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Weder all- noch ohnmächtig

MK: Herr Pfarrer Schnirch, Sie haben das Spätberufenenseminar St. Matthias seit 2007 geleitet. Was waren wichtige Veränderungen in dieser Zeit?

Schnirch: Von den äußeren Dingen, die sich verändert haben, ist natürlich der Schulneubau für alle immer noch sichtbar. Im Inneren gab es eine starke Veränderung dadurch, dass die Barmherzigen Schwestern weggegangen sind, und dadurch, dass die Seminaristen immer weniger geworden sind.

MK: Herr Professor Burkard, welche neuen Impulse wollen Sie als Seminardirektor einbringen?

Burkard: Die Bistumsleitung hat mir einen ganz klaren Veränderungsauftrag gegeben. Das fängt beim Wohnen an, das sich auch für Frauen öffnen soll, weil die Hälfte der neu renovierten Zimmer leider leer steht. Zudem wird hier mit der Fachoberschule zum Schuljahr 2017/18 ein weiterer Schulzweig eröffnet. Und dann ergeben sich natürlich viele Veränderungen dadurch, dass ich die Leitung nur mit einer halben Stelle übernehmen werde und mit der anderen halben Stelle Professor für Pastoraltheologie in Benediktbeuern bleibe. Das heißt, wir werden auch die Leitungsstruktur umbauen: Es soll eine Verwaltungsleitung und eine religionspädagogische Leitung geben. Diese sollen gemeinsam mit dem Schulrektor und mir als Stiftungsdirektor die Verantwortung für diese Einrichtung übernehmen.

MK: Herr Pfarrer Schnirch, Sie haben es angesprochen: Die Zahl der Seminaristen ist rückläufig – von etwa 30, als Sie 2007 Seminardirektor wurden, auf derzeit 11. Zeigt sich in Waldram auf diese Weise der Priestermangel?

Schnirch: Ich erkläre mir diese Entwicklung so, dass es in den vergangenen Jahren immer mehr Möglichkeiten gegeben hat, zum Hochschulzugang zu kommen, auch einfachere als Abitur mit Latein und Griechisch. Hinzu kommt, dass es insgesamt weniger junge Leute gibt. Ein weiterer Punkt ist sicher auch, dass unsere Einrichtung weithin nicht bekannt ist, und vielleicht auch der Priestermangel und das Image von Kirche.

Burkard: Wir haben ja auch einen Mangel in anderen kirchlichen Berufen. Es fällt immer am stärksten auf, dass wir keine Priester und Pfarrer mehr haben, aber wir haben den Mangel durchgehend in allen Berufsgruppen. Das sehe ich auch in Benediktbeuern: Wir sind froh um jede Studentin, die den Studiengang Religionspädagogik anfängt. Die haben im Grunde ja alle eine Anstellungsgarantie nachher. Es fehlt uns an allen Ecken und Enden.

MK: Wie wollen Sie in dieser Situation wieder mehr junge Menschen für kirchliche Berufe begeistern?

Burkard: Wir leben in einem gesellschaftlichen Kontext, den wir nicht selber mitbestimmen können. Wir sind weder all- noch ohnmächtig, sondern irgendwas dazwischen, und das gilt es zu gestalten: Wie profilieren wir diesen Ort, dass klar wird, hier können junge Menschen einen Beruf finden, der ihrer Berufung entspricht?

MK: Wie stellen Sie sich das Spätberufenenseminar St. Matthias in zehn Jahren vor?

Burkard: Nächstes Jahr feiert diese Einrichtung ihr 90-jähriges Bestehen. Wir wollen, dass das ein Fest für die Zukunft wird, dass es hier weitergeht, dass Waldram ein offener Ort bleibt. Zukunft werden wir – das sage ich als Pastoraltheologe – nur gewinnen über Versuch und Irrtum. Es wird keine Garantie geben, dass das, was wir tun, gleich von Erfolg gekrönt ist.

MK: Herr Pfarrer Schnirch, was war in den vergangen Jahren erfolgreich – und was war eher schwierig?

