Der Gottesdienst in der Seminarkirche stand unter dem Motto “Allerheiligen – Alle heilig – Alle heil?”
Seminardirektor Pfr. Martin Schnirch gab zu bedenken, dass das Fest Allerheiligen zunächst nichts mit Toten zu tun hat. Beim Wort “Heilige” nur an die Liste der von der Kirche selig oder heilig gesprochenen zu denken, greift zu kurz.
Nach christlicher Überlieferung ist jeder Gläubige zur Heiligkeit berufen.
Heilig sind all die Menschen, denen es gelungen ist, trotz ihrer Fehler und der Wirrungen in ihrem Leben, ihr Leben “sinn-voll” zu gestalten und zu führen. Da dies oft erst im Rückblick deutlich wird, denken wir oft an Verstorbene, an unsere verstorbenen Angehörigen. Er, Pfr. Schnirch, denke z.B. oft in diesem Zusammenhang an seinen Vater.
Um deutlich zu machen, dass es zu jeder Zeit, im Umfeld eines jeden Heilige geben kann, präsentierte er einen Film, in dem das kurze, aber sinnvolle Leben der Chiara Badano nachgezeichnet wurde. Sie war eine lebensfrohe, von ihren Eltern im christlichen Glauben erzogene, junge Italienierin, die im Alter von 18 Jahren erfuhr, dass sie unheilbar an Krebs erkrankt war und ein Jahr später 1990 starb. Chiara wurde 2010 selig gesprochen.
Trotz des Schocks, den diese Nachricht bei ihr verständlicherweise auslöste, schaffte sie es, zu dieser Krankheit ja zu sagen, die Schmerzen anzunehmen, weil sie der festen Überzeugung war, dass es Gott so wollte, dass sie damit der Botschaft Jesu folgte. Ihr ist es mit ihrer inneren Ruhe gelungen, auch die Eltern mit diesem Schicksal zu versöhnen.
Chiara wurde 2010 in Rom selig gesprochen.

Pfr. Schnirch lud alle Gottesdienstteilnehmer dazu ein, ein an der Osterkerze entzündetes Licht im Gedenken an einen lieben Menschen, der für uns heilig war, auf den Altar zu tragen.

Mit einem gemeinsamen Gebet, dem Vaterunser und dem Segen schloss der sehr nachdenklich stimmende Gottesdienst.

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