Topbar

Die Schule hält für einen Augenblick den Unterricht an

Heute, am Freitag, dem 20. März, stand zwischen 10 und 11 Uhr fast der gesamte Schulbetrieb still. Die meisten Lehrer waren mit ihren Klassen nach draußen auf den Pausenhof gegangen, um dem seltenen Naturschauspiel am Himmel, der partiellen Sonnenfinsternis, zuzuschauen.
Zwei Lehrer hatten eigens Teleskope mitgebracht und in Stellung gebracht, ein anderer seine Kamera mit Stativ entsprechend positioniert. Es kursierten Lichtschutzbrillen (viele noch Andenken der totalen Sonnenfinsternis vom 11. August 1999) und auch selbstgebastelte „Camerae obscurae“. Mehrere Schülerinnen und Schüler versuchten, diesen besonderen astronomischen Moment mit ihren Handykameras festzuhalten.
So verfolgten alle gebannt, wie der Mond sich langsam über die oberen zwei Drittel der Sonne schob. Auch wenn sich die Sonne nicht vollständig verdunkelte, sorgten doch das plötzlich eigenartig fahl und etwas schummrig gewordene Licht und die spürbar kühler gewordene Luft für ein sonderbares, nachdenkliches Staunen unter den Beobachtern. Alle waren sich irgendwie bewusst, dass sie gerade einem nahezu einmaligen Phänomen beiwohnten.

Thomas Erhard

Weiterlesen

St. Matthias in Wolfratshausen Aktuell 1/2015

In der März-Ausgabe von "Wolfratshausen Aktuell", der kostenlosen Bürgerinformation der Stadt Wolfratshausen, findet sich eine ausführliche Vorstellung von Spätberufenenseminar, Gymnasium und Kolleg St. Matthias.

s. Bild nebenan

Quelle: Wolfratshausen aktuell, 1/2015 vom 7./8. März 2015, S. 24 f.

Weiterlesen

Das Streichholz und die Wahrheit

Liebe Schwestern und Brüder!

Manchmal erscheint es,
als ob wir in dunklen Zeiten leben.

Schlagen Sie die Zeitung auf,
hören oder schauen Sie Nachrichten:

gefühlte 95% der Dinge, die da auf uns einprasseln,
sind schlechte Nachrichten.

Und nicht nur das:

Es scheint bei den allermeisten Sachen
nicht einmal einen Ausweg zu geben.

Wieder einmal machen Weltuntergangsszenarien
– vor allem im Internet –
die Runde.

Sogar unter Christen.

Die Dunkelheit
scheint immer mehr um sich zu greifen.

Und auch in unserem kleinen, privaten Bereich
scheint mir nicht selten die Finsternis
immer mehr Raum zu gewinnen.

Da ist die schlechte Laune des Nachbarn,
die auch mich griesgrämig macht.

Da ist der Ärger über dies oder jenes,
das mich zu Zornesausbrüchen bringt.

Da ist die unversöhnliche Situation
oder die Verletzung aus der Vergangenheit,
  die ich dem andern immer noch vorhalte,
  obwohl das Ganze eigentlich schon längst überwunden sein müsste.

Um es mit einem Bild zu sagen:

Manchmal erscheint es mir,
als ob wir in einem völlig abgedunkelten Raum
in einer Ecke sitzen.

Wir haben zwar schon den inneren Wunsch,
dass uns wenigstens ein kleines Licht aufgehen möge,
damit wir uns nicht mehr fürchten müssen
und uns in unserer Welt wieder zurecht finden können,

aber einen Schalter,
an dem wir das Licht einschalten könnten,
finden wir nicht.

Ja, bisweilen meinen wir vielleicht sogar,
dass diese Finsternis gar nicht so unpraktisch ist.

Kann ich doch im Schutze der Dunkelheit tun, was ich will,
ohne dass jemand anderer es sieht.

Diese Situation umschreibt Jesus,
wenn er im Johannesevangelium das Gericht beschreibt:

„Mit dem Gericht verhält es sich so:
Das Licht kam in die Welt,
und die Menschen liebten die Finsternis mehr als das Licht;
denn ihre Taten waren böse.

Jeder, der Böses tut, hasst das Licht und kommt nicht zum Licht,
damit seine Taten nicht aufgedeckt werden.“ (Joh 3,19f)

Sind wir also in einer ausweglosen Situation?

Nein!

Jesus bleibt nicht bei dieser Schilderung stehen.

