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Sieben junge Damen erhalten in St. Matthias das Abiturzeugnis

Bunte Schlüssel auf dem Sprung ins Leben und die Zukunft

Am Montag, 8. Juli 2019 war es ein großer Tag: Schulleiter StD Ralf Wiechmann konnte dem ersten Abiturjahrgang der Fachoberschule/Zweig Sozialwesen St. Matthias im Rahmen eines Festgottesdienstes in der Schulkirche mit anschließender Abiturfeier sieben jungen Damen die ersehnten Reifezeugnisse überreichen.
„Für Sie ist es der Lohn für zwei Jahre harte Arbeit, für uns ist es der erste Schritt auf dem Weg zur staatlichen Anerkennung“, sagte Stiftungsdirektor Prof. Joachim Burkard, der überzeugt ist, dass mit dem nächsten erfolgreichen Jahrgang 2020 auch die staatliche Anerkennung kommt und Prüfungen nicht mehr extern abgelegt werden müssen. Der Hausherr konnte zur Feier auch Reinhard Bothschafter, den langjährigen Leiter des Werdenfels-Gymnasiums und heutigen Stiftungsbeirat, den neuen Direktor des Katholischen Schulwerks in Bayern, Dr. Peter Nothaft sowie den ersten Bürgermeister von Wolfratshausen, Klaus Heilinglechner, begrüßen.
Die sieben Absolventinnen stellten am Altar sieben bunte Schlüssel vor, die ihnen halfen, auf die Zeit in Schule und Praktikum zurückzublicken. Vor allem das erste der beiden Jahre war hart, mit vielen dunklen Wolken und auch Tränen verbunden.
Die religionspädagogische Leiterin Sabrina Niehenke bemühte in der Lesung aus dem Buch Exodus das Bild des Landes, „wo Milch und Honig fließen“. Prof. Burkard ging in seiner Predigt auf den Zweck der neuen Schule ein: „Schauen Sie sich um, lesen Sie Zeitung, dann sehen Sie die Realität und nicht zuletzt deshalb brauchen wir eine Sozial-FOS.“ In Kindergärten, Altenheimen und Pflegeeinrichtungen absolvierten die Sieben ihre Praktika und konnten in der Schule erfahren und hören, dass Gott sich mit den Menschen identifiziert und überall dort ist, wo Menschen in not sind. „Gott kommt auf zwei Beinen“, so Burkard, und er erinnerte auch ganz dezidiert an die Leidenden und Verzweifelten auf dem Mittelmeer oder den Schiffen der Seenotrettung, „und wer verzweifelt da nicht an Menschen wie Salvini, Orban oder Kaczinski“. Und da könne eine Sozial-FOS St. Matthias in Waldram eine kleine lnsel der Menschlichkeit sein. Sein Fazit: „Könnte nicht auch lhr Abschluss ein ,Schlüsselmoment’ für uns alle in St. Matthias werden?“, und er forderte die Absolventinnen auf, in die Welt zu gehen und selbst kleine Inseln der Menschlichkeit zu schaffen.
Schulleiter Wiechmann sprach von einem „historischen Moment“ für St. Matthias, und Dr. Nothaft freute sich in seinem Grußwort, im ersten Jahr seiner Amtszeit ausgerechnet an dieser der 172 Schulen des Katholischen Schulwerks zu Gast zu sein: „Sie sind Pionierinnen in doppelter Weise – für die Schule und für Sie selber.“ Bürgermeister Heilinglechner ist stolz, dass die Loisachstadt nun in St. Matthias neben Gymnasium und Kolleg auch eine Sozial-FOS besitzt. Der Schulleiter hielt Rückschau auf die ersten zwei Jahre der FOS und ging auf die unterschiedlichen Wege von Bildung und Lernen ein: „Jegliche Bildung verläuft immer mal wieder ungeplant, wo jeder am Ende als anderer Mensch herauskommt als vorher.“ Die Tortur der vielen und externen Prüfungen in Unterschleißheim waren auch Teil dieses Muts zur Bildung, erst danach wisse man, was in einem steckt.
„Alte Pfade verlassen, neue Pfade betreten – das war das Motto des Patrons St. Matthias, und das ist nach wie vor das Motto unserer Schulen und nun auch das Motto der FOS St. Matthias.“ Und wie bei allem sei das Ende offen – aber schlimm sei das nicht: „Das nennt man Bildung – der Rest ist Vertrauen.“
Selina Neumann und Vanessa Sontheimer blickten in der Abiturrede dankbar zurück und sparten auch die harten Stunden nicht aus. Jede Lehrerin, jeder Lehrer, jedes Fach wurden mit Dank und Geschenken bedacht, sei es ein Olivenbaum oder ein bunter Blumenstrauß. Vor allem die Lehrkräfte in den Hauptfächern leisteten sehr viel Arbeit und waren immer für Sorgen und Nöte da. Ein Highlight war die Fahrt nach Amsterdam, und Magdalena Rosenbaum und Florian Widmann bekamen als begleitende Lehrkräfte viel Applaus. Und für alle Hauptlehrer gab’s zum Schluss noch eine Goldmedaille.
Punkt 12 Uhr Mittags schritt Ralf Wiechmann zur Verleihung der Zeugnisse und für die musikalische gute Seele der Truppe, Lea Seidl, gesellte sich der legendäre St.-Matthias-Kugelschreiber dazu. Nach einem Sektempfang bat das Küchenteam in den Speisesaal zum, Festessen.