Schnirch: Es fällt einem das Schwierige meistens zuerst ein – wie auf einem weißen Blatt Papier der schwarze Punkt zuerst auffällt. In solche Einrichtungen kommen auch Menschen mit großen persönlichen Schwierigkeiten, die eine Gemeinschaft über Jahre belasten. Das Positivste insgesamt gesehen ist, dass ich hier ganz viele hochmotivierte junge Leute getroffen habe, nicht nur lerntechnisch, sondern auch was religiöses Leben angeht. Und ich würde mir für die Zukunft wünschen, dass St. Matthias ein Ort bleibt für Menschen, die wirklich was wollen.

Interview: Karin Hammermaier

Quelle: Münchner Kirchenzeitung, Nr. 19, 08. Mai 2016, S.10

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Ein Wechsel wie beim Staffellauf

Der Alte geht, der neue ist schon da. Vertreter aus Kirche, Politik und Wissenschaft haben am Donnerstag in Gymnasium, Kolleg und Seminar St. Matthias in Waldram Seminardirektor Pfarrer Martin Schnirch verabschiedet und seinen Nachfolger als Stiftungsdirektor Prof. Joachim Burkard wurde feierlich in sein Amt eingeführt.
In der Seminarkirche haben Schul- und Seminargemeinschaft mit den Ehrengästen, sowie treuen Freunden aus der Pfarrei zunächst einen Gottesdienst gefeiert. Hauptzelebrant war Domkapitular Monsignore Klaus Peter Franzl, Leiter des Ressorts Personal im Erzbischöflichen Ordinariat München (EOM), Konzelebranten waren der scheidende Seminardirektor und sein Nachfolger.
„Ein Direktorenwechsel ist auch in einer fast 90-jährigen Einrichtung wie St. Matthias eine Zäsur“, sagte Franzl. Er zeigte sich in seiner Predigt überzeugt, dass der Weg des Wandels und der Erneuerung gelingen werde. „Es gibt zwar Stimmen aus der Leitungsebene, dass die Priesterausbildung am Ende angelangt sei“, so Franzl. Viele Gläubige würden schon gar nicht mehr mit einer Priesterberufung rechnen. Er sei aber sicher, dass Waldram noch mehr zu einem Ort werde, an dem junge Leute Zeit haben und Menschen finden, die ihnen den Weg ins Leben, in den Beruf oder in die Berufung weisen.
Einen Reigen von Festrednern moderierte beim Festakt in der Aula Schulleiter Claus Pointner. Den Anfang machte Ordinariats-Direktorin Dr. Sandra Krump, Leiterin des Ressorts Bildung im EOM. Sie verglich den Wechsel in der Leitung mit einem Staffellauf. „Der erste Läufer, Martin Schnirch, war schnell und erfolgreich.“ Sie ging auf dessen Verdienste in seiner fast neun Jahre währenden Amtszeit ein und betonte dabei vor allem den Neubau von Seminar und Schule. „Unsere vierjährige intensive Zusammenarbeit empfand ich stets als sehr positiv.“
Bürgermeister Klaus Heilinglechner brachte es auf den Punkt: „Probleme gab es nicht, wir waren immer auf der gleichen Wellenlänge und arbeiteten, wo nötig, konstruktiv zusammen.“ Burkard wünschte er eine glückliche Hand und versprach: „Die Türen der Stadt stehen Ihnen immer offen.“
Ralf Wiechmann als Vertreter der Mitarbeiter hob die vielen „kleinen“ Verdienste Schnirchs hervor: Er nahm an allen Lehrerkonferenzen teil, eröffnete immer mit einem Gebet und hatte für jeden stets ein freundliches Wort, eine Geste der Zuneigung. „Für alles von uns allen herzlichen Dank.“
Florian Maucher (Schülermitverantwortung) und Lukas Röder als Senior der Seminaristen lobten Schnirch als „besonderen Menschen“, der St. Matthias zur Heimat werden ließ. „Freiheit des Geistes und Freiheit des Glaubens, darauf kam es Ihnen immer an, und dafür möchten Ihnen vor allem Ihre Seminaristen ganz herzlich danken“, so Röder.
Den Schlusspunkt setzte Schulleiter Pointner. Er lobte die vertrauensvolle, offene Zusammenarbeit: „Wir stimmten unsere unterschiedlichen Arbeitsstile aufeinander ab und wurden schnell ein eingespieltes Team.“ Die Bautätigkeit sei ihr „größtes Ding“ gewesen, es sei Schnirchs Verdienst, dass Schule und Seminar eng zusammenwuchsen. Als Geschenk der Schule gab es einen Heiligen Matthias aus Holz und – natürlich – ein Exemplar der Erstausgabe des legendären Kugelschreibers.
Der scheidende Direktor stellte sein „letztes Wort“ unter die Begriffsreihe Bitte – Dank – Entschuldigung. Er entschuldigte sich für alles, was nicht geklappt hat oder wo ihm Fehler unterliefen. Er bedankte sich bei allen am Schul- und Seminarleben Beteiligten  sowie seinem Nachfolger und wandte sich zum Schluss an Schüler und Seminaristen: „Ihr seid die Zukunft der Gesellschaft und der Kirche.“ Er erhielt seine Entpflichtungsurkunde, gab Dr. Krump den Generalschlüssel zurück – und dann ging alles ganz schnell.
Joachim Burkhard kam auf die Bühne, Domkapitular Franzl las die Ernennungsurkunde vor. Statt Stab gab es den Schlüssel, und Burkard gestand in seiner Vorstellung seine Rot-Grün-Schwäche, die ihn nicht daran hindere, Ziele zu erkennen und zu verfolgen. „Ich sehe Schule als Lern- und Lebensraum, und ich bin offen für Wechsel, Veränderung, neuen Wind.“ Eine Leitung müsse fördern und fordern, und er versprach, nichts nebenher zu machen, sondern die anstehende Kulturveränderung mit Zeit, Kraft und Geduld anzugehen. „Gelingt uns das im Vertrauen auf den Imanuel, auf den ‚Gott in uns‘, dann ist es auch nicht schlimm, wenn man eine Rot-Grün-Schwäche hat.“
Die musikalische Begleitung übernahmen Musiklehrer Damian Schwider (Orgel, Flügel), Lara Scheidmantel (Violine) und Berit Chucholowski (Flügel), beide Q11. Beim Stehempfang mit Büffet stärkten sich für den den Nachmittagsunterricht.

