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Serenade zum Abschied

„Die Musik spricht für sich allein. Vorausgesetzt, wir geben ihr eine Chance.“ Unter diesem Motto des amerikanischen Geigers Yehudi Menuhin stellte der scheidende Musikpräfekt Peter Bruckschlögl die Abendserenade in St. Matthias. Der erste, geistliche Teil kam in der Seminarkirche zur Aufführung, der zweite, weltliche in der Seminaraula.
In den vergangenen dreieinhalb Jahren hat der engagierte Musiklehrer Schule und Seminar dem Wort Menuhins Leben eingehaucht. Egal ob in Unterricht, mit Chor oder Instrumentalensemble: Er führte seine Schüler zu Höchstleistungen, wovon sich bei der Abschiedsserenade die ganze Schul- und Seminarfamilie sowie zahlreiche Gäste überzeugen konnten. Der „Meister“ brillierte an Klavier, Orgel und Querflöte. Dem Chor und dem Instrumentalensemble stand die Stubenmusik Saitenklang Waldram mit Lehrern und Mitarbeitern zur Seite.
Das Spektrum des geistlichen Teils reichte von Bachs „Jesu meine Freude“ über Calderas Sonate II für Cello und Generalbass und Franz Schuberts „Ave Maria“ bis zu traditionellen alpenländischen Weisen. Den Schlussakkord setzte das Kirchenlied „Seid nicht bekümmert“. Seminardirektor Martin Schnirch sprach die verbindenden Worte und lud zur Pause zu einer Erfrischung ins Foyer ein, bevor es zum weltlichen Teil in die Aula ging. Dort setzte der Musikpräfekt noch einen Eckstein mit E(rnst) T(heodor) A(madeus) Hofmann: „Wo die Sprache aufhört, fängt die Musik an…“. Klassikern wie Tomaso Albinonis „Adagio“ und traditionellen Liedern stellte Bruckschlögl auch Unbekannteres an die Seite, darunter „9 Mikroludien“ des ungarischen Tonsetzers Georgy Kurtág (am Klavier der erste G-8-Musikabiturient Jürgen Massinger). Auch ernste Zeichen setzte dieser Teil, etwa mit dem Kyrie und dem Agnus Dei des New Yorker Komponisten Jenkins, der „The armed man“ um den 11. September 2001 zu Papier brachte. Den emotionalen Schlusspunkt setzte Billy Joels „Piano Man“, dessen Geschichte Tobias Pastötter (Kolleg I) vortrug. Ganz zum Schluss nahmen Musikpräfekt und Schützlinge musikalisch-literarisch voneinander Abschied. Peter Bruckschlögl wird künftig in Neumarkt in der Oberpfalz tätig sein.

Dieter Klug

Quelle: Isar-Loisachbote, Nr. 180, 06/.07.08.2011, Lokales S. 7

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“Jeder ist berufen”

"Noch dominieren im Herzen Waldrams Bagger, Straßenwalzen und Asphaltiermaschinen, denn die neue Schule von Gymnasium und Kolleg St. Matthias muss in wenigen Wochen, zu Beginn des neuen Schuljahres, fertig sein. Aber kürzlich gab es einen Moment der Stille, der Besinnung: Zwei ehemalige Seminaristen kehrten an den Ort ihrer schulischen und geistlichen Prägung zurück und feierten zusammen mit der ganzen Schul- und Seminarfamilie Nachprimiz. Als Konzelebranten fungierten der Waldramer Pfarrer Elmar Heß sowie Jugendpfarrer Hofstetter, der zurzeit im Waldramer Seminar wohnt. Hauptzelebrant war Dominik Johannes Flür (Abitur 2004), die Predigt hielt Pallottiner-Pater Christoph Lentz (Abitur 1997) unter dem Leitmotiv „Sine ulla spe“ – ohne jede Hoffnung.
Ausgehend von der Gefangenschaft der Israeliten in Ägypten erinnerte sicher der Neupriester an ein Gespräch mit dem damaligen Schulleiter Wolfgang Strobl in dessen Büro, als dieser ihm die Ergebnisse der Aufnahmeprüfung eröffnete: „Deutsch und Latein sehr gut, Mathematik sine ulla spe.“ Aber nach einer mündlichen Prüfung waren die Weichen gestellt, der Zug rollte in Richtung Reifeprüfung. „Schule wurde mit hoher Motivation wahrgenommen“, gestand Lentz in inniger Erinnerung an seine Lehrer, aber schon damals war für ihn ein Grundsatz seines Ordensgründers Vinzenz Pallotti wichtig, im anderen Menschen Gottes Ebenbild zu sehen. „Seminar als Pflanz- und Wachsstätte wurde Mittelpunkt, wobei nicht alles als Gesetz, als betoniert zu betrachten war.“ Immer wieder habe es Zeiten des Zitterns und Bebens, der Unsicherheit gegeben. „Deshalb hat es bei mir auch ein bisschen länger bis zur Priesterweihe gedauert“, gab Lentz unumwunden zu. Mit Pallottis Devise „Jeder ist berufen“, schloss die Predigt, und die Gemeinde erinnerte Lentz an die Tugenden eines Seminars, eines Lebens: Wohlwollen, gegenseitiger Respekt, Anerkennung.
Nach dem Primizsegen der beiden Neupriester, den sich viele Gläubige spenden ließen, ging es in die Aula des Seminars zum Sommerfest, ganz nach der Devise "Gaudium et Spes", Freude und Hoffnung. Mit Grillspezialitäten und an einem Salatbuffet konnten sich die geladenen Gäste, darunter Bürgermeister Helmut Forster, der Kulturreferent des Stadtrats, Ludwig Gollwitzer, sowie Domdekan im Ruhestand Gerhard Gruber, ehemaliger Seminarreferent der Erzdiözese München und Freising, stärken.

