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“Tag der geistlichen Berufungen” in Saaldorf

Unser Seminar wird am "Tag der geistlichen Berufungen" in Saaldorf (Berchtesgadener Land) auch mit dabei sein.

Jeder Interessierte ist herzlich eingeladen, dorthin zu kommen.

Genauere Infos entnehmen Sie bitte dem Flyer.

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Ostern – Der Aufgang der Sonne

Es hat nur etwa drei Minuten gedauert, bis die Sonne über den Golanhöhen aufgegangen war. Die Dämmerung hatte es bereits angekündigt. Dann stand die Sonne am Horizont und begann Wärme und Licht zu verbreiten. Am See Genezareth, konnte ich am vergangenen Ostermontag den Sonnenaufgang beobachten. Obwohl ich sonst kein begeistertet Frühaufsteher bin, bin ich gerade rechtzeitig zu diesem Naturereignis aufgewacht. Was ich da zu sehen bekam und spüren konnte, war für mich ein Bild für die Auferstehung. Die Dunkelheit wird hell, die Kälte weicht der Wärme, Leben wird möglich, Zukunft bricht an und Neues beginnt.

In diesen Wochen haben die Christen der verschiedenen Bekenntnisse das Osterfest gefeiert. Es ist das Fest der Auferstehung Jesu Christi. Er, der von den Menschen umgebracht worden war, ist nicht im Tod geblieben. Nein, er lebt!

Wir verdanken die Botschaft von der Auferstehung, die Hoffnung, das Licht und das Feuer, die mit dieser Botschaft verbunden sind nicht zuletzt den Frauen und Männern, die ihre Begegnungen mit dem auferstandenen Christus weitererzählt haben. Maria Magdalena, die anderen Frauen die am Morgen zum Grab gegangen waren, die beiden Jünger die nach Emmaus unterwegs waren, Petrus, die anderen Apostel, Thomas der fälschlicherweise als der Ungläubige bezeichnet wird und viele Andere, von denen uns das neue Testament berichtet. Sie alle hatten den auferstandenen Christus gespürt. Nicht wenige haben ihn erst beim zweiten hinschauen erkannt und sein Wirken erfahren. Und Sie haben diese Erfahrung weitergegeben, weiter erzählt. Im Neuen Testament wurden sie aufgeschrieben.

Aus der überschaubaren Zahl ist im Laufe der vergangenen fast 2000 Jahre die größte Gemeinschaft von Menschen geworden und sie wächst immer noch, wo Menschen die Erfahrungen, die sie auch heute mit dem lebendigen und auferstandenen Christus machen, teilen.

Für mich waren die Tage um Ostern eine ganze Reihe von Erfahrungen mit dem auferstandenen Christus: vor allem in den Begegnungen mit verschiedensten Menschen, in den Gottesdiensten und nicht zuletzt bei dem Sonnenaufgang den ich am See Genezareth erleben durfte. Den habe ich in einem Video festgehalten und es an meine Freunde als Ostergruß verschickt. Deren Reaktionen haben meine Freude über Ostern noch vergrößert.

Ich wünsche allen Christen und Ihnen, die Sie diese Zeilen lesen, das Licht, die Wärme, die Zuversicht, die Hoffnung und die Freude, die auch ich an diesem Osterfest erfahren durfte.

Das Video können Sie Opens internal link in current windowhier anschauen.

Quelle: Isar-Loisachbote, Nr. 88, vom 17. April 2015, Rubrik "Gott und die Welt", Lokales S. 4

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Schulkreuzweg 2015 in St. Matthias Wolfratshausen-Waldram

