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Rückmeldung einer Absolventin über die Schule

Da gibt es viele.

Es sind vor allem die kleinen Sachen, die so besonderes sind.  Jedes Mal, wenn jemand die Tür ein bisschen länger aufhält, sodass  man auch noch hindurchgehen kann.
Jedes Mal, wenn man mit einem „Guten Morgen“ in der Schule willkommen geheißen wird. Jedes Mal, wenn man eigentlich etwas erledigen möchte, aber alle zwei Meter ein neuer Mensch mit einem reden möchte.
Jedes Mal, wenn ich was in Mathe kapier. Jedes Mal, wenn man mit den unterschiedlichsten Leuten in der Mensa/Sofa/Bierstubn/Zimmer/Klassenzimmer/draußen zusammensitzt und über Gott und die Welt philosophiert.

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Das Jüngste Gericht oder: So muss Kunst!

<xml></xml>Mit einem der aufwändigsten Abistreiche seit Langem hat sich der Abiturjahrgang 2017 des Gymnasiums und Kollegs St. Matthias in Waldram am Freitagvon der ganzen Schulfamilie verabschiedet. Bevor es mit der in der Schulaula mit dem „Jüngsten Gericht“ so richtig zur Sache ging, mussten sich Schüler und Lehrer wie am Flughafen durch eine lange Schlange von Gängen kämpfen, um überhaupt in die Schule zu kommen.
Nach der Eingangstür waren Turnierpferd-Hindernisse zu überwinden werden. Man musste über ein Trampolin springen und sich in den ersten Stock im Kriechgang hinaufquälen – mit Hilfe von Unmengen Klebeband und Plastikfolien war ein aufrechter Gang nicht mehr möglich. „Wir gestehen, dass wir ökologisch gesündigt haben“, gestand Abiturient Dominik Odermatt, „aber es ging einfach nicht anders. Dieses Opfer musste gebracht werden.“ Die 38 Absolventen hatten die ganze Nacht geschuftet. Sie schleppten, bauten und klebten, sie bliesen Luftballons mit Hilfe eines Kompressors auf und verwandelten die Stahl-Plastik vor der Schule mit Hilfe von Papier und Luftballons in „richtige“ Kunst.
Nach der Pause war dann Termin für alle in der Aula – das „Jüngste Gericht“ unter Vorsitz von Odermatt saß über die an der Abiturprüfung beteiligte Lehrerschaft zu Gericht. In Zweier- oder Vierergruppen mussten sich die Pauker der Anklage stellen und um den Einzug in Himmel oder Hölle kämpfen. Spielleiterin Lara Scheidmantel ließ Deutschlehrer Gedichte verfassen – in zwei Minuten zum vom Plenum vorgegebenen Thema „Dieselmotor“, Mathematiker mussten ein Ei in Toilettenpapier durch einen Slalom-Parcour balancieren und dabei hochkomplizierte Rechenaufgaben im Kopf lösen. Der jeweilige Sieger durfte im Himmel Platz nehmen, der Unterlegene musste mit harten hölzernen Höllen-Stühlen Vorlieb nehmen. War es Zufall, Fügung oder „göttlicher Wille“: Die komplette Schulleitung landete in der Hölle!
Höhepunkt war aber das Giganten-Rennen hochtouriger Boliden: Zwei Lehrer mussten sich auf zwei Original-Bobbycars setzen und sich von zwei Kolleginnen durch den abgesteckten Le-Mans-Kurs schieben lassen. Nach einer Stunde war dann leider alles schon wieder vorbei, und es ging an’s große Aufräumen.

