltaikanalge auf dem Dach Strom erzeugt und bei Strom- und Wasserverbrauch auf Sparsamkeit setzt.
An den Sektempfang schloss sich eine Talkrunde an, bei der alle, die maßgeblich am Bau beteiligt waren, Rede und Antwort standen: Stellvertretend für Diözesanleitung Erich Pfanzelt und Lorenz Kastenhofer, die Ministerialbeauftragte Dr. Oechslein, Landrat Niedermeier und der Wolfratshauser Bürgermeister Helmut Forster, der Architekt Claus und der Leiter des Baubüros der Erzdiözese und schließlich die Leiter von Schule und Seminar.
Außerdem brachten die Schulleiter und Stellvertreter der diözesanen und staatlichen Schulen durch ihre Anwesenheit ihre Mitfreude über das neue Schulhaus und ihre Verbundenheit mit St. Matthias zum Ausdruck.
Schließlich erwartete die geladenen Gäste in der Aula des Seminars ein köstliches Festessen.
Das war der Beginn einer Festtagsreihe, die u.a. noch einen Tag für die Ehemaligen und einen Tag der offenen Tür umfassten.

Thomas Erhard