Der Schulkreuzweg hat am Gymnasium und Kolleg St. Matthias eine lange Tradition: Am Donnerstag vor Beginn der Osterferien, in der letzten Stunde des Vormittags-Unterrichts, bricht die ganze Schulfamilie auf, um dem Leiden und Sterben Jesu Christi nachzufolgen. Dieses Jahr nahmen die Organisatoren, die beiden Religionslehrer Simon Fritz und Maximilian Heisler zusammen mit Seminardirektor Pfarrer Martin Schnirch den "Veroneser Kreuzweg" wieder auf, der schon 2006 den Impuls gab.Im Kreuzweg aus Verona, auch der Heimat von Romeo und Julia, stimmt der Ortsbischof die Menschen auf die Karwoche ein und verbindet künstlerische und kulturhistorische Ausdrucks- formen: Der Bischof trägt am späten Abend das Kreuz über die schönsten Marktplätze der Stadt, begleitet von einer Gruppe von Darstellerinnen und Darstellern, die, weiß geschminkt und in weiße Gewänder gehüllt, die einzelnen Stationen in lebenden, statuarischen Bildern "verkörpern". Dazu wird gebetet und gesungen. Wie einst in Jerusalem pilgert das ‘Volk’ mit oder übernimmt die Rolle als Zuschauer, teils interessiert, teils unbeteiligt und gelangweilt.Nach diesem Vorbild wurde St. Matthias, nach 2006, ein zweites Mal Bühne eines Bei-Spiels, nicht als Kopie, sondern in einer ganz eigenständigen Fassung. Diese Form des "theatrum sacrum", die Verbindung von Tradition und zeitloser Abstraktion scheint geeignet, um ein Geschehen, das im Grunde ein jeder kennt und von dem jeder die Eckdaten weiß, wieder als Ärgernis und Torheit (vgl. Apostel Paulus), als Störfaktor kenntlich zu machen. Aber auch als Weg durch Schmerz und Dunkelheit zur Fülle des Lebens, als Weg durch die Engstellen des Lebens zur Freiheit, zur Erlösung im Sinne des Mitgehens.
Neue Impulse im ‘Kreuzweg 2015’ setzte das Ensemble etwa mit Jesus, der diesmal eine leuchtendrote, glänzende Gesichtsmaske trug, sowie ein ‚dunkler Begleiter‘ in Lederjacke, der die Rolle des Pontius Pilatus übernahm, der seine Hände ‚in Unschuld wusch‘. Die letzte Station war in der Seminarkirche erreicht, wo das nun leere Kreuz nach dem Weggang von Jesus zur Reflexion anregte. Und auch diesmal war allen Beteiligten bewusst, dass die gezeigten Meditationen nur Moment-aufnahmen darstellten und fragmentarisch bleiben mussten, weil die wirkliche Tiefe des Geschehens nie ganz auszuschöpfen ist, manches letztlich ungesagt bleiben muss.
Und was bleibt? Die ‚Schöpfer des Spiels‘ sind sich sicher, dass es vermessen sei, dass alle Schülerinnen und Schüler und ihre Lehrer, „die zu diesem Schauspiel (!) herbeigeströmt waren und sahen, was sich ereignet hatte“, sich an die Brust schlugen und betroffen weggingen, wie der Evangelist Lukas schreibt (Lk 23,48). Aber wenn sich zumindest dauerhaft die Erinnerung an eine ungewöhnliche (Schul-)Stunde der Andacht hält, kann Ostern kommen.

Quelle: Isarkurier, Nr. 14, vom 1. April 2015, S. 20

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Tag der offenen Tür in St. Matthias