Dieter Klug
Quelle: Isar-Kurier, Nr. 29 vom 18. Juli 2019, S. 23

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Pionierarbeit geleistet

FOS von St. Matthias verabschiedet ihre ersten Absolventinnen

Es war ein historischer Augenblick: Die ersten sieben Absolventinnen der neu eingerichteten Fachoberschule (FOS) an der Erzbischöflichen Stiftung St. Matthias in Waldram nahmen am Montag in einer Feierstunde ihr Fachabitur entgegen.
Die jungen Frauen hatten während der zweijährigen Schulzeit einige Herausforderungen zu meistern. „Beispielsweise, dass in der elften Klasse Praktika und Schulzeit immer wieder wechselten“, erklärte Schulleiter Ralf Wiechmann. „Das gibt es am Kolleg gar nicht.“ Er dankte den Abiturientinnen, dass sie sich auf die FOS eingelassen und so die Schule auf ihrem Weg zur staatlichen Anerkennung begleitet haben.
Dr. Peter Nothaft, Direktor des Katholischen Schulwerks, bezeichnete die Absolventinnen als „Pionierinnen“: „Sie haben Maßstäbe gesetzt, sie haben bewusst eine Schlüsselrolle übernommen.“ Er verwies auf das Profil von St. Matthias: „Jeder wird individuell gesehen und wertgeschätzt. Eine Kultur des Hinsehens und Zuhörens steht ganz oben – mit dieser Grundlage bitte ich Sie, auch Ihr Leben zu gestalten.“
Wichmann verglich die Zeugnisvergabe mit dem Einfahren der Ernte. „Obwohl diese Metapher nicht stimmt. Denn auch wenn sie auf eine bestimmte Ernte hinarbeiten – sie fallt nie so aus, wie wir es uns vorgestellt haben.“ Daher bedeute es Mut zu haben, sich auf etwas Neues einzulassen, obwohl der Ausgang offen ist. Und: „Je später der Entschluss, einen alten, vertrauten Pfad zu verlassen, desto schwieriger.“ Diese Erfahrung habe im umgekehrten Sinne auch die Schule gemacht: „Dass wir nun, 90 Jahre nach unserer Gründung, noch eine FOS hier haben, sieht ebenfalls nach später Berufung aus.“
Den neuen Schulstandort könne man nur unterstützen, sagte Bürgermeister Klaus Heilinglechner. „Er hebt den Wert der Schule und unserer Stadt unglaublich an.“ Den Absolventinnen zollte er größten Respekt, dass sie sich ganz bewusst für den Sozialen Zweig entschieden haben. „Sie haben Großartiges geleistet und sind mit unglaublichem Engagement an diese Aufgabe herangegangen.“
Die beiden Fachabitur-Sprecherinnen Selina Neumann und Vanessa Sontheimer dankten den Lehrern, die sie „zu jeder Zeit“ unterstützt hätten. „Egal, ob am Wochenende oder in den Ferien, egal, ob beim Lernen oder wenn es während der neun bis zwölf Prüfungen innerhalb von fünf Wochen seelischen Beistand brauchte – wir konnten kommen.“

