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Schulneubau St. Matthias: Mit elf Löchern ins Jahr 2011

Man liegt gut im Zeitplan, berichten Seminarleiter Martin Schnirch und Schulleiter Claus Pointner bei einem Rundgang über die Baustelle. Aber ein so großes Gebäude – künftig Unterrichtsstätte von Spätberufenengymnasium, Kolleg und Seminar – braucht eben seine Zeit. In dem Rohbau werden derzeit Leitungen und Lüftungsschächte verlegt. Auf den Einbau der großen Fenster und Glasfassaden wartet man noch. Ziel ist, dass das Haus bis zum Wintereinbruch dicht ist und dann der Innenausbau vorangehen kann.
Das Endergebnis kann man sich schon gut vorstellen. Durch große Dachfenster – die schon eingebaut sind – dringt Licht in die lange Mittelhalle. Und zwar von oben in den ersten Stock und auch ins Erdgeschoss: Von dort gibt es drei Deckendurchbrüche mit Galerie bis zum Dach. Überhaupt ist das Prinzip der Lichtdurchlässigkeit konsequent durchgehalten: Sei es durch große Fenster in Klassenzimmern und Fachräumen oder in Gestalt des Verbindungsganges zum Seminar, der teilweise nur aus Glas besteht.
In diesem Verbindungsgang finden künftig Schnirch, Pointner, sein Vize Thomas Erhard und das Sekretariat Wand an Wand Platz. „Das wird vor allem für Claus Pointner eine Erleichterung sein“, sagt Schnirch. „Er hatte bisher 300 Meter vom Altbau zu mir und den Sekretärinnen.“ Schnirch muss zwar sein schönes Büro gegen das neue kleinere eintauschen, aber er freut sich auf die zukünftige Zusammengehörigkeit: „Irgendwo muss man Abstriche machen“, sagt er über das 10,6-Millionen-Euro-Projekt. In den Räumen, wo er und das Büro noch untergebracht sind, wird sich künftig die Schulbibliothek ausbreiten – noch beheimatet im maroden Altbau, der nach dem Auszug von Schülern und Lehrern abgerissen wird.
Der neue Haupteingang ist von der Thomastraße aus geplant – im Bereich der Zufahrt zum Parkplatz, der vergrößert wird. Im Erdgeschoss wird ein Aufenthaltsraum mit Teeküche für Schüler eingerichtet. Denn während die Seminaristen in einer Mensa verköstigt werden, hatten die Externen bisher keinen Platz, sich ein Mittagessen zu machen. Pointner: „Nur den Edeka und eine Mikrowelle.“ Zudem befinden sich im Erdgeschoss das Lehrerzimmer und je drei Fachräume für Physik und Chemie: einer für den Unterricht, einer für Übungen und einer zur Vorbereitung und mit Arbeitsplatz des Lehrers. Zudem findet der Biologieunterricht unten statt. Am Ende der langen Halle geht es in den neuen Pausenhof.
Über drei Treppen – eine in der Halle, zwei in den beiden Seitentrakten – oder mit dem Aufzug geht es in den ersten Stock. Dort zu finden: ein Mehrzweckraum mit mobiler Trennwand, ein Trakt für Musik und Kunst sowie Klassenzimmer. Sollten später einmal andere Nutzungen nötig sein, können Innenwände entnommen werden – die Ständerbauweise macht’s möglich. Die Klassenzimmer und die Fachräume sind eher klein – kein Wunder, hat doch in St. Matthias ein Kurs mit 20 Leuten Seltenheitswert. Schnirch: „Die kleinste Klasse in diesem Schuljahr hatte fünf Schüler.“
Später versteckt in einer Schrankwand, aber jetzt noch zu sehen, sind dicke Lüftungsrohre in allen Zimmern. Durch sie wird die Luft zweimal pro Stunde ausgetauscht. „Lüften ist eigentlich nicht mehr nötig“, sagt Schnirch – wobei die Fenster natürlich trotzdem zu öffnen sind. Pointner freut sich schon auf das Ergebnis der ständigen Frischluftzufuhr: „Dann wird kein Schüler mehr müde“, sagt er mit einem verschmitzten Lächeln.
Die Temperierung des energetisch autarken Hauses erfolgt über eine Erdpumpe. Die elf Löcher dafür, jeweils 99 Meter tief, sind bereits gebohrt. Das bescherte den in der Nähe wohnenden Seminaristen einigen Lärm, die Schule dagegen bekommt von den Bauarbeiten so gut wie nichts mit. Bis zur Einweihung werden Schnirch und Pointner weiterhin das tun, was die voller Vorfreude schon seit Monaten machen: „Über die Baustelle gehen und dumme Fragen stellen“, beschreibt es Schnirch. „Da lernt man viel dazu, und schließlich müssen wir viel über unsere zukünftige Schule wissen.“ Was sie noch nicht wissen, ist der Termin der Einweihung. Der hängt vom Fortgang der Arbeiten ab – und vom Kalender des Erzbischofs.