Dieter Klug

Quelle: Isar-Loisachbote, 29. April 2016, Nr. 99, Lokales S. 3

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Von Amberg nach Waldram und zurück

Vor 51 Jahren kam Friedrich Brandl zum ersten Mal nach Waldram – um Abitur zu machen am Seminar St. Mathias. „Auf der B 11, die damals noch eine ganz schmale Straße war“, erzählte er vorige Woche. Für eine Lesung hatte sich der Autor und pensionierte Hauptschullehrer wieder einmal aufgemacht in die Gegend. Deutschlehrer Andreas Gleixner stellte als Oberpfälzer fundierte Fragen an den Autoren, der ebenfalls aus der Oberpfalz stammt.  Fachbetreuer Manfred Ingerl übersetzte in Schriftdeutsch.
„Des war früher unser Kirch“, sagte Friedrich Brandl erstaunt, als er auf dem Podium der Schul- und Seminaraula saß.
Dann begann er seine autobiographische Lesung unter dem Motto „Von Amberg nach Waldram und zurück – Wege mit Gedichten und Geschichten.“
Brandl folgte der „Chronologie des Lebens“, wie er sagte. Beim „Ziegelgassler“, seinem ersten Wohnsitz in Amberg und zugleich Titel seines ersten Buches, brach er auf. Er berichtete über seine Schulzeit – „meine Volksschule war am andern Ende der Stadt, da war halt die katholische Knabenschule“ -, über wunderbare und weniger wunderbare Lehrer. Mit 13 ging es dann in die Lederergasse, und „Glock’n’Roll“ war angesagt. Das ist der Titel des zweiten Bands. Ein großes Wohnzimmer, die Eisdiele und ein Plattenspieler sowie der Tanzkurs mit der großen Schwester wurden zum Zentrum des Alltags. 1957 dann der Übertritt auf die Oberrealschule. aber nicht lang: Es gab Probleme mit dem Lernen. „Und ein Vierer in Religion machte der Mutter schwer zu schaffen.“ Dann ging’s Schlag auf Schlag: Lehre in der Luitpoldhütte, erste Skiffle-Gruppe, erste Liebe. Und dann Waldram, erste Mundart-Gedichte, eine Rückschau auf Wackersdorf und Tschernobyl.
Nach der Pause beantwortete Brandl Fragen von Schülern und Gästen, in der es um Besatzungszeit, Musik und Jugend ging. Der Waldramer Herbert Brustmann, ein Freund Brandls, schickte einen Weckruf an die versammelte Schulgemeinschaft zum Stichwort Schuld. „Geht mit offenen Augen durch die Welt – alles hat auch eine traurige Vergangenheit“, sagte er. „Die Amerikaner haben uns Freiheit gebracht, überall in Waldram haben wir Fußballstadien eröffnet.“
Brandl bekräftigte das, indem er ein Loblied auf die 1968er-Jahre sang: „Wir erlebten geistige Freiheit, auch durch unsere Lehrer, auch im Seminar.“ Er gewährte den Zuhörern zudem einen facettenreichen Einblick in sein Werk und seine Arbeit als Schriftsteller. „Früher schrieb ich aus dem Bauch raus“, erzählte er, „heute brauche ich  für meine Sonette schon ein Vierteljahr.“ Und immer spürte man bei dem Termin, dass der konzentrierte Denker und Dichter am Menschen und an der Schöpfung interessiert ist.
Dieter Klug

