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“Jeder ist berufen”

"Noch dominieren im Herzen Waldrams Bagger, Straßenwalzen und Asphaltiermaschinen, denn die neue Schule von Gymnasium und Kolleg St. Matthias muss in wenigen Wochen, zu Beginn des neuen Schuljahres, fertig sein. Aber kürzlich gab es einen Moment der Stille, der Besinnung: Zwei ehemalige Seminaristen kehrten an den Ort ihrer schulischen und geistlichen Prägung zurück und feierten zusammen mit der ganzen Schul- und Seminarfamilie Nachprimiz. Als Konzelebranten fungierten der Waldramer Pfarrer Elmar Heß sowie Jugendpfarrer Hofstetter, der zurzeit im Waldramer Seminar wohnt. Hauptzelebrant war Dominik Johannes Flür (Abitur 2004), die Predigt hielt Pallottiner-Pater Christoph Lentz (Abitur 1997) unter dem Leitmotiv „Sine ulla spe“ – ohne jede Hoffnung.
Ausgehend von der Gefangenschaft der Israeliten in Ägypten erinnerte sicher der Neupriester an ein Gespräch mit dem damaligen Schulleiter Wolfgang Strobl in dessen Büro, als dieser ihm die Ergebnisse der Aufnahmeprüfung eröffnete: „Deutsch und Latein sehr gut, Mathematik sine ulla spe.“ Aber nach einer mündlichen Prüfung waren die Weichen gestellt, der Zug rollte in Richtung Reifeprüfung. „Schule wurde mit hoher Motivation wahrgenommen“, gestand Lentz in inniger Erinnerung an seine Lehrer, aber schon damals war für ihn ein Grundsatz seines Ordensgründers Vinzenz Pallotti wichtig, im anderen Menschen Gottes Ebenbild zu sehen. „Seminar als Pflanz- und Wachsstätte wurde Mittelpunkt, wobei nicht alles als Gesetz, als betoniert zu betrachten war.“ Immer wieder habe es Zeiten des Zitterns und Bebens, der Unsicherheit gegeben. „Deshalb hat es bei mir auch ein bisschen länger bis zur Priesterweihe gedauert“, gab Lentz unumwunden zu. Mit Pallottis Devise „Jeder ist berufen“, schloss die Predigt, und die Gemeinde erinnerte Lentz an die Tugenden eines Seminars, eines Lebens: Wohlwollen, gegenseitiger Respekt, Anerkennung.
Nach dem Primizsegen der beiden Neupriester, den sich viele Gläubige spenden ließen, ging es in die Aula des Seminars zum Sommerfest, ganz nach der Devise "Gaudium et Spes", Freude und Hoffnung. Mit Grillspezialitäten und an einem Salatbuffet konnten sich die geladenen Gäste, darunter Bürgermeister Helmut Forster, der Kulturreferent des Stadtrats, Ludwig Gollwitzer, sowie Domdekan im Ruhestand Gerhard Gruber, ehemaliger Seminarreferent der Erzdiözese München und Freising, stärken.

Dieter Klug

Quelle: Isar-Loisachbote, Nr. 170, 26. Juli 2011, Lokales, S. 3

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Exkursion zum „Archäologischen Park Cambodunum“