Er fährt fort:

„Wer aber die Wahrheit tut, kommt zum Licht,
damit offenbar wird,
dass seine Taten in Gott vollbracht sind.“ (Joh 3,21)

Es gibt einen Ausweg
aus der Dunkelheit.

Es gibt eine Möglichkeit,
aus der Finsternis zum Licht zu kommen.

In dem abgedunkelten Raum,
in dem wir in der Ecke sitzen,
liegt gewissermaßen vor uns eine Schachtel Streichhölzer,
mit deren Hilfe wir zu Licht kommen.

Wer die Wahrheit tut,
kommt zum Licht.“ (Joh 3,21a)

Wir sind nicht dazu verdammt,
in der Finsternis zu bleiben.

Wir müssen nur
– um im Bild zu bleiben –
die Streichholzschachtel aufheben,

ein Streichholz herausnehmen
und es anzünden.

Dann wird Licht sein in unserer Umgebung.

Und wenn es uns dann gelingt,
noch eine Kerze anzuzünden.
Dann wird der Raum um uns herum
sogar für längere Zeit hell sein.

Wer die Wahrheit tut,
kommt zum Licht.“ (Joh 3,21a)

Die Wahrheit TUN.

Das ist die Methode, die sicherstellt,
dass wir zum Licht kommen.

Doch was bedeutet das:
Die Wahrheit TUN?

Jesus spricht wieder einmal vom TUN
und nicht vom REDEN.

Die Wahrheit sagen,
das wäre einfach.

Besonders,
wenn wir sie dem andern mal so richtig den Kopf waschen könnten.

Doch davon spricht Jesus nicht.

Er fordert uns auf,
die Wahrheit zu TUN.

Was meint er damit?

Das griechische Wort für Wahrheit,
das auch an dieser Stelle des Evangeliums verwendet wird,
ist ἀλήθεια.

Es ist die ἀ-λήθεια,
die Un-verborgenheit – so genau übersetzt -,
um die es geht.

Das Wort Wahrheit
könnten wir hier auch mit Begriffen wie
Offenheit, Transparenz,
Ehrlichkeit und Unverfälschtheit übersetzen.

Wir könnten es also auch so sagen:

„Wer nicht Heimlichkeiten tut,
wer mit offenen Karten spielt,
der kommt zum Licht.“

„Wer das Offensichtliche tut,
der kommt zum Licht.“

Doch lassen Sie uns noch ein wenig weiter darüber nachdenken, was Jesus meinen könnte, wenn er vom „Die Wahrheit TUN“ spricht.

„Was ist Wahrheit“ so fragt Pontius Pilatus Jesus (vgl. Joh 18,38)
und erhält darauf von ihm keine Antwort.

Einige Kapitel zuvor sagt Jesus zu seinen Jüngern:
„Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben;
niemand kommt zum Vater außer durch mich.“ (Joh 14,6)

Jesus selbst IST die Wahrheit.

Das Johannesevangelium bezeugt schon in seinen ersten Sätzen:
„Gnade und Wahrheit kamen durch Jesus Christus“ (Joh 1,17)

Und wenn wir uns an IHN halten,
an sein Wort halten,
werden wir
– so sagt es Jesus selber –
seine Jünger
und wir werden die Wahrheit erkennen
und die Wahrheit wird uns frei machen. (vgl. Joh 8,31f)

Die Wahrheit TUN,
heißt dann doch nichts anderes,
als TUN,
was Jesus gesagt und getan hat.

Wer handelt, wie ER es gesagt und getan hat,
der kommt zum Licht.

Wer seinen Nächsten liebt,
der kommt zum Licht.

Wer sein Leben für die Brüder und Schwestern einsetzt,
der kommt zum Licht.

Wer dem Bruder und der Schwester immer wieder vergibt,
der kommt zum Licht.

Wer sein Kreuz auf sich nimmt und Jesus nachfolgt,
der kommt zum Licht.

Wir könnten diese Liste weiterführen
und noch viele Beispiele und Möglichkeiten nennen
für das, was Jesus getan und gelehrt hat.

Wer so lebt,
der bleibt nicht in der Finsternis,
sondern kommt zum Licht.

Wie in einer Streichholzschachtel viele Streichhölzer sind,
so gibt es viele Möglichkeiten die Wahrheit zu tun.

Wenn wir auch nur eine davon nützen,
werden wir die Dunkelheit hell machen
und die Finsternis vertreiben.

Liebe Schwestern und Brüder!

Aus der Physik wissen wir,
dass Dunkelheit keine eigene Qualität ist.

Dunkelheit ist nur die Abwesenheit von Licht.