Sabine Hermsdorf-Hiss
Quelle: Isar-Loisachbote, Nr. 157, 10. Juli 2019, Lokales S. 3

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Ein echter Friday for future

Abiturverleihung in St. Matthias: Schüler nutzen Rede für Kritik – Rektor: “Kein Jahrgang wie jeder andere”

Beim Blick in die volle Aula stutzte Schulleiter Ralf Wiechmann scherzhaft. ,,Wegen der ‚days for future’-Demos habe ich nicht damit gerechnet, dass alle heute hier sind.” Einige junge Frauen und Männer des Gymnasiums und Kollegs St. Matthias in Waldram hatten sich an den freitäglichen Klima-Protesten beteiligt. Wiechmann hielt die Anwesenheit bei der Verleihung der Abiturzeugnisse für die bessere Entscheidung: „Ich kann mir kaum einen Freitag vorstellen, der mehr ,for future’ ist, als dieser.”
Trotz aller Vorfreude auf die Zukunft wagten zwei Absolventen, Eduard Schweighardt und Valerie Schlott, auch einen Blick zurück. Sie sparten neben harmlosen Frotzeleien über Lehrkräfte nicht an teilweise heftiger Kritik. In einem Sketch, in dem sich die beiden zur Besprechung ihrer Abschlussrede trafen, plauderten sie über die vergangenen Jahre an der Lehreinrichtung. „Wir könnten über die Abifahrt sprechen“, lautete ein Vorschlag von Schlott. Ein schwieriges Unterfangen – die Reise fand nämlich nie statt, ebenso wie eine ursprünglich geplante Bildungsfahrt nach Rom. „Ich fand besonders schön, dass wir so viele Reisen gemacht haben“, erinnerte sich Schlott mit beißendem Sarkasmus. Schweighardt kommt beim Rückblick auf die Schulzeit als erstes der Samstagsunterricht in den Sinn. Dann fällt ihm ein: „Gottesdienste, gefühlt jede Woche.”

Poetisch fassten die beiden Absolventen in einem Gedicht ihre Kritik zusammen. „Früher war St. Matthias ein toller Ort, diese Atmosphäre ist nun fort.“ Dann zählten sie mehrere Gründe dafür auf: unter anderem Sparzwänge der Schule und die brandschutzbedingte Schließung eines Gebäudeteils, in dem sich ein Aufenthaltsraum für die Schüler befand. Immerhin: ,,Das wichtigste, was die Schule uns gegeben, sind Freundschaften – und die sind fürs Leben”, dichtete Schlott zum Abschluss. Rektor Wiechmann trug die Kritik mit Fassung. Das Geschenk, dass die Schüler ihm überreichten – ein Set Anti-Stress-Bälle – nahm er wortlos in Empfang.
Einen der Bälle knetete er demonstrativ vor seiner Ansprache. „Dieser Schule wird etwas fehlen, wenn dieser Jahrgang sie verlässt“, sagte er, unter anderem auch der ,,Mut, Kritik zu äußern“. In der Rede der Schüler – in der Regel ein versöhnlicher und heiterer Rückblick auf schöne Zeiten – vermisste er jedoch Selbstkritik. Schließlich sei der Jahrgang „keiner wie alle anderen gewesen“. Er nutzte die Kritik als Steilvorlage für seine eigentlich vorbereitete Rede. In dieser griff er einen Vorschlag auf, Schüler in Bayern weniger Faktenwissen als viel mehr Medienkompetenz zu vermitteln.