Am Dienstag, den 19. Juli 2011 machten sich die Klassen 1aG, 1b und 1aK mit ihren Lateinlehrern Erhard und Herholz auf nach Kempten. Dort wollten wir den Archäologischen Park, oder besser gesagt das, was noch von der ehemaligen römischen Besiedlung übrig geblieben ist, erkunden.
Vor über 2000 Jahren, zu Zeiten des Kaisers Augustus gründeten römische Siedler „Cambodunum“, das heutige Kempten. Sie erbauten dort eine Basilika und auch Thermen. Als wir von unserer Leiterin zur Basilika auf dem Forum (zu deutsch: Marktplatz) geleitet wurden, staunten wir erst einmal: Vor uns erstreckte sich eine gigantische (atemberaubende) … Wiese.
Nun wurde unsere ganze Fantasie herausgefordert. Auf der Wiese befand sich zu Römerzeiten das Forum und mittendrin die Basilika von Cambodunum, von der heute leider nur noch die Randmauern übriggeblieben sind, die kaum von der Wiese herausragen. Die Basilika war damals der größte und nobelste Versammlungsraum innerhalb des Forums.
Im 1 Jh. n.Chr. ließ der damalige Statthalter kleine Thermen als seine private Badeanlage errichten. Dort sind heute noch die originalen Grundmauern, Böden, Heizkeller und Kanäle in einem modern gestalteten Ausstellungsbau zu besuchen. Außerdem befinden sich dort Bild- und Texttafeln sowie archäologische Funde, die über das römische Badewesen, das Aussehen, die Technik und die Geschichte der Thermen informieren.
In der Nähe, genau am Abhang zur Iller hin, befindet sich der gallo-römische Tempelbezirk, in dem römische und keltisch-germanische Gottheiten verehrt wurden. Einige der mehr als 10 Tempel, die sich dort befanden, sind rekonstruiert worden, so dass man sich eine gute Vorstellung von der Götterverehrung in der Antike und der ganzen Anlage machen kann.
Nach der Führung wurden wir dazu eingeladen, entweder die römische Schrift zu erkunden oder in die Welt der derzeitigen Düfte einzutauchen, wo wir sogar die Möglichkeit hatten, selbst eine Salbe zu kreieren.
Zu guter Letzt ließen wir die Exkursion bei einer Tasse Kaffee  in der Altstadt ausklingen.

Melanie Engel
Johanna von Pechmann (beide 1aG)

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Verabschiedung der Abiturienten 2011

Am Freitag, den 1. Juli 2011, konnten wir die Abiturientinnen und Abiturienten des Jahres 2011 verabschieden.

Die Feier begann in der Seminarkirche mit einem Festgottesdienst, den Franz Haringer, der ehemalige Direktor des Seminars St. Matthias, zelebrierte.

Die Übergabe der Zeugnisse fand in der Seminaraula statt. Für die dem Anlass angemessene musikalische Umrahmung sorgte Musiklehrer Peter Bruckschlögl mit einem Schüler-Ensemble und einer Stubnmusik-Gruppe.

Die Stadt Wolfratshausen war durch den 2. Bürgermeister, Herrn Peter Plößl vertreten, der in seinem Grußwort auch die Glückwünsche des 1. Bürgermeisters überbrachte. Sein Grußwort stellte er passend auch zum Neubau der Schule unter das Motto "Baustelle".

Die Abiturientensprecher Lara Kiefer und Stefan Wehrmann ließen die Schuljahre in Waldram Revue passieren und zogen ein gemischtes Fazit.  Sie fragten sich, ob erst nach Erhalt des Abiturzeugnisses der Ernst des Lebens beginne. Außerdem überreichten sie ihren Lehrern Abschiedsgeschenke.

Schulleiter Claus Pointner und Stellvertreter Thomas Erhard zitierten in ihrer Rede aus einem Artikel der Zeitung DIE ZEIT und hinterfragten vor allem die zunehmende Hektik, von der sich unsere Gesellschaft nicht erst seit Einführung des G8 vor allem im Bereich Schule und Wirtschaft leiten lässt.

Text der Rede

Neben ihrem Abiturzeugnis erhielten die Besten des Jahrgangs vom Schulleiter wie üblich einen Buchpreis, den der Freundeskreis gestiftet hatte, und diejenigen Absolventen, die sich auch außerhalb des Unterrichts für die Schule engagiert hatten, einen Büchergutschein und den legendären St.-Matthias-Kugelschreiber.

Anschließend waren alle Gäste zum Sektempfang im Foyer der Seminaraula eingeladen.