Dieter Klug

Quelle: Isar-Loisachbote, Nr. 170, 26. Juli 2011, Lokales, S. 3

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Bischofsworte beim Hochamt

Ein besonderes Hochamt mit einem besonderen Gast haben das Waldramer Spätberufenenseminar St. Matthias und die Kirchengemeinde St. Josef der Arbeiter gefeiert. Das Patrozinium zum Matthiasfest gestaltete der Bischof des Erzbistums Augsburg, Konrad Zdarsa, Nachfolger des zurückgetretenen Bischofs Walter Mixa.
Seminardirektor Pfarrer Martin Schnirch freute sich, dass Zdarsa, "obwohl erst vier Wochen im Amt, bereits den Weg zu uns gefunden hat."
Der gebürtige Sachse Zdarsa sprach über Fundamente des Glaubens, Aufgaben und Botschaft der katholischen Kirche sowie über Menschlichkeit, Eitelkeit und Hochmut. Gerade den jungen Menschen des Seminars wolle er sagen, "wie schön, befreiend und hilfreich es ist, die Botschaft zu verkünden, aber nicht im eigenen Namen auftreten zu müssen: Denn wir kommen im Namen des Herrn Jesu Christi."
Um die christliche Lehre zu leben und zu verkünden, sei es nicht mit einer Tat oder einem Versprechen getan. "Wir müssen uns stetig aufs Neue bemühen, und dieses Bewusstsein braucht man als durchgängige Lebenshaltung."
Menschliche Vorstellungen zwischen dem Möglichen und dem Wirklichen, vermeintliche Werte oder Probleme wie Reichtum oder Armut seien oft zu kurz gedacht: Er wolle "keineswegs karitative Dienste madig machen, aber Jesus geht darüber hinaus", sagte Zdarsa. Er begegne Sorgen und Nöten, der Armut, der Machtlosigkeit und dem Elend, das die Menschen gefangen hält. Gerade die Armen leisteten "einen unverzichtbaren Dienst, damit wir uns nicht selbst überheben und immer wieder unsere Motive prüfen." Der christliche Glaube sei mehr als nur menschliche Weisheit, Märchen und Geschichten: "Hier spricht der lebendige Herr." Zdarsa forderte dazu auf, sich dem immer neuen Aufbruch, dem Leben in dauernder Zwiesprache mit Gott anzuvertrauen. Dann zitierte er frei Hermann Hesse: "Wer nicht das Unmögliche versucht, bleibt im Möglichen banal."