Und so wie wir die Dunkelheit
durch das Anzünden eines Streichholzes vertreiben können,
so können wir die Welt hell machen,
indem wir in vielen kleinen und größeren Gelegenheiten so leben,
wie es Jesus gesagt und gelehrt hat.

Wollen Sie nicht auch im Licht leben?<xml></xml>

Weiterlesen

Tag der offenen Tür am 22. März 2015

Seminar und Schule laden am 22. März 2015 zu einem Tag der offenen Tür ein!

Zwischen 13.30 Uhr und 16.30 Uhr können die Besucher bei Hausführungen einen Blick in die Räume von Seminar und Schule werfen.

Außerdem bieten Schüler, Lehrer und ehemalige Seminaristen verschiedene Aktionen rund um St. Matthias an.

Wer sich über unsere schulischen Angebote im Gymnasium und im Kolleg informieren will, erhält an einem Informationsstand im Eingangsbereich der Schule kompetente Auskunft.

Das Programm findet um 16.30 Uhr seinen Abschluss in der Vesper in der Seminarkirche.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Die Leitung von Seminar und Schule

Weiterlesen

30. Hallenfußballturnier

In einer spannenden Hin- und Rückrunde ermittelten die Schüler in diesem Schuljahr ihren Turniersieger.
Aus den gemeldeten Teilnehmern konnten leider nur drei Mannschaften gebildet werden.
Dabei setzte sich fast erwartungsgemäß und verdient der Sieger der letzten drei Jahre erneut durch. Die Spieler der Klasse 12 mussten allerdings auf ihrem Weg zum Pokalsieg eine Niederlage hinnehmen.
Ein spezieller Glückwunsch ist ihnen aber dennoch sicher, denn noch nie in der 30-jährigen Turniergeschichte hat eine Mannschaft viermal hintereinander den Schulpokal gewonnen!

Ein herzliches Dankeschön den Schiedsrichtern und Herrn Fritz für die Fotos

Claus Pointner

Ergebnis des Turniers:

Platz Mannschaft Punkte Tore

1.  Klasse 12        9   11 : 3

2.  Klasse 11        6     7 : 3

3.  Allstar-Team    3     4 : 16  

Weiterlesen

Im nächsten Jahr nach Kenia

Der Alltag der Seminar- und Schulgemeinschaft wurde anlässlich des Matthias-Festes am 24. Februar am Vormittag für eine Weile unterbrochen. Zunächst für den Festgottesdienst, den Abtpräses Jeremias Schröder OSB aus St. Ottilien als Hauptzelebrant leitete.

In seiner Predigt berichtete Abt Schröder zunächst von den missionarischen Aufgaben auf allen Kontinenten, die einen Schwerpunkt seiner Ordensgemeinschaft bilden. Er erklärte vor allem, wie es unter Fidel Castro, dem kommunistischen Staatsführer, der jedoch eine jesuitische Schule durchlaufen hatte, zur Gründung einer Niederlassung auf Cuba kam.
Auch vom Hl. Matthias, der für Judas nachgewählt war, wird wie von allen Aposteln berichtet, dass er nach Jesu Auferstehung nicht in Jerusalem geblieben sei. Vielmehr sind seine Jünger in die damals bekannte Welt und bis an deren Grenzen ausgezogen, um die frohe Botschaft zu verbreiten. Vom Apostel Matthias haben sich zwei Traditionsstränge erhalten: Die einen überliefern, er habe ihn Äthiopien missioniert, eine andere Überlieferung besagt, er sei nach Kleinasien gezogen.
Jeder Christ habe von Jesus einen solchen missionarischen Auftrag erhalten.
Daher lobte er die Arbeit des Missionskreises St. Matthias, der, wie er sich auf der Homepage infomrieren konnte, in vielfacher Weise die ehemaligen Seminaristen, die als Missionare Europa verlassen haben, aus der Heimat unterstützt. Er ermutigte die Mitglieder, diese wertvolle Arbeit fortzusetzen.
In diesem Zusammenhang sprach der Gastprediger aus St. Ottilien schließlich eine für alle Zuhörer überraschende Einladung aus: Im kommenden Jahr könne eine Gruppe Schülerinnen und Schüler aus St. Matthias mit nach Kenia kommen, um einen Einblick in die dortige Missionsarbeit der Benediktiner zu nehmen.

Im Anschluss an den Gottesdienst waren zum ersten Mal alle Schülerinnen und Schüler und Mitarbeiter zu einem Essen in der Aula eingeladen.
Seminardirektor Pfr. Martin Schnirch nutzte die Gelegenheit, den neuen Seminarrat vorzustellen. Traditionell findet nämlich am Fest des Hl. Matthias die Ämterübergabe im Seminar statt. Gleichzeitig bedankte er sich für den Einsatz aller bisherigen Vertreter der Seminaristen.

