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Verabschiedung der Abiturienten 2011

Am Freitag, den 1. Juli 2011, konnten wir die Abiturientinnen und Abiturienten des Jahres 2011 verabschieden.

Die Feier begann in der Seminarkirche mit einem Festgottesdienst, den Franz Haringer, der ehemalige Direktor des Seminars St. Matthias, zelebrierte.

Die Übergabe der Zeugnisse fand in der Seminaraula statt. Für die dem Anlass angemessene musikalische Umrahmung sorgte Musiklehrer Peter Bruckschlögl mit einem Schüler-Ensemble und einer Stubnmusik-Gruppe.

Die Stadt Wolfratshausen war durch den 2. Bürgermeister, Herrn Peter Plößl vertreten, der in seinem Grußwort auch die Glückwünsche des 1. Bürgermeisters überbrachte. Sein Grußwort stellte er passend auch zum Neubau der Schule unter das Motto "Baustelle".

Die Abiturientensprecher Lara Kiefer und Stefan Wehrmann ließen die Schuljahre in Waldram Revue passieren und zogen ein gemischtes Fazit.  Sie fragten sich, ob erst nach Erhalt des Abiturzeugnisses der Ernst des Lebens beginne. Außerdem überreichten sie ihren Lehrern Abschiedsgeschenke.

Schulleiter Claus Pointner und Stellvertreter Thomas Erhard zitierten in ihrer Rede aus einem Artikel der Zeitung DIE ZEIT und hinterfragten vor allem die zunehmende Hektik, von der sich unsere Gesellschaft nicht erst seit Einführung des G8 vor allem im Bereich Schule und Wirtschaft leiten lässt.

Text der Rede

Neben ihrem Abiturzeugnis erhielten die Besten des Jahrgangs vom Schulleiter wie üblich einen Buchpreis, den der Freundeskreis gestiftet hatte, und diejenigen Absolventen, die sich auch außerhalb des Unterrichts für die Schule engagiert hatten, einen Büchergutschein und den legendären St.-Matthias-Kugelschreiber.

Anschließend waren alle Gäste zum Sektempfang im Foyer der Seminaraula eingeladen.

Der Festtag fand am Abend seinen Abschluss im Abiball in der Seminaraula. Erfreulicherweise wollten nicht nur derzeitige Schülerinnen und Schüler mit den Abiturienten feiern, man konnte dort auch zahlreiche ehemalige Absolventen von St. Matthias treffen.

Thomas Erhard

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Notenbekanntgabe am Gymnasium St. Matthias

„So ein gutes Ergebnis hatten wir an unserer Schule noch nie“, freute sich gestern Oberstudiendirektor Claus Pointner, der Leiter des Gymnasiums und Kollegs St. Matthias, als er den 20 Absolventen die Abiturnoten verkündete. Mit einem Schnitt von 2,25 lieferten die 13 Gymnasiasten und sieben Kollegiaten ein herausragendes Ergebnis ab. Mit dazu beigetragen haben die fünf Besten: Alena Kreutterer, Ronja Endres, Herbert Graf, Katharina Hafner und Christian Schopf.
Einig waren sich die Absolventen in einem Punkt: „Mathematik war extrem schwer. Statt der maximal möglichen 15 Punkte erreichten wir darum im besten Fall nur acht Punkte“, erklärt Alena Kreutterer. Mit 1,1 ging die 24-jährige Münchnerin durchs Ziel und ist damit die Schulbeste. Für eine lupenreine 1,0 fehlen ihr nur zwei Punkte. „Die kann ich in der mündlichen Prüfung holen. Wahrscheinlich nutze ich die Chance.“
Kreutterer entschloss sich wie ihre Freundin Ronja Endres aus Penzberg nach der Mittleren Reife und einer Lehre als Chemielaborantin zum Besuch des Gymnasiums in Waldram. „Wir wollten es versuchen, und es hat geklappt“, stellen sie fest. Die jungen Damen sind begeistert von der Schule: „Kleine Klassen mit maximal 20 Schülern, ein gutes Lernklima und Lehrer, die immer helfen und einen guten Unterricht machen, das ist einfach toll“, sagt Endres. Kreutterer möchte Medizin und Psychologie studieren, Endres strebt eine Tätigkeit im diplomatischen Dienst oder in einer internationalen Hilfsorganisation an. „Darum studiere ich in Dresden den Elitestudiengang internationale Beziehungen, mache den Bachelor und anschließend den Master. Auf jeden Fall will ich die Welt verbessern“, so Endres mit einem Lachen.
Die mit 18 Jahren jüngste Absolventin ist Katharina Hafner (1,9) aus Geretsried. Bis zur zehnten Klasse besuchte sie das Gymnasium in Geretsried und wechselte dann nach St. Matthias, weil „schon meine Eltern und meine Tante hier waren“. Wahrscheinlich werde sie Jura studieren, aber erst einmal „gehe ich auf Reisen, verbringe einige Zeit in Spanien, weil ich die Sprache liebe und meine Kenntnisse vertiefen will“, verrät Hafner.
Aus St. Oswald bei Passau kommt der 22-jährige Christian Schopf (1,9), der nach der Mittleren Reife vom Dorfpfarrer den Hinweis auf St. Matthias bekommen hatte. „Ich wollte mir selbst beweisen, dass ich das Abitur schaffen kann.“ Im Herbst will er Rechtswissenschaft studieren.
Einen weiten Weg zur Reifeprüfung hat Herbert Graf hinter sich. Der 29-jährige (Abi-Note 1,8) aus Ampfing bei Mühldorf entschloss sich nach der Hauptschule die Mittlere Reife zu machen, absolvierte eine Lehre als Bankkaufmann, machte den Sparkassenfachwirt und war Zivi bei Caritas. Dort entschloss er sich, noch das Abitur zu erlangen. „Ich möchte nun Priester werden, studiere darum Theologie und Philosophie. Ich habe mein Leben lang meine Hoffnungen auf den Herrn gesetzt und der hat mich noch nie enttäuscht“, erklärt der tiefgläubige Graf.

