Ehemalige Seminaristen sowie Schüler haben vor kurzem mit der Schul- und Seminargemeinschaft sowie dem Neupriester Anton Haslberger (Abitur 2004) in der Seminarkirche St. Matthias Nachprimiz zu gefeiert. Auch ehemalige Lehrer wie Gerhard Gesierich und Hanns Mittermeyer fanden sich ein, um bei der festlichen Messfeier ihres ehemaligen Zöglings dabei zu sein.
Der Primiziant, der am 28. Juni 2014 als erster Neupriester sein Weiheversprechen in die Hände des neuen Passauer Bischofs Stefan Oster gab, stellte seine Predigt unter das „Vertrauen auf die Wirkmächtigkeit Gottes“. Mit ernsten Worten eröffnete er seine Ausführungen: „Wenn es noch nicht gut ist, ist auch noch nicht das Ende erreicht.“
Er sprach die harten, bisweilen sehr harten Stunden seines Weges zum Priestertum an, die auch einen Wechsel des Oberbayern von München nach Passau nötig machten. „Und das wissen wir alle – wenn es ganz schlimm kommt, sind wir auf die Barmherzigkeit Gottes angewiesen.“
Dazu passte auch der Vers „Preiset den Herrn zu aller Zeit, denn er ist gut".   „Eine wichtige Wegstrecke auf dem Weg zum Priestertum waren für mich die drei Jahre Waldram.“ Umso mehr freute sich Anton Haslberger, viele seiner Lehrer und Mitschüler wiederzusehen. „Auf dunklen Wegstrecken blieb immer die Sehnsucht wach – und es waren Menschen an meiner Seite, die meinen Glauben an meine Berufung wachhielten.“ Wie vielen diese Worte zu Herzen gingen, sah man an den Mienen der Weggefährten in der Kirche – und sehr vielen spendete Haslberger nach der Messe den persönlichen Primizsegen. Er gab vor allem den jungen Menschen die Gewissheit mit, „dass Gott es für mich richtet, auch durch die Treue und die Begleitung der Menschen“.
Besonders dankbar und stolz ist Haslberger, dass er der erste Neupriester ist, der vom neuen Passauer Bischof Stefan Oster geweiht wurde, den er noch aus seiner Waldramer Zeit als Theologen in Benediktbeuern kennt: „Bischof Stefan entsendet mich nicht als perfekten Menschen, sondern als einen mit Verwundungen und Narben.“ Er schloss mit Jesu Versprechen: „Kommt alle zu mir, ich werde euch Ruhe verschaffen.“ Allen Gläubigen gab er als Trost mit auf den Weg, dass der Herr sich als Traghilfe anbietet, dessen Joch im übrigen auch nicht schwer sei. Er lud alle zu diesem Dienst an und für Christus ein.
Danach haben alle gemeinsam in der festlich eingedeckten Aula und im Seminarhof das traditionelle Sommerfest gefeiert. Es gab ein tolles Buffet des Teams der Hauswirtschaft sowie Gegrilltes. Die Gäste – darunter der dritte Bürgermeister Wolfratshausens, Helmuth Holzheu, und der Regens des Münchner Priesterseminars Wolfgang Lehner – feierten lange und ausgiebig und ließen es sich schmecken – auch das Bier vom Fass, das der Primiziant gespendet und angezapft hatte.

Dieter Klug

Quelle: Isar-Loischabote, Nr. 170, vom 26./27. Juli 2014, Lokales S. 3