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Die Vergewisserung über die Regeln des Zusammenlebens an einer Schule ist heute ein Grundbestandteil ihrer Qualitätsentwicklung geworden.
Der Umgang miteinander beim Unterrichten und bei der außerunterrichtlichen Betreuung bringt eine Nähe zwischen den Schülerinnen und Schülern und den Lehrenden und Mitarbeitern mit sich. Dabei hat jeder Mensch das Recht auf Anerkennung seiner Persönlichkeit und seiner Würde und auf einen geschützten Raum. Niemand darf darin verletzt werden.
Die Grenzen, die also zwischen der unumgänglichen Nähe und der erforderlichen Distanz unter allen Beteiligten liegen, festzulegen und für die speziellen Gegebenheiten in der jeweiligen Einrichtung zu formulieren, ist daher eine gebotene Herausforderung, gerade für eine christliche Schule.

In St. Matthias haben sich seit 2016 einschneidende Veränderungen ergeben: Das Spätberufenenseminar ist zu einem Wohnheim für volljährige Schülerinnen und Schüler geworden. Zum Gymnasium und Kolleg hat sich 2017 die Fachoberschule Sozialwesen gesellt. Außerdem wurden in den letzten Jahren auf Diözesanebene das Konzept und die Hilfsangebote im Bereich der Prävention weiterentwickelt.
Diese Voraussetzungen waren Anlass genug, das bisherige Missbrauchspräventionskonzept der Einrichtung grundlegend zu überarbeiten. Ein Team aus Mitarbeitenden, Lehrern und Schülern hat sich dies zur Aufgabe gemacht.
Den Ausgangspunkt der Arbeit bildete die schulinterne Lehrerfortbildung am Buß- und Bettag 2017. Dabei stellte Frau Dolatschko-Ajjur, die Präventionsbeauftragte der Erzdiözese, die Neuauflage der Handreichung „Miteinander achtsam leben“ eingehend vor und brachte so die Lehrerinnen und Lehrer beim Thema Prävention auf den neuesten Stand.
Anschließend wurde im Team die Arbeitsverteilung geklärt, sodass die Arbeitsgruppen das bisherige Konzept in mehreren Sitzungen aktualisieren bzw. ergänzen konnten.
Der erstellte Entwurf – um das positive Ziel und den Hilfscharakter der Schrift hervorzuheben, haben wir ihr den neuen Namen „Schutzkonzept“ gegeben – passierte im Sommer 2018 das Leitungsteam und die Mitarbeitervertretungen der Einrichtung. Abschließend erteilten auch die Präventionsbeauftragten der Erzdiözese ihre Zustimmung.
Im letzten Schritt wurde das neue Konzept am 13. November 2018 in einer Schulversammlung allen in St. Matthias Arbeitenden und Wohnenden vorgestellt. Frau Halbig, die Präventionsbeauftragte der Einrichtung, erläuterte wesentliche Begriffe zum Thema Prävention und hob exemplarisch einige Verhaltensgrundsätze hervor. Außerdem präsentierte sie den überarbeiteten Interventionsplan und das Beschwerdemanagement. Sie verwies auch auf die Vielzahl an Ansprechpartnern und Hilfsangeboten, die bei Bedarf im Hause und darüber hinaus jederzeit für ein vertrauliches Gespräch zur Verfügung stehen.
Stiftungsdirektor Dr. Burkard vertraute am Ende der Veranstaltung den Vertretern der maßgeblichen Gruppen in St. Matthias jeweils ein Druckexemplar des Schutzkonzepts an. Außerdem liegt es ab sofort für jeden zugänglich in der Bibliothek aus und ist auf der Homepage von St. Matthias abrufbar.

Institutionalisierte Schutzkonzept für St. Matthias

 

Thomas Erhard