Südtirol im November – das ist die Zeit, in der die Burgen und Museen geschlossen sind und viele Hotels und Restaurants Betriebsurlaub machen. Aber der Fürstenhof in Natz war geöffnet für die gut dreißig Teilnehmer des diesjährigen Herbsttreffens. So konnten wir die gastliche Atmosphäre bei Familie Überbacher genießen.

Und das waren die Teilnehmer:

Dr. Karl Braun; Dr. Werner Duschner (77); Pater Josef Entsfellner (68); Maria Fendl (78) und Mann; Franz Fraitzl (77); Josef Hahn (82) und Frau; Elisabeth Herholz (85) und Mann; Josef Huber (78) und Frau Gabi (85); Josef Lehner (76) und Frau mit Sohn; Leonhard Menz (68) und Frau; Hanns Mittermeyer und Rosi Mittermeyer-Künzel (95) mit Freundin Marianne Merk; Dr. Jakob Nies (71) und Frau; Josef Nies (77) und Frau; Josef Schäfer-Zeis (68) und Frau; Inge Schmidt; Dr. Martin Seitner (65) und Frau; Dr. Balthasar Spann (73); Monsignore Hermann Streber; Frau Anni Tauber; Ewald Rathmann (70) und Frau.

 In Südtirol im Herbst ohne Törggelen – das geht nicht. Und so begann damit auch unser Treffen am Freitagabend. In geselliger Runde saßen wir zusammen und genossen nach Gerstlsuppe, Gebratenem mit Kartoffelpüree und Kraut noch Speck, Kaminwurzen, Käse, Schüttelbrot und jungen Wein. Dabei bewunderten wir die geistige und körperliche Frische unserer beiden „Senioren“ Dr. Karl Braun und Hanns Mittermeyer, die sich in einem friedlichen Wettstreit abwechselten. Dr. Braun ließ uns teilhaben an seinem reichen Wissensschatz und gab damit Hanns Mittermeyer immer wieder ein Stichwort für ein Gedicht oder eine Ballade.

Nachdem jeder den Samstagvormittag wie gewöhnlich nach eigenen Interessen gestaltet hatte, trafen sich die Teilnehmer nach dem Mittagessen zu einem Stadtrundgang vor dem Dom in Brixen. Es ist immer wieder ein Erlebnis, den Erklärungen und Deutungen unseres verehrten Dr. Braun zu lauschen. Und es dauerte nicht lange, dann hatte er mit seiner kräftigen Stimme im Dom noch eine ganze Anzahl weiterer Besucher, die eigentlich auf ihre Führung warteten, in seinen Bann gezogen. Sie verließen mit einigem Bedauern dann im Kreuzgang wieder unsere Gruppe, als ihr Führer mit einiger Verspätung eintraf.

Da der eigentlich vorgesehene Besuch des Diözesanmuseums nicht möglich war, – es war geschlossenen, denn schließlich war es ja schon November – besuchten wir auf einen Café, Cappucino oder anderes das Restaurant Fink, wo wir noch in den Genuss kamen, die Menhir-Stube zu besichtigen. Wie oft waren wir da schon vorbeigegangen oder sogar eingekehrt ohne zu wissen, welche Sehenswürdigkeit dort zu finden ist. Aber Dr. Braun, der mit der Familie Fink seit vielen Jahren bekannt ist, zeigte uns die Nachbildung eines ca. 4000 Jahre alten menschengroßen Menhirs, dessen Original Hans Fink, der Großvater der nun das Restaurant führenden Generation, oberhalb von Brixen in Tschötsch entdeckt und als solchen erkannt hatte. Auf Menhiren befinden sich Eingravierungen, die Persönlichkeiten der damaligen Zeit gewidmet waren. Die originalen Menhire auch aus weiteren Fundorten in Südtirol sind im archäologischen Museum in Bozen ausgestellt. Die Zeit bis zum Abendessen nutzten wir dann noch für einen Bummel durch Brixen. Nach einem wiederum sehr üppigen Essen verlief der Abend in gewohnter Weise mit vielen Gesprächen.

Über den Sonntagvormittag kann ich nur Mutmaßungen anstellen, aber er verlief sicher auch in gewohnter Weise mit einem Besuch der Messe im Dom zu Brixen und einem wunderbaren Mittagessen. Ich selbst habe nämlich nach dem Frühstück gemütlich den Heimweg angetreten.

Auch wenn der Wettergott uns dieses Mal nicht richtig wohlgesonnen war – die Sonne kam hinter den Wolken nicht hervor, doch die Regenschirme mussten nicht aufgespannt werden – so war es doch ein schönes Wochenende. Nun freue ich mich schon auf das nächste Treffen im Frühjahr und hoffe, dass wieder viele Mitglieder und Gäste den Weg über den Brenner antreten werden.

Inge Schmidt