Wissen könne man ja einfach von seriösen Quellen im Internet abrufen. Aber das sieht Wiechmann anders: ,,Man muss Wissen besitzen, um seriöse Quellen von anderen zu unterscheiden.“ Außerdem – er spielte auf den Sketch an – „muss man sich über Hintergründe auskennen, wenn man etwas kritisieren möchte, zum Beispiel zum Thema Brandschutz“.

Abschließend richtete einen versöhnlichen Blick in die Zukunft. „Sie bringen die besten Voraussetzungen für Bildung mit”, sagte er. Er wäre  „sehr froh“, den einen oder anderen Schüler als Gast in der Schule begrüßen zu dürfen. Dann entließ er die 25 Schüler mit dem Abiturzeugnis in die Freiheit.

Dominik Stallein Quelle: Isar-Loisachbote, Nr. 148, 29/30. Juni 2019, Lokales S. 3

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Erst Loisachufer, dann LMU

St. Matthias: Die drei besten Abiturienten zieht’s zum Studium

Die Erleichterung über die bestandene Abiturprüfung war allen 33 Gymnasiasten am Freitagnachmittag anzusehen. Sechs von ihnen haben eine Eins vor dem Komma stehen. Über die vermeintlich anspruchsvollen Matheaufgaben, die wie berichtet bundesweit für Schlagzeilen gesorgt hatten, wollte an diesem Freudentag keiner mehr reden.
„Ich flieg’ jetzt erst rnal nach Thailand”, sagte Lena Müller. Die 18-jãhrige Geretsriederin schnitt mit 1,4 am besten ab und war wie die übrigen Absolventen in Feierlaune.Im Herbst möchte ich Biomedizin studieren“, verriet sie unserer Zeitung. An welcher Universität sich Müller immatrikulieren wird, steht noch nicht fest. Warum sie sich als Geretsriederin ausgerechnet fürs Waldramer Gymnasium entschieden hat? „Ich habe so viel Gutes über St. Matthias gehört und kann alles bestätigen. Die Lernatmosphäre ist hier wirklich sehr angenehm”, erklärte die 18-Jährige.
Dieselben Erfahrungen machte Sarah Abdul-Rahman. Die 20-jährige Wolfratshauserin erzielte die Durchschnittsnote 1,5 und möchte in Regensburg „Musik- und bewegungs-orientierte Soziale Arbeit“ studieren. „Im kleinen Kreis des St.-Matthias-Gymnasiums ließ es sich gut lernen“, berichtete sie.
Die größeren Gymnasien in Geretsried, Icking oder Bad Tölz kamen auch für Eduard Schweighardt nicht in Frage. Der 20-jährige Geretsrieder erreichte die Durchschnittsnote 1,7 – das drittbeste Ergebnis des Abiturjahrgangs 2019. Im Gegensatz zu Müller und Abdul-Rahman zieht es den schlaksigen jungen Mann nach München. „Ich möchte an der Ludwig-Maximilians-Universität Jura studieren“, kündigte er an. In den Monaten zuvor ist nun erst einmal Erholung vom Prüfungsstress angesagt. „Ich möchte das Leben genießen und mit Freunden in den Urlaub fahren“, erklärte Schweighardt.
Wie groß der Zusammenhalt am St.-Matthias-Gymnasium ist, zeigt sich unter anderem an den selbst entworfenen Kapuzenpullovern, auf denen die Namen aller Absolventen stehen. Unmittelbar nach der Notenbekanntgabe dachte übrigens kaum einer daran, seinen Erfolg im stillen Kämmerlein für sich alleine zu genießen. „Wo gehen wir jetzt feiern? Isar- oder Loisachufer?“, lautete die meistgestellte Frage. Auch in dieser Hinsicht lässt der Standort Waldram zwei nahe gelegene Optionen zu.