So klang das Fest aus und am Nachmittag wurde der Unterricht fortgesetzt.

Weiterlesen

Lebendiger Glaube an die Auferstehung

Liebe Schwestern und Brüder!

Mir gehen die Bilder eines Videos nicht aus dem Kopf,
das ich am Faschingswochenende
im Internet gesehen habe.

21 junge Männer
– in orange Overalls gekleidet –
werden von schwarzen Gestalten
an einem Sandstrand entlang geführt.

Dort müssen sich die Männer aufstellen,
sie knien nieder
und schauen mit stoischem Blick geradeaus.

Das Video scheint sehr professionell gemacht zu sein.

Der Blick der Männer ist ernst
aber gelassen.

Keine Angst,
keine Wut,
kein Hass ist in den Gesichtern dieser jungen Männer zu sehen.

Man hört, dass sie etwas reden.

Es ist arabisch.

Ich verstehe es nicht.

Aber später wird man erfahren,
dass sie ein Bekenntnis zu Jesus Christus sprachen.

„Mein Herr Jesus, erbarme dich meiner!“

So waren ihre letzten Worte,
bevor ihnen die schwarzen Gestalten
den Kopf abschnitten.

So etwas Entsetzliches
habe ich in meinem ganzen Leben noch nicht gesehen.

Dann sieht man die Männer tot daliegen.

Das Video endet
mit einem Blick
auf das Meer,
das vom Blut getränkt ist.

Entsetzen und Wut,
Trauer und Abscheu
über diese entsetzliche Tat
waren die ersten Empfindungen, die ich hatte.

Dann aber habe ich mich gefragt,
wäre auch ich bereit für Jesus mein Leben zu geben?

Könnte auch ich
mit solcher Zuversicht und Gelassenheit
dem Tod ins Auge sehen,
wenn mich Menschen
wegen meines Glaubens
umbringen wollen?

Die jungen Männer waren Familienväter,
Arbeiter aus Ägypten,
koptische Christen,
die nach Libyen gekommen waren,
um Geld für ihre Familien zu verdienen.

Nach und nach
erscheinen ihre Lebensgeschichten im Internet.

Auch ihre Namen sind inzwischen veröffentlicht.

Wäre auch ich bereit,
mein Leben für Christus zu geben?

Gottseidank
kann ich mich in unserem Land
zu meinem Glauben bekennen,
ohne Angst um mein Leben haben zu müssen!

Doch das war nicht immer so
und das muss auch nicht immer so bleiben.

Und auch wenn uns niemand den Hals durchtrennen möchte,
so bin ich doch im Alltag immer wieder gefragt,
mein Leben für Christus einzusetzen.

Kann ich das?

Woher kann ich die Kraft dazu nehmen?

Was könnte mir die gleiche Zuversicht verleihen,
wie diesen jungen Männern?

Zwei Gedanken,
die das Evangelium dieses Sonntags enthält,
scheinen mir hilfreich zu sein.

Zuerst wird den Jüngern die Größe Gottes gezeigt:

Petrus, Jakobus und Johannes
begegnen nicht nur Christus
in einer Art und Weise, wie sie ihn bisher noch nie gesehen hatten.

Mose und Elia
erinnern sie an das,
was in der Heiligen Schrift
schon lange über die Großtaten Gottes berichtet wird.

Wovon sie schon so oft gehört haben,
das wird Ihnen jetzt vor Augen gestellt.

Wir wissen,
dass es die Erinnerung an das, was wir bereits erlebt haben,
immer wieder braucht.

Beeindruckende Momente
können wir zwar nicht festhalten
– Petrus versucht das mit seiner Bemerkung ja – ,
aber
wir müssen uns immer wieder daran erinnern.

Und auch nicht nur daran,
 sondern an den Grund, auf dem wir stehen.

Der Grund,
auf dem unser Glaube steht,
ist das,
was in der Heiligen Schrift steht,

was die Väter unseres Glaubens,
Mose und Elija,
aber auch die Apostel
uns überliefert haben.

In der Nachfolge der Apostel alle,
  die seither den Glauben an uns weitergegeben haben.

Wir müssen uns immer wieder daran erinnern,
um es nicht zu vergessen
oder gar den Glauben zu verlieren.

Unser Glaubensleben braucht Höhepunkte.

– und die gibt es ja auch!