Der Festtag fand am Abend seinen Abschluss im Abiball in der Seminaraula. Erfreulicherweise wollten nicht nur derzeitige Schülerinnen und Schüler mit den Abiturienten feiern, man konnte dort auch zahlreiche ehemalige Absolventen von St. Matthias treffen.

Thomas Erhard

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Wer will Legebatterie-Hühner?

Einen „Weg voller  Höhen und Tiefe, mit Gefechten und Versöhnungen“ haben sie hinter sich, die Zukunft mit all ihren Möglichkeiten vor sich: Dementsprechend glücklich nahmen alle 20 Abiturienten des Gymnasiums und des Kollegs St. Matthias in Waldram am Freitag ihre Abschlusszeugnisse in Empfang.
Nach den Grußworten von Wolfratshausens Vize-Bürgermeister Peter Plößl erinnerten die Abiturientensprecher Lara Kiefer und Stefan Wehrmann in ihrer launigen Rede nicht nur an so manche anekdotenhafte Eigentümlichkeit der Schule und ihrer Laufbahn als erster G 8-Jahrgang. Sie bewiesen auch, dass sich die jungen Erwachsenen in ihrer von Stress geprägten Schulzeit einen lakonischen Pragmatismus angeeignet haben, um die Herausforderungen zu bewältigen: „Heute soll ja angeblich der Ernst des Lebens beginnen“, sagte Wehrmann. „Aber hat man uns das nicht schon gesagt, als es in den Kindergarten ging, in die Grundschule, bei der Führerscheinprüfung oder bei der Musterung zum Wehrdienst?“ Doch was auch komme, die Schule habe sie bestmöglich vorbereitet, wenngleich dies kräftezehrend gewesen sei. Aber: „Was einen nicht umbringt, macht einen härter“, urteilten Kiefer und Wehrmann.
Mit gemischten Gefühlen blickten sie zurück auf Nachmittagsunterricht, Samstagsunterricht und kurze, aber willkommene Verschnaufpausen wie das Schulfrühstück oder die Wandertage. Und auf einem Weg voller Höhen und Tiefen, vor allem für die, die zuletzt noch ins Straucheln geraten waren. Kiefer: „Deshalb freut es uns besonders, heute alle zusammen hier zu sein, ohne jemanden verloren zu haben.“ Entstanden sei der „extremste und facettenreichste Klassenverbund, den diese Schule je hervorgebracht hat.“
Schulleiter Claus Pointner sparte nicht mit Kritik an den immer enger werdenden Rahmenbedingungen für Lernende. Ein breites Wissen und menschliche Werte müssten immer öfter hinter einer erfolgsorientierten Leistungshatz hintenanstehen.
Mit Oberstudienrat Thomas Erhard zitierte Pointner einen Zeitungsartikel, der den Irrsinn einer immer rasanter werdenden Gesellschaft und das G8 als dessen vorläufigen Höhepunkt aufzeigte. Pointner: „Abitur mit 17, Bachelor-Abschluss mit 20, wollen wir uns denn wirklich von 21-jährigen Lehrern unterrichten lassen, die weniger von der Welt gesehen haben als ein Legebatterie-Huhn?“ Solche Fragen gelte es zu diskutieren, „denn was hier heranwächst, ist unsere Zukunft“.

Claudia Köstler

Quelle: Isar-Loisachbote, Nr. 150,  2./3. Juli 2011,.Lokales S. 3

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7. Juni: Aktionstag Küche

Im Neubau der Schule wird eine Cafeteria zur Verfügung stehen. Das Team der Seminarküche plant daher, ab kommendem Schuljahr eine warme Mahlzeit für die externen Schülerinnen und Schüler und alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter anzubieten.
Beim Aktionstag der Seminarküche am 7. Juni erhielten alle einen Vorgeschmack auf das Essen, das sie ab September erwartet. Und der fiel uneinggeschränkt positiv aus!
Zunächst stellte die Leiterin der Hauswirtschaft, Frau Rammelmaier das Küchenpersonal und das Projekt für das kommende Schuljahr vor:

  • Jeweils dienstags und donnerstags, also an den langen Schultagen, besteht die Möglichkeit zum Essen.
  • Essensausgabe in der Mittagspause (12.45 – 13.30 Uhr)
  • Kosten pro Mahlzeit: 4  €.
  • Sie besteht jeweils aus einer Vorspeise, einem Hauptgericht und einer Nachspeise.
  • Das Küchenteam geht, wenn möglich, auf besondere Essensgewohnheiten (z.B. vegetarisch) ein.
  • Anmeldung mit vorheriger Zahlung eine Woche vorher

Anschließend ging es an die Köstlichkeiten. Das Küchenteam hatte ein leckeres Buffet aufgebaut: Dort konnte man vallerlei Suppen, Salate, Häppchen und Desserts probieren. Auch das Auge kam reichlich auf seine Kosten.

Außerdem bot das Küchenpersonal allen Interessierten die Besichtigung der Seminarküche an.

Die Schülerinnen und Schüler hatten, wie auch die Bilder zeigen, wirklich nichts gegen den Tausch einer Unterrichtsstunde gegen die Essensprobe einzuwenden!

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Schulgottesdienste in St. Matthias im Jahre 2010/2011

Unsere ganze Schulgemeinschaft feiert – meist vor den großen Feiertagen – gemeinsame Schulgottesdienste.

Den Schuljahresbeginn begingen wir erstmals mit einem ökumenischen Segensgottesdienst, der von Seminardirektor Pfr. Schnirch gemeinsam mit unserem evangelischen Religionslehrer Pfr. Dr. Heckel gestaltet wurde.

Nach den Allerheiligenferien betrachteten wir mit Hilfe einiger beeindruckender Videoausschnitte das Leben der vor 20 Jahren verstorbenen und im September 2010 seliggesprochenen Jugendlichen Chiara Luce Badano, die mit ihrem Leben auch für Jugendliche heute ein Vorbild sein kann.

Was uns im vielbesprochen vorweihnachtlichen Stress häufig noch fehlt, ist Jesus Christus. Wie wir ihn in unsere Weihnachtsvorbereitungen einbeziehen und in unserem Leben eine Rolle spielen lassen können, bedachten wir im Gottesdienst vor Heilig Abend.

Zum Beginn der Fastenzeit wurde uns allen im wahrsten Sinn des Wortes vor Augen gestellt, wie befreiend und entlastend das Abschminken ist. Nach den Faschingstagen ist das der Sinn der österlichen Bußzeit: zu sich selbst finden, das Vordergründige ablegen.

Anlässlich der Katastrophe in Japan hielten wir eine kleine Gedenkandacht, in der wir für die Opfer beteten.

Beim Schulkreuzweg stand ein großes Kreuz im Mittelpunkt. Kreuz, Ketten, Dornenkrone, Schwamm Lanze und das Schild mit der Aufschrift INRI (Jesus von Nazareth, König der Juden) halfen uns zu sehen, wie Jesus damals litt und wie Menschen heute Kreuz und Leiden durchmachen müssen.

Die Apostelgeschichte berichtet, dass der Heilige Geist in Feuerzungen auf die Jünger herabkam. Vor Pfingsten erinnerte uns ein Feuer daran und sollte uns nahebringen, was beim ersten Pfingsten mit der Welt und vor allem mit den Christen geschehen ist: Die Kraft Gottes, der Heilige Geist, kam zu den Menschen und bis heute dürfen und sollen die Christen begeisterte, geistvolle Menschen sein, die Gottes Kraft erleben und für sie Zeugnis geben.

Pfr. M. Schnirch

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5. Firmenlauf Geretsried

Unsere Schule hat am 8. Juni zum fünften Mal am Firmenlauf Geretsried teilgenommen.

Trotz regnerischen Wetters war unsere Mannschaft vollständig und gut gelaunt am Start.  Außergewöhnlich: Zur Mannschaft gehörte auch ein junger Mann, der unsere Schule erst ab September besuchen wird.

