Am Freitag, den 17. Mai,knapp eine Woche vor den Wahlen zum Europäischen Parlament, besucht Bernd Posselt von 11:30 bis 13 Uhr das Gymnasium, Kolleg und die FOS Sankt Matthias in Waldram.
Vor der ganzen Schulgemeinschaft wird er die besondere Bedeutung des Projekts Europa gerade auch für Deutschland erläutern.
Bernd Posselt ist ein leidenschaftlicher Europäer. Der 62jährige lebt heute in München und war von 1978 bis 1994 engster politischer Mitarbeiter und Pressesprecher von Dr. Otto von Habsburg und von der ersten Europawahl 1979 an Mitarbeiter und Berater beim Europa-Parlament in Straßburg (Spezialgebiete: Außenpolitik, Ostpolitik, Volksgruppenrecht, Nationalitätenprobleme, Innere Sicherheit).
Als Mitglied des Europäischen Parlamentes von 1994 bis 2014 war er Mitglied des Ausschusses für Auswärtige Angelegenheiten und stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für Kultur und Bildung. In der EVP-Fraktion des Europaparlamentes (Fraktion der Europäischen Volkspartei/Christliche Demokraten) war er u.a. Mitglied der Arbeitsgruppen “Bioethik” sowie “Mittel- und Osteuropa” und “Menschenrechte in Russland”. Als Europa-Abgeordneter war er zudem Mitglied der Interfraktionellen Arbeitsgruppe für Volksgruppen, Regionen und Regionalsprachen, die für ein Europäisches Volksgruppenrecht eintritt. Für seine Menschenrechtsarbeit wurde er 2015 von Präsident Vladimir Putin mit 88 anderen Europäern mit einem Einreiseverbot nach Russland belegt. Seit 1998 ist Bernd Posselt Präsident der Paneuropa-Union Deutschland. Er ist aktiv in der kirchlichen Europa-Arbeit und beim christlich-jüdisch-islamischen Dialog. Mit Pater Anselm Bilgri initiiert er seit 1994 die zweimal jährlich stattfindenden “Christlichen Europa-Tage” in Kloster Andechs/Oberbayern. Von 1996 bis 2004 war er auch Mitglied im Diözesanrat der Erzdiözese München und Freising. Seit 2008 ist Posselt zusätzlich Sprecher (oberster politischer Repräsentant) der Sudetendeutschen Volksgruppe.
Mit seinem Grundsatzreferat wird er den Schülerinnen und Schülern die immense Bedeutung der Europäischen Union vor Augen führen und mit manchen Vorurteilen aufräumen. Im Zuge der Globalisierung, in Zeiten von fake-news und neonationalistischen Tendenzen gerät die europäische Idee aber auch immer mehr unter Druck. Demokratie, Frieden, Freiheit, Sicherheit, Wohlstand, Toleranz und Menschenrechte müssen beinahe tagtäglich aufs Neue erkämpft und verteidigt werden. Vor diesem Hintergrund ist die Europawahl 2019 alles andere als ein beliebiger Termin.
Dass die heutige Jugend durchaus politisch interessiert und aktiv ist, zeigen nicht zuletzt die freitäglichen Fridays-for-future-Demonstrationen. Darüber hinaus sind viele unserer Schülerinnen und Schüler zum ersten Mal in ihrem Leben zum Urnengang berechtigt. Unsere Schulen wollen damit ihrem Auftrag zur politischen Bildung, zur Herausbildung demokratischen Verständnisses und zur Formung mündiger Staatsbürger gerecht werden.
Andreas Gleixner
s. auch: Überzeugter Europäer zu Gast