Auch wenn die meiste Zeit
„Alltag“
und nicht „Gipfelerlebnis“
angesagt ist.

Deshalb lädt uns die Kirche immer wieder ein,
bewusst die Feste zu feiern,
bewusst den Glauben zu feiern.

Und ebenso bewusst den Alltag
– der nicht Fest ist –
zu leben.

Dass das Fest seinen Reiz verliert,
wenn es an jedem gewöhnlichen Tag einen Festtagsbraten gibt,

das liegt auf der Hand.

Gipfelerlebnisse im Glauben
genießen,
sie auskosten
und dann wieder in den flachen Alltag zurückkehren.

Das ist ein Gedanke,
den ich vom Evangelium von der Verklärung mitnehme.

Der zweite ist das Wort von der „Auferstehung“

„Dieses Wort beschäftigte [auch die Apostel]
und sie fragten einander,
was das sei: von den Toten auferstehen.“ (Mk 9,10)

So berichtet uns das Markusevangelium.

„Gekreuzigt, gestorben und begraben,
hinabgestiegen in das Reich des Todes,
am dritten Tage auferstanden von den Toten,“

So bekennen wir von Jesus Christus
im Apostolischen Glaubensbekenntnis.

Und weiter sagen wir da:

„Ich glaube an die … Auferstehung der Toten…“

Doch „glaube ich wirklich an die Auferstehung der Toten?“
daran,
dass ich auferstehen werde,
wenn das Leben hier zu Ende ist?

Das habe ich mich gefragt,
als ich die Gesichter der 21 jungen Märtyrer gesehen habe.

– Aus denen sprach dieser Glaube.

Denn wie anders
als mit dem Glauben daran,
dass sie auferstehen werden,
konnten diese Christen
so gelassen bleiben
und zuversichtlich das Martyrium annehmen?

Dass es nicht immer einfach sein muss,
an die Auferstehung zu glauben,
das zeigen schon die Apostel
auf dem Weg hinab vom Berg der Verklärung.

Doch nach Ostern erscheint ihnen ja der Auferstandene.

Und sie erinnern sich an das,
was sie auf dem Berg der Verklärung erlebt haben.

Und sie erzählen
von ihren Erfahrungen mit dem lebendigen Christus.

Daraus entsteht die Kirche.

Da, wo Menschen
ihre Erfahrungen mit dem lebendigen Christus teilen,
breitet sich der Glaube aus.

Wo das unterbleibt,
wird der Glaube leeres Ritual,
wird er letztlich verschwinden
oder höchstens zum Museumsstück verkommen.

Liebe Schwestern und Brüder!

Wir Christen
müssen Erfahrungen mit dem lebendigen und verklärten Christus machen
und wieder mehr von der Auferstehung sprechen.

Nun werden Sie mich vielleicht fragen:
Wo habe ich denn den Auferstandenen Christus schon gesehen?
Und wie kann ich denn
  von meinem Glauben an die Auferstehung erzählen?

Darauf antworte ich Ihnen:
Das ist zunächst ein Geschenk,
um das wir bitten müssen.

Doch ich bin mir sicher,
dass Jeder und Jede von uns
schon dem Auferstandenen begegnet ist.

Oft haben wir es nicht gemerkt
oder nicht wahrhaben wollen.

Wir haben es mit „Zufall“ umschrieben
oder einfach woanders,
  vor allem häufig auf Äußerlichkeiten,
hingeschaut.

Ist denn in dem Moment der Stille oder des Gebetes,
in dem ich innere Ruhe oder Stärkung empfange
nicht der Auferstandene am Werk?

Ist in dem Engagement,
das so viele für Arme, Notleidende und Flüchtlinge haben,
nicht Christus gegenwärtig?

Zeigt sich in der Freude,
die Menschen beim Lesen des Wortes Gottes,
beim Gottesdienst
oder in geistlichen Begegnungen erfahren
nicht das Gesicht Christi?

Freilich
können wir die Begegnung mit dem Auferstandenen nicht „machen“.

Aber wir können Räume und Gelegenheiten schaffen,
wo ER uns begegnen kann.

Wir könnten uns auch von IHM abwenden,

die Augen vor IHM verschließen

oder lieber den lauten und spektakulären Angeboten,
die uns von IHM wegbringen wollen,
nachlaufen.

Liebe Schwestern und Brüder!

Für mich sind die 21 Märtyrer von Libyen
eine Mahnung und Ermunterung,
meinen Glauben an die Auferstehung wieder neu zu wecken.

Mich motivieren ihre gelassenen und zuversichtlichen Gesichter,
meine Beziehung mit Christus zu erneuern.

