Auf der einen Seite ruft eine Gruppe Umweltaktivisten, die mit ihren Schildern schnell als Demonstranten zu erkennen sind, die bekannten Parolen, wie „Hopp, hopp, hopp – Kohlestopp!“, „Leute lasst das Auto steh’n, ihr habt Füße um zu geh’n!“ oder „Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr uns die Zukunft klaut!“
Auf diese Protestrufe reagieren auf der anderen Seite eine Gruppe Politiker ebenfalls mit den allseits bekannten Beschwichtigungsformeln, wie „Ihr habt doch von den globalen Zusammenhängen keine Ahnung! Überlasst die Lösung der Probleme mal den Profis.“ Dazwischen die Aussagen von Wissenschaftlern, die sagen: „Wir Wissenschaftler haben die Faktenlage schon in den letzten drei Jahrzehnten in ihrer ganzen Komplexität erkannt und viele Präventionsmaßnahmen entwickelt und vorgeschlagen.“
Schließlich erklären die Schüler anhand von Tafeln mit Graphiken und Statistiken einige bedenkliche und sich widersprechende Fakten: die bedrohliche Entwicklung der Klimaerwärmung, die unzureichende Reduktion der CO2-Emissionen, den stockenden Ausbau der Windenergie, den schleppenden Verkauf von Elektroautos und die Beschlüsse des Pariser Abkommens von 2015, in dem sich 184 Länder auf gemeinsame Ziele geeinigt haben.
Auf dem Hintergrund dieser Inszenierung entwickelt sich – von Hans Bobe moderiert – eine rege, aber meist sachliche Diskussion zwischen den Schauspielern, den Schülern und den Lehrern darüber, wo nun am drängendsten und am besten anzusetzen sei, um effektiv Klimaschutz zu betreiben.
Klar war, dass es an der Regierung ist, für die richtigen Weichenstellungen zu sorgen. Einige Redner hoben aber gleichzeitig hervor, dass jeder einzelne dabei mithelfen kann, die CO2-Emissionen zu reduzieren, indem er zum Beispiel das Auto öfter stehen lässt oder seinen Fleischkonsum reduziert.
Zum Schluss regte Schulleiter Wiechmann an zu überlegen, welchen Beitrag die Schulgemeinschaft zum Klimaschutz leisten könnte. Eine Idee könnte sein, bei Schul- und Klassenfahrten in Zukunft aufs Fliegen zu verzichten. Außerdem gab er bekannt, dass die Diözese die Anliegen der Schülerschaft ernstnehmen will. Sie lädt daher am 11. Juli zu einem Klimagipfel ein, auf dem Kardinal Marx die Sorgen von Schülervertretern der diözesanen Schulen und ihre Forderungen anhören und mit ihnen auch über klimafreundliches Handeln an den Schulen reden möchte.
Die Info-Tafeln, die Schilder der “Demonstranten” und das Libretto des Doku-Dramas sind nun bis auf Weiteres im Foyer der Schule der Öffentlichkeit zugänglich.
Thomas Erhard