Topbar

DELF-Zertifikate überreicht

Am 1. Dezember konnte Thomas Erhard, Fachbetreuer Französisch am Kolleg St. Matthias Waldram, drei Schülern des Kollegs ihr DELF-Zertifikat überreichen.
Sie hatten im Frühjahr 2011, nach eineinhalb Schuljahren Französisch, nicht nur erfolgreich, sondern mit gutem Erfolg an der DELF-Prüfung Niveau A2 teilgenommen.
Nun waren endlich die offiziellen Zertifikate des „Ministère de l‘Education nationale“ an der Schule eingetroffen.
Es war das erste Mal, dass sich Schülerinnen und Schüler des Kollegs St. Matthias dem international anerkannten Sprachzertifikat gestellt hatten.

Thomas Erhard

Weiterlesen

Vom Schweigen zur Sprachkunst

Persönlich war die Literatur-Nobelpreisträgerin 2009 gestern zwar nicht in der Aula des Seminars St. Matthias anwesend, doch die beiden Referenten, das Ehepaar Dr. Jean Ritzke-Rutherford und Karl Ludwig Ritzke gewonnen hatten sich Person und Werk Herta Müllers vorgenommen – ein in jeder Hinsicht faszinierendes, aber auch anstrengendes Unterfangen. Der Leiter der Fachschaft Deutsch Manfred Ingerl begrüßte im Namen von Schulleiter Claus Pointner und Seminardirektor Martin Schnirch Schüler, Lehrer und zahlreiche Gäste: „Diesmal ist die Frucht der Vorbereitung zum Thema eine ‚harte Nuss’.“ Ingerl betonte die Wucht der Sprache Herta Müllers.
„Wir kamen über die Ackermann-Gemeinde zu Herta Müller und waren von Beginn an fasziniert von ihrer Lebensgeschichte, die so spannend wie ein Thriller ist“, sagte Jean Ritzke. Die gebürtige Amerikanerin ist promovierte Anglistin und wirkt derzeit als ehrenamtliche Sprachdozentin am Ostkirchlichen Institut Regensburg. Ihr Mann unterrichtete bis zu seiner Pensionierung Latein und Religion und betreut seit vielen Jahren eine Schulpartnerschaft mit einem Gymnasium im rumänischen Sibiu/Hermannsstadt. Er stellte die Landschaft des Banat vor, mit Hilfe des Banater Autors Eginald Schlattner, und würdigte die Aufbauleistung der Banater Schwaben, die von Ulm aus mit ihren ‚Donau-Schachteln’ hier siedelten. Im Januar 1945 eroberte die Rote Armee das Gebiet, und alle deutschen Männer zwischen 18 und 45 wurden in sowjetische Lager deportiert.
Und hier setzt das Werk Herta Müllers an: Sie beschreibt Menschen und Stimmungen, etwa in „Niederungen“. Jean Ritzke analysierte kenntnisreich und einfühlsam Sprache und Inhalt, und ihr Ehemann Karl rezitierte gekonnt die passenden Textstellen. „Vom Schweigen zur Sprachkunst – das ist der literarische Weg Herta Müllers, im Kampf gegen den Würgeengel des Staates“, und Müller gehe dabei detailgetreu und zugleich schonungslos mit ihrer Banater Welt ins Gericht. „Die Folge waren große Spannungen zwischen der Autorin, ihrer Familie und den Menschen in Rumänien“, so Jean Ritzke. „Herta Müller wurde ihr Leben lang betrogen, ausgespitzelt, als Fremdling diskriminiert.“Kein Wunder, dass sie stets schwarz gewandet ihr Gegenüber, auch den Leser, verunsichert, provoziert. Vor allem mit ihrem Nobelpreis-Roman „Atemschaukel“, den sie zusammen mit ihrem Freund, dem rumänendeutschen Lyriker Oskar Pastior (er starb 2006) schrieb, schildert sie aus der Perspektive des Mannes die Jahre der Vertreibung, Unterdrückung, Demütigung.
„Der Roman ist deprimierend, aber auch voller Hoffnung, ein Sieg der Menschlichkeit.“ Und als Müller vom Nobelpreis erfuhr, meinte sie, dass das Glück sich wohl zu ihr verirrt habe.
Die Fragerunde ging Leben und Werk nach, aber auch Textdetails wie etwa dem „Gruppenpieseln“. Und Karl Ritzke betonte, dass es Müllers Verdienst sei, Denk- und Redeprozesse in Gang gesetzt zu haben, die vorher nicht möglich, nicht denkbar waren. Eine anstrengende, doch faszinierende Lesung der anderen Art, und Manfred Ingerl sah darin eine „Motivationsinfusion für den Leser“.