Peter Herrmann

Quelle: Isar-Loisachbote, Nr. 126, 1./2.06.2019. Lokales S. 3

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Überzeugter Europäer zu Gast

Bernd Posselt spricht vor Schülern in St. Matthias

„Demokratie, Freiheit und Frieden sind kostbar und nicht selbstverständlich.“ Diesen europäischen Gedanken versuchte Bernd Posselt, Präsident der Paneuropa-Union Deutschland, den Schülern in einem Vortrag am Gymnasium, Kolleg und der FOS Sankt Matthias in Waldram kurz vor der Europawahl zu vermitteln.
Der 62-Jährige weiß, wovon er redet: Er setzt sich seit Jahren für die Menschenrechte anderer ein – wofür er durch Präsident Vladimir Putin mit einem Einreiseverbot nach Russland belegt worden ist – und hat unter anderem das damalige Kriegsgebiet um Zagreb (Kroatien) besucht.
„Europa ist eine Idee des Friedens, sagte er und zitiert Franz Josef Strauß: „Das hässliche Gesicht des Nationalismus darf sich nie wieder erheben.“ Das ist nun eure Aufgabe: Kämpft dagegen an und seid für ein geeintes Europa.“ Der Münchner warnte zudem davor, den Frieden als selbstverständlich hinzunehmen.
Posselt selbst stammt aus einer Familie mit Migrationshintergrund und sieht seine Erziehung als Grund, warum er zum überzeugten Europäer geworden ist. „Ich habe es meinen Eltern hoch angerechnet, dass sie nie ein böses Wort über die, die ihre Familien vertrieben, verloren haben.“

Sabine Hermsdorf-Hiss

Quelle: Isar-Loisachbote, Nr. 119, 23.05.2019, Lokales S. 3

s. auch: Europa – Eine Schicksalsgemeinschaft

 

 

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Im Garten wachsen Marx und Heilinglechner

Seminar St. Matthias: Obstbäume tragen den Namen ihrer Stifter – Projekt kommt sehr gut an

Sie sind über und über mit Blüten bedeckt und stehen in Reih’ und Glied im idyllischen Garten des Seminars St. Matthias in Waldram: 14 Obstbäume – Äpfel, Birnen, Mirabellen, Quitte, Pflaume und Zwetschge. Vor ihrem Stamm liegt jeweils ein Stein mit Namen. Aber nicht, wie man vermuten würde, nur mit dem Hinweis auf die Obstsorte und deren lateinischer Bezeichnung.
Darunter stehen noch weitere Namen, unter anderem so bekannte wie „Reinhard Marx“ und „Klaus Heilinglechner“. Studienrat Andreas Gleixner muss lachen. „Das sind jeweils die Stifter der Bäume“, erklärt er. Und die wiederum seien Teil eines Umweltprojektes der Schule.
Die Initiative ging von der Erzdiözese München und Freising aus. Unter dem Motto „Wir übernehmen Schöpfungsverantwortung – Umweltmanagement“ sollten möglichst viele seitens der Kirche festgelegte Nachhaltigkeitsleitlinien umgesetzt werden. Zum Beispiel, dass unser Lebensstil die globalen Lebensgrundlagen nicht zerstört, sondern dafür sorgt, dass sie für unsere Kinder und Enkel erhalten werden.
Mittlerweile beteiligen sich 22 diözesane Schulen, 450 Kindertagesstätten und Kirchenstiftungen an dem Projekt. Schnell bildete sich an St. Matthias ein Umweltteam aus etwa 20 Lehrern und Schülern, um sich – mit Oberstudienrat Hans Bobe an der Spitze – dieser Aufgabe anzunehmen.
Das erste große Projekt war das „Klassenzimmer im Grünen“, das nun durch die Obstbaumplantage erweitert wurde. Die Idee kommt an. „Wir haben bereits elf weitere Vorbestellungen“, berichtet Haustechniker’ Leonhard Hohenadl. Sogar Anfragen aus der Nachbarschaft seien darunter. Der Stifter kann natürlich jederzeit „seinen“ Baum besuchen und die eine oder andere Frucht mit nach Hause nehmen. Einziges Problem: „Unser Gelände ist zwar groß, aber nicht unendlich groß.“
Denn im Seminargarten müssen noch andere Projekte ihren Platz finden. „Auf Anregung von Oberstudienrat Simon Fritz werden in Kürze 100 Sonnenblumen gepflanzt und eine Wildblumenwiese angelegt“, kündigt Gleixner und deutet auf eine Anzahl kleiner Töpfe, in denen die Pflänzchen vorgezogen werden.
Als ungewöhnlich sehen die beiden Männer dieses große Engagement nicht an – auch wenn es Arbeit macht. „Unsere Schule war von Anfang an darauf bedacht, den Gedanken an die Umwelt aufrecht zu erhalten“, betont Gleixner. Mülltrennung wurde schon praktiziert, ehe es ein großes Thema wurde, das Schulgebäude ist ein Passivhaus, eine PV-Anlage liefert den Strom. Hohenadl: „Und wenn Rasen gemäht wurde, war und ist es selbstverständlich, einen Bogen um die Margeriten und Glockenblumen u machen.“

