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St. Matthias in Wolfratshausen Aktuell 1/2015

In der März-Ausgabe von "Wolfratshausen Aktuell", der kostenlosen Bürgerinformation der Stadt Wolfratshausen, findet sich eine ausführliche Vorstellung von Spätberufenenseminar, Gymnasium und Kolleg St. Matthias.

s. Bild nebenan

Quelle: Wolfratshausen aktuell, 1/2015 vom 7./8. März 2015, S. 24 f.

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Großes Herz – nicht nur für Weihrauch und Rituale

Hohen Besuch begrüßte Seminardirektor Pfarrer Martin Schnirch zum  Patrozinium der Seminarkirche St. Matthias in Waldram: Abtpräses Jeremias Schröder aus dem Benediktinerkloster St. Ottilien war Schnirchs Einladung ebenso gefolgt wie Kaplan Dr. Notker Baumann, geistlicher Begleiter eines Seminaristen.
Abtpräses Schröder ist nicht nur „Chef“ der Benediktiner-Mönchsgemeinschaft von St. Ottilien, sondern auch Oberhaupt aller Missions-Benediktiner weltweit, die auf St. Ottilien zurückgehen. „Wir Missions-Benediktiner sind insofern etwas Besonderes, als dieses missionarische Bewusst- sein den Blick weitet."
In seiner langen Predigt, die er völlig frei ohne Manuskript gehalten hat, ging er vom für Judas Ischariot ins Apostelkollegium "nachgelosten" Matthias aus: „Wir Missions-Benediktiner sehen Welt und Kirche in einem großen Zusammenhang und haben außer für Weihrauch und Rituale auch noch ein großes Herz für die wirklich großen Probleme in der Welt.“
Im Zusammenhang mit dem Kuba-Besuch von Papst Johannes Paul II. im Jahre 1998 erinnerte der Abtpräses an ein Gespräch zwischen Fidel Castro sowie dem damaligen Erzbischof und heutigem Kardinal von Havanna: „Der ‚Massimo Lider‘ Castro erlaubte darin, Benediktiner auf die Karibikinsel einzuladen – nicht zuletzt weil der Erzbischof betonte, dass Benediktiner Meister der Käseherstellung seien.“
Acht Jahre später kam ein Fax aus Havanna nach Ottilien. Das Kloster in Nähe des Ammersees reagierte und schickte Mönche nach Kuba. „Dort muss ein Priester drei- bis viermal so viele Gläubige betreuen wie bei uns“, betonte Schröder. Er lud die Seminaristen ein, sich Gedanken zu machen, ob sie nicht mit einer vier- bis achtköpfigen Gruppe einmal zur Missionsarbeit nach Kenia reisen wollen: „Nehmen Sie ruhig mit uns Kontakt auf, das ist eine ganz spannende Sache!“
Der Abtpräses lobte auch die „lange und segensreiche Arbeit des Missionskreises St. Matthias“. Der revanchierte sich mit einem Gastgeschenk, einer selbstgefertigten großen Kerze, die ihren Platz im Kloster St. Ottilien finden wird.
Wie es die Tradition woll, wechseln am Fest des Hl. Matthias auch die Ämter innerhalb des Seminars: Der bisherige Senior und Abiturient 2015 Andrian Pfeiffer übergibt sein Vertreteramt an Martin Brenninger. Konsenior bleibt Martin Schinagl (Abitur 2016).

Dieter Klug

Quelle: Isar-Loisachbote, Nr. 51, vom 03. März 2015, Lokales, S. 3

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“Bei uns muss man nicht besonders fromm sein”

Das Abitur in geistlicher Atmosphäre nachholen – das können junge Männer im Späterberufenenseminar St. Matthias in Wolfratshausen-Waldram. Der Berufswunsch "Priester" ist aber keine Aufnahmevoraussetzung. Interessierte können im März bei einem Schnupperwochenende das Seminarleben kennenlernen.

Den ganzen Bericht der "Münchner Kirchennachrichten" finden Sie unter:

Opens external link in new windowhttp://www.muenchner-kirchennachrichten.de/meldung/article/bei-uns-muss-man-nicht-besonders-fromm-sein.html

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“Für Euch geweiht”

Am 15. November 1984 weihte Friedrich Kardinal Wetter unter Seminardirektor Hermann Fink die von Josef Hamberger entworfene Seminarkirche ein.
Fast genau 30 Jahre später feiern Schule und Seminar St. Matthias in Waldram den runden Geburtstag des Gotteshauses. Da der 15. November auf einen Samstag fiel, zog man die Feier kurzerhand ein paar Tage vor.

Beim Wortgottesdienst in der Kirche zeigte Hermann Fink alte Fotos und erzählte, wie er selbst von 1958 bis 1962 Seminarist war und Abitur machte: „Ich war gescheiterter Schüler, und St. Matthias gab mir nach der Lehre eine zweite Chance.“ Der heutige Kirchenraum war damals die Aula, „und dort drüben stand mein Tisch, an dem ich Abitur schrieb“, erzählte Fink, der von 1981 bis 1988 als Seminardirektor zurückkehrte. „Wir waren damals 190 Seminaristen, 45 Abiturienten, 43 bestanden die Abiturprüfung, und 23 wurden Priester.“
Hermann Fink und der derzeitige Seminardirektor Martin Schnirch schwelgten aber nicht nur in Erinnerungen an die alten Zeiten. Sie betonten auch, dass die Kirche mit dem Altar in der Mitte und der Gemeinde drumherum ein Symbol sei. Fink warf auch einen kritischen Blick auf die heutige Situation: „Das Rad der Geschichte lässt sich nicht zurückdrehen – und es gibt kein Zurück hinter das Zweite Vatikanische Konzil.“ So wichtig ein Haus sei, so müsse doch klar sein, dass Gott nicht in Häusern aus Stein wohne, sondern in der Gemeinde, mitten unter den Menschen. „Wir alle sind Zeichen der Anwesenheit Gottes unter den Menschen.“
Am Abend feierte Friedrich Kardinal Wetter mit Seminar, Schule und Gästen – unter ihnen auch Josef Hamberger – einen feierlichen Festgottesdienst. Er dankte für 30 Jahre, „die in dieser Kirche so viel Gutes getan haben“. Seine Predigt stellte er unter die Losung von Sokrates, dass „ein Leben ohne Zukunft nicht lohnt gelebt zu werden“. Auch Kardinal Wetter blicktte auf seinen Werdegang zurück und die vielen Wege, die sich auftun. Doch alle Wege würden für den gläubigen Menschen immer wieder in "Jesuswege" münden, getreu dessen Versprechen: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben.“ Wie im Matthäus-Evangelium geschrieben stehe, sei er immer da, bis ans Ende der Welt, „auch heute, nur auf eine andere Weise“, betonte der Kardinal. Er verwies auf die kürzlich zu Ende gegangene Familien-Synode in Rom und zitierte Papst Franziskus, der das „Gehen, Wandern und Suchen“ ein Abenteuer des Lebens nennt. „Diese Kirche wurde für Euch geweiht – ergreift also die Hand, die Gott Euch durch Jesus Christus entgegenstreckt, zu einem Leben in Fülle.“

Dieter Klug

Quelle: Isar-Loisachbote, Nr. 265, vom 18.11.2014, Lokales, S. 3

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