Dieter Klug

Quelle: Isar-Loisachbote, Nr. 272 vom 25.11.2011, Lokales S. 8

Weiterlesen

Lesung über Herta Müller

In Zusammenarbeit mit der Ackermann-Gemeinde München, die sich für die deutsch-tschechische und deutsch-slowakische Aussöhnung einsetzt, und dem Institutum Bohemicum konnte Manfred Ingerl, Fachbetreuer für Deutsch am Gymnasiium und Kolleg St. Matthias, Dr. Jean Ritzke-Rutherford und StD i.R. Karl-Ludwig Ritzke am 24. November für eine Lesung über die Schriftstellerin Herta Müller, Nobelpreisträgerin für Literatur im Jahre 2009, in der Aula des Seminars gewinnen.
Die beiden Referenten erinnerten zunächst daran, wie die Geschichte der „Banater Schwaben“ begann. Dann zeichneten sie ein klares Bild des schweren Lebens der deutschstämmigen Schriftstellerin in Rumänien unmittelbar nach dem zweiten Weltkrieg. Als das Land 1944 sich von Deutschland abwendete, waren die Rumänendeutschen plötzlich der Verfolgung durch die Regierung und die Rote Armee ausgesetzt, nachdem diese ins Land der Karpaten eingefallen war. Die Mehrzahl der erwachsenen Deutschen, so auch Herta Müllers Mutter, wurden in der Folge in die Sowjetunion verschleppt und mussten dort in Lagern Wiederaufbau leisten. Später hat sich Herta Müller wiederholt den Versuchen der berüchtigten Geheimpolizei „Securitate“ des sozialistischen Regimes unter den Diktatoren Antonescu und Ceaucescu widersetzt, sie zu Spitzeldiensten zu zwingen. Sie wurde dabei auch mit dem Tode bedroht. Sowohl die Deportation ihrer Mutter als auch die eigene, spätere Verfolgung waren in der Zeit der Diktatur Tabuthemen.
Diese erniedrigenden Erlebnisse, von denen Herta Müller stark geprägt ist, hat sie in ihrem Werk verarbeitet. Mit den Ausschnitten aus den Werken „Niederungen“ und „Atemschaukel“ zeigten die beiden Referenten in eindringlicher Weise, dass sich die schlimmen Erfahrungen der Autorin sowohl im Inhalt als auch im Stil ihrer Texte widerspiegeln.

Thomas Erhard

Weiterlesen

100-Tage-Feier 2011

Traditionell  läuten die Abiturientinnen und Abiturienten in St. Matthias die  letzten 100 Tage vor dem Abitur mit einer Feier ein.
Sie beginnt mit einem Sketch, zu dem alle Schülerinnen und Schüler eingeladen sind. Dieses Mal "durften" die Lehrer zum letzten Mal im Saal der alten Schule "Herzblatt" spielen.
Bilder sagen mehr als Worte …
Anschließend feierten die Abiturienten bei Weißwurst und Brezen weiter. Auch die Lehrer waren herzlich willkommen.

Weiterlesen

Kirchweihe 2011

Zum Kirchweihfest am 23. November 2011 konnten wir als Hauptzelebranten für den Festgottesdienst Dr. Anton Losinger, Weihbischof der Diözese Augsburg gewinnen.

Weiterlesen

Schulinterne Lehrerfortbildung am Buß- und Bettag

Die diesjährige schulinterne Fortbildung des Kollegiums von St. Matthias hatte die Prävention des sexuellen Missbrauchs zum Thema.
Anlass waren die Leitlinien der Deutschen Bischofskonferenz, Folge der Erfahrungen aus den seit 2010 aufgedeckten Missbrauchsfällen. Diese sehen unter anderem vor, dass die Mitarbeiter jeder kirchlichen Einrichtung in der Prävention von Missbrauch an Minderjährigen geschult werden.
Herr Bögle von der PIB (Pädagogisch-psychologische Informations- und Beratungsstelle) führte als Fachreferent gründlich in das Thema ein. Er hob hervor, dass der Kernpunkt des richtigen Umgangs der Lehrerinnen und Lehrer mit Schülerinnen und Schülern ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Nähe und Distanz ist. Ein weiterer wichtiger Faktor: In der Einrichtung soll eine für alle spürbare Kultur der Transparenz herrschen, die der Gefahr, dass es zu grenzverletzenden Übergriffen kommt, die lange verschwiegen bleiben, vorbeugen hilft. Von den Mitarbeitern wird als Erwachsene erwartet, dass sie professionell und mit der nötigen Distanz auf störendes, entwicklungsbedingtes Auftreten ihrer Schutzbefohlenen reagieren. Schüler und Lehrer müssen lernen, in grenzüberschreitenden Situationen, in der sie ein ungutes Gefühl haben, klar und deutlich „nein“ zu sagen. Der Schutz des Opfers gehe im Zweifel vor Täterschutz.
Am Nachmittag diskutierten die Kollegen untereinander über Grundsätze und Probleme des Verhältnisses Schüler-Lehrer in und außerhalb des Unterrichts. Sie waren sich einig zu versuchen, in Zusammenarbeit mit der SMV eine Art Hausordnung mit einer Liste erwünschter Verhaltensweisen zu erstellen.