Nicht nur die ‘Mall’ von Wolfratshausen und ein bekanntes Möbelhaus hatten am Sonntag, 22. März 2015, geöffnet: Auch Seminar und Gymnasium St. Matthias luden zu einem ‘Tag der Offenen Tür’, und es wurde ein voller Erfolg! Von 13 bis 17 Uhr konnten sich Interessenten und auch viele Ehemalige ein Bild der neuen Schule machen, die nun schon das vierte Jahr ‚am Netz‘ ist.Die ganze Schul- und Seminarfamilie war schon im Vorfeld aktiv, um nicht nur Räume zu präsentieren, sondern den ‘Lebensraum Schule’ zu dokumentieren. Viele ‘Ehemalige’ kamen, und nicht nur für sie waren Fotoshows über das Seminar- und Schulleben zu sehen sowie über die Einweihung des Schulneubaus. Zwei aktive Lehrer, die auch das alte Schulgebäude in- und auswendig kannten, führten interessierte Gruppen durch das neue Gebäude, erzählten auch von der turbulenten Geschichte des jungen Ortsteils Waldram und beantworteten Fragen. Seminaristen präsentierten ‚ihr‘ Seminar und erlaubten Einblicke, die man zu anderen Zeiten nicht erhält.An zwei Buffets in der Schulmensa sowie in der Seminar-Aula gab es Getränke, herzhafte Snacks sowie Kaffee und Kuchenspezialitäten vom Feinsten, alles hausgemacht vom Küchenpersonal. Nach solcher Stärkung war man bestens gewappnet, um sich über das Bildungsangebot von Gymnasium und Kolleg zu informieren, einen Streifzug durch die Bibliothek zu unternehmen oder einfach mit alten und neuen Bekannten zu ratschen. Und natürlich war auch der ‘Freundeskreis St. Matthias’ (mehr als 460 Mitglieder!) sowie der ‘Missionskreis’ mit eigenen Ständen vertreten.Eine kleine ‘Bildungsmesse’ war dieser Sonntag so ganz nebenbei aber auch: So zeigte eine Klasse den Flaschengarten Biosphäre ‘L(ittle)earth’, wo in einem großen Glasballon, verschlossen am 4. Dezember 2012, ein kleines grünes Paradies zu bewundern ist – natürlich lag auch ein Flyer aus mit der Anleitung zum Bau einer eigenen Biosphäre. Lukas Sontheim (Abitur 2013) zeigte fabelhafte Zauberkunststücke, Jürgen Massinger (Abitur 2011) berichtete mit vielen Bildern über ‘Mein Jahr in Indien’ nach dem Abitur, und das aktive Lehrerkollegium steuerte etwa ein "Quiz zur Antike", einen Zeichen-Crashkurs, ein Chemie-Praktikum oder Mathematik mit dem Zauberwürfel bei. Auch eine Vogelspinne war mit Hilfe modernster Aufnahme- und Projektionstechnik beim Krabbeln und Fressen zu bewundern. Zum Glück brauchten die Schulsanitäter nicht aktiv einzugreifen und konnten sich auf die Theorie beschränken. Mit einer gesungenen Vesper in der Seminarkirche, die von Seminardirektor Pfarrer Martin Schnirch, den Ministranten und der Schola unter Musikpräfekt Damian Schwider gestaltet wurde, klang dieser besondere ‘Schultag’ aus.Am Ende waren sich alle einig: Diese kleine, aber feine Schule hat mit dem Neubau von Seminar und Schule nicht verloren, sondern gewonnen. Schöne Räume, hervorragende Ausstattung und freundliches Ambiente sind aber nur der äußere Rahmen: Lebendig wird dies alles erst durch Schüler und Seminaristen, durch Lehrer und Hauspersonal. Und wie es sich für ein stets offenes Haus gehört, konnten sich davon am Sonntag ganz viele Gäste überzeugen – und durften dabei sogar einen Blick in den ‘Hochsicherheitstrakt Lehrerzimmer’ werfen.

Quelle: Isarkurier, Nr. 14, vom 1. April 2015, S. 28

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Tag der offenen Tür in St. Matthias

Zum ersten Mal seit Einweihung der neuen Schule hatten die Bewohner Waldrams und alle Interessenten wieder die Gelegenheit, hinter die Kulissen von St. Matthias zu blicken.

Dafür standen (fast) alle Türe im Hause offen. Wer sich alle Räume ansehen wollte, ließ sich von Seminaristen durch das Seminar und von Lehrern durch die Schule führen.

Zusätzlich hatten die Lehrerinnen und Lehrer und ehemalige Schüler verschiedene Angebote zur Unterhaltung der Besucher vorbereitet. Das Programm reichte u.a. von einem Crashkurs “Zeichnen” zum Vortrag eines ehemaligen Schülers über seinen Aufenthalt in Indien, von Zauberkünsten bis zu einem Quiz über die Antike.
Auch Schülerinnen und Schüler, z.B. die Schulsanitäter, beteiligten sich an der Vorstellung des Lebens in St. Matthias rund um den Unterricht. Der Missionskreis hatte liebvoll einen eigenen Stand mit Informationen über seine Arbeit gestaltet.
Es stand auch ein Lehrer den jungen Besucherinnen und Besuchern Rede und Antwort, die Genaues über unsere unterschiedlichen schulischen Laufbahnen erfahren wollten. Die Verwaltunganagestellten im Sekretariat bildeten die zentrale Anlaufstation für alle Belange.