Quelle: Isar-Loisachbote, Nr. 98, 28. April 2016, Lokales S. 6

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“Zeit, etwas Neues anzupacken”

Das Spätberufenenseminar St Matthias bekommt einen neuen Seminardirektor. Pfarrer Martin Schnirch wird Waldram zum 1. Mai nach fast neun Jahren verlassen.  Der 50-Jährige geht, wie er selbst sagt, mit einem lachenden und mit einem weinenden Auge. „Lachend, weil es für mich an der Zeit ist, etwas Neues anzupacken Und weinend, weil ich mich hier immer noch sehr wohl fühle.” Er habe selbst um seine Entlassung gebeten. „Meine Tätigkeit hier hat viel Freude gemacht, Sie hat aber auch viel Kraft gekostet.”

Schnirch wurde 1965 in Ulm geboren. Seine Priesterweihe erfuhr der Spätberufene 1991 nach dem Studium der Theologie an der Universität Augsburg, Von 1994 bis 2000 war er Regional-Jugendseelsorger in Memmingen im Unterallgäu. Die Leitung des Spätberufenenseminars in Waldram übernahm er am 1. September 2007.

Für Geistliche sei es üblich, dass sie nach einer gewissen Zeit eine neue Stelle antreten, sagt Schnrich gegenüber unserer Zeitung. “Meine früheren Tätigkeiten habe ich nicht länger als sieben Jahre ausgeübt”, sagt er mit einem Schmunzeln. “Insofern ist es nach fast neun Jahren in Waldram höchste Zeit.”

Die Idee zu wechseln reifte im vergangenen Jahr. Nach einer Sabbatzeit wird er ab September als Pfarrer in Ottmaring in seinem Heimatbistum Augsburg wirken. “Ich kenne die Gemeinde gut und freue mich sehr auf die neue Aufgabe”, sagt Schnirch. Was nicht bedeutet, dass er in Waldram keinen Spaß mehr hat, im Gegenteil. “Mich hat hier vor allem das Miteinander geprägt, das Zusammensein mit jungen Menschen, die ihren Lebensweg gesucht haben.” Zu sehen, dass man diesen Menschen auf ihrem Weg  helfen, sie ein Stück weit begleiten kann, “das war und ist immer noch eine tolle Erfahrung”. Besonders in Erinnerung geblieben ist Schnirch ein Schüler, der fünf Jahre für sein Abitur gebraucht hat. “Aber er hat es geschafft, weil er an sich geglaubt hat, weil wir an ihn geglaubt haben.”

Ein Höhepunkt war für Schnirch der Neubau längs der Thomastraße, in dem Gymnasium  und Kolleg seit 2011 untergebracht sind. Das alte Schulgebäude an der Bettingerstraße, das ursprünglich Bestandteil der Verwaltung des Lagers Föhrenwald war, war schon längere Zeit in marodem Zustand, so dass für die Schüler und Lehrer ein Unterrichten mit der Zeit unzumutbar geworden war.