Thomas Erhard

Weiterlesen

Das Schulschiff bricht zu neuen Ufern auf

Eine Woche herrschte in St. Matthias Feierstimmung. Der Festmarathon begann mit einem Ehemaligentreffen, zu dem 300 Gäste aus Nah und Fern das neue und das alte Schulhaus bevölkerten. In die Freude der Alt-Waldramer mischte sich auch eine gehörige Portion Wehmut, als man die alten Zimmer, in denen man viele schöne und auch harte Stunden verbracht hatte, leer und kahl vorfand. Und als die Mauerspechte mit Hammer und Meißel an die Wände traten, um sich gegen eine kleine Spende für den Missionskreis St. Matthias ein Mauerstück als Erinnerung zu sichern, füllte sich so manches Auge mit Tränen.
Für Trauer und Wehmut  blieb bei den Aktiven aber keine Zeit, denn nach dem Sonntagsgottesdienst in der Pfarrkirche St. Josef lud man zum Tag der offenen Tür. Es dürften an die 600 Besucher gewesen sein, die sich ein eigenes Bild vom neuen Schulgebäude machten und sich unter anderem von den Physikern und Chemikern unterhalten ließen. Letztere sorgten unfreiwillig für einen Feueralarm: Bei einem Experiment im Chemiesaal schlug infolge starker Rauchentwicklung der Feuermelder an. Polizei, Feuerwehr und Notarzt rückten an. „Toll, was ihr extra für uns organisiert“, kommentierte das ein Besucher. Zurück blieb das gute Gefühl, dass man sich – im Ernstfall – auf das schnelle und professionelle Eingreifen der Rettungskräfte verlassen kann.
Tags darauf lud Seminardirektor Pfarrer Martin Schnirch zum „Tag für Ehemalige mit geistlichen und kirchlichen Berufen“ ein. An dem festlichen Gottesdienst mit Hauptzelebrant Weihbischof Wolfgang Bischof schlossen sich Führungen durch das neue Schulhaus, ein Mittagessen in der Seminaraula und lockere Gespräche an. Ein Höhepunkt des Pfarrertags war die Versteigerung der alten Schulkreuze. Eines davon ersteigerte Seminardirektor Martin Schnirch für 95 Euro. Unterm Strich fanden alle Kruzifixe , auch eine geschnitzte Madonna, einen neuen Besitzer, die begehrtesten Stücke gingen für 160 Euro weg. Ein besonders heißes Bietergefecht lieferten sich Pfarrer Stefan Gast und Matthias Zellner, selbst Schnitzer und angehender Abiturient: Um das schöne Kreuz aus der Klasse neben der Bibliothek entspannte sich ein Duell, am Ende hatte Zellner mit 155 Euro die Nase vorn. Für jedes ersteigerte Kunstwerk gab es ein Echtheits-Zertifikat, der Missionskreis St. Matthias kann sich über 1210 Euro für das Schulprojekt in Indonesien freuen: Der Tag für Ehemalige mit geistlichen und kirchlichen Berufen“ mit gut 40 Teilnehmern endete mit einer Vesper in der Seminarkirche.
Am vergangenen Donnerstag endeten die Festveranstaltungen in Waldram – die Besatzung des Schulschiffs St. Matthias feierte sich kurz vor den Herbstferien selbst. Sie nahm ein letztes Mal Abschied vom alten Schulhaus.
Dieter Klug
Quelle: Isar-Loisachbote, Nr. 250, 29./30.10.2011, Lokales, S. 3

