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Nachprimiz in feierlichem Rahmen

Drei ehemalige Schüler des Seminars St. Matthias in Waldram feierten nun ihre Nachprimiz. Der Festgottesdienst wurde in der Seminarkirche mit rund 100 Gläubigen zelebriert. Anschließend waren ehemalige Schüler, Lehrer und Mitarbeiter zum traditionellen Sommerfest eingeladen.
Hauptzelebrant des Festgottesdienstes war Gilbert Hamburger, der am 9. Dezember des vergangenen Jahres in der Stiftskirche zu Reichenberg die Priesterweihe empfangen hatte. Sieben Tage später feierte er in der Pfarrkirche St. Jakob in seinem Heimatort Mammendorf bei Fürstenfeldbruck seine Primiz. Im Jahr 2001 hatte der Augustiner Chorherr sein Abitur in Waldram gemacht. Er erlernte den Beruf des Brauers und studierte Theologie in Eichstätt und Wien. Hamburger betonte, "viele schöne Jahre" in Waldram verbracht zu haben.
Mit einem erleichterten "Geschafft!" eröffnete Michael Vogt seine Rede. Seine Priesterweihe hatte am 29. Juni dieses Jahres im Dom St. Stephan Passau stattgefunden. In der Kirche Heilig Geist in Emmerting beging er einen Tag später seine Primiz. Das Seminar St. Matthias hatte er 2007 mit dem Abitur verlassen. Vogt betonte, dass der hinter ihm liegende Weg nicht immer leicht gewesen sei. "Aber es gab auch wunderschöne Zeiten", sagte er. Desswegen sei jetzt der richtige Moment, all jenen Dank zu sagen, die diesen Weg begleitet haben. Die Priesterweihe sei eine Etappe gewesen. "Der Weg geht weiter", sagte er.
Aus der Diözese Rottenburg-Stuttgart war Dieter Zimmer angereist, der seine Abiturprüfungen 2003 in Waldram abgelegt hatte. Für ihn war der 6. Juli der Tag seiner Priesterweihe in der Basilika zu Weingarten, seine Primiz hatte am 14. Juli im Deutschordenmünster St. Peter und Paul in Heilbronn stattgefunden. Zimmer wurde die Ehre zuteil, das Bierfass für die Gäste des Sommerfestes anzustechen. Weil man in den vergangenen Jahren beim Anstich mitunter 20 Liter Bier vergossen hatte, war diesmal ganz offensichtlich vorgearbeitet worden, so dass Zimmer den Zapfhahn leichthändig ins Fass schlug. Anschließend feierten und plauderten alle Gäste gemeinsam. Auch die Schulband spielte, die sich erst vor kurzem gegründet hatte.

njd

Quelle: Isar-Loisachbote, Nr. 168, 23. Juli 2013, Lokales S. 3

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Im Auftrag der Schöpfung

Bischof Gebhard Fürst (Diözese Rottenburg-Stuttgart) war am ersten Tag des unbesetzten Papststuhls Festzelebrant beim Patrozinium des Heiligen Matthias in Waldram. Die Schul- und Seminarfamilie feierte mit dem hohen Gast in der Seminarkirche den Festgottesdienst.
Als "Vorbild nicht nur für uns, sondern für alle Christen" rühmte Hausherr und Seminardirektor Schnirch den für Judas nachgewählten beziehungsweise ausgelosten Matthias. Dann ging Bischof Fürst in seiner Predigt auf den "neuen Pilger Benedikt" ein. Am Tag nach dem Rücktritt des Papstes rühmte der Bischof vor allem ein Herzensanliegen des "alten" Papstes. Dieser habe immer wieder betont, dass das neue Menschsein auch bedeute, für die Schöpfung Verantwortung zu übernehmen und Umweltschutz zu betreiben – "so wie das Schule und Seminar St. Matthias tun, die streng nach ökologischen Gesichtspunkten gebaut wurden und betrieben werden". Eine Maxime Benedikts XVI. sei gewesen: "Willst du den Frieden befördern, so bewahre die Schöpfung." Dies schließe Luft und Wasser ebenso ein wie Tier- und Pflanzenwelt sowie den tropischen Regenwald. "Das sagte kein Abgeordneter der Grünen im Bayrischen Landtag, sondern unser Papst Benedikt", betonte Fürst. Dessen Pontifikat sei dem Schutz von Schöpfung, Welt und Umwelt verpflichtet gewesen. Vor diesem Hintergrund sei auf dem Dach der großen Audienzhalle im Vatikan auch eine Fotovoltaik-Anlage installiert worden.
Beim Festessen in der Aula skizzierte Direktor Schnirch die Geschichte von St. Matthias seit der Gründung durch Kardinal Faulhaber im Jahr 1927, formulierte Ziele und Inhalte von Schule und Seminar und schloss mit der Bitte an Bischof Fürst, "den hoffentlich guten Eindruck von St. Matthias weiterzutragen". Traditionell wurde beim Patrozinium der Ämterwechsel zum neuen Seminarrat vollzogen. Große Veränderungen gibt es nicht. Die Führung mit Senior Christoph Kopitzki und Konsenior Pilipp Uebler bleibt erhalten.