Dieter Klug

Quelle: Isar-Loisachbote, Nr. 144, 26. Juni 2017, Lokales S. 3

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Fantasy in St. Matthias

Sie ist gebürtige Wolfratshauserin, studierte nach dem Abitur Journalistik, absolvierte eine Schauspielausbildung und schrieb bereits vier Romane.
Nun stellte sie den Schülern und Schülerinnen des St. Matthias Gymnasiums ihren neuen Fantasy-Roman „Pearl“ vor.
Möglich gemacht hat die Lesung die noch amtierende Leiterin dr Stadtbücherei Wolfratshausen, Andrea Poloczek. „Ich kenne ihre Werke schon lange und kann sie nur empfehlen“, sagte sie vor der Lesung. Nach ihren ersten drei Fantasy-Romanen „Bannwald“, „Blutwald“ und „Sternenwald“ stellte Julie Heiland vor Kurzem ihren neuesten Roman „Pearl – Liebe macht sterblich“ vor.
Auf ihrer Leserreise durch Deutschland machte sie nun in Waldram Station, um der ganzen Schulfamilie von St. Matthias und auch den Gästen ihr neues Werk zu präsentieren. Sie berichtete dabei auch aus der „Hexenküche“ einer erfolgreichen Fantasy-Autorin und gab viele Einblicke in ihr Leben.
So wirkte sie schon in einigen Fernsehspielen. „Seit meiner Jugend gehört meine ganze Liebe aber dem Schreiben“, verriet sie. Das merkten die Schüler auch bei der Lesung. Denn sie stellten der Schriftstellerin danach nicht nur viele Fragen, sondern erwarben auch den neuen Roman und ließen sich ihn anschließend signieren.
Abschließend zeigte Julie Heiland noch einige Fotos von Venedig – dem Schauplatz von „Pearl“. „Das war eine der lebendigsten Lesungen in St. Matthias – Julie Heiland schlug nicht nur mit ihrem Roman, sondern auch mit ihren ehrlichen und offenen Bekenntnissen alle in ihren Bann“, fasste Lehrer Dieter Klug zufrieden die Leseveranstaltung zusammen.

Peter Herrmann

Quelle: Das Gelbe Blatt am Wochenende, Nr. 23, vom 10. Juni 2017, S. 6

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Sieben Mal eine Eins vor dem Komma

Durchweg strahlende Gesichter gab es am Freitag bei der Bekanntgabe der Abi-Noten am Gymnasium und Kolleg St. Matthias in Waldram zu sehen. 38 Schülerinnen und Schüler fieberten dem entscheidenden Moment entgegen – aus Datenschutzgründen wurden sie einzeln ins Lehrerzimmer gerufen.
Oberstufen-Koordinator Stefan Feistl war mit der Leistung des Abschlussjahrgangs 2017 sehr zufrieden. Der Notendurchschnitt im Gymnasium St. Matthias liegt bei 2,42,im Kolleg bei 2,6. Eine glatte 1,0 hat Julian Wüste-Rieback (20) aus Wolfratshausen geschafft. Von 38 Abiturienten haben sieben eine Eins vor dem Komma. Jetzt ist erst einmal Entspannung angesagt, am 30. Juni findet die Zeugnisvergabe statt.
Julian Wüste-Rieback (Gymnasium) nennt niemand einen Streber. „Es war eine einmalige Zeit mit kompetenten Lehrern und vielen guten Freunden“, sagt der Primus. Er Will Mathematik in München studieren. Für dieses Ziel hat er „reingehauen“ und auf den letzten Metern „noch einen Sprint hingelegt“. Den Ausgleich zum Lernen holt er sich beim Sport. Rund 15 Stunden pro Woche tanzt der junge Mann auf Slack-Leinen und springt über Mauern beim sogenannten Parkour.
Neid unter den Schülern gebe es nicht, betont der 1,2er Abiturient Dominik Odermatt (Gymnasium). In St. Matthias herrsche ein kollegiales Klima: "Es ist gut, wenn’s einer mit einer herausragenden Note schafft – es spöttelt aber auch niemand, wenn jemand schlechtere Noten hat.“ Der 21-Jährige kommt aus Karlsruhe und wohnte in St. Matthias im Seminar. Er freut sich jetzt auf Neues, obwohl er Abschiedsschmerz verspüre. Er wird Theologie und Philosophie studieren, um Antworten zu finden: „Warum bin ich hier, und wie bringe ich mein Leben gut rum.“
Auch für Inka Dessel (Gymnasium) aus Wolfratshausen fängt mit einem 1,3er-Abi ein neuer Lebensabschnitt an. Schon im Januar sagte ihr die Firma Linde ein Duales Studium (Maschinenbau mit der Fachrichtung Veıfahrenstechnik) zu. Die18-Jährige tanzt Ballett und ist sehr technikaffin. Das Lernen habe ihr stets Spaß gemacht – „und ehrgeizig bin ich sowieso“.
Mit 34 Jahren ist Wolfgang Schantin aus Augsburg (Kolleg) nicht unbedingt früh dran. Nach Hauptschule, einer Lehre als Kfz-Mechaniker und Angestellter im öffentlichen Dienst will er (Abi-Note 2,4) ein Theologie-Studium beginnen. „Es war schon eine große Entscheidung, alles hinter mir zu lassen und noch einmal neu anzufangen“, sagt Schantin; der heuer älteste Absolvent des Kollegs St.Matthias.

