Einzug:
(Ministranten in Chorkleidung, Priester in Zivil)
dabei Eingangslied

Zelebrant:

Vielleicht wundern Sie sich,
dass ich heute ohne Messgewand hier in die Kirche eingezogen bin.

Heute feiern wir in dieser Zusammensetzung
zum ersten Mal in diesem Schuljahr
miteinander die Hl. Messe.

Für die, die schon länger an unserer Schule sind,
ist es eine schon gewohnte Sache.

Für unsere neuen Schülerinnen und Schüler
ist vielleicht auch das etwas Neues.

Der eine oder andere
hat vielleicht sogar noch nie eine katholische Messe miterlebt.

Ich möchte die heutige Messe dazu nutzen,
Ihnen allen zu zeigen,
was wir bei der Messe tun,
was hinter dem steckt, was wir hier feiern.

Ich denke übrigens,
dass auch so mancher Katholik
vielleicht nicht bewusst hat,
was wir hier feiern.

Wir feiern eine Messe.

Den Begriff Messe
kennen Sie vielleicht von einer anderen Art von Veranstaltungen,
wie der Frankfurter Buchmesse
oder der Handwerksmesse auf dem Münchner Messegelände.

Diese Form der Messe,
– also eine Verkaufsveranstaltung –
fand in früheren Zeiten oft dann statt,
wenn sich viele Menschen zu einem Fest
– meistens einem Kirchenfest – versammelten,
bei dem man natürlich auch in der Kirche eine Heilige Messe feierte.

Der Begriff „Messe“ ist dann auch für die Verkaufsveranstaltung geblieben.

Wir feiern heute keine Verkaufsveranstaltung,
sondern die Heilige Messe,
eine ganz bestimmte Form von Gottesdienst
in der katholischen Kirche.

Diese Form von Gottesdienst feiern wir vor allem an jedem Sonntag,
aber – zum Beispiel hier in unserer Seminarkirche – auch an Werktagen.

Das II. Vatikanische Konzil nennt die Hl. Messe
„Quelle und Höhepunkt des ganzen christlichen Lebens“ (LG 11).

Quelle,
weil wir Christen
aus dem was wir in der Hl. Messe durch Hören und Empfangen feiern
Kraft und Impulse für das Leben als Christen erhalten.

Höhepunkt,
weil in der Hl. Messe
die dichteste Form der Begegnung mit Gott stattfindet.

In der Messe hören wir das Wort Gottes.

Wir empfangen Jesus Christus selbst in der Eucharistie.

Wir begegnen Gott nicht nur in seinem Wort,
und in der Eucharistie,
sondern auch in der Gemeinschaft mit der ganzen Weltkirche
– mit der verbunden diese Feier stattfindet.

Wir begegnen Gott in den Brüdern und Schwestern,
die jetzt hier mit uns zum Gottesdienst versammelt sind.

Und wir begegnen Gott natürlich auch
in den persönlichen Gebeten,
die jeder und jede an ihn richtet.

Das sind die fünf klassischen Weisen der Begegnung mit Gott:

  • Das Gebet,
  • Das Wort Gottes,
  • Die Eucharistie,
  • Die Kirche,
  • Die Brüder und Schwestern.

Die Hl. Messe hat einen festgelegten Ablauf,
der in allen Kirchen der römisch katholischen Kirche gleich ist.

Wenn ich also nach Italien, Indien, Brasilien oder China gehe,
die Sprache in der Hl. Messe ist zwar verschieden,
aber der Ablauf der Hl. Messe ist immer gleich.

Der Hl. Messe steht der Priester vor.

Die Priester sind Männer,
die eigens für diesen Dienst bestimmt und geweiht sind.

Durch die Priesterweihe
haben die Priester den Auftrag und die Vollmacht,
der Hl. Messe mit der Gemeinde vorzustehen,
den Menschen das Evangelium zu verkünden
und mit den Versammelten die Eucharistie zu feiern.

Als Zeichen dafür,
dass der Priester nicht mehr für sich selber vorne steht,
sondern IN PERSONA CHRISTI handelt,
also Jesus Christus vertritt
– gleichsam seine Rolle „spielt“ –
legt er ein anderes Gewand an.

Ich möchte Ihnen heute zeigen, was der Priester da anzieht:

Schultertuch:
Das Amikt, oder auch Humerale genannt.
Zeichen für den Schutz Gottes,
und ganz praktisch zum Schutz des Übergewandes,
stammt bereits aus der Antike
– z.B. Legionäre auf dem Relief der Trajanssäule in Rom
tragen ein Schultertuch.

Albe:
aus der Tunika der Römer
(und auch aus dem Kaftan im arabischen Bereich) hervorgegangen
erinnert als weißes Gewand auch an des Taufkleid,
das die Neugetauften bei ihrer Taufe erhalten und das zeigen soll,
dass sie in der Taufe neue Menschen geworden sind.

Geschichtlich stammen die liturgischen Gewänder übrigens
aus dem Hofzeremoniell der römischen Kaiser.

Unser oberster Herrscher ist CHRISTUS,
für den wir diesen Gottesdienst feiern
und den wir so ehren, wie die Römer den Imperator.

Messgewand:
auch Kasel (lat. Zelt) genannt
in der jeweiligen Farbe

Stola:
Zeichen für den priesterlichen Dienst.
Ein Gebetsschal, der auch an den jüdischen Gebetsschal,
den Tallit, denken lässt.

