Auch ein ehemaliger Schüler des Gymnasiums St. Matthias gab in dieser Serie Auskunft:

Thomas Kauschke, 50, machte nach der Realschule das Abitur am Gymnasium St. Matthias:
„Nach der 7. Klasse wechselte ich vom Gymnasium auf die Realschule. Dort gefiel es mir deutlich besser, ich merkte aber schnell, dass ich doch das Abitur machen möchte, um Arzt werden zu können. Darum wechselte ich nach der Mittleren Reife auf das Sankt-Matthias-Gymnasium. Als ehemaliger Realschüler musste ich dort aufholen, beispielsweise eine zweite Fremdsprache erlernen.
Als größten Vorteil der Schule habe ich das besondere Engagement der Lehrer empfunden. Sie waren mit ganzem Herzen bei der Sachen und hatten das Talent, uns Schüler für ihre Fächer zu begeistern und unser Interesse zu wecken. Wenn man sich für ein Fach interessiert, fällt es leichter, es zu verstehen. Sie hatten auch den Ehrgeiz, uns den Stoff so beizubringen, dass wir ihn nicht nur auswendig lernen, sondern auch verstanden. Dafür bin ich dankbar. Ich kann nur jedem Schüler solche Lehrer wünschen. Dass ich zwei Jahre länger für das Abitur gebraucht habe, habe ich nie bereut. Mir sind diese Jahre nie abgegangen. Auch bei Bewerbungen spielte dies keine negative Rolle. Eher war es so, dass Arbeitgeber in meiner Entscheidung, das Abitur nachzuholen, einen besonderen Wille gesehen haben. Ich habe Medizin an der Universität München studiert. Seit 2002 habe ich meine eigene Praxis in Geretsried. Ich glaube nicht, dass man das Abitur unter besseren Bedingungen machen kann.“

Quelle: Süddeutsche Zeitung, Nr. 66, vom 20. März 2015, S. R12