Und nicht zuletzt sorgten die Angestellten der Hauswirtschaft für das leibliche Wohl der Besucherinnen und Besucher.

Die spannende Frage, wieviele Besucher  am Sonntag nachmittag den Weg in Schule und Seminar finden würden, wurde schnell beantwortet: Ein reger Strom an Erwachsenen und Jugendlichen füllte die ganze Zeit über das Schul- und das Seminargebäude. Auch zahlreiche ehemalige Schülerinnen und Schüler nutzten die Gelegenheit, um wieder einmal an ihrer alten Wirkungsstätte vorbeizuschauen.

Seinen Abschluss fand das Programm in einer Vesper in der Seminarkirche.

Thomas Erhard

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Auf anderen Wegen zum Abitur

Auch ein ehemaliger Schüler des Gymnasiums St. Matthias gab in dieser Serie Auskunft:

Thomas Kauschke, 50, machte nach der Realschule das Abitur am Gymnasium St. Matthias:
„Nach der 7. Klasse wechselte ich vom Gymnasium auf die Realschule. Dort gefiel es mir deutlich besser, ich merkte aber schnell, dass ich doch das Abitur machen möchte, um Arzt werden zu können. Darum wechselte ich nach der Mittleren Reife auf das Sankt-Matthias-Gymnasium. Als ehemaliger Realschüler musste ich dort aufholen, beispielsweise eine zweite Fremdsprache erlernen.
Als größten Vorteil der Schule habe ich das besondere Engagement der Lehrer empfunden. Sie waren mit ganzem Herzen bei der Sachen und hatten das Talent, uns Schüler für ihre Fächer zu begeistern und unser Interesse zu wecken. Wenn man sich für ein Fach interessiert, fällt es leichter, es zu verstehen. Sie hatten auch den Ehrgeiz, uns den Stoff so beizubringen, dass wir ihn nicht nur auswendig lernen, sondern auch verstanden. Dafür bin ich dankbar. Ich kann nur jedem Schüler solche Lehrer wünschen. Dass ich zwei Jahre länger für das Abitur gebraucht habe, habe ich nie bereut. Mir sind diese Jahre nie abgegangen. Auch bei Bewerbungen spielte dies keine negative Rolle. Eher war es so, dass Arbeitgeber in meiner Entscheidung, das Abitur nachzuholen, einen besonderen Wille gesehen haben. Ich habe Medizin an der Universität München studiert. Seit 2002 habe ich meine eigene Praxis in Geretsried. Ich glaube nicht, dass man das Abitur unter besseren Bedingungen machen kann.“

Quelle: Süddeutsche Zeitung, Nr. 66, vom 20. März 2015, S. R12

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Die Schule hält für einen Augenblick den Unterricht an

Heute, am Freitag, dem 20. März, stand zwischen 10 und 11 Uhr fast der gesamte Schulbetrieb still. Die meisten Lehrer waren mit ihren Klassen nach draußen auf den Pausenhof gegangen, um dem seltenen Naturschauspiel am Himmel, der partiellen Sonnenfinsternis, zuzuschauen.
Zwei Lehrer hatten eigens Teleskope mitgebracht und in Stellung gebracht, ein anderer seine Kamera mit Stativ entsprechend positioniert. Es kursierten Lichtschutzbrillen (viele noch Andenken der totalen Sonnenfinsternis vom 11. August 1999) und auch selbstgebastelte „Camerae obscurae“. Mehrere Schülerinnen und Schüler versuchten, diesen besonderen astronomischen Moment mit ihren Handykameras festzuhalten.
So verfolgten alle gebannt, wie der Mond sich langsam über die oberen zwei Drittel der Sonne schob. Auch wenn sich die Sonne nicht vollständig verdunkelte, sorgten doch das plötzlich eigenartig fahl und etwas schummrig gewordene Licht und die spürbar kühler gewordene Luft für ein sonderbares, nachdenkliches Staunen unter den Beobachtern. Alle waren sich irgendwie bewusst, dass sie gerade einem nahezu einmaligen Phänomen beiwohnten.