In Schnirchs Amtszeit fiel auch der Wirbel um das Buch “Das elfte Gebot”. Der Autor, ein ehemaliger Schüler des Spätberufenenseminars, schreibt darin von Demütigungen, Gruppensex in der Seminarsauna und einer Mauer des Schweigens bei den Kirchenoberen. Die angeblichen Vorfälle ereigneten sich lange vor Schnirchs Amtszeit. Der Seminardirektor nahm dennoch dazu Stellung. Unter anderem hob er hervor, dass er bereits vor Jahren alle Rituale verboten hat, die dazu geeignet sein könnten, jemanden in seiner Würde zu verletzen.

Schnirchs Nachfolger in St. Matthias wird Professor Joachim Burkard. Der 48-Jährige stammt ursprünglich aus Mannheim und studierte in Freiburg Philosophie und katholische Theologie. Am 15. Mai 1994 empfing er die Priesterweihe. Nach Stationen in Karlsruhe, Freiburg und Singen – hier war er Regionaldekan für die Region Bodensee-Hohenzollern – wurde er zum Wintersemester 2015 nach Benediktbeuern berufen, auf die Professur für Pastoraltheologie an der Katholischen Stiftungsfachhochschule München.

Frederik Lang

Quelle: Isar-Loisachbote, Nr. 54, vom 5./6. März 2016, Lokales S. 3

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Brummkreisel und Wasserpistole

Zum dritten Mal hatte Schulleiter Claus Pointner Schüler wie Lehrer des Seminars St. Matthias in Waldram eingeladen, sich an der “Wunschbaum”-Aktion der „Soroptimistinnen – Club Isartal/Bad Tölz“ zu beteiligen.
In diesem Jahr waren auffallend fremd klingende Namen dabei. Das lag daran, dass nur Kinder von Flüchtlingen und Asylbewerbern sowie psychisch behinderte Erwachsene einen Platz am Wunschbaum bekamen.
Auf einem Tisch im Foyer der Schule stand ein kleiner weißer Weihnachtsbaum, behängt mit flachen bunten „Kugeln“. Auf denen standen die ganz bescheidenen Wünsche der Kinder und Jugendlichen aus der Umgebung.
Erstmals waren auch mehr als 30 von „großen Kindern“ darunter, und auch die waren mehr als bescheiden: ein Herrenduft oder Zigarren etwa, ein Duschgel und etwas Kosmetik, ein Rucksack oder zwei Eintrittskarten für das Deutsche Museum.
Bei den Kinderwünschen ganz vorne landeten ein ferngesteuertes Auto, ein ferngesteuerter Hubschrauber. Aber es gab auch ganz klassische Wünsche, angefangen vom Brummkreisel über die Babypuppe bis zum Haus oder dem Auto von Barbie. „Ein 13-Jähriger träumt offenbar schon vom Sommer und wünscht sich eine Wasserpistole“, heißt es in einer Pressemitteilung von St. Matthias.
Die Klassen durften sich eine Wunschkugel vom Baum pflücken. Schon nach kurzer Zeit war der Baum leergeräumt.
Am Montag nach dem dritten Advent war es dann soweit: Alle Geschenke waren besorgt, liebevoll verpackt und lagen unter und neben dem weißen Baum. Jetzt kann Weihnachten kommen.

Dieter Klug

Quelle: Isar-Loisachbote, Nr. 295, vom 22.12.2015, Lokales, S. 3

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Songs mit Tiefgang

Abiturienten der Q12 des Gymnasiums und Kollegs St. Matthias gemeinsam mit externen Gästen einen weiteren Kleinkunstabend. Moderiert von Jonathan Wanner und technisch betreut von Daniel Frerichs boten  die jungen Damen und Herren ein abwechslungsreiches 90-Minuten-Programm – und dank des brandneuen Equipments der Schulband und des Manns am Mischpult wurde es ein bemerkenswertes Klangerlebnis.Alina Boyan am Flügel und Valerie Schlott (Gesang) interpretierten zu Beginn zwei Songs, und man vermisste Emily Sandé und Christina Perri keinen Moment: Ein wunderbar leiser, einfühlsamer Auftakt – Songs mit Tiefgang, hier konnte man sie live und unplugged hören, wunderschön gesungen und gespielt. Ein Ensemble aus WOR, vier junge Damen (darunter Antonia Gramann aus der Q12), kamen mit ihrem Entdecker Yoshi Kinoshita (am Flügel) – und waren so aufgeregt, dass sie beim ersten Lied etwas neben der Tonleiter landeten und nochmals starteten. Dann ging’s aber ohne Probleme weiter: Egal ob Klassiker oder Reminiszenzen an die Flower-Power-Ära – die Vier hatten’s voll drauf. Danach sah man förmlich das Auenland vor sich, denn Franziska Rückerl (Geige) und Daniel Wanner (Klavier) stimmten Oskar-Prämiertes an –Musik so richtig zum Träumen an einem Adventsabend.