Sabine Hermsdorf-Hiss

Quelle: Isar-Loisachbote, Nr. 117, 21.05.2019, Lokales S. 3

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Buchstabe für Buchstabe

St. Matthias feiert Patrozinium und verabschiedet Lehrer Heisler

Der 26. Februar war ein wichtiger Tag im Jahreslauf von St. Matthias: Die Schule ehrte ihren Namenspatron, den Heiligen Matthias, mit einem Festgottesdienst. Hauptzelebrant war Pater Felix, im Ordinariat der Erzdiözese für Berufe der Kirche tätig; er kümmert sich auch um die Rekrutierung von neuem Personal. Ihm zur Seite standen Hausherr Prof. Joachim Burkard sowie der Subregens des Münchner Priesterseminars, Benjamin Gnan. Er ist den Waldramern bestens bekannt als ihr ehemaliger Kaplan.
In seiner Predigt ging Pater Felix auf den Losentscheid ein, der Matthias zum Nachfolger des Apostels Judas Ischariot bestimmt hatte. Der Tag stand unter dem Motto Berufung. Rund um den Altar standen Schüler und Lehrer, jeder hatte einen Buchstaben in der Hand, der dieses Wort bildet. „Gott begleitet unser Handeln – die Berufung des Matthias ist die Auserwählung Gottes“, sagte Pater Felix. Sie sei, wie auch Berufungen heute, kein Produkt einer Karriereplanung gewesen, sondern Glück, das Gott ihm und damit auch uns geschenkt habe.
„Bleibt in meiner Liebe“ heiße es im Evangelium, „und Gott hat uns alle zu Menschen gemacht, heute hier versammelt in dieser Schulgerneinschaft. Möge es durch Eure Kraft gelingen – wie bei Eurem Matthias“, gab der Pater den Anwesenden mit auf den Weg. Nach dem Schlusssegen ging es in die Aula zum Markt der Möglichkeiten. Dort waren fünf Stände aufgebaut, unter anderem von der Katholischen Stiftungsfachhochschule; dann ein Info-Stand zum Freiwilligen Sozialen Jahr und einer des „Ambrosianum College“ Tübingen in der Diözese Rottenburg-Stuttgart. Es bietet in Zusammenarbeit mit der Universität Tübingen ein Orientierungsjahr für unentschlossene Abiturienten an.
Zuvor wurde Maximilian Heisler, Oberstudienrat im Kirchendienst, nach 36 Jahren in den Ruhestand verabschiedet. Schulleiter Ralf Wiechmann würdigte die Verdienste des Deutsch- und Religionslehrers in einer Rede, die keinen Aspekt Heislers schillernden, begeisternden Persönlichkeit ausließ.
Auch Stiftungsdirektor Burkard und die Religionspädagogische Leiterin Sabrina Niehenke blickten auf drei Jahre gemeinsamer Arbeit zurück.
Schulleiter Wiechmann überreichte ein ganz besonderes Geschenk: Goethes „Faust“, ungekürzt in einer exklusiven, nur in 15 Exemplaren aufgelegten Sonderausgabe – nämlich in Form von Buchstaben-Nudeln: handlich-klein, passt in jeden Kochtopf rein. Dann trat Heisler selbst ans Rednerpult – und sprengte mit einer sehr ausführlichen Rede den Zeitplan.
Dieter Klug

