Domvikar Manfred Maurer löst Prof. Dr. Burkard ab
Mit Wirkung zum 1. Oktober übernimmt Domvikar Manfred Maurer die Verantwortung für die Stiftung „Sankt Matthias Waldram“. Er tritt somit die Nachfolge von Prof. Dr. Joachim Burkard an, der seit Mitte 2016 das Amt des Stiftungsdirektors innehatte.
Die Verabschiedung des scheidenden Stiftungsdirektors und die Begrüßung des neuen fand bereits am 9. September, dem zweiten Schultag, statt, weil Manfred Maurer sich in seinem Amt nicht nur um die eigentlichen Belange der Stiftung kümmern, sondern zusätzlich Religionsunterricht erteilen wollte.
Als Gäste konnte Schulleiter Ralf Wiechmann an erster Stelle die Mitglieder des Stiftungsrats und Herrn Antoni, den Schulleiter des Pater-Rupert-Mayer-Gymnasiums Pullach, begrüßen.
Außerdem waren Bürgermeister Klaus Heilinglechner und die Vorsitzende des Freundeskreises und ehemalige Kollegin Inge Schmidt gekommen.
Durch den Abstand und mit Maske musste die Veranstaltung in der Kirche einfach nüchterner als angemessen ausfallen. Feierlich war sie trotzdem: Neben dem Instrumental-Ensemble der Schule, das mit einem Auszug aus „Game of Thrones“ den akustischen Höhepunkt der Veranstaltung setzte, und den Haussprechern, konnten aber leider keine weiteren Schülerinnen und Schüler teilnehmen. Schulleiter Ralf Wiechmann tröstete die auserlesenen Gäste mit der Bemerkung, dass wohl auch bei der Nachwahl des Apostels Matthias das Publikum nicht größer gewesen sein dürfte.
Alle Redner blickten in ihren Beiträgen auf die Veränderungen in der Einrichtung seit den letzten mehr als drei Jahren zurück, in denen Prof. Burkard als Stiftungsdirektor in St. Matthias tätig war.
Da wäre zum einen die Umwidmung des Spätberufenenseminars in ein christliches Wohnheim, das nun auch Schülerinnen offensteht, und zum anderen der erfolgreiche Weg der FOS St. Matthias Sozialwesen von der Genehmigung 2017 bis zur staatlichen Anerkennung im August 2020.
Bürgermeister Heilinglechner bedankte sich für das jederzeit gedeihliche Miteinander zwischen der Stadt und der Stiftung. Er konnte seinen Stolz auf die in seiner Stadt ansässigen weiterführenden Schulen, das Gymnasium und nun auch die erfolgreiche Fachoberschule, nicht verhehlen.
Ordinariatsdirektorin Frau Dr. Krump dankte Dr. Burkard für die gute Zusammenarbeit im Stiftungsrat. Sie lobte ebenso das offensichtlich effektive Arbeiten im neu geschaffenen Direktorium. Schließlich brachte sie, an die Adresse der Schulleitung, des Lehrerkollegiums und der Schüler gerichtet, Ihre große Dankbarkeit und Freude über die schnelle Anerkennung der Fachoberschule zum Ausdruck.
Herr Wiechmann hob in seiner Rede den Beitrag Dr. Burkards zur Änderung der Satzung der Stiftung im Jahre 2017 hervor. Der Schulleiter begrüßte als großen Fortschritt, dass mit der Neuformulierung des Stiftungszwecks nun auch die externen Schüler Berücksichtigung fänden, die schon lange die Mehrheit der Schülerschaft stellen. Der Schulleiter sprach offen an, dass im Leitungsteam gelegentlich gegensätzliche Meinungen aufeinandertrafen. Wesentlich sei aber jeweils gewesen, dass alle Beteiligten die Entscheidungen am Ende loyal nach außen vertreten hätten.
Herr Gleixner dankte als Vorsitzender der MAV ebenfalls für die vorausschauende Einrichtung der Fachoberschule. Er äußerte gleichzeitig seine Sorge, dass sich mit ihrem Erfolg nun das schon länger erkennbare Platzproblem in der Schule vergrößern dürfte. Im Namen der Vorsitzenden des Freundeskreises dankte er Herrn Dr. Burkard auch für seine Mitarbeit im Vorstand, dem der Stiftungsdirektor traditionell als geborenes Mitglied angehört.
Der scheidende Stiftungsdirektor begann seine Rede mit der bildlichen Redewendung „aus dem Rahmen fallen“. Dr. Burkard hatte auch tatsächlich einen mitgebracht, den er teilen und anschließend zu einem Kreuz wieder zusammensetzen konnte. Die Änderungen im Wohnheim hätten das Bild von St. Matthias stark verändert. Mit diesem Auftrag sei er vom Ordinariat in sein Amt bestellt worden.
Zeitgemäß und modern, das sei seine Vorstellung vom Christentum. Oberflächliche Frömmelei könne er nicht verstehen. Für ihn sei eine gemeinsame Handlungsbasis erst da, wenn seichter Konservativismus abgelegt sei. Er räumte ein, dass die Veränderungen bei manchen anfänglich auf Unverständnis gestoßen seien. Leitung bedeute eben auch Leid und Kreuz, das gleichzeitig Zeichen unseres Glaubens sei. Darüber hinaus gab er mit einem verschmitzten Lächeln zu, dass es „spaßbefreit“ gewesen sei, jährlich mit dem Ordinariat über das Defizit der Stiftung zu verhandeln.
Manfred Maurer äußerte seine große Vorfreude über sein neues Amt. Gleichwohl sei er sich der Herausforderung bewusst, die beiden verantwortlichen Aufgabenbereiche in Pullach und in Waldram zu vereinbaren. Es sei ihm ein Herzensanliegen, selbst Unterricht zu halten. Mit Blick auf die Wirkung des Wechsels der Leitung in der Stiftung, auf Mitarbeiter und Schüler erinnerte er an einen Disput zwischen den Christen in Korinth, wie er in der Apostelgeschichte überliefert ist: Letztlich sei weder Paulus noch Apollos der Heilsbringer der Menschen, sondern Jesus Christus. Zu Beginn seiner Tätigkeit in Waldram sehe er seine Aufgabe vor allem darin, zuzuhören.
Alle Redner wünschten beiden Priestern Gottes Segen für Ihr weiteres Wirken.
Den Abschluss der Feier bildete das gemeinsame Gebet „Du Gott des Aufbruchs“, zu dem die religionspädagogische Leiterin der Einrichtung, Frau Brey, einlud. Anschließend trafen sich die Gäste im Freien vor der Kirche noch zu einem Plausch natürlich mit dem gebotenen Abstand.
Thomas Erhard
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