Nun ist der Priester richtig gekleidet.

Außer dem Priester brauchen wir für die Hl. Messe noch die Gemeinde,
das sind Sie alle, die hier versammelt sind.

Alle, die zur Hl. Messe versammelt sind,
sind zur Mitfeier eingeladen.

Wenn Sie zur Mitfeier bei einer Geburtstagsparty eingeladen sind,
dann – denke ich – singen, tanzen und lachen Sie auch mit
oder bringen einen Beitrag ein.

Ich glaube nicht,
dass Sie sich mit grantiger Miene in irgend eine Ecke setzen.

Was für die Geburtstagefeier gilt,
das gilt natürlich auch für die Feier der Hl. Messe:
mitbeten, mitsingen das können alle,
einen Dienst bei der Musik, beim Lesen oder als Ministrant
können einige auch einbringen.

Nun haben wir den Priester und die Gemeinde der Mitfeiernden.

Dann brauchen wir für die Hl. Messe natürlich noch Jesus Christus

Er lädt uns eigentlich zu dieser Feier ein.

Wir Christen glauben seinem Wort:
„Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind,
da bin ich mitten unter ihnen.“

Jesus Christus ist also hier.

Symbolisch zeigt das der Altar,
um den wir alle versammelt sind.

Auf unserem Altar steht sogar ganz schön auch noch das ICHTYS.
Die Anfangsbuchstaben des griechischen Glaubensbekenntnisses:
Jesus Christus, Gottes Sohn der Retter.

Nun beginnen wir unseren Gottesdienst mit dem Kreuzzeichen und bitten dann dass Jesus Christus wirklich in unsere Mitte kommt:

Kreuzzeichen,

Der Herr sei mit Euch

Kyrie

Tagesgebet

Lektor tritt an die Seite und erläutert den Sinn und den Ablauf des Wortgottesdienstes

Die Hl. Messe besteht aus zwei großen Teilen:
Dem Wortgottesdienst und der Eucharistiefeier.

Im ersten Teil steht das Wort Gottes im Mittelpunkt.

Gott spricht zu uns.

Er tut das mit Hilfe der Texte aus der Bibel
und durch die Predigt.

Die für uns Christen wichtigsten Texte in der Bibel
sind die Evangelien.

Sie erzählen vom Leben und Wirken Jesu
und geben seine Lehre wieder.

Sichtbar wird der hohe Stellenwert,
der den Evangelien zukommt,
durch das wertvoll gestaltete Buch,
aus dem nachher vorgelesen wird
und das einen besonderen Platz auf dem Altar hat.

Nachdem das Evangelium verkündet wurde,
wird es in feierlicher Prozession zum Evangelienthron getragen
und dort für alle sichtbar aufgestellt.

In der Predigt legt der Priester dann das Wort Gottes so aus,
dass die Zuhörer heute verstehen können,
was Gott Ihnen aufgrund der Bibeltexte heute sagen möchte.

Der erste biblische Text den wir hören,
stammt aus einem der Briefe des Apostels Paulus.

In seinen Briefen gibt Paulus den Gläubigen seiner Zeit Tipps,
Ratschläge und Anweisungen,
wie sie ihr Christsein verstehen und leben können.

Das Vorlesen dieses Textes übernimmt heute Anna als Lektorin.

Lesung Eph 2, 12-22

Antwortgesang

Evangelium Joh 13,34f

Predigt

Zelebrant: Hinführung zum Fürbittgebet in Stille

Lektor:
tritt an die Seite und erläutert den Sinn und den Ablauf der Eucharistiefeier

Der zweite Teil der Hl. Messe ist die Eucharistiefeier.

Sie geht zurück auf das letzte Abendmahl,
bei dem Jesus mit seinen Jüngern das Pascha gefeiert hat.

Das ist das Fest,
bei dem der jüdische Hausvater
in Erinnerung an die Befreiung der Israeliten
aus der Knechtschaft in Ägypten
Brot und Wein segnet und an die Mitfeiernden austeilt.

Jesus selbst hat beim letzten Abendmahl das gleiche getan
und dazu gesagt:
„Dieses Brot ist mein Leib
und dieser Wein ist mein Blut, das für euch vergossen wird.
Tut dies zur Erinnerung an mich.“

Die katholischen Christen sehen in dem,
was bei der Kommunion ausgeteilt wird
nicht mehr nur Brot sondern den Leib Christi selbst.

Wer davon isst und trinkt
hat innigste Gemeinschaft mit Jesus Christus
und auch mit den Anderen die davon essen.

Nun tritt der Priester zum Altar.

Die Ministranten bringen
die Schale, das Brot, den Kelch und den Wein für die Feier der Eucharistie.

In den Gebeten, die der Priester dann spricht,
wird allen vergegenwärtigt,
dass sich Jesus Christus für uns – seine Gläubigen –
am Kreuz hingegeben hat
und mit seiner Auferstehung auch alle die zu ihm gehören
erlöst hat.

Gabenbereitung

Präfation

Sanktus

Hochgebet

Vater Unser

Kommunion

Zelebrant:
Hinweis auf die Sendung am Ende der Hl. Messe:

Missa – Sendung gibt diesem Gottesdienst den Namen.