Thomas Erhard

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St. Matthias in Wolfratshausen Aktuell 1/2015

In der März-Ausgabe von "Wolfratshausen Aktuell", der kostenlosen Bürgerinformation der Stadt Wolfratshausen, findet sich eine ausführliche Vorstellung von Spätberufenenseminar, Gymnasium und Kolleg St. Matthias.

s. Bild nebenan

Quelle: Wolfratshausen aktuell, 1/2015 vom 7./8. März 2015, S. 24 f.

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Das Streichholz und die Wahrheit

Liebe Schwestern und Brüder!

Manchmal erscheint es,
als ob wir in dunklen Zeiten leben.

Schlagen Sie die Zeitung auf,
hören oder schauen Sie Nachrichten:

gefühlte 95% der Dinge, die da auf uns einprasseln,
sind schlechte Nachrichten.

Und nicht nur das:

Es scheint bei den allermeisten Sachen
nicht einmal einen Ausweg zu geben.

Wieder einmal machen Weltuntergangsszenarien
– vor allem im Internet –
die Runde.

Sogar unter Christen.

Die Dunkelheit
scheint immer mehr um sich zu greifen.

Und auch in unserem kleinen, privaten Bereich
scheint mir nicht selten die Finsternis
immer mehr Raum zu gewinnen.

Da ist die schlechte Laune des Nachbarn,
die auch mich griesgrämig macht.

Da ist der Ärger über dies oder jenes,
das mich zu Zornesausbrüchen bringt.

Da ist die unversöhnliche Situation
oder die Verletzung aus der Vergangenheit,
  die ich dem andern immer noch vorhalte,
  obwohl das Ganze eigentlich schon längst überwunden sein müsste.

Um es mit einem Bild zu sagen:

Manchmal erscheint es mir,
als ob wir in einem völlig abgedunkelten Raum
in einer Ecke sitzen.

Wir haben zwar schon den inneren Wunsch,
dass uns wenigstens ein kleines Licht aufgehen möge,
damit wir uns nicht mehr fürchten müssen
und uns in unserer Welt wieder zurecht finden können,

aber einen Schalter,
an dem wir das Licht einschalten könnten,
finden wir nicht.

Ja, bisweilen meinen wir vielleicht sogar,
dass diese Finsternis gar nicht so unpraktisch ist.

Kann ich doch im Schutze der Dunkelheit tun, was ich will,
ohne dass jemand anderer es sieht.

Diese Situation umschreibt Jesus,
wenn er im Johannesevangelium das Gericht beschreibt:

„Mit dem Gericht verhält es sich so:
Das Licht kam in die Welt,
und die Menschen liebten die Finsternis mehr als das Licht;
denn ihre Taten waren böse.

Jeder, der Böses tut, hasst das Licht und kommt nicht zum Licht,
damit seine Taten nicht aufgedeckt werden.“ (Joh 3,19f)

Sind wir also in einer ausweglosen Situation?

Nein!

Jesus bleibt nicht bei dieser Schilderung stehen.

Er fährt fort:

„Wer aber die Wahrheit tut, kommt zum Licht,
damit offenbar wird,
dass seine Taten in Gott vollbracht sind.“ (Joh 3,21)

Es gibt einen Ausweg
aus der Dunkelheit.

Es gibt eine Möglichkeit,
aus der Finsternis zum Licht zu kommen.

In dem abgedunkelten Raum,
in dem wir in der Ecke sitzen,
liegt gewissermaßen vor uns eine Schachtel Streichhölzer,
mit deren Hilfe wir zu Licht kommen.

Wer die Wahrheit tut,
kommt zum Licht.“ (Joh 3,21a)

Wir sind nicht dazu verdammt,
in der Finsternis zu bleiben.

Wir müssen nur
– um im Bild zu bleiben –
die Streichholzschachtel aufheben,

ein Streichholz herausnehmen
und es anzünden.

Dann wird Licht sein in unserer Umgebung.

Und wenn es uns dann gelingt,
noch eine Kerze anzuzünden.
Dann wird der Raum um uns herum
sogar für längere Zeit hell sein.

Wer die Wahrheit tut,
kommt zum Licht.“ (Joh 3,21a)

Die Wahrheit TUN.

Das ist die Methode, die sicherstellt,
dass wir zum Licht kommen.

Doch was bedeutet das:
Die Wahrheit TUN?

Jesus spricht wieder einmal vom TUN
und nicht vom REDEN.

Die Wahrheit sagen,
das wäre einfach.

