Mit mehr als 111 Millionen Tagesbesuchern, über fünf Millionen Gästen und über 9,5 Millionen Übernachtungen jährlich ist Hamburg eines der attraktivsten Tourismusziele Deutschlands. Doch warum ist das so? Was hat die Hansestadt, was Berlin, Köln oder Wien nicht haben? Auf unserer Klassenfahrt haben wir es herausgefunden.
Als Hamburg mit der knappen Mehrheit unserer Abstimmung über das Klassenfahrtziel das Rennen machte, war uns noch gar nicht bewusst, dass wir nicht einfach nur in eine Stadt fahren. Auf unserem Trip hatten wir keine langweilige Fischerstadt im Norden Deutschlands, die außer einem großen Hafen und starkem Regen, der scheinbar ununterbrochen gegen die Fensterscheiben peitscht, nichts anderes zu bieten hat. Ganz im Gegenteil: Wir hatten Hamburg, Feelings aus Venedig, Eindrücke einer modernen Großstadt, eine Straße voll Las Vegas, einen abendlichen Kurztrip nach Indien und einen Strandtag in Palma de Mallorca. Und das alles in nur 5 Tagen, was will man mehr?
Am ersten Abend, direkt nach unserer Ankunft von der knapp achtstündigen Reise, ging es also direkt von unserem Hostel nach Las Vegas, oder anders gesagt: Auf die Reeperbahn. Sie ist die zentrale Straße im Vergnügungs- und Rotlichtviertel des Hamburger Stadtteils St. Pauli. Auf ungefähr 930 Metern Länge tummeln sich Nachtclubs, Bars und Diskotheken. Eine obszöner als die andere. Aber keine Angst: Wir waren da nur essen.
Der nächste Tag startete gleich mit einer Stadtrundführung. Über den riesigen Rathausplatz, vorbei an wichtigen historischen Gebäuden und alten Häusern mit Überbleibseln aus der Speicherstadt bekamen wir unsere ersten gigantischen Eindrücke aus Hamburg. Die Mischung des Geschichtlichen und der modernen Großstadt ist wirklich beeindruckend und man solle meinen, in dieser Stadt fühlen sich die unterschiedlichsten Menschen wohl. Genauso beeindruckend war die spätere Hafenrundfahrt. Der Hamburger Hafen ist ein offener Seehafen an der Unterelbe und ist der größte Seehafen Deutschlands und der drittgrößte in Europa, nach Rotterdam und Antwerpen.
Doch nicht nur Hamburg bekamen wir als Stadt zu sehen, zwei Tage verbrachten wir auswärts. Am Dienstag ging es mit dem ICE etwa 65 Kilometer weiter nach Lübeck, eine kreisfreie Großstadt im Südosten von Schleswig-Holstein an der Ostsee. Hier wartete wieder eine Stadtrundführung auf uns. Lübeck ist eine wunderschöne historische Stadt, übersät mit Denkmälern wie den berühmten sieben Türmen und den Stadttoren, die wir direkt zu Beginn besichtigten. Viele denken bei Lübeck bestimmt an das Lübecker-Marzipan. In der Stadt gibt es heute etwa ein Dutzend Marzipan-Fabriken und die Süßigkeit wird weltweit verkauft. Das nächste Ziel an diesem Tag war Travemünde, also der Strandtag in Palma de Mallorca. Gut, der Vergleich ist großzügig. Etwas kälter war es dann doch, aber viel schöner.
Die zweite Stadt auswärts war Cuxhaven, wo wir eine Wattwanderung machten. Watt ist die Fläche, die bei Niedrigwasser während der Gezeitenzone trocken liegt. Es handelt sich um Sand-, Misch,- Schlick- oder Felswatt. Es war dreckig, nass, irgendwie eklig und doch extrem lustig. Cuxhaven liegt an der Mündung der Elbe in die Nordsee und zählt zu den größten Fischereihäfen Deutschlands. Die Wattflächen gehören zum Nationalpark Hamburgisches Wattenmeer und die Fläche beträgt etwa 13.750 Hektar.
Sicher ein großes Highlight unserer Reise war das Musical Aladdin im Stage Theater Neue Flora. Auf der Bühne spielte sich ein spektakuläres und wirklich märchenhaftes Stück ab. 38 Darsteller sangen und tanzten in traumhaften Kostümen bestickt mit Millionen von originalen Swarovski-Kristallen, die im Licht funkelten und ein atemberaubendes Bühnenbild ergaben. Sicher ein unvergesslicher Abend.
Wir alle haben die Klassenfahrt sehr genossen und wären gerne noch eine Weile länger geblieben. Fünf Tage waren bei Weitem nicht genug um alles zu sehen und zu erleben, doch man soll ja bekanntlich aufhören, wenn’s am schönsten ist.
Cynthia Sraj, 10E
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