Claudia Koestler

Quelle: Isar-Loisachbote, Nr. 51, 3. März 2011, Lokales, S. 3

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Bischofsworte beim Hochamt

Ein besonderes Hochamt mit einem besonderen Gast haben das Waldramer Spätberufenenseminar St. Matthias und die Kirchengemeinde St. Josef der Arbeiter gefeiert. Das Patrozinium zum Matthiasfest gestaltete der Bischof des Erzbistums Augsburg, Konrad Zdarsa, Nachfolger des zurückgetretenen Bischofs Walter Mixa.
Seminardirektor Pfarrer Martin Schnirch freute sich, dass Zdarsa, "obwohl erst vier Wochen im Amt, bereits den Weg zu uns gefunden hat."
Der gebürtige Sachse Zdarsa sprach über Fundamente des Glaubens, Aufgaben und Botschaft der katholischen Kirche sowie über Menschlichkeit, Eitelkeit und Hochmut. Gerade den jungen Menschen des Seminars wolle er sagen, "wie schön, befreiend und hilfreich es ist, die Botschaft zu verkünden, aber nicht im eigenen Namen auftreten zu müssen: Denn wir kommen im Namen des Herrn Jesu Christi."
Um die christliche Lehre zu leben und zu verkünden, sei es nicht mit einer Tat oder einem Versprechen getan. "Wir müssen uns stetig aufs Neue bemühen, und dieses Bewusstsein braucht man als durchgängige Lebenshaltung."
Menschliche Vorstellungen zwischen dem Möglichen und dem Wirklichen, vermeintliche Werte oder Probleme wie Reichtum oder Armut seien oft zu kurz gedacht: Er wolle "keineswegs karitative Dienste madig machen, aber Jesus geht darüber hinaus", sagte Zdarsa. Er begegne Sorgen und Nöten, der Armut, der Machtlosigkeit und dem Elend, das die Menschen gefangen hält. Gerade die Armen leisteten "einen unverzichtbaren Dienst, damit wir uns nicht selbst überheben und immer wieder unsere Motive prüfen." Der christliche Glaube sei mehr als nur menschliche Weisheit, Märchen und Geschichten: "Hier spricht der lebendige Herr." Zdarsa forderte dazu auf, sich dem immer neuen Aufbruch, dem Leben in dauernder Zwiesprache mit Gott anzuvertrauen. Dann zitierte er frei Hermann Hesse: "Wer nicht das Unmögliche versucht, bleibt im Möglichen banal."

Claudia Koestler

Quelle: Isar-Loisachbote, Nr. 51, 3. März 2011, Lokales, S. 3

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Nur 20 Meter vom Papst entfernt

Es kommt nicht alle Tage vor, dass ein Erzbischof der eigenen Diözese zum Kardinal ernannt wird. Am Tag vor dem großen Ereignis der Kardinalsernennung  von Erzbischof Reinhard Marx haben sich 13 Seminaristen von St. Matthias zusammen mit ihrem Seminardirektor Martin Schnirch auf den Weg nach Rom gemacht. Ein Mitglied der Delegation, Ludwig Bolkart hat einen Reisebericht verfasst:
„Am Samstagmorgen ging es ab 6 Uhr schon sehr hektisch zu, nach der Frühmesse und dem Frühstück machten wir uns auf den kurzen Weg zum Vatikan. Dort angekommen waren wir ziemlich enttäuscht, da wir im Pulk der vielen Menschen im Regen anstehen mussten und trotz des langen Wartens nicht mehr in den Petersdom kamen“, erinnert sich Bolkart. Die Wolfratshauser hätten sich damit abfinden müssen, das Konsistorium, wie die Kardinalsernennung exakt heißt, auf den Leinwänden des Petersplatzes anzusehen.
Um 10.30 Uhr begann der Wortgottesdienst. Papst Benedikt XVI. gab den neuen Kardinälen neben der Delphischen Ethik, dass sie sich selbst in ihren Grenzen erkennen sollen, vor allem mit auf den Weg, dass sie in all ihrem Tun mit Liebe handeln sollen. Danach traten die neuen Kardinäle vor den Heiligen Vater. Der Papst setzte ihnen den purpurroten Pilleolus und das Birett in gleicher Farbe auf – beides sind priesterliche Kopfbedeckungen, schreibt Bolkart.
Nach der Zeremonie blieb bis nachmittags Zeit für einen ausgiebigen Stadtbummel. Danach traf sich die Gruppe am Petersplatz, um bei der Audienz der neuen Kardinäle dabei zu sein und den neuen Purpurträgern gratulieren zu können. „Neben den neuernannten Kardinälen trafen wir auch den Vorgänger unseres jetzigen Erzbischofs, Kardinal Friedrich Wetter, den deutschen Kurienkardinal Kasper sowie den Vorsitzenden der österreichischen Bischofskonferenz und Bischof von Wien, Christoph Schönborn“, rekapituliert Bolkart.
Am Sonntagmorgen nahmen die Wolfratshauser noch am Pontifikalamt im Petersdom teil. Dank Thomas Frauenlob, einem ehemaligen Absolventen von St. Matthias und heute Mitarbeiter des Papstes in Bildungsfragen, bekamen die Seminaristen einen Platz in der Apsis des Petersdomes – keine 20 Meter vom Papst entfernt. Nach der Messe traf die Delegation neben dem neuen Münchner Kardinal auch Ministerpräsident Horst Seehofer, der sich erfreut über die Kardinalsernennung äußerte: „Es ist für Bayern eine Ehre, einen Papst und drei Kardinäle zu haben.“ Für Schule und Seminar gibt es 2011 ein Wiedersehen mit Kardinal Marx, wenn er den Neubau einweiht.

