Mal ehrlich, so dramatisch wie die Überschrift suggeriert, ist es nicht! Ca. 180 Schülerinnen und Schüler sowie deren Lehrkräfte leben in einer modernen, TÜV-geprüften Schulvilla friedlich zusammen. Wofür brauchen wir einen Sanitätsdienst? Stimmt schon, seit seiner Gründung war der SSD nur einmal im Einsatz – nämlich als Bereitschaftsdienst während des Hallenfussballturniers… So kann es ruhig bleiben! Dennoch, mit Ausrutschern, Stolperern, Kratzern, Beulen, kleinen Schnittwunden sowie Kopfschmerzen und Übelkeit muss man im Schulalltag immer rechnen.

Die Initiative kam aus den eigenen Reihen. Der Kollegiat Bastian Posch, Vollblutsanker und gelernter Ersthelfer-Ausbilder bot im ersten Halbjahr einen großen Erste-Hilfe-Kurs an. Die Resonanz war gigantisch: 24 Anwärter starteten die Ausbildung, 14 brachten ihn letztendlich erfolgreich zu Ende und erhielten zu Beginn des zweiten Halbjahres ihre Ernennungsurkunden.

Der Kurs umfasste gemäß Ausbildungsplan 16 Unterrichtsstunden, wobei der thematische Bogen vom Erkennen einer Notfallsituation über die Absicherung einer Unfallstelle bis zur Durchführung lebensrettender Maßnahmen gespannt wurde. Auch das Beruhigen und das Einbinden von Passanten war Bestandteil des Kurses.

„Üben, üben, üben!“ war dabei die Parole des Ausbilders, und so sorgte er immer wieder für zum Teil haarsträubende Situationen mit ohnmächtigen Unfallopfern und hysterischen Angehörigen, wohlwissend, dass die Minuten nach einem Unfall bis zum Eintreffen des Notarztes im Extremfall über Leben und Tod entscheiden können. Im Durcheinander einer Unfallsituation zählen vor allem Fachwissen, Routine und ein kühler Kopf.
Nicht immer reicht dabei ein Heftpflaster und ein Eisbeutel. Dank unseres Freundeskreises ist die SSD-Truppe mit einem Sanitätsrucksack bestens für den Einsatz ausgerüstet. Dieser steht im Sanitätsraum neben dem Sekretariat zum Einsatz bereit und enthält – wohl geordnet vom Fieberthermometer bis zur Aluschiene – das nötige Handwerkszeug eines Ersthelfers.

Im Notfall fordert das Sekretariat über Lautsprecher das Bereitschaftsteam des Sanitätsdienstes an, welches laut Dienstplan an jedem Schultag auf den Einsatz wartet.

Zum Glück war dies bis heute noch nie nötig. Umso wichtiger sind die regelmäßigen Treffen der Sanitätstruppe, an denen verschiedenste Ernstfälle simuliert und die nötigen Hilfsmaßnahmen wiederholt werden.

Hoffen wir alle, dass unser St. Matthias Schulsanitätsdienst immer perfekt geschult ist, und hoffen wir auch, dass wir ihn niemals brauchen werden.

H.Bobe