Quelle: Isar-Loisachbote, Nr. 57, vom 08.03.2019, Lokales S. 3

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Mit dem Drahtesel auf Heimattour

Waldramer Schüler erstellen Homepage mit Radtourguide

Auch im Schulzentrum St. Matthias beherrschte der Schnee die Gespräche.
Dort stellten kürzlich Gymnasiasten der zwölften Klasse in einem Theaterstück das Ergebnis ihres P-Seminars vor. Während sich die Aula nach und nach füllte, war das Wetter Thema Nummer Eins. „Können wir nicht auch schneefrei haben? Ich bin heute auf dem Schulweg sogar ausgerutscht“, versuchte ein Junge, seinen Lehrer zu überzeugen.
Endlich sind alle eingetrudelt. Als plötzlich das Licht erlischt, verstummt das Geplapper. Ein Schüler beginnt auf dem Klavier zu spielen. Kaum haben sich die Zuschauer an das Dunkel und die beruhigenden Töne gewöhnt, wird es wieder hell. Aus dem Lautsprecher ertönt Rockmusik. Mit lautem Geklingel fahren Radler in die Aula ein – der Auftakt zum Rollenspiel des P-Seminars. Fast ein Jahr lang hatten zehn Gymnasiasten des Seminars „Guide about historical and geographical interests in the five lake area“ an ihrem Projekt gearbeitet. Entstanden ist eine Homepage mit Radtourguide für das Fünfseenland (siehe unten).
Aber zurück zum Theaterstück: Zwei Radler, Philipp Goodluck und Marcus Reiners, haben sich über die Internetseite „fuenfseensucht“ informiert und machen eine Fahrradtour. Erster Stopp: das Freilichtmuseum Gentleiten. „Wir wissen schon, wie viel der Eintritt kostet. Wir haben uns bereits erkundigt“, prahlt Goodluck vor dem Museumswärter. Im Publikum bricht Gelächter aus. Nach dem Kulturprogramm<br>brauchen die Ausflügler einen Kaffee. „Oh, da ist ja gleich eins in der Nähe“, finden die beiden nach erneuten Studium der Homepage heraus. Als es zu regnen beginnt, hilft die Seite ebenfalls weiter: Dort schauen die Radler nach, wie sie mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurückkommen.
Belohnt werden die Darsteller mit kräftigem Applaus. Jetzt betritt der gesamte Kurs die Bühne. „Wer kennt das nicht? Es ist ein schöner Tag, man will raus und eine Radtour machen. Dann koimnt die Frage: Wohin sollen wir fahren? Bis endlich ein Ziel gefunden ist, lässt man es oft sein“, schildert Schülerin Lisa Müller das Anliegen des Projekts. Im Anschluss folgten Dankesworte an die betreuenden Lehrer. Doch die Pädagogen Florian Widmann und Stefan Feistl bleiben bescheiden. „Das Projekt war sozusagen ein Selbstläufer. Wir waren eigentlich nur da, um zuzuschauen“, lobt Widmann seine Schiiler.
Und die hatten sichtlich ihre Freude an der Arbeit. ,,Da stellte sich eher die Frage, was nicht Spaß gemacht hat“, sagt die 17-jährige Lisa. „Wir haben so viel zusammen gelacht und hatten so viel Spaß.“ Auf das Thema sind die Schüler rasch gekommen, weil „der Titel des Seminars und sein Rahmen vorgegeben waren“, erklärt der 19-jährige Eduard Schweighardt. Es sollte etwas mit Englisch, Geografie und Geschichte zu tun haben. Wir wohnen hier in einer so schönen Region, in der viele Urlaub machen. Aber oft kennen wir uns hier selber wenig aus“, sagt Lisa. Mit der Homepage kann dieses Problem gelöst werden.