Mich erinnern die jungen Männer,
die mutig ihr Leben für Christus gegeben haben, daran,
dass Christus auch in meinem Leben
lebendig gegenwärtig ist

Amen.

Fürbitten am 2. Fastensonntag Lesejahr B

[Einleitung durch den Zelebranten]

Wir bitten für die Brüder und Schwestern,
die wegen ihres Glaubens benachteiligt und verfolgt werden:

Gib ihnen Kraft,
damit sie in ihrer Bedrängnis die Hoffnung nicht verlieren.

Wir bitten auch für die Verfolger:

Öffne ihr Herz für das Leid, das sie anderen antun.
Lass sie dich in den Opfern ihres Handelns erkennen.

Wir bitten für alle,
die aus religiösen, politischen oder rassistischen Gründen verfolgt werden:

Sieh auf das Unrecht, das ihnen widerfährt,
und schenke ihnen deine Nähe.

Wir bitten auch für die Kirche:

Stärke unseren Glauben
durch das Zeugnis unserer bedrängten Brüder und Schwestern.

Mach uns empfindsam für die Not aller Unterdrückten
und entschieden im Einsatz gegen jedes Unrecht.

Wir bitten für alle,
die mit dem Opfer ihres Lebens Zeugnis für dich abgelegt haben:

Lass sie deine Herrlichkeit schauen.

Gott unser Vater, im Gebet tragen wir das Leiden der Verfolgten vor dich und die Klage derer, denen die Sprache genommen wurde. Wir vertrauen auf dein Erbarmen und preisen deine Güte durch Christus unseren Herrn und Gott.

Amen.

Weiterlesen

Großes Herz – nicht nur für Weihrauch und Rituale

Hohen Besuch begrüßte Seminardirektor Pfarrer Martin Schnirch zum  Patrozinium der Seminarkirche St. Matthias in Waldram: Abtpräses Jeremias Schröder aus dem Benediktinerkloster St. Ottilien war Schnirchs Einladung ebenso gefolgt wie Kaplan Dr. Notker Baumann, geistlicher Begleiter eines Seminaristen.
Abtpräses Schröder ist nicht nur „Chef“ der Benediktiner-Mönchsgemeinschaft von St. Ottilien, sondern auch Oberhaupt aller Missions-Benediktiner weltweit, die auf St. Ottilien zurückgehen. „Wir Missions-Benediktiner sind insofern etwas Besonderes, als dieses missionarische Bewusst- sein den Blick weitet."
In seiner langen Predigt, die er völlig frei ohne Manuskript gehalten hat, ging er vom für Judas Ischariot ins Apostelkollegium "nachgelosten" Matthias aus: „Wir Missions-Benediktiner sehen Welt und Kirche in einem großen Zusammenhang und haben außer für Weihrauch und Rituale auch noch ein großes Herz für die wirklich großen Probleme in der Welt.“
Im Zusammenhang mit dem Kuba-Besuch von Papst Johannes Paul II. im Jahre 1998 erinnerte der Abtpräses an ein Gespräch zwischen Fidel Castro sowie dem damaligen Erzbischof und heutigem Kardinal von Havanna: „Der ‚Massimo Lider‘ Castro erlaubte darin, Benediktiner auf die Karibikinsel einzuladen – nicht zuletzt weil der Erzbischof betonte, dass Benediktiner Meister der Käseherstellung seien.“
Acht Jahre später kam ein Fax aus Havanna nach Ottilien. Das Kloster in Nähe des Ammersees reagierte und schickte Mönche nach Kuba. „Dort muss ein Priester drei- bis viermal so viele Gläubige betreuen wie bei uns“, betonte Schröder. Er lud die Seminaristen ein, sich Gedanken zu machen, ob sie nicht mit einer vier- bis achtköpfigen Gruppe einmal zur Missionsarbeit nach Kenia reisen wollen: „Nehmen Sie ruhig mit uns Kontakt auf, das ist eine ganz spannende Sache!“
Der Abtpräses lobte auch die „lange und segensreiche Arbeit des Missionskreises St. Matthias“. Der revanchierte sich mit einem Gastgeschenk, einer selbstgefertigten großen Kerze, die ihren Platz im Kloster St. Ottilien finden wird.
Wie es die Tradition woll, wechseln am Fest des Hl. Matthias auch die Ämter innerhalb des Seminars: Der bisherige Senior und Abiturient 2015 Andrian Pfeiffer übergibt sein Vertreteramt an Martin Brenninger. Konsenior bleibt Martin Schinagl (Abitur 2016).