Besonders,
wenn wir sie dem andern mal so richtig den Kopf waschen könnten.

Doch davon spricht Jesus nicht.

Er fordert uns auf,
die Wahrheit zu TUN.

Was meint er damit?

Das griechische Wort für Wahrheit,
das auch an dieser Stelle des Evangeliums verwendet wird,
ist ἀλήθεια.

Es ist die ἀ-λήθεια,
die Un-verborgenheit – so genau übersetzt -,
um die es geht.

Das Wort Wahrheit
könnten wir hier auch mit Begriffen wie
Offenheit, Transparenz,
Ehrlichkeit und Unverfälschtheit übersetzen.

Wir könnten es also auch so sagen:

„Wer nicht Heimlichkeiten tut,
wer mit offenen Karten spielt,
der kommt zum Licht.“

„Wer das Offensichtliche tut,
der kommt zum Licht.“

Doch lassen Sie uns noch ein wenig weiter darüber nachdenken, was Jesus meinen könnte, wenn er vom „Die Wahrheit TUN“ spricht.

„Was ist Wahrheit“ so fragt Pontius Pilatus Jesus (vgl. Joh 18,38)
und erhält darauf von ihm keine Antwort.

Einige Kapitel zuvor sagt Jesus zu seinen Jüngern:
„Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben;
niemand kommt zum Vater außer durch mich.“ (Joh 14,6)

Jesus selbst IST die Wahrheit.

Das Johannesevangelium bezeugt schon in seinen ersten Sätzen:
„Gnade und Wahrheit kamen durch Jesus Christus“ (Joh 1,17)

Und wenn wir uns an IHN halten,
an sein Wort halten,
werden wir
– so sagt es Jesus selber –
seine Jünger
und wir werden die Wahrheit erkennen
und die Wahrheit wird uns frei machen. (vgl. Joh 8,31f)

Die Wahrheit TUN,
heißt dann doch nichts anderes,
als TUN,
was Jesus gesagt und getan hat.

Wer handelt, wie ER es gesagt und getan hat,
der kommt zum Licht.

Wer seinen Nächsten liebt,
der kommt zum Licht.

Wer sein Leben für die Brüder und Schwestern einsetzt,
der kommt zum Licht.

Wer dem Bruder und der Schwester immer wieder vergibt,
der kommt zum Licht.

Wer sein Kreuz auf sich nimmt und Jesus nachfolgt,
der kommt zum Licht.

Wir könnten diese Liste weiterführen
und noch viele Beispiele und Möglichkeiten nennen
für das, was Jesus getan und gelehrt hat.

Wer so lebt,
der bleibt nicht in der Finsternis,
sondern kommt zum Licht.

Wie in einer Streichholzschachtel viele Streichhölzer sind,
so gibt es viele Möglichkeiten die Wahrheit zu tun.

Wenn wir auch nur eine davon nützen,
werden wir die Dunkelheit hell machen
und die Finsternis vertreiben.

Liebe Schwestern und Brüder!

Aus der Physik wissen wir,
dass Dunkelheit keine eigene Qualität ist.

Dunkelheit ist nur die Abwesenheit von Licht.

Und so wie wir die Dunkelheit
durch das Anzünden eines Streichholzes vertreiben können,
so können wir die Welt hell machen,
indem wir in vielen kleinen und größeren Gelegenheiten so leben,
wie es Jesus gesagt und gelehrt hat.

Wollen Sie nicht auch im Licht leben?<xml></xml>

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Tag der offenen Tür am 22. März 2015

Seminar und Schule laden am 22. März 2015 zu einem Tag der offenen Tür ein!

Zwischen 13.30 Uhr und 16.30 Uhr können die Besucher bei Hausführungen einen Blick in die Räume von Seminar und Schule werfen.

Außerdem bieten Schüler, Lehrer und ehemalige Seminaristen verschiedene Aktionen rund um St. Matthias an.

Wer sich über unsere schulischen Angebote im Gymnasium und im Kolleg informieren will, erhält an einem Informationsstand im Eingangsbereich der Schule kompetente Auskunft.

Das Programm findet um 16.30 Uhr seinen Abschluss in der Vesper in der Seminarkirche.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Die Leitung von Seminar und Schule

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