Helga Zagermann

Quelle: Isar-Loisachbote, Nr. 174, 31.07./01.08.2010. Lokales S. 3

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Das lange Warten wieder wett gemacht.

Planen, Wünschen, Hoffen; Bangen – und das über zwei Jahrzehnte. So lange nämlich zog es sich letztlich hin, bis tatsächlich feststand, dass es einen Neubau am Gymnasium und Kolleg St. Matthias in Waldram geben wird. Das wird nun beim Bau des Gebäudes wett gemacht. Denn seit Grundsteinlegung vergingen gerade einmal vier Monate. Und so konnte am vergangenen Dienstag nun mit dem Richtfest die Fertigstellung des Rohbaus und dem Dach gefeiert werden.    Zahlreiche Ehrengäste, darunter Landrat Josef Niedermaier, Wolfratshausens Bürgermeister Helmut Forster, Vertreter des Ordinariats (als Bauvorhabensträger) aber auch Vertreter der Schulfamilie hatten sich auf dem Seminarplatz versammelt. Dort zeichnete sich das imposante Ausmaß des Neubaus ab: der parallel zur Straße befindliche Riegel samt Anbindung an die Bestandsbauten. Daraus ergibt sich der von Architekt Wilfried Claus so hoch gepriesene Hofcharakter: "Das wird ein komplett neuer Städtebau in Waldram", sagte der Planer.    Hans-Jürgen Dennemarck, Leiter der Abteilung Bauwesen am Ordinariat, zeigte sich beeindruckt. "Das ist schon was", sagte er und betonte, dass zwar bislang jeder Bau innerhalb des Odinaraits gut gelaufen sei, "der in Waldram läuft aber wie geschmiert". Er erinnerte an die wesentlichen Meilensteine, die letztlich zum Neubau geführt haben. Nch dem rundsatzbeschluss am 5. April 2006 habe der Ordinariatsrat am 2. Dezemebr 2008 für die Finanzierung grünes Licht gegeben, Ende Juli 2009 habe man den ersten Spatenstich tätigen können. Der Grundstein wurde am 2. Dezember 2009 gelegt "und so hoffen wir auf eine pünktliche Einweihung im Juli 2011", sagte der Ordianriatsrat als Vertrreter des Erzbistums. Harald Oberrenner, Abteilungsleiter des Schulreferats im Ordinariat, betonte den Sellenwert der Schuleinrichtung. "Das ist eine dringend bentigte Schulanlage."
Überglücklich zeigte er sich, dass eine zwei Jahrzehnte währende Phase des "Planens, Wünschens,Hoffens und  Bangens vorüber sei. Die Schule nannte Oberrenner ein "richtungsweisendes Projekt". In der Tat: Sie besticht durch neueste Niedrigenergietechnik und moderne Architektur. Diese soll sich äußerlich an den bestehenden Gebäuden des Kollegs orientieren: Oben holzverschalt, unten mit Glaselementen. Der Richtspruch durch Projektleiter Pirmin Kramer vom Baugerüst aus leitete den geselligen Teil des für die am Bau beteiligten Handwerker obligatorischen Richtfestes ein. Und die Festgäste nutzten die Gelegenheit, sich durch den Rohbau führen zu lassen. Der Neubau kostet 10,6 Millionen Euro, davon fließen 3,2 Millionen Euro staatliche Zuschüsse.

tka

Quelle: Das GelbeBlatt, 17.04.2010, S.6

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Neues Kolleg Sankt Matthias nimmt Gestalt an