Dieter Klug

Quelle: Isar-Loisachbote, Nr. 51, vom 03. März 2015, Lokales, S. 3

Weiterlesen

Das Bild im Spiegel

Liebe Schwestern und Brüder!

Kennen Sie sich selbst?

Sie werden vielleicht sagen:
Sicherlich!

Niemand weiß so gut wie ich,
wie es mir gerade geht
und was ich brauche.

Kein anderer kennt meine Gefühle und meine Gedanken
so gut wie ich.

Doch dann
schauen Sie doch einmal bewusst in den Spiegel.

Was sehen Sie da?

Ihr Verstand wird Ihnen sagen:
Ich sehe mein Spiegelbild.

Und wenn Sie beim Hineinschauen in den Spiegel
Ihr Gesicht verändern,
dann können Sie die Veränderung sehen.

Doch kennen Sie das Gesicht,
das Sie da anschaut?

Vielleicht geht es Ihnen ja beim Schauen in den Spiegel
auch so wie mir:
Das Gesicht, das mich da anschaut,
ist mir nicht vertraut.

Ich weiß wohl,
wie meine Nase aussieht und meine Augen,
in welchen Gegenden ich Falten habe
und wo mein Gesicht ein bisschen zu rund ist.

Doch so richtig vertraut
ist mir mein Gesicht nicht.

Und diese Erkenntnisse über mein Gesicht
verdanke ich ja schon dem Blick in den Spiegel.

Die anderen sehen ständig mein Gesicht.

Die kennen es
– je besser sie mich kennen –
um so genauer.

Die können vielleicht sogar in meinem Gesicht lesen.

Und wenn mich jemand wirklich gut kennt,
dann kann er mir sogar vieles am Gesicht ablesen.

Ich habe Ihnen zum Beginn der Fastenzeit
einen kleinen Spiegel ausgeteilt.

Mit diesem Spiegel
mag ich zusammen mit Ihnen bedenken,
was die Chance dieser Fastenzeit ist.

Schon häufig habe ich Menschen geraten, sich
– so wie sie sind –
vor den Spiegel zu stellen.

Der ehrliche Blick in den Spiegel
lässt uns Dinge an uns selbst sehen,
die die anderen schon längst entdeckt haben
und die ich selber vielleicht allzu gerne übersehe,
ignoriere
oder schönrede:

meine O-Beine,
meinen zu großen Bauchansatz,
meine schlechte Laune,
mein zu großes Mundwerk,
meinen Egoismus,
meine Rücksichtslosigkeiten,
meine Gier,
die Show, die ich oft spiele.

All das
und noch vieles andere,
gehört auch zu mir.

Der ungeschminkte Blick in den Spiegel
hilft mir zur Ehrlichkeit
und die ist der erste Schritt zur Besserung.

Und nebenbei gesagt:
Die anderen haben vieles
– was ich einfach nicht sehen mag –
schon längst erkannt.

Als gläubiger Christ weiß ich,
dass Gott mich auf alle Fälle schon längst durchschaut hat.

Und dass er mich trotz der O-Beine,
obwohl ich den Bauchansatz nicht wegbringe,
und mit meinen anderen Fehlern
unendlich liebt.

ER hat mich schon durchschaut,
längst bevor ich es wahr haben will.

Die Fastenzeit
will uns die Gelegenheit geben
uns anschauen zu lassen

und uns selber anzuschauen.

Ehrlich und liebevoll.

Und sie will uns die Gelegenheit zur Veränderung geben.

Vielleicht wird es mir nicht gelingen,
mein Leben komplett umzukrempeln.

Aber
wenigstens in einem kleinen Punkt
könnte ich mich doch zu ändern
– zu verbessern –
versuchen.

„Kehrt um!“
So lautet die zentrale Botschaft in der Fastenzeit

μετανοεῖτε
– genau übersetzt:
Ändert euren Sinn.

Durch Wegschauen,
durch Augenverschließen,
durch „Passt scho!“
wird das nicht gelingen.

Aber der Blick in den Spiegel,
die Gelegenheit mich anzuschauen
und von Gott
  und auch von anderen Menschen
anschauen zu lassen,
ist der erste Schritt zur Besserung.

Der zweite Schritt ist
es zuzugeben und mich zu dem zu bekennen,
was ich durch den Blick in den Spiegel erkannt habe.

Der Dritte (mit Rücksicht auf meine Schwachheit)
wenigstens EINE (KLEINE) Sache ändern.

Mich total umzukrempeln wird nicht gelingen.