Dieter Klug

Quelle: Isar-Loisachbote – Geretsrieder Merkur, Nr. 53 vom 04.03.2013, Lokales, S. 3

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Sankt Matthias Waldram als Wegweiser für die Zukunft

Es ist jetzt ein Jahr her, dass die Schülerinnen und Schüler aus Sankt Matthias in Wolfratshausen/Waldram in ihr neues Schulgebäude eingezogen sind. Im Oktober des vergangen Jahres weihte Reinhard Kardinal Marx das neue Gebäude feierlich ein. Unter den ca. 180 Schülern befinden sich 30 Seminaristen aus den Bistümern: München und Freising, Passau, Augsburg, Regensburg, Eichstätt, Rottenburg-Stuttgart und Speyer. Das Erzbischöfliche Spätberufenen Seminar Sankt Matthias mit Gymnasium und Kolleg bietet diesen die Möglichkeit, ihr Abitur in einem geistlichen Umfeld abzulegen, das sie unteranderem auch auf ein mögliches Theologiestudium vorbereitet.

In dieser Schule haben Schülerinnen und Schüler vom Hauptschul- bis hin zum mittleren Bildungsabschluss die Möglichkeit, innerhalb von 3 bis 5 Jahren die allgemeine Hochschulreife zu erwerben. Das Gebäude selbst ist der Zeit eine der modernsten Schulen Bayerns. Hinter der modernen Außenfassade verbergen sich Klassenzimmer, die aufgrund von schallschluckenden Wänden und mit je einem Beamer perfekt für den Unterricht ausgestattet sind. Des Weiteren ist dieses Gebäude ein Energiesparhaus mit Erdwärmeheizung und einer Photovoltaikanlage.

Das Wichtigste ist aber nicht das modere Gebäude, sondern sind die Menschen, die darin leben. Durch den zweiten Bildungsweg, den das Kolleg bietet, profitiert die ganze Schulgemeinschaft, da es junge Erwachsene sind, die schon einmal im Berufsleben standen und somit ihr praxisorientiertes Handeln an die anderen Schüler weitergeben können.

Der Unterricht findet in Klassenstärken von sechs bis 25 Schülern statt. Der Schuleiter Claus Pointner betont auch immer wieder: „Wir sind eine kleine, aber feine Schule!“. Die hauseigene Küche bietet in der schön gestalteten Teeküche auch den externen Schülerinnen und Schülern derzeit zweimal in der Woche ein warmes Mittagessen an. Ansonsten wird dieser Raum als Aufenthaltsraum genutzt, in dem die Schüler auch selbstverantwortlich kochen können.

Als Arbeits- und Lernraum kann die gut ausgestattete Bibliothek mit ihren sieben Computerarbeitsplätzen verwendet werden. Jährlich wird viel Geld in Fachliteratur investiert, damit wissenschaftliches Arbeiten für alle ermöglicht wird.

Trotz des großen Ziels, das alle Schulen mit der Verleihung des Reifezeugnisses gemeinsam haben, unterscheidet sich St. Matthias Waldram wesentlich von anderen. Zum einen finden regelmäßig Schulgottesdienste statt, zum anderen wird alle sechs Wochen ein gemeinsames Frühstück in der Schule veranstaltet. Auch nach dem Abitur halten viele noch den Kontakt zu dieser Schule, weil ihnen die Jahre an einer humanistischen Bildungsstätte nicht nur Wissen, sondern auch menschliche Werte vermittelt haben.

Diese Bindung an Waldram wird besonders beim alljährlichen Sommerfest deutlich. Zu diesem kommen ehemaligen Schüler als Neupriester, welche immer wieder betonen, wie prägend diese Waldramer Zeit für weiteren Lebensweg war.

Das Erzbischöfliche Spätberufenenseminar St. Matthias wurde 1927 von Michael Kardinal Faulhaber mit dem Ziel gegründet, dass junge Männer, die Priester werden wollen, die Allgemeine Hochschulreife erlangen können. Die Einrichtung war zunächst im Schloss Fürstenried untergebracht, bis sie 1957 nach Wolfratshausen-Waldram umgesiedelt wurde. 1982 errichtete der damalige Erzbischof von München und Freising, Joseph Kardinal Ratzinger die Seminarstiftung St. Matthias.

