Liebe Brüder und Schwestern!

Beim Lesen des Evangeliums von diesem Sonntag
fällt mir eine Sache auf:

Ich meine nicht die Tatsache,
dass Petrus seine Schwiegermutter hatte,
er also verheiratet war,
wie übrigens die anderen Apostel auch.

Was mir besonders auffällt
ist das, was Jesus tut:

Er heilt.

Er heilt die Schwiegermutter des Petrus,
er heilt viele Kranke,
und treibt viele Dämonen aus.

Das Evangelium dieses Sonntags
stellt uns Jesus als den
Heiland vor.

Schauen wir uns an, was das heißt:

Da ist zunächst die Schwiegermutter des Petrus
die mit Fieber im Bett liegt.

Gerade in der letzten Zeit
in diesen Wintermonaten,
sind viele Menschen krank gewesen,
auch hierbei uns im Haus.

Und wer schon einmal so richtig krank war weiß,
dass das den Menschen nicht nur körperlich
sondern auch in seinem Inneren,
seelisch, psychisch ganz schön mitnehmen kann.

Krank sein ist mehr
als dass nur etwas im Körper nicht funktioniert.

Nicht nur äußerlich,
sondern auch innerlich liegt man danieder.

So wie auch die Schwiegermutter des Petrus.

Doch was tut Jesus?

Er geht zu ihr hin,
er fasst sie an der Hand,
er richtete sie auf.

Das ist das,
was der Heiland Jesus tut:

Er geht auf den Darniederliegenden zu,
fasst ihn an der Hand,
und richtet ihn auf.

Die Zuwendung Jesu heilt.

Die Berührung Jesu heilt.

Das Aufrichten durch Jesus heilt.

Es heilt den Menschen zu innerst.

Jesus will das Heil des Menschen,
das nicht nur in seinem körperlichen Wohlbefinden besteht.

Jesus möchte das umfassende Heil des Menschen.

Deshalb erzählt uns das Evangelium
auch davon,
dass Jesus
Besessene heilt
und die
Dämonen austreibt.

Was hat es damit auf sich?

Manche sagen,
bei dem was die Bibel als Dämonen,
als Besessenheit vorstellt,
handle es sich um psychische Krankheiten.

Das ist sicher nicht falsch,
doch ich glaube
es geht noch um etwas Tieferes.

Die Dämonen sind die Personifizierung dessen,
was vom Menschen
Besitz ergreifen will,
was ihn
besetzen will,
was
über ihn herrschen möchte,
und
Macht über ihn gewinnt.

Die Dämonen sind Mächte,
die auch wir manchmal spüren können.

Oder wer hat nicht schon einmal gespürt,
dass er von etwas
wie gefangen genommen wurde,
dass er von etwas
nicht mehr los gelassen wurde,
dass er von etwas
nieder gedrückt wurde,
das ihm
die Freude genommen wurde,
dass ihm
der Lebensmut genommen wurde,
ja vielleicht hat der eine oder andere schon daran gedacht
Schluss zu machen.

Die Mächte wie das bewirken,
umschreibt die Bibel mit dem Wort „Dämonen“.

Es handelt sich dabei nicht nur
um irgendwelche Fehlfunktionen des Gehirns,

sondern wohl um Mächte,
die nicht nur einen Menschen
sondern vielleicht sogar eine ganze Gruppe,
eine Gemeinschaft,
ein ganzes Volk,
ergreifen können,
sie nieder drücken,
und zu Taten führen können,
wie wir sie in der Vergangenheit,
in der Geschichte des 20. Jahrhunderts
so schmerzvoll vor Augen gestellt bekommen haben.

Hier sind Dämonen am Werk.

Doch das Evangelium zeigt uns auf,
dass Jesus stärker ist als die Dämonen.

ER treibt die Dämonen aus.

ER heilt die Menschen von ihrer Besessenheit.

Auch uns.

Um heil zu werden,
müssen wir
Jesus an uns heran lassen.

Um heil zu werden,
müssen wir uns
von ihm berühren lassen.

Um heil zu werden,
dürfen wir uns
von Ihm ausrichten lassen,
dürfen wir uns von ihm
wieder auf unsere eigenen Füße stellen lassen
und uns wieder neu
in unsere Würde einsetzen lassen.

Die Macht des dämonischen will den Menschen nieder drücken,
klein halten,
niedermachen
,
ihn
seiner Würde berauben,
ihm schaden,
ja schließlich
ihn zerstören.

Jesus, unser Heiland,
will unser Heil.

Er will, dass wir das Leben haben,
und dass wir es
in Fülle haben.

Deshalb sind wir heute hier versammelt.

Deshalb beten wir.

Deshalb suchen wir die Begegnung mit unseren Brüdern und Schwestern.

Damit ER, Jesus, auf uns zukommen kann.

ER will Sie und Sie und mich heute berühren
mit seinem
Wort
mit der
Eucharistie
in der
Versöhnungsgeste mit dem Bruder und Schwester

Er will uns aufrichten,
uns wieder auf die Beine bringen
und uns wieder neu unsere Würde zeigen.

Weil wir das wissen,
liebe Schwestern und Brüder,
brauchen wir keine Angst vor den dämonischen Mächten zu haben.

Jesus ist stärker.

Jesus heilt!

Auch uns.