Drei von 32 Abiturienten haben eine Eins vor dem Komma
Für die meisten Schüler sind die Abiturprüfungen eine kräftezehrende Angelegenheit. Robin Heumann ging zumindest in einem Fach seinem Hobby nach. „Ich habe mich auch neben der Schule mit Mathematik beschäftigt“, sagt der 20-jährige Geretsrieder. Mehrere Stunden pro Woche widmet er seiner ungewöhnlichen Leidenschaft. Heumann ist mit der Traumnote 1,0 in diesem Jahr der beste Abiturient am Gymnasium St. Matthias. Martin Mösenlechner (1,0) und Julia Darchinger (1,4) komplettieren das Spitzentrio der 32 Waldramer Gymnasiasten. Alle Mitschüler schafften die Prüfungen auf Anhieb. Am Kolleg schloss Michelle Kubis-Dytrt (2,1) am besten ab.
Nicht nur Heumann konnte in den Abiturprüfungen persönlichen Leidenschaften nachgehen. „Ich habe Latein schon immer gemocht“, berichtet Julia Darchinger. Nur im Fach Musik schloss sie noch besser ab. Für die nahe Zukunft hat sie klare Vorstellungen: „Ich möchte ein freiwilliges ökologisches Jahr in einem Naturkindergarten machen.“ Die intensive Arbeit mit Kindern ist für sie die Motivation. „Nebenbei mache ich mir Gedanken darüber, was ich studieren möchte.“
Auch Martin Mösenlechner nimmt sich für diese Entscheidung noch Zeit. Zwar träumt er schon länger vorn einem Medizinstudium. Im nächsten Jahr möchte der 18-Jährige aber erst einmal reisen, arbeiten und auf dem Hof der Familie helfen. Seine Abiturvorbereitung war untypisch: „Für die Prüfungen habe ich gar nicht mehr so viel lernen müssen. Ich habe ja in den zwei Jahren davor schon viel gemacht.“ In der heißen Vorbereitungsphase, in der manche Mitschüler stundenlang lernen, war der Teisendorfer regelmäßig in der Isar schwimmen“.
Ganz anders lief der Schlussspurt für die Kolleg-Beste ab. „Ich habe jeden Tag sechs bis acht Stunden gelernt“, berichtet die 27-jährige Michelle Kubis-Dytrt. „Mein Mann musste mich regelmäßig abfragen. Das hat mir schon fast leidgetan.“ Sie plant, Chemie zu studieren. „Aber erst einmal möchte ich in den Urlaub“, sagt die Geretsriederin. Schulprimus Heumann hat ebenfalls Pläne. Er möchte Physik studieren. „Da ist schließlich Mathe mit dabei.“
Dominik Stallein
Quelle: Isar-Loisachbote, Nr. 136 vom 16/17. Juni 2018, Lokales S. 3