Der Rohbau des neuen Schulgebäudes am Kolleg Sankt Matthias in Waldram ist fertig. Am Dienstag feierten die Handwerker gemeinsam mit den Bauherren, zahlreichen Schülern, Lehrern und Ehrengästen dort das Richtfest. Der rund 70 Meter lange zweigeschossige Bau wird Gymnasium und Kolleg beherbergen und soll als erstes Schulhaus im Landkreis ohne fossile Brennstoffe auskommen. Er soll wie geplant im Juli 2011 eröffnet werden.
Gerade einmal 264 Tage seien seit dem ersten Spatenstich vergangen, berichtete der Seminarleiter und Bauherr Martin Schnirch in seiner Begrüßungsansprache. „Nun könnten wir fast schon umziehen“, sagte er zu den Gästen, darunter Bürgermeister Forster und Landrat Josef Niedermaier. Nach „fast zwei Jahrzehnten Planen, Wünschen, Hoffen und Bangen“ sei es besonders erfreulich, zu sehen, „mit welcher Dynamik der Bau in die Zielgerade eingebogen ist“, sagte harald Oberrenner, der als Schulrreferent des Erzbistums München-Freising den Domkapitular Erich Pfanzelt vertrat.
Das Kolleg St. Matthias gilt als die älteste Einrichtung des zweiten Bildungsweges in Bayern. 1927 gegründet, zog es nach 30 Jahren in Schwabing und im Schloss Fürstenried 1957 nach Waldram. Wie berichtet, hatte sich das Bistum 2006 für den Neubau entschlossen, weil das derzeitige Schulgebäude aus dem 1939 baufällig geworden war. Dieses soll nach Fertigstellung des Naubaus abgerissen werden. Die Diözese trägt auch den Großteil der Kosten des Neubaus von insgesamt 10,6 Millionen Euro. Etwa drei Millionen Euro trägt der Freistaat.
Hans-Jürgen Dennemark, Baureferent des Erzbistums, hob das besondere Energiekonzept des Neubaus hervor. Wie berichtet, soll das etwa 4000 Quadratmeter große Gebäude mit einer Photovoltaikanlage und einer Wärmepumpe ausgestattet werden, die die Räume im Winter heizt und im Sommer kühlt. Ein besonderes Tageslichtkonzept und eine kontrollierte Belüftung sollen zudem Energie einsparen. „Wir bauen keine normale Schule, sondern ein Gebäude, das es so nirgends gibt“, befand Seminarleiter Schnirch.
Für die Gestaltung des modernen Baus sind die Münchner Architekten Claus und Günter Forster zuständig, die bereits 2001 das Seminar und die Kirche gegenüber gestaltet haben. Die Formensprache habe er beibehalten, um die historischen Bauten im Komplex wirken zu lassen, sagte Claus. Die Fassade des Neubaus werde ähnlich wie beim Seminargebäude mit Holzverschalung und Glaselementen gestaltet, so dass sich der „leichte“ Charakter fortsetze. Durch den Neubau parallel zur Straße und den erdgeschössigen Gang, der Schule und Seminar verbinde, entstehe ein Innenhof, sagte Claus. So werde in Waldram ein „neuer Städtebau“ geschaffen. Im Neubau entstehe auch ein neuer, zentraler Eingang für Schule und Seminar.
Im Inneren des Rohbaus dominiert die langgestreckte, luftige Pausenhalle, die bis zum Obergeschoss reicht. Entlang des Ganges befinden sich im Erd- und im Obergeschoss mehrere unterschiedlich große Räume, die als Klassenräume und Lehrerzimmer gedacht sind. Wie Claus sagte, ermögliche die „skelettartige Bauweise“ mit vielen nichttragenden Wänden eine spätere Umgestaltung des Raumkonzeptes und mache die Schule von Innen zum einem „flexiblen Gebäude“.
Oberrenner wies darauf hin, dass in Waldram kein „reines Zweckgebäude“ entstehe, sondern ein „vom Geist der Liebe des Evangeliums durchdrungener Lern- und Lebensraum“.

Konstantin Kaip
Quelle: Wolfratshauser SZ, Nr. 85, vom 14.04.10, S. R3

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