Andreas Weber

Quelle: isar-Loisachbote, Nr. 127 vom 3./4./5. Juni 2017, Lokales S. 3

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Julie Heiland liest im Waldramer Gymnasium und Kolleg St. Matthias

Julie Heiland liest im Waldramer Gymnasium und Kolleg St. Matthias

Die bekannte Fantasy-Autorin Julie Heiland – übrigens ein echtes Kind der Loisachstadt – kommt am Donnerstag, 1. Juni 2017, für eine Lesung ans Gymnasium St. Matthias. Möglich gemacht hat dies die rührige Leiterin der Stadtbücherei Wolfratshausen, Andrea Poloczek, die Julie Heiland und ihre Werke schon lange kennt und sich und uns damit ein ganz besonderes Erlebnis vermittelt.

Nach ihren ersten drei Fantasy-Romanen „Bannwald“, „Blutwald“ und „Sternenwald“ stellte Julie Heiland erst vor wenigen Tagen ihren neuesten Roman „PEARL – Liebe macht sterblich“ vor. Auf ihrer Lesereise durch Deutschland macht sie eben auch in Waldram Station, um der ganzen Schulfamilie von St. Matthias und auch den Gästen ihr neues Werk zu präsentieren. Sie wird dabei aber auch aus der „Hexenküche“ einer erfolgreichen und heiß geliebten Fantasy-Autorin berichten und Einblicke in das Leben einer Autorin geben, die sich mit dem Schreiben ihren Lebenstraum erfüllte.

Julie Heiland wurde 1991 geboren, studierte nach ihrem Abitur Journalistik und absolvierte parallel dazu eine Schauspiel- und Rhetorik-Ausbildung. Sie spielte in einigen Fernsehspielen mit, doch gehört seit ihrer Jugend ihre ganze Liebe dem Schreiben.

Lassen Sie sich also für knapp zwei Stunden in eine vielleicht fremde Welt entführen und seien Sie in der Aula von St. Matthias herzlich willkommen. Die Lesung beginnt am 1. Juni 2017 um 11.15 Uhr, der Eintritt ist frei.

An einem Büchertisch können die Werke Julie Heilands erworben werden, die Autorin wird auch gerne signieren.

Dieter Klug, StD i.K

Die Autorin über sich selbst:
Aufgewachsen bin ich in einem kleinen, ländlich geprägten Nest in der Nähe von München. Mein Spielplatz war die Natur. So ziemlich jeden Tag kam ich schlammbespritzt und mit neuen Kratzern nach Hause. Meine bunten Fantasien habe ich schon früh versucht zu Blatt zu bringen: Mit sechs Jahren veröffentlichte ich im Familienkreise meinen ersten 5-Seiten Roman: "Die Wichteln unter der Erde". Irgendwann wurde das Schreiben zu einem festen Bestandteil meines Lebens. Ich studierte Journalistik, machte nebenbei eine Schauspielausbildung und schrieb was das Zeug hält. "Bannwald" ist mein erster Roman und Auftakt einer Trilogie. Ich liebe den nahen Kontakt zu meinen Lesern, deshalb freue ich mich immer sehr über Nachrichten, Rezensionen oder den Besuch auf meiner Autorenseite: Opens external link in new windowwww.julie-heiland.de