Und dann wurden die Zuhörer mit dem noch ganz jungen, aber schon legendären Lied von Alex Diehl auf den harten, mörderischen Boden unserer Tage zurückgeholt: Der Amateur-Liedermacher schrieb den Song nach den Attentaten von Paris, und das Lied wurde zu einem der Beiträge mit den meisten Clicks im Netz: Die beiden Antonias (Gramann und Vieweg, Q12), begleitet von Daniel am Flügel, sangen fast noch schöner als Alex Diehl und entließen alle nach einem stürmischen Applaus in die Pause.
Im Anschluss überraschten die beiden Geigerinnen Franziska Rückerl und Johanna Hesser mit einer ganz persönlichen Adaption von Friedrich Smetanas Hymne an Tschechiens traumhaften Fluss. Antonia Vieweg interpretierte  einen Song der genialen Amy Winehouse: Wie schon am ersten Kleinkunstabend im Sommer war man von der tiefen, gefühlvollen Stimme angetan, die eine Einheit mit dem puristischen Gitarrenspiel eingeht. Man wünscht sich umso mehr einen ganzen Liederabend mit dieser tollen Singer-Songwriterin! Johanna Hesser sagte sehr schön „Hello“ und interpretierte den Chart-Stürmer – begleitet von Daniel Wanner – so schön, dass der tosende Applaus wie ein Sturm durch die Seminaraula wehte. Antonia Vieweg schloss sich mit einer „unsterblichen Hommage an die Liebe“ an, und zum Schluss – fast schon Tradition – entführten die Wanner-Brothers vierhändig am Flügel auf den Spuren des Oskar- und Grammy-Preisträgers Hans Zimmer in die Karibik: Ein Fluch lag dabei nicht über diesem Abend, nur ein gesegneter musikalischer Hochgenuss. Schulleiter Claus Pointner konnte dann auch nur loben: „Wenn man solche Schüler hat, braucht einem vor der Zukunft nicht bange zu sein.“

Dieter Klug

Quelle: Isar-Loissachbote, Nr. 290, vom 15.12.2015, Lokales, S. 7

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Das Presse-Echo zur Neugründung des Missionskreises St. Matthias

Die Resonanz auf die Neugründung des Missionskreises St. Matthias im Isar-Loisachboten vom 16.11.2015, Lokales, S. 3

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“Bereit sein, von der Hoffnung sprechen”