Im Anschluss saß noch ein Teil der Mannschaft im Regen auf dem Karl-Lederer-Platz beieinander.

Die Einzelergebnisse:

Senger, Bernhard     00:20:46 (182. Gesamtplatz)
Erhard, Thomas     00:21:45 (280.)
Bolkart, Ludwig      00:22:05 (313.)
Breznik, Dominik    00:22:16 (330.)
Pavlicek, Konstantin    00:22:26 (350.)
Erlacher, Tamina    00:23:27 (456.)
Reiser Andreas     00:23:46 (511.)
Jauernig Uli    00:25:14 (718.)
Pointner, Claus    00:28:03 (1109.)
Byrne, Tara    00:36:58 (1852.)

In der Mannschaftswertung belegten wir mit unseren drei Besten und einer Durchschnittszeit von 21:32 min einen guten 76. Platz (von 268 Mannschaften).

Vielen Dank – wohl zum letzten Mal, da er als Abiturient die Schule verlässt – an Dominik Breznik, der für eine reibungslose Organisation der Teilnahme und auch einigen vorbereitenden Trainingseinheiten gesorgt hatte.

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Notenbekanntgabe am Gymnasium St. Matthias

„So ein gutes Ergebnis hatten wir an unserer Schule noch nie“, freute sich gestern Oberstudiendirektor Claus Pointner, der Leiter des Gymnasiums und Kollegs St. Matthias, als er den 20 Absolventen die Abiturnoten verkündete. Mit einem Schnitt von 2,25 lieferten die 13 Gymnasiasten und sieben Kollegiaten ein herausragendes Ergebnis ab. Mit dazu beigetragen haben die fünf Besten: Alena Kreutterer, Ronja Endres, Herbert Graf, Katharina Hafner und Christian Schopf.
Einig waren sich die Absolventen in einem Punkt: „Mathematik war extrem schwer. Statt der maximal möglichen 15 Punkte erreichten wir darum im besten Fall nur acht Punkte“, erklärt Alena Kreutterer. Mit 1,1 ging die 24-jährige Münchnerin durchs Ziel und ist damit die Schulbeste. Für eine lupenreine 1,0 fehlen ihr nur zwei Punkte. „Die kann ich in der mündlichen Prüfung holen. Wahrscheinlich nutze ich die Chance.“
Kreutterer entschloss sich wie ihre Freundin Ronja Endres aus Penzberg nach der Mittleren Reife und einer Lehre als Chemielaborantin zum Besuch des Gymnasiums in Waldram. „Wir wollten es versuchen, und es hat geklappt“, stellen sie fest. Die jungen Damen sind begeistert von der Schule: „Kleine Klassen mit maximal 20 Schülern, ein gutes Lernklima und Lehrer, die immer helfen und einen guten Unterricht machen, das ist einfach toll“, sagt Endres. Kreutterer möchte Medizin und Psychologie studieren, Endres strebt eine Tätigkeit im diplomatischen Dienst oder in einer internationalen Hilfsorganisation an. „Darum studiere ich in Dresden den Elitestudiengang internationale Beziehungen, mache den Bachelor und anschließend den Master. Auf jeden Fall will ich die Welt verbessern“, so Endres mit einem Lachen.
Die mit 18 Jahren jüngste Absolventin ist Katharina Hafner (1,9) aus Geretsried. Bis zur zehnten Klasse besuchte sie das Gymnasium in Geretsried und wechselte dann nach St. Matthias, weil „schon meine Eltern und meine Tante hier waren“. Wahrscheinlich werde sie Jura studieren, aber erst einmal „gehe ich auf Reisen, verbringe einige Zeit in Spanien, weil ich die Sprache liebe und meine Kenntnisse vertiefen will“, verrät Hafner.
Aus St. Oswald bei Passau kommt der 22-jährige Christian Schopf (1,9), der nach der Mittleren Reife vom Dorfpfarrer den Hinweis auf St. Matthias bekommen hatte. „Ich wollte mir selbst beweisen, dass ich das Abitur schaffen kann.“ Im Herbst will er Rechtswissenschaft studieren.
Einen weiten Weg zur Reifeprüfung hat Herbert Graf hinter sich. Der 29-jährige (Abi-Note 1,8) aus Ampfing bei Mühldorf entschloss sich nach der Hauptschule die Mittlere Reife zu machen, absolvierte eine Lehre als Bankkaufmann, machte den Sparkassenfachwirt und war Zivi bei Caritas. Dort entschloss er sich, noch das Abitur zu erlangen. „Ich möchte nun Priester werden, studiere darum Theologie und Philosophie. Ich habe mein Leben lang meine Hoffnungen auf den Herrn gesetzt und der hat mich noch nie enttäuscht“, erklärt der tiefgläubige Graf.