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Spätberufen zum Fachabitur

Die Stiftung St. Matthias in Wolfratshausen-Waldram erweitert ihr Angebot: Ab dem Schuljahr 2017/18 wird zusätzlich zu Gymnasium und Kolleg eine Fachoberschule (FOS) eröffnet. Das bisherige Spätberufenenseminar steht als „Wohnen Plus“ nun allen jungen Menschen offen und bietet gemeinschaftliche Aktivitäten. Bei einem Tag der offenen Tür am Sonntag, 7. Mai, von 14 bis 17 Uhr werden die Bildungsmöglichkeiten vorgestellt.
Auf unterschiedlichen Wegen können junge Menschen in St. Matthias das Abitur machen: Wer mit einem Mittleren Schulabschluss oder einem Qualifizierenden Hauptschulabschluss kommt, besucht das Gymnasium mit den Klassen 10 bis 12. Wer eine abgeschlossene Berufsausbildung oder eine zweijährige Berufstätigkeit vorzuweisen hat, besucht das Kolleg mit den Klassen I bis III. Verschiedene Vorkurse helfen gegebenenfalls, den Anschluss zu finden.
Neu ist ab dem kommenden Schuljahr die Möglichkeit, auf der FOS in der Ausbildungsrichtung Sozialwesen in zwei Jahren die Fachhochschulreife zu erwerben. Und das bei durchaus interessanten Rahmenbedingungen. Denn: Die maximale Klassengröße umfasst 24 Schüler. Auch „Wohnen Plus“ ist offen für alle volljährigen Abituranwärter, die ihren Alltag gemeinsam mit anderen gestalten wollen. Ein umfangreiches geistliches Angebot ergänzt das Zusammenleben. So feiern die Bewohner regelmäßig gemeinsam Gottesdienst und tauschen sich über ihren Glauben aus. Die geistliche Begleitung unterstützt bei der beruflichen Zukunft und einer möglichen Berufung zu einem kirchlichen Dienst.
Die Stiftung St. Matthias wurde 1927 von der Erzdiözese München und Freising gegründet und war die erste Einrichtung des zweiten Billungweges in Bayern. Sie eröffnete zunächst jungen Männern aus ganz Bayern die Möglichkeit, das Abitur nachzuholen und Priester zu werden. Der Patron, der Heilige Matthias, ist der „Spätberufene“ unter den Aposteln, denn er wurde nach der Himmelfahrt Christi von den anderen Aposteln zum Nachfolger des Judas gewählt.

Quelle: Das Gelbe Blatt, 18/2017, 06.05.2017, S. 1

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7. Mai: Tag der offenen Tür

Am Sonntag, dem 7. Mai, stehen die Türen von St. Matthias für die Öffentlichkeit offen.
Zwischen 14 und 17 Uhr stellt sich die ganze Einrichtung vor.
Sie wird in Zukunft aus drei Schulen bestehen: wie bisher, dem Gymnasium und dem Kolleg, die zur allgemeinen Hochschulreife (Abitur) führen. Neu hinzu kommt die Fachoberschule Ausbildungsrichtung Sozialwesen mit dem Ziel der Fachhochschulreife (Fachabitur).
Der Schule angegliedert ist ein Wohnheim, in dem volljährige Schülerinnen und Schüler in einer engagierten Gemeinschaft von Christen leben können.
Am Tag der offenen Tür wird folgendes Programm geboten: Die Lehrerinnen und Lehrer präsentieren ihre Fächer und stehen für Gespräche zur Verfügung.
Wenn Sie sich für den Schulbesuch in St. Matthias interessieren, informieren wir Sie gerne über über unsere vielfältigen Einstiegsmöglichkeiten und unsere Wege zur Hochschulreife informieren. Derzeitige Schülerinnen und Schüler berichten über ihre Erfahrungen an der Schule. Bei einer Führung durch die Schule und das Wohnheim können Sie die Räumlichkeiten kennenlernen.
Nicht zuletzt wird für das leibliche Wohl der Besucherinnen und Besucher gesorgt sein.
Die Leitung der Einrichtung und alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter freuen Sie über Ihren Besuch!