Weiterlesen

Tag der offenen Tür am 23. Oktober 2011

Im Rahmen der Einweihungsfeierlichkeiten stand das neue Schulgebäude am Sonntag, dem 23. Oktober 2011, allen Waldramern, Schülereltern und sonstigen Interessenten offen.
Der Tag begann mit einer Messe in der Pfarrkirche. Seminardirektor Pfr. Martin Schnirch leitete sie in Konzelebration mit Pfarrer Elmar Heß. Chor, Instrumentalensemble der Schule und die Schola des Seminars umrahmten die Feier.
Anschließend nutzte die Mehrheit der Kirchenbesucher die Einladung zur Besichtigung des neuen Schulgebäudes. Dort konnte man auf eigene Faust durch die Räume gehen oder an einer der Führungen teilnehmen. Darüber hinaus gab es verschiedene Programmpunkte: Für die Kinder wurde ein St.-Matthias-Quiz angeboten. Die Chemielehrer hatten Versuche vorbereitet und in verschiedenen Räumen gab es Filmvorführungen. Der Missionskreis St. Matthias bot Kerzen zum Verkauf an. Mit dem Erlös wird in Indonesien ein Schulprojekt gefördert, so dass auch arme Kinder dort die Schule besuchen können.
Mit im Programm war sogar die Wolfratshauser Feuerwehr; denn als in der Chemie infolge einer gewissen Rauchentwicklung durch die Versuche die Brandmeldeanlage ertönte, wurde automatisch die Feuerwehr alarmiert, die mit fünf Fahrzeugen angerückt kam.
Nicht zuletzt war buchstäblich auch für das leibliche Wohl der Besucher gesorgt: Die Seminarküche präsentierte verschiedene Suppen und pikante Snacks; außerdem standen Kaffee und viele Kuchen bereit.
In den Gesprächen mit den Besuchern wurde immer wieder deutlich, wie sehr sich die Waldramer für ihr Seminar interessieren und mit wie viel Wohlwollen sie seine Weiterentwicklung begleiten. Auch kritische Fragen wurden sachlich besprochen: Manche Anwohner brachten ihre Bedenken wegen der Parkplatzsituation zum Ausdruck. Das Kunstwerk auf dem Seminarplatz fand ein geteiltes Echo.
Der Besucheransturm war den ganzen Nachmittag über erfreulich groß und übertraf unsere Erwartungen.
Nun können Schüler und Lehrer mit Schwung und einem „neuen Geist in einem neuen Haus“, wie Domkapitular Erich Pfanzelt wünschte, an die Arbeit gehen.

Thomas Erhard

Weiterlesen

Einweihung des Gymnasiums und Kollegs St. Matthias durch Kardinal Reinhard Marx

Ein historischer Tag: Kardinal Reinhard Marx, Erzbischof von München und Freising kommt am 17. Oktober 2011 nach Waldram, um den Neubau der Schule feierlich einzuweihen.
Um 10.00 Uhr begann die Feier mit einem Festgottesdienst, den neben den Domkapitularen Erich Pfanzelt und Monsignore Lorenz Kastenhofer und unserem Pfarrer Elmar Heß zahlreiche Geistliche mitzelebrierten. Das Kirchenhaus war gefüllt mit Schülern und Lehrern der Schulen, Gästen und auch einigen Mitgliedern der Pfarrgemeinde. Der Schulchor mit Instrumentalbegleitung verlieh dem Gottesdienst Feierlichkeit.
Kardinal Marx hob in seiner Predigt hervor, dass eine echte Pädagogik im Schüler, wie in jedem Menschen ein Geschöpf Gottes erblickt, das nach göttlichem Plan ja ein Ebenbild Gottes ist. Lehrer haben die Aufgabe den Schüler in die Lage zu versetzen, seine Fähigkeiten und damit seine Berufung für sein Leben zu entdecken. Die Schule nannte er ein zutiefst „christliches und biblisches Projekt“. Gerade eine Einrichtung des zweiten Bildungsweges wie St. Matthias soll bei jedem Schüler erkennen: “Da ist noch etwas drin. Packen wir‘s an!“. Er wehrte sich gegen pauschale Institutionenkritik, indem er die Gläubigen aufforderte, an die ersten Christen zurückzudenken: Die Christengemeinde war von Anfang an auf Gemeinschaft angelegt, die – wie die Wahl des Apostels Matthias zeigt – geregelte Strukturen hatte.
Nach dem Gottesdienst zog die Festgemeinde geleitet von der Blasmusik in das neue Gebäude. Der Höhepunkt des Festprogramms: In der Pausenhalle nahm der Kardinal die Weihe des neuen Gebäudes vor und segnete die Schulkreuze, die Schüler anschließend auf die Klassenzimmer verteilten.
Der Bau, bei dem der anvisierte finanzielle Rahmen und der Bauzeitplan exakt eingehalten wurden, setzt ökologische Maßstäbe, weil er ohne fossile Energieträger auskommt, mit einer Photovoltaikanalge auf dem Dach Strom erzeugt und bei Strom- und Wasserverbrauch auf Sparsamkeit setzt.
An den Sektempfang schloss sich eine Talkrunde an, bei der alle, die maßgeblich am Bau beteiligt waren, Rede und Antwort standen: Stellvertretend für Diözesanleitung Erich Pfanzelt und Lorenz Kastenhofer, die Ministerialbeauftragte Dr. Oechslein, Landrat Niedermeier und der Wolfratshauser Bürgermeister Helmut Forster, der Architekt Claus und der Leiter des Baubüros der Erzdiözese und schließlich die Leiter von Schule und Seminar.
Außerdem brachten die Schulleiter und Stellvertreter der diözesanen und staatlichen Schulen durch ihre Anwesenheit ihre Mitfreude über das neue Schulhaus und ihre Verbundenheit mit St. Matthias zum Ausdruck.
Schließlich erwartete die geladenen Gäste in der Aula des Seminars ein köstliches Festessen.
Das war der Beginn einer Festtagsreihe, die u.a. noch einen Tag für die Ehemaligen und einen Tag der offenen Tür umfassten.