2015 (korrekt: 2014, Anm. des Webmasters) wurde der 30. Jahrestag der Kirchenweihe von St. Matthias in Waldram ganz groß mit Friedrich Kardinal Wetter gefeiert. Dieses Jahr war wieder ‚Normalität‘ angesagt – allerdings mit einem ebenfalls hochkarätigen Zelebranten: Weihbischof Wolfgang Bischof, am Vortag noch beim Weihefest der römischen Kirche San Giovanni in Laterano in Rom, zelebrierte an der Seite von Seminardirektor Pfarrer Martin Schnirch den Festgottesdienst in der Seminarkirche.Schule und Seminar St. Matthias, sowie ehemalige Lehrer und Gäste aus der Pfarrei St. Josef der Arbeiter lauschten den Lesungen unter anderem aus dem 1. Brief des Apostels Paulus an die Korinther sowie dem Matthäus-Evangelium, in dem Jesus Simon Petrus beruft: „Du bist Petrus,  und auf diesen Felsen will ich meine Kirche bauen.“ Mit Verweis auf das Zweite Vatikanische Konzil, das vor 50 Jahren zu Ende ging, rief Weihbischof Bischof alle Gläubigen auf, „bereit zu sein, von der Hoffnung zu sprechen, die uns im Herzen wohnt“. Er erinnerte an die Veränderungen in der Kirche: „Wir alle sind Kirche, um Zeugnis für den Glauben in der Welt abzulegen.“ Konkret erinnerte Bischof an Stephanus, den ersten Märtyrer der Kirche: „Kirche ist mehr, als was sich hier in diesem Raum abspielt, in der Schule, bald auch auf dem Gelände des Seminars.“ Weihbischof Bischof spielte darauf an, dass eine Gruppe unbegleiteter Jugendlicher nach Abschluss der Umbauarbeiten in den Altbau des Seminars St. Matthias einziehen soll(wir berichteten). „Ihr seid der Tempel Gottes, und damit seid ihr heilig“ gab er der Gemeinde mit auf den Weg. Und ganz im Sinne und Tonfall von Papst Franziskus fügte Bischof hinzu: „Tut das demütig! Wir haben die Wahrheit nicht gepachtet!"(…)Der Festprediger sparte auch nicht die entscheidende Frage an die Jünger aus: „Wofür haltet ihr mich? Wer bin ich für euch?“ Simon Petrus, „einer, der gerne eher sprach, ohne vorher groß nachzudenken“, antwortete: „Du bist der Messias.“ Der Weihbischof betonte ausdrücklich die menschlich-allzumenschliche  Gestalt des Apostels Petrus, mit allen Brüchen und Schattenseiten. „Aber Jesus kannte seine Pappenheimer, eben auch Petrus, und deshalb ist es so trostreich, dass Jesus gerade ihm seine Kirche anvertraute.“ Als Bischof lud er alle Anwesenden ein, ein lebendiges Zeugnis des Glaubens zu sein, „auch wenn ihr, wie Petrus, manchmal schneller sprecht als ihr denkt.“Nach dem Gottesdienst waren alle in die Seminaraula zum Mittagessen eingeladen – zu Chili mit und ohne Fleisch.

Dieter Klug

Quelle: Isar-Loiscahbote Nr. 261 vom 12.11.2015, Lokales. S. 4

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Jugendliche Flüchtlinge ziehen in Seminar in Waldram ein

          München, 23. Oktober 2015. In ein Gebäude des Seminars St. Matthias in Wolfratshausen-Waldram sollen für die Dauer von zunächst zwei Jahren unbegleitete minderjährige Flüchtlinge einziehen. Die Stiftung St. Matthias hat das Wohngebäude auf dem Gelände des Seminars dem Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen angeboten. Dieser wird es als Wohnheim für junge Flüchtlinge nutzen, die derzeit eine Schule besuchen oder als Lehrlinge eine Ausbildung absolvieren.

Das Gebäude, in dem das Wohnheim eingerichtet wird, bietet 16 geräumige Zimmer, die zur Unterbringung von Seminaristen und zur Unterbringung von Gästen genutzt wurden. Die Zimmer sind groß genug für jeweils zwei Jugendliche. In dem Gebäude befinden sich außerdem Gruppen- und Lagerräume des Seminars St. Matthias. Nach kleineren Umbaumaßnahmen sollen so schnell wie möglich zunächst 16 Jugendliche in das Erdgeschoss einziehen, später weitere 16 in das Obergeschoss. In Bezug auf die Trägerschaft des Wohnheims und die Begleitung der Jugendlichen laufen derzeit Gespräche mit dem Caritasverband.

Das Erzbistum München und Freising stellt derzeit gut 1000 Unterkunftsplätze für Flüchtlinge zur Verfügung. Zudem ist die katholische Kirche bestrebt, ihre bereits bestehenden erheblichen Anstrengungen für Flüchtlinge im caritativen Bereich, in Beratung, Bildung und Integration weiter zu verstärken.

Die Stiftung St. Matthias, zu der Gymnasium, Kolleg und Seminar gehören, wurde 1927 von der Erzdiözese München und Freising gegründet und war die erste Einrichtung des zweiten Bildungsweges in Bayern. Sie eröffnete jungen Männern aus ganz Bayern die Möglichkeit, das Abitur nachzuholen und Priester zu werden. Heute steht das Seminar auch Männern offen, die nicht Priester werden, aber ein christlich geprägtes Leben führen möchten. (gob)

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