Voraussichtlich im Frühjahr 2009 wird das Gymnasium und Kolleg Sankt Matthias in Waldram neu gebaut. Wie Schulleiter Claus Pointner auf Nachfrage sagte, befindet sich dieses Projekt derzeit in der Planungsphase. Die Kirchenstiftung und die Erzdiözese München und Freising sind Bauherr. Über die Kosten vermochte der Schulleiter nichts zu sagen. Für ihn ist wichtig: „Wenn die Diözese investiert, dann ist die Schule auf gar keinen Fall gefährdet.“
Die Kirche wolle nicht darauf verzichten, dass spätberufene Priester auch im Oberland eine Möglichkeit haben, das Abitur nachzuholen. „Das hat den Ausschlag gegeben“, so Pointner. Die Schule sei ja „nie als solche geplant worden, sondern wurde in den 1930er Jahren als Bau für die Verwaltung vom Lager Föhrenwald konzipiert und gebaut.“ Stehen bleibe jedoch der Haupteingang am Seminarplatz mit den markanten Arkaden. Diese würden in den Neubau integriert.
Das künftige Schulgebäude fällt laut Pointner außerdem um einiges kleiner aus als die jetzigen Gebäude. Einer neuen Aula bedarf es nicht, sie wurde vor einigen Jahren an der Stelle der ehemaligen Kirche Sankt Matthias errichtet. Auch auf eine Turnhalle werde verzichtet, so Pointner. Die Schüler des humanistischen Gymnasiums können weiter die nahe Sporthalle der Volksschule Waldram mit benutzen. Allerdings wird der Neubau eine kleine Cafeteria bekommen. Auf dem Gelände soll ein Schulhof entstehen. An dessen Gestaltung beteiligen sich die elften und zwölften Gymnasiumsklassen – und zwar im Rahmen des von der Bayerischen Staatsregierung vorgeschriebenen Projekt-Seminars.
Das jetzige Schulhaus, in dem Spätberufene ihr Abitur nachholen können, ist zwar verwinkelt und nicht mehr zeitgemäß. Dies ist jedoch nicht der hauptsächliche Grund dafür, dass auf der Wiese vor dem Altbau eine neue Schule entstehen soll. Vielmehr machen nasse Keller und einige feuchte Unterrichtsräume, die nicht mehr zeitgemäße Heizung und die fehlende Isolierung zu schaffen. Insbesondere komme die Erzdiözese auch nicht mehr darum herum, die verschärften Brandschutzbestimmungen umzusetzen, so der Schulleiter.
Es sei durchgerechnet worden, dass ein Neubau um einiges preiswerter komme als eine Generalsanierung. „Nur die Mauern über der Erde sind noch ganz gut intakt“, berichtet Pointner. Heuer legen nur 17 Schüler ihr Abitur ab, im kommenden Jahr sind es dann wieder 40.
Barbara Szymanski
Wolfratshauser SZ, 14.04.2008