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Fachoberschule (FOS) Sozialwesen

Mit dem Schuljahr 2017/18 startet die Fachoberschule St. Matthias (FOS) mit der Ausbildungsrichtung Sozialwesen.

Die Anmeldung für Schülerinnen und Schüler der 10. Klasse Realschule ist ab sofort möglich!

Senden Sie uns dazu das Zwischenzeugnis und einen Lebenslauf.
Anschließend melden wir uns bei Ihnen und laden Sie zu einem Vorstellungsgespräch ein!

Opens internal link in current windowWeitere Einzelheiten zur Fachoberschule St. Matthias

Opens internal link in current windowAnmeldungsformular

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Gemütliches Lesen in der Bibliothek

Um die 15.000 Medien hält die Schulbibliothek St. Matthias für die ungefähr 150 SchülerInnen bereit – eine stolze Zahl. Und damit Belletristik, umfängliche Fachliteratur sowie zwei Tageszeitungen in einem ansprechenden Ambiente genossen werden können, hat sich das Bibliotheksteam in Absprache mit Schul- und Stiftungsleitung entschlossen, sechs farbenfrohe und dazu noch ergonomisch wohlgeformte Sitzmöbel anzuschaffen.

Kurz vor Beginn der Osterferien wurde die Sendung ausgepackt und ausprobiert, und in einer Pause stellten sich einige SchülerInnen ganz zwanglos zur Verfügung, um an der Seite von Bibliothekschef Manfred Ingerl die Sitzgruppe einzuweihen – ohne Saft und Selters, dafür aber mit guten alten und neuen Druckerzeugnissen. „Anfangs waren wir skeptisch, aber nach ersten Sitzproben waren alle begeistert“, so der Tenor der Schülerschaft. Hintergedanke der Aktion: Das Team um Manfred Ingerl und Andreas Gleixner möchte den ‚Lernort Bibliothek‘ noch attraktiver machen und beweisen, dass man dort nicht nur Googeln und am PC Referate erarbeiten, sondern auch Neues (und Altes) zwischen Buchdeckeln entdecken kann. „Wir nehmen auch immer gerne Wünsche von Schülern und Lehrern für Neuanschaffungen entgegen, und wenn es der Etat erlaubt, werden die Wünsche auch umgehend erfüllt – ohne auf Weihnachten warten zu müssen.“

Die Bibliothek ist zwar in erster Linie eine Präsenzbibliothek, doch können zu festen Zeiten auch Bücher entliehen werden. „Wir wollen für das Lesen, für das Medium Buch werben, nicht zuletzt auch mit Lesungen wie am 01. Juni 2017, bei der Julie Heiland ihr neues Werk vorstellt“, so Studiendirektor Ingerl.

Und da diese gute alte Kulturtechnik ‚Lesen‘ in Zeiten von Smartphone und EBook immer mehr ins Hintertreffen zu geraten droht, probiert man es in Waldram mit Gemütlichkeit. „Wir hoffen auf zahlreiche friedliche Sitins – jeder ist eingeladen, unsere Bibliothek zu besetzen.“

Dieter Klug

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Weichenstellung für die Zukunft

