Jesuitenpater Wolfgang Bock macht in Waldram Station – 5100-Euro-Scheck für sein Schulprojekt

Jesuitenpater Wolfgang Bock, seit mehr als 40 Jahren Missionar in Indonesien, hat dem Seminar St. Matthias mit Gymnasium und Kolleg dieser Tage einen Besuch abgestattet. Zum einen weilt er bis zum Frühjahr in seiner alten Heimat Deutschland, um sich medizinisch behandeln zu lassen, zum anderen konnte er in seiner "alten" Schule einen schönen Scheck für "seine" Schule auf Java entgegennehmen.
Pater Bock begann seinen Weg zum Abitur auf dem klassischen zweiten Bildungsweg noch in Nünchen-Fürstenried. 1957 zog er nach Waldram, wo er 1960 – mit Gerhard Gesierich, dem Vorsitzenden des Freundeskreises St. Matthias – das Reifezeugnis erhielt. Er wurde Jesuit, studierte drei Jahre Philosophie in München und wollte nach Afrika. „Aber es war nur noch in Indonesien ein Platz frei, da ging ich dorthin“. Er studierte Theologie, wurde zum Priester geweiht und übernahm eine Pfarrei auf der Hauptinsel Java.
Bald zog es ihn aber weiter nach Chicago in den USA: Bei den dortigen Jesuiten setzte er seine Studien mit dem Schwerpunkt "Exerzitienarbeit" fort.
Zurück auf Java arbeitete er weiter als Pfarrer und kam in Kontakt mit dem Bischof von Papua, Jayapura – und auf die Idee zur Gründung einer Schule. Er sammelte und sparte, legte so viel er konnte auf die "hohe Kante" und nahm Kontakt zum Missionskreis St. Matthias auf, der sein Schulprojekt seit gut 20 Jahren finanziell unterstützt.
Bei den Einweihungsfeierlichkeiten der neuen Schule in Waldram wurde bei zahlreichen Gelegenheiten Geld gesammelt. Insgesamt kamen 5.100 Euro zusammen, die Pater Bock im Rahmen eines Vortrags in der Aula des Seminars in Form eines riesigen Schecks überreicht wurden.
Der Missionar hatte zuvor der Seminar- und Schulfamilie seine neue Heimat Indonesien vorgestellt. Bock ist seit längerem indonesischer Staatsbürger und versprach, mit dem Geld sorgsam umzugehen: „Unsere Schule ist fertig, läuft gut, und mit dem Geld können wir mindestens 20 Schülern ein ganzes Jahr das Leben und den Schulbesuch finanzieren.“
Seine Fotos und Schilderungen aus dieser fremden, fernen Welt werden den Zuhörern sicherlich noch lange im Gedächtnis bleiben. Wenn seine Hüfte im Frühling wieder ganz in Ordnung ist, fliegt Pater Bock in sein Inselreich zurück, und möchte dann ganz dort bleiben. „Aber auf Besuch komme ich gerne wieder einmal zu euch!“
Dieter Klug

Quelle: Isar-Loisachbote, Nr. 23, 28./29.01.2012, Lokales, S. 3