„Nach Waldram kommen ist immer ein bisschen nach Hause kommen“, sagte der Primiziant bei seiner Begrüßung in der festlich geschmückten Seminarkirche. „Zwar steht die alte Schule nicht mehr, und Waldram hat seit meinem Weggang sein Gesicht dramatisch verändert, doch ist die Seminarkirche noch dieselbe, in der ich jeden Tag war.“
Ehemalige Seminaristen sowie aktuelle Schüler haben vor kurzem mit der Schul- und Seminargemeinschaft in der Kirche St. Matthias ein, um mit Neupriester Bernhard Pastötter (Abitur 2007) dessen Nachprimiz gefeiert. Pastötter gehört der Augustiner-Chorherren-Propstei Paring an und legte 2011 die Ewige Profess ab. Auch ehemalige Lehrer wie Gerhard Gesierich, Dr. Gottfried Noske und Hanns Mittermeyer waren bei der festlichen Messfeier des ehemaligen Zöglings dabei.
Zu Pastötters einführenden Worten passte die Lesung aus dem Buch Exodus, die sich mit Moses am Dornbusch befasste. Das Evangelium nach Matthäus gab der Hoffnung auf ein gutes, gelingendes Leben Ausdruck: „Kommt alle zu mir…, denn mein Joch drückt nicht, und meine Last ist leicht. Seine Predigt begann der Primiziant locker-spöttelnd: „Heuer bin ich der einzige bei der Nachprimiz, und jetzt muss ich alles alleine machen, bin nicht nur Hauptzelebrant, sondern darf auch noch predigen“.
Diese „Last“ bewältigte er spielend. Er blickte auf die wechselvolle Zeit der Prüfung seiner Berufung in St. Matthias zurück: Anfangs wollte er ganz normaler Priester werden, doch eines Tages ereilte ihn der Ruf in die klösterliche Gemeinschaft der Augustiner-Chorherren. „Für mich war Waldram nie nur der Ort, wo man das Abitur (nach)machen kann, sondern auch der Ort, wo man sich auf den Weg zu Gott machen kann.“
Gott ist das Licht, diese Erfahrung machte nicht nur Mose am Dornbusch, sondern auch Bernhard Pastötter, der das Seminar St. Matthias als einen solchen Ort des Lichts empfand. Er verknüpfte seinen Dank mit der Bitte an die Verantwortlichen, alles zu tun, damit St. Matthias in Zukunft von mehr jungen Männern belebt wird.
Danach feierten alle in der festlich eingedeckten Aula und im Seminarhof das traditionelle Sommerfest – mit einem Büffet des Teams der Hauswirtschaft und Grillspezialitäten der beiden Haustechniker […]. Unter den Gästen waren auch einige Stadträte und der Regens des Münchner Priesterseminars Dr. Wolfgang Lehner mit einer Gruppe Seminaristen.
Zum Abschluss lud die Schulband zum Tanzen und Zuhören ein. Die musikalische Bandbreite reichte von den Beatles („Hey Jude“) über Olli Murs bis zu den Klassikern CCR und Status Quo.
Dieter Klug
Quelle: Isar-Loisachbote, Nr. 168, vom 24. Juli 2016, Lokales S. 3