Aber mit dem Ändern ist es,
wie wenn Sie an einem Tischtuch
an irgendeiner Stelle ziehen:

Es ändert sich die Lage des ganzen Tuches.

– um ein konkretes Beispiel zu nennen:

Vielleicht hat der „Blick in den Spiegel“
zu der Erkenntnis geführt,
dass ich oft launisch oder patzig zu anderen bin.

Könnte es da nicht hilfreich sein,
in die Begegnungen mit anderen
mit einem bewussten positiven Gedanken
hineinzugehen?

Oder könnte es nicht hilfreich sein,
morgens ein wenig früher aufzustehen,
um bei den Begegnungen ausgeschlafener
– wacher –
zu sein?

Als Pfarrer und als Schulseelsorger
habe ich häufig zur Beichte eingeladen.

Zur Vorbereitung habe ich den Kindern,
den Jugendlichen
und den Erwachsenen
einen „Beichtspiegel“ ausgeteilt.

Einen Zettel mit Fragen,
die dazu helfen sollten,
das eigene Leben genauer anzuschauen.

Zu überlegen:

  • Wie bin ich mit mir selbst umgegangen?
  • Wie war mein Leben mit den anderen?
  • Wie bin ich mit meiner Umwelt umgangen?
  • Wie war mein Verhältnis zu Gott?

Der ehrliche Blick in den Spiegel
kann den Anfang zur Umkehr setzen.

In den Spiegel hineinschauen muss jeder selbst.

Die ungeschminkten Erkenntnisse sehen und zugeben
muss jeder für sich.

Und auch das Bemühen um die Veränderungen
kann ich nicht auf andere abschieben.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen
– jedem und jeder Einzelnen –
einen erfolgreichen Blick in den Spiegel.

Echte und gute Erkenntnisse.

Und Mut, Kraft und Durchhaltevermögen
bei den anstehenden Veränderungen.

– Übrigens
denen,
die diese Schritte nicht nur in ihren Gedanken machen möchten,
– die sie begleitet machen möchten
– oder konkret aussprechen möchten,
empfehle ich ausdrücklich die Beichte oder das geistliche Gespräch.

Ich wünsche uns allen
eine fruchtbare Fastenzeit!

Weiterlesen

Einladung zum Symposion Tyrolense im Frühjahr 2015

„Der Keller in Neustift mit seinen schönen Gewölben und den alten Balken gemahnt fast an Auerbachs Keller in Leipzig." (Rampld, Eisacktal, S. 190)

Unser Frühjahrstreffen findet dieses Mal im April statt.

  • Ort: Pension Überbacher, Fürstenhof, I -39040 Natz (bei Brixen)
  • Telefon (von Deutschland aus): 0039 / 0472 / 41 51 51
  • Ankunft: Freitag, 24. April 2015, zum Abendessen um 18.30 Uhr
  • Abreise: Sonntag, 26. April 2015, nach dem Mittagessen
  • Preis:
    • Vollpension (pro Tag): 42 €
    • Halbpension: 32 € (einschl. Törggelen)
    • Zuschlag für EZ: 5 €
    • Kinder bis zu einem Alter von 3 Jahren sind frei,
      bis zu einem Alter von 12 Jahren zahlen sie die Hälfte.
  • Anmeldung: möglichst bis 12. April 2015 direkt bei Familie Überbacher

Am Samstag ist Kloster Neustift, eine der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten im Eisacktal, unser Ziel.

Für 11:00 Uhr ist eine Stiftsführung gebucht, bei der wir die kostbaren Schätze dieser 1142 gestifteten Abtei kennen lernen: die schönste Barockkirche Südtirols, den Wunderbrunnen, die Bibliothek mit ihren Rokokostuckaturen, die umfangreiche Pinakothek und zum Abschluss den stimmungsvollen Weinkeller. Dort sind Plätze reserviert, so dass wir nach der Führung zu einer Brettljause mit Tiroler Speck, Kaminwurzen, Käse, Vinschger Loabln und Schüttelbrot einkehren können.

Die Wanderung von Natz nach Neustift dauert etwa eine Stunde. Es werden sich hoffentlich genügend Autobesitzer – Asketen, die sich mit unvergorenem Traubensaft oder Mineralwasser begnügen – finden, damit die Wanderer den bergauf führenden Rückweg nicht zu Fuß antreten müssen. Das hat in früheren Jahren so geklappt und wird dann vor Ort organisiert. Den Fahrern ist unser aller Dank gewiss!

Dr. Karl Braun – Inge Schmidt – Claus Pointner

Weiterlesen