Siggi Niedergesäß

Quelle: Isar-Loisachbote, Nr. 128, vom 4./5. Juni 2011, Lokales, S. 3

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“Schorsch, mogst a Böfflamott”

Am 12. April 2011 war Prof. Ludwig Zehetner zu Gast an unserer Schule.
Der ausgewiesene Mundartforscher hielt in der Aula des Seminars einen kurzweiligen Vortrag über den Einfluss des Französischen auf die deutsche und speziell bairische Sprache.
Er erklärte den Schülerinnen und Schülern, dass die ersten französischen Wörter schon zu Zeiten der höfischen Dichtung und der Troubadoure, wie Chrétien de Troyes, ins Deutsche übernommen wurden. Eine weitere besonders einflussreiche Epoche, in denen die französische Kultur und damit die Sprache auf ihre Nachbarschaft wirkte, war die Zeit des Klassizismus, der Lebensweise der absolutistischen Herrscher, wie Ludwig XIV., und der Aufklärung. Auch infolge der napoleonischen Kriege und zuletzt des 1. Weltkrieg bereicherten die Deutschen ihren Wortschatz um französische Vokabeln oder Wendungen.

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Kontakte mit dem „Bauernhof der Hoffnung“

„Das Evangelium hat mein Leben verändert“ erzählte Tilo, ein Jugendlicher, der schon alle möglichen Drogen genommen und auf der Straße gelebt hat. Jetzt lebt er zusammen mit anderen ehemaligen Drogenabhängigen auf einem Bauernhof in der Nähe von Kaufbeuren, der sich „Fazenda da Esperanca“ (Bauernhof der Hoffnung) nennt.
In einer einjährigen „Rekuperation“ machen diese jungen Männer eine Erfahrung, die ihr Leben auf den Kopf stellt: Durch das gelebte Evangelium, ein bewusstes leben als Christ, kommen sie weg von der Sucht und finden zu sich selbst.
Beim Sonntagsgottesdienst am ersten Fastensonntag erzählten uns Tilo und ein anderer Jugendlicher von dieser Erfahrung. Der damalige Leiter der Fazenda, Pfarrer Georg Schlüter, ließ in seiner Predigt, die uns die verändernde Kraft des Evangeliums vor Augen stellte, die beiden Jugendlichen zu Wort kommen.
Bei einem Gegenbesuch in Kaufbeuren und als Dankeschön für ihr Zeugnis überreichten wir einige Wochen später an die Bewohner der Fazenda neue Bibeln. Tilo zeigte uns die ganze Einrichtung: den Stall, in dem die eigenen Schafe und Hasen gezüchtet werden, die Werkstatt, das Cafe und natürlch die Wohnräume, auch die Kapelle, in der die Bewohner sich täglich zum Gebet und Gottesdienst versammeln.
„Jesus ist hier gegenwärtig. Unspektakulär und oft in ganz einfachen Zeichen. Dennoch verändert er die Menschen und hilft ihnen, zu sich selbst zu kommen. Weg von den Drogen, hin zum Menschsein“, so der neue Leiter der Fazenda, Pfarrer Christian Heim.

Martin Schnirch

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