Thomas Erhard

Weiterlesen

“Endlich angekommen”

Der Erzbischof von München und Freising segnete das Schulgebäude und weihte die Holzkreuze, die von nun an in den einzelnen Klassenzimmern hängen. Zuvor hatte er in seiner Predigt in der Pfarrkirche St. Josef der Arbeiter die Bedeutung christlicher Bildung betont. In einem kleinen Festzug zog die Festgemeinde dann der versammelten Prominenz hinterher nach nebenan. Neben Vertretern vom Erzbischöflichen Ordinariat, ehemaligen Seminarleitern sowie evangelischen und katholischen Wolfratshauser Geistlichen marschierte auch die Politik mit: Landtagsabgeordneter Martin Bachhuber war dabei, auch Landrat Josef Niedermaier, Bürgermeister Helmut Forster, sein Vertreter Peter Plößl sowie der eine oder andere Stadtrat ließen sich dieses Ereignis nicht entgehen.

Für manche blieb es gestern Vormittag nicht beim Zuhören. In Zweierpärchen baten die Schüler Nora Linnerud und Tobias Pastötter die Menschen auf das kleine Podium, die bei Planung und Bau in den vergangenen vier Jahren eine entscheidende Rolle gespielt haben. Um die Zunge ein wenig zu lockern, zogen sie sogar extra das Anstoßen vor und wünschten – weil der Unterricht in diesen Fächern an diesem Tag ausfiel – auf Griechisch und Latein „Zum Wohle“. Einem Besucher reichte das wohl nicht: „Lass ma’s laufen, heißt das bei uns“, sagte er mit einem Schmunzeln und so, dass es kaum jemand hörte.
Vom Podium aus wünschte derweil – zu einer im Hintergrund laufenden Diaschau vom Baufortschritt – Domkapitular Erich Pfanzelt, Leiter des Schulreferats im Ordinariat, „dass Sie hier nicht nur lernen, sondern sich auch wohlfühlen“. Domkapitular Lorenz Kastenhofer, Leiter des Referats Orden und Berufungspastoral, rief die Schüler dazu auf, mit dem Mut und der Bestimmtheit des heiligen Matthias ihren Weg zu gehen. Und Hans-Jürgen Dennemarck, Leiter des Referats Bauwesen, betonte, dass es keine Absicht gewesen sei, dass der Handyempfang im Neubau so schlecht ist.
Lehrerin Elisabeth Herholz gab zwar zu, den alten Schulaufgabensaal zu vermissen, freute sich aber, dass sie jetzt keine Fernseher mehr durch die Flure schleppen lassen muss, wenn sie einen Film zeigen will, sowie darüber, dass es zweimal in der Woche Mittagessen gibt. Rathauschef Forster betonte die städtbaulichen Akzente, „die sich gut in Alt-Waldram einpassen“, Landrat Niedermaier lobte St. Matthias als ganz besonderes Gymnasium“. Und Schulleiter Claus Pointner schilderte, wie er sich gefühlt hat, als er das Werk begutachtete. Ein wohliger Schauer sei ihm über den Rücken gelaufen. „Ich habe eine innere Ruhe gespürt und gemerkt: Wir sind angekommen.“

Frederik Lang

Quelle: Isar-Loisachbote, Nr. 240, vom 18.10.2011, Lokales, S. 3

Weiterlesen