„So ein gutes Ergebnis hatten wir an unserer Schule noch nie“, freute sich gestern Oberstudiendirektor Claus Pointner, der Leiter des Gymnasiums und Kollegs St. Matthias, als er den 20 Absolventen die Abiturnoten verkündete. Mit einem Schnitt von 2,25 lieferten die 13 Gymnasiasten und sieben Kollegiaten ein herausragendes Ergebnis ab. Mit dazu beigetragen haben die fünf Besten: Alena Kreutterer, Ronja Endres, Herbert Graf, Katharina Hafner und Christian Schopf.
Einig waren sich die Absolventen in einem Punkt: „Mathematik war extrem schwer. Statt der maximal möglichen 15 Punkte erreichten wir darum im besten Fall nur acht Punkte“, erklärt Alena Kreutterer. Mit 1,1 ging die 24-jährige Münchnerin durchs Ziel und ist damit die Schulbeste. Für eine lupenreine 1,0 fehlen ihr nur zwei Punkte. „Die kann ich in der mündlichen Prüfung holen. Wahrscheinlich nutze ich die Chance.“
Kreutterer entschloss sich wie ihre Freundin Ronja Endres aus Penzberg nach der Mittleren Reife und einer Lehre als Chemielaborantin zum Besuch des Gymnasiums in Waldram. „Wir wollten es versuchen, und es hat geklappt“, stellen sie fest. Die jungen Damen sind begeistert von der Schule: „Kleine Klassen mit maximal 20 Schülern, ein gutes Lernklima und Lehrer, die immer helfen und einen guten Unterricht machen, das ist einfach toll“, sagt Endres. Kreutterer möchte Medizin und Psychologie studieren, Endres strebt eine Tätigkeit im diplomatischen Dienst oder in einer internationalen Hilfsorganisation an. „Darum studiere ich in Dresden den Elitestudiengang internationale Beziehungen, mache den Bachelor und anschließend den Master. Auf jeden Fall will ich die Welt verbessern“, so Endres mit einem Lachen.
Die mit 18 Jahren jüngste Absolventin ist Katharina Hafner (1,9) aus Geretsried. Bis zur zehnten Klasse besuchte sie das Gymnasium in Geretsried und wechselte dann nach St. Matthias, weil „schon meine Eltern und meine Tante hier waren“. Wahrscheinlich werde sie Jura studieren, aber erst einmal „gehe ich auf Reisen, verbringe einige Zeit in Spanien, weil ich die Sprache liebe und meine Kenntnisse vertiefen will“, verrät Hafner.
Aus St. Oswald bei Passau kommt der 22-jährige Christian Schopf (1,9), der nach der Mittleren Reife vom Dorfpfarrer den Hinweis auf St. Matthias bekommen hatte. „Ich wollte mir selbst beweisen, dass ich das Abitur schaffen kann.“ Im Herbst will er Rechtswissenschaft studieren.
Einen weiten Weg zur Reifeprüfung hat Herbert Graf hinter sich. Der 29-jährige (Abi-Note 1,8) aus Ampfing bei Mühldorf entschloss sich nach der Hauptschule die Mittlere Reife zu machen, absolvierte eine Lehre als Bankkaufmann, machte den Sparkassenfachwirt und war Zivi bei Caritas. Dort entschloss er sich, noch das Abitur zu erlangen. „Ich möchte nun Priester werden, studiere darum Theologie und Philosophie. Ich habe mein Leben lang meine Hoffnungen auf den Herrn gesetzt und der hat mich noch nie enttäuscht“, erklärt der tiefgläubige Graf.
Siggi Niedergesäß
Quelle: Isar-Loisachbote, Nr. 128, vom 4./5. Juni 2011, Lokales, S. 3
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