Seit der Gründung 1927 bis jetzt sind ca. 400 junge Männer den Weg über das Spätberufenenseminar ins Priesterseminar und dann zur Priesterweihe gegangen, unter ihnen der Abt von Scheyern, Abt Markus Eller OSB, der Zuständige für die kirchlichen Lehranstalten im deutschsprachigen Raum in der Bildungskongregation, Msgr. Thomas Frauenlob, der Leiter des Ressort Personal in der Erzdiözese München und Freising, Msgr. Klaus Peter Franzl, sowie der langjährige Erste Vorsitzende des Klerusverbandes, Prälat Herbert Jung, der auch von 1988 bis 1991 Direktor in Waldram war.

Autoren: Ludwig Bolkart, Stefan Jell, Tobias Pastötter (P-Seminar Deutsch)

veröffentlicht in: Klerusblatt, Zeitschrift der katholischen Geistlichen in Bayern und der Pfalz, Nr. 1/2013, Jahrgang 93 vom 15. Januar 2013, S. 18.
vgl. Altöttinger Liebfrauenbote, Nr. 1/2013, S. 15 und Regensburger Bistumsblatt vom 26./27. Januar 2013, S. VI

(Dieser Text ist im Rahmen des P-Seminars 2011/13 im Leitfach Deutsch entstanden.)

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„Selbstvertrauen wächst durch Gottvertrauen“

Bei einem Festgottesdienst zum 25. Jahrestag der Weihe der Seminarkirche konnte Seminardirektor Martin Schnirch den neuen Weihbischof der Diözese Augsburg, Florian Wörner, zum ersten Mal im St. Matthias als Festzelebrant begrüßen. Zusammen mit Ortspfarrer Elmar Heß und der gesamten Schul- und Seminarfamilie hörten sie Lesungen aus dem Buch der Könige und dem ersten Brief des Apostels Petrus ("Jesus Christus, der lebendige Stein") sowie die Zachäus-Geschichte aus dem Lukas-Evangelium.
Weihbischof Wörner, der am 28. Juli 2012 mit 42 Jahren zum jüngsten Bischof Deutschlands geweiht wurde, stellte seine Predigt unter das Motto des Jahres des Glaubens: „Die Tür des Glaubens offenhalten, die Schwelle überschreiten.“ Dieses Glaubensjahr wurde von Papst Benedikt XVI. in Erinnerung an den 50. Jahrestag der Eröffnung des Zweiten Vatikanischen Konzils ausgerufen, das von Papst Johannes XXIII. einberufen wurde. „Skepsis und Zweifel zeigen sich bei vielen Menschen – ich kann das bei manchen meiner eigenen Verwandten beobachten, eine schleichende Entfernung und Entfremdung vom Glauben“, bekannte Bischof Wörner offen. Viele Zeitgenossen interessierten sich nicht mehr für den Glauben, und so mancher wende sich bewusst ab, weil er enttäuscht wurde. „Ich habe, obwohl oder gerade weil ich ein Morgenmuffel bin, einen Tipp: Ich sage mir in der Früh‘ gleich nach dem Aufwachen: ‚Herr, hier bin ich‘ – und Sie werden es nicht glauben: Es hilft.“ Zum anderen sollte der Mensch wahrnehmen und anerkennen, dass er auf Gott und dessen Hilfe angewiesen ist: „Dabei ist keine Wendung um 180 Grad notwendig, sondern der Wille zur Kurskorrektur, zur Neubesinnung. So wächst Selbstvertrauen durch Gottvertrauen.“ Und schließlich sollte sich der Glaubende „mit Christus umhüllen“.
Bischof Wörner erinnerte an die Taufe: „Unser Taufkleid passt uns zwar nicht mehr, aber innerlich dürfen wir es nie ausziehen.“ Wie man sich im (Tauf-)Kleid wohlfühlt, zu Hause fühlt, so sollte man auch in seiner Kirche "zu Hause sein", zu Hause sein in der Nachfolge gerade für die, die am Rande stehen, vom Schicksal nicht gerade begünstigt sind. Und letztlich sollte das Jahr des Glaubens auch Anregung sein, die Menschen zum Sprechen über den Glauben zu motivieren und zu animieren.
Traditionell folgte auf den Gottesdienst ein Kirchweih-Mahl in der Aula des Seminars. Anschließend ließ es sich der Bischof nicht nehmen, mit seinen Seminaristen und dem Hausherrn auf der Lesegalerie ausgiebig und gemütlich zu plaudern.

Dieter Klug

Quelle: Isar-Loisachbote, Nr. 267, vom 19.11.2012, S. 3

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