Dieter Klug

Quelle: Isar-Loisachbote, Nr. 283, 7.12.2010, Lokales, S. 8

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Nur 20 Meter vom Papst entfernt

Es kommt nicht alle Tage vor, dass ein Erzbischof der eigenen Diözese zum Kardinal ernannt wird. Am Tag vor dem großen Ereignis der Kardinalsernennung  von Erzbischof Reinhard Marx haben sich 13 Seminaristen von St. Matthias zusammen mit ihrem Seminardirektor Martin Schnirch auf den Weg nach Rom gemacht. Ein Mitglied der Delegation, Ludwig Bolkart hat einen Reisebericht verfasst:
„Am Samstagmorgen ging es ab 6 Uhr schon sehr hektisch zu, nach der Frühmesse und dem Frühstück machten wir uns auf den kurzen Weg zum Vatikan. Dort angekommen waren wir ziemlich enttäuscht, da wir im Pulk der vielen Menschen im Regen anstehen mussten und trotz des langen Wartens nicht mehr in den Petersdom kamen“, erinnert sich Bolkart. Die Wolfratshauser hätten sich damit abfinden müssen, das Konsistorium, wie die Kardinalsernennung exakt heißt, auf den Leinwänden des Petersplatzes anzusehen.
Um 10.30 Uhr begann der Wortgottesdienst. Papst Benedikt XVI. gab den neuen Kardinälen neben der Delphischen Ethik, dass sie sich selbst in ihren Grenzen erkennen sollen, vor allem mit auf den Weg, dass sie in all ihrem Tun mit Liebe handeln sollen. Danach traten die neuen Kardinäle vor den Heiligen Vater. Der Papst setzte ihnen den purpurroten Pilleolus und das Birett in gleicher Farbe auf – beides sind priesterliche Kopfbedeckungen, schreibt Bolkart.
Nach der Zeremonie blieb bis nachmittags Zeit für einen ausgiebigen Stadtbummel. Danach traf sich die Gruppe am Petersplatz, um bei der Audienz der neuen Kardinäle dabei zu sein und den neuen Purpurträgern gratulieren zu können. „Neben den neuernannten Kardinälen trafen wir auch den Vorgänger unseres jetzigen Erzbischofs, Kardinal Friedrich Wetter, den deutschen Kurienkardinal Kasper sowie den Vorsitzenden der österreichischen Bischofskonferenz und Bischof von Wien, Christoph Schönborn“, rekapituliert Bolkart.
Am Sonntagmorgen nahmen die Wolfratshauser noch am Pontifikalamt im Petersdom teil. Dank Thomas Frauenlob, einem ehemaligen Absolventen von St. Matthias und heute Mitarbeiter des Papstes in Bildungsfragen, bekamen die Seminaristen einen Platz in der Apsis des Petersdomes – keine 20 Meter vom Papst entfernt. Nach der Messe traf die Delegation neben dem neuen Münchner Kardinal auch Ministerpräsident Horst Seehofer, der sich erfreut über die Kardinalsernennung äußerte: „Es ist für Bayern eine Ehre, einen Papst und drei Kardinäle zu haben.“ Für Schule und Seminar gibt es 2011 ein Wiedersehen mit Kardinal Marx, wenn er den Neubau einweiht.

Dieter Klug

Quelle: Isar-Loisachbote, Nr. 283, 7.12.2010, Lokales, S. 8

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