fuenfseensucht.de

Auf der Homepage “www.fuenfseensucht.de” sind auf einer interaktiven Landkarte Sehenswürdigkeiten des Fünfseenlandes markiert. Dazu gibt es diverse Informationen, etwa zur Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Speziell für Radler werden zu den jeweiligen Zielen die Radstrecken von Wolfratshausen aus angezeigt. Info-Kästen mit Tourdaten wie Streckenlänge und Schwierigkeitsgrad sowie Gaststätten für Zwischenstopps sind ebenfalls nachzulesen. Der Guide existiert auch auf Englisch.

Franziska Konrad

Quelle: Isar-Loisachbote, Nr. vom 16.01.2019, Lokales S. 3

Präsentation P-Seminar

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Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne

Haussegen für St. Matthias — Schulfamilie betet für ein glückliches neues Jahr

Während andere Schüller schneebedingt einen weiteren Ferientag verleben durften, versammelte sich die Schulfamilie von St. Matthias am Montag pünktlich um 7.45 Uhr im Foyer zu einer kleinen Morgenfeier. Die beiden Religionslehrer Maximilian Heisler und Simon Fritz hatten sich für 2019 etwas ganz Besonderes ausgedacht.
Nach einem musikalischen Einstieg des Instrumentalensembles mit einem Werk von Georg Friedrich Händel, dem Schöpfer des ,,Messias“, begrüßte Heisler Schüler,
Lehrer und Hauspersonal – auch ,,um die Winterdepression am ersten Schultag bei dem einen oder anderen zu bekämpfen“, wie er sagte. Und weiter: ,,Wir feiern das neue ]ahr mit Partys und Feuerwerk, erhoffen uns aber auch viel Neues. Leben ist auch Wachsen, Reifen, und Hermann Hesse beschrieb das in seinem Gedicht ‘Stufen’, das im Mittelpunkt dieses heutigen Morgens steht.“
Anna Wenus aus der zehnten Klasse trug die 22 Verse vor, die auch die 22 Treppenstufen vom Erdgeschoss in den ersten Stock zierten. ,,Und die Klasse 10e hat 22 Schüler – das kann doch kein Zufall sein“, sagte Heisler. Er erinnerte an die vielen Anfänge im Leben eines jeden Menschen, sei es der erste Schultag oder das erste Verliebtsein. Bei aller Spannung, Unsicherheit und Sorge um das Kommende sei auch Vertrauen nötig, ,,auf Menschen, auf Gott, auf Maria“.
All dies drückten Schüler auch in den Fürbitten aus, besonders für eine gute Schulgemeinschafi und ein erfolgreiches Abitur. Das berühmte ,,Gebet“ von Antoine des
Saint-Exupéry, dem Schöpfer des ,,Kleinen Prinzen“, ging allen nahe. Am Ende sprach
Heisler den Segen mit der Bitte um ein gelingendes, glückliches und gesundes Jahr für
das Haus und all seine Bewohner. Nach dem Schlusslied ,,Morning has broken“ von Cat Stevens, der sich heute ]usuf nennt, ging es in den ersten Schultag des neuen Jahres.

Dieter Klug

Quelle: Isar-Loisachbote, Nr. 7 vom 09.01.2019, Lokales S. 3

Morgenimpuls zu Jahresbeginn

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