Bischof Gebhard Fürst (Diözese Rottenburg-Stuttgart) war am ersten Tag des unbesetzten Papststuhls Festzelebrant beim Patrozinium des Heiligen Matthias in Waldram. Die Schul- und Seminarfamilie feierte mit dem hohen Gast in der Seminarkirche den Festgottesdienst.
Als "Vorbild nicht nur für uns, sondern für alle Christen" rühmte Hausherr und Seminardirektor Schnirch den für Judas nachgewählten beziehungsweise ausgelosten Matthias. Dann ging Bischof Fürst in seiner Predigt auf den "neuen Pilger Benedikt" ein. Am Tag nach dem Rücktritt des Papstes rühmte der Bischof vor allem ein Herzensanliegen des "alten" Papstes. Dieser habe immer wieder betont, dass das neue Menschsein auch bedeute, für die Schöpfung Verantwortung zu übernehmen und Umweltschutz zu betreiben – "so wie das Schule und Seminar St. Matthias tun, die streng nach ökologischen Gesichtspunkten gebaut wurden und betrieben werden". Eine Maxime Benedikts XVI. sei gewesen: "Willst du den Frieden befördern, so bewahre die Schöpfung." Dies schließe Luft und Wasser ebenso ein wie Tier- und Pflanzenwelt sowie den tropischen Regenwald. "Das sagte kein Abgeordneter der Grünen im Bayrischen Landtag, sondern unser Papst Benedikt", betonte Fürst. Dessen Pontifikat sei dem Schutz von Schöpfung, Welt und Umwelt verpflichtet gewesen. Vor diesem Hintergrund sei auf dem Dach der großen Audienzhalle im Vatikan auch eine Fotovoltaik-Anlage installiert worden.
Beim Festessen in der Aula skizzierte Direktor Schnirch die Geschichte von St. Matthias seit der Gründung durch Kardinal Faulhaber im Jahr 1927, formulierte Ziele und Inhalte von Schule und Seminar und schloss mit der Bitte an Bischof Fürst, "den hoffentlich guten Eindruck von St. Matthias weiterzutragen". Traditionell wurde beim Patrozinium der Ämterwechsel zum neuen Seminarrat vollzogen. Große Veränderungen gibt es nicht. Die Führung mit Senior Christoph Kopitzki und Konsenior Pilipp Uebler bleibt erhalten.
Dieter Klug
Quelle: Isar-Loisachbote – Geretsrieder Merkur, Nr. 53 vom 04.03.2013, Lokales, S. 3