Das altehrwürdige „Erzbischöfliche Spätberufenenseminar“, das Jahrzehnte lang in Waldram beheimatet war, verschwindet. Weder auf der Homepage noch auf den neuesten Flyern kommt es noch vor. Aufgelistet sind hingegen Gymnasium und Kolleg des zweiten Bildungswegs sowie die Fachoberschule. Als Nachfolger des Seminars erscheint die Einrichtung „Wohnen plus.“
Die Gründe für das Aus liegen auf der Hand. „Zuletzt hatten wir nur noch 13 Seminaristen“, erzählt Schulleiter Claus Pointner. Als er vor 34 Jahren seine Laufbahn in St. Matthias begonnen habe, seien es noch 120 junge Männer gewesen, die dort ihr Abitur nachholten, um katholischer Priester werden zu können. Den Anwärtern stand ein Wohnheim zur Verfügung. Ein Pfarrer begleitete sie als Seminardirektor auf ihrem Weg.
Aus Mangel an Interessenten entschloss sich die Erzdiözese München und Freising, Trägerin der 1927 gegründeten Einrichtung, im August vergangenen Jahres dazu, das Wohnheim auch für junge Männer zu öffnen, die keinen geistlichen Beruf anstreben (wir berichteten). Außerdem werden Frauen zugelassen. Allerdings sollten die Bewohner eine soziale Tätigkeit als Ziel haben, am liebsten innerhalb der katholischen Kirche. Wohnen plus“ nennt sich das Angebot, das sich an über 18-Jährige richtet, heute.
„Es geht um christliches Wohnen und Miteinander“, sagt Claus Pointner. Eine religionspädagogische Leiterin betreut das Heim. Natürlich steht es laut Pointner den männlichen Bewohnern immer noch offen, Priester zu werden. Sehr konservative junge Männer würden sich dort jedoch – vor allem wegen der Frauen – nicht mehr wohlfühlen. Für sie gebe es in Bayern nur noch das Seminar Fockenfeld im Bistum Regensburg.
Pointner blickt durchaus mit Wehmut zurück. Immerhin habe St. Matthias in den vergangenen Jahrzehnten 500 bis 600 angehende Priester hervorgebracht. Für sie stehe Waldram für einen „Lebensbruch“, eine große Umorientierung und sei ein Ort, an den sich die meisten heute noch gerne erinnern.
Doch der 63-jährige Oberstudiendirektor sieht auch optimistisch in die Zukunft. In den vergangenen Jahren habe man sich intensiv mit der Umstrukturierung und Neuausrichtung beschäftigt. Das erweiterte Wohnmodell und vor allem die Fachoberschule sieht Pointner als Chance. Die zweijährige FOS (11. und 12. Klasse) mit dem Zweig Soziales wird im September einzügig mit 20 Schülerinnen und Schülern an den Start gehen. Unterrichtet werden sie von den Lehrern des Spätberufenen-Gymnasiums St. Matthias (10. bis 12. Klasse) sowie einigen neuen Kräften. Derzeit führt die Schulleitung Aufnahmegespräche mit Schülern.
Voraussetzung ist die Mittlere Reife bei einem Mindestnotendurchschnitt von 3,5. Die Bewerber müssen – ebenso wie am Gymnasium und Kolleg – nicht unbedingt katholisch sein. „Wir suchen die Jugendlichen vielmehr nach ihrer Sozialkompetenz aus“, erklärt Pointner. Der Wunsch des Erzbistums sei es, dass die Absolventen im Anschluss an der katholischen Stiftungsfachhochschule in Benediktbeuern studieren, um dann in kirchlichen Einrichtungen wie Kindergärten oder Altenheimen zu arbeiten.
Als Konkurrenz zu den Fachoberschulen mit Zweig Sozialwesen in Bad Tölz und Starnberg sieht Claus Pointner die Waldramer FOS nicht: „Die Nachfrage ist groß. Wir nehmen niemandem etwas weg.“ Der Vorteil an Waldram sei, dass die Schule mit insgesamt nur 180 Schülern am Gymnasium, am freijährigen Kolleg und an der FOS sehr überschaubar sei. „Das Lehrer-Schüler-Verhältnis sei besonders gut, die Atmosphäre familiär. Mag sich St. Matthias nach 90 Jahren auch für Neues öffnen, so bietet die Schule doch immer noch beste Orientierung auf einem Lebensweg mit christlichen Werten.

Tanja Lühr

Quelle: Isar-Loisachbote, Nr. 66 vom 20.03.2017, Lokales S. 1

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