„Das Evangelium hat mein Leben verändert“ erzählte Tilo, ein Jugendlicher, der schon alle möglichen Drogen genommen und auf der Straße gelebt hat. Jetzt lebt er zusammen mit anderen ehemaligen Drogenabhängigen auf einem Bauernhof in der Nähe von Kaufbeuren, der sich „Fazenda da Esperanca“ (Bauernhof der Hoffnung) nennt.
In einer einjährigen „Rekuperation“ machen diese jungen Männer eine Erfahrung, die ihr Leben auf den Kopf stellt: Durch das gelebte Evangelium, ein bewusstes leben als Christ, kommen sie weg von der Sucht und finden zu sich selbst.
Beim Sonntagsgottesdienst am ersten Fastensonntag erzählten uns Tilo und ein anderer Jugendlicher von dieser Erfahrung. Der damalige Leiter der Fazenda, Pfarrer Georg Schlüter, ließ in seiner Predigt, die uns die verändernde Kraft des Evangeliums vor Augen stellte, die beiden Jugendlichen zu Wort kommen.
Bei einem Gegenbesuch in Kaufbeuren und als Dankeschön für ihr Zeugnis überreichten wir einige Wochen später an die Bewohner der Fazenda neue Bibeln. Tilo zeigte uns die ganze Einrichtung: den Stall, in dem die eigenen Schafe und Hasen gezüchtet werden, die Werkstatt, das Cafe und natürlch die Wohnräume, auch die Kapelle, in der die Bewohner sich täglich zum Gebet und Gottesdienst versammeln.
„Jesus ist hier gegenwärtig. Unspektakulär und oft in ganz einfachen Zeichen. Dennoch verändert er die Menschen und hilft ihnen, zu sich selbst zu kommen. Weg von den Drogen, hin zum Menschsein“, so der neue Leiter der Fazenda, Pfarrer Christian Heim.
Martin Schnirch