Siggi Niedergesäß

Quelle: Isar-Loisachbote, Nr. 128, vom 4./5. Juni 2011, Lokales, S. 3

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Gute Miene zu guter Mine

Es ist ein Geschenk mit Symbolcharakter. Jedem Abiturienten überreicht Schulleiter Claus Pointner einen Bleistift. Er soll die jungen Menschen an vier Regeln für ihr weiteres Leben erinnern.
Mit seinem Stellvertreter Thomas Erhard hat Pointner zuvor die kleine Gabe erklärt. Mit einem Bleistift könne man erstens Spuren hinterlassen. Das heiße aber auch, das eigene Handeln stets zu hinterfragen. Zweitens, so Erhard, „ist der Bleistift hinten mit einem Radiergummi ausgestattet. Damit kann man Fehler korrigieren.“ Zwar muss man den Bleistift manchmal spitzen, weil er stumpf geworden ist. „Und das tut weh.“ Aber dann sei der Blick wieder geschärft. Und viertens ist nicht die Form des Bleistifts ausschlaggebend. Pointner: „Lassen Sie sich nicht von Äußerlichkeiten blenden.“ Es komme auf die inneren Werte an, also die Mine.
Für ihren Dialog erhalten Pointner und Erhard viel Applaus – genauso wie wenig später die Schüler Franziska Jahnel und Simon Wilxmann. Sie bilden aus den Buchstaben des Wortes „Reifeprüfung“ neue Wörter. Darunter der gute „Ruf“ der Schule, aber auch der „Ruf“ zum Direktor, wenn man wieder einmal zu spät gekommen ist. Die Schüler hatten viel „Fun“ bei der Klassenfahrt und Ausflügen. Deshalb seien sie oft mir „Eifer“ dabei gewesen, vor allem bei der „Prüfung“. Jetzt, mit dem Zeugnis in der Tasche, haben sie „Ferien“ und die Bestätigung der „Reife“ – zumindest fühle man sich mehr als reif, die Schule zu verlassen.
Und nach all den Strapazen freue man sich auf die „Feier“ mit Mitschülern und Freunden, Eltern und Lehrern. Weil es die Pädagogen „oft nicht leicht mit uns hatten“, werden sie mit Geschenken entschädigt: Es gibt Blumen, Honig, Fresskörbe und was zum Basteln. Und dann tragen Jahnel und Wilxmann ein Goethe-Gedicht über den Ginkgo-Baum vor: Einen solchen schenken die Abiturienten ihrer Schule, beide sollen wachsen und gedeihen.
Bevor die Schüler endgültig entlassen werden, übergibt ihnen Pointner ihr Zeugnis – und einen Bleistift. Obwohl: Eine Schülerin wird noch einige Zeit in dem Gebäude zu tun haben. „Sie haben versprochen: Wenn Sie das Abitur schaffen, dann putzen Sie einmal die ganze Schule“, sagt Pointner, als er Vassilia Kapalidou auf die Bühne ruft. Mal schauen, ob die Schülerin ihr Versprechen mit dem Radiergummi am Stift wegradiert.

Helga Zagermann
Quelle: Isar-Loisachbote, 26./27.06.